Bangladesch

Auf nach Bangladesh
Heute trennen sich unsere Wege wieder. Eva verabschiedet sich in Richtung Penang und Yves verbringt die nächsten Tage im Vietnam auf einer Töfftour. Merci für aues – wir hatten viel Spass mit euch! Kaum sitzen wir im Bus zum Flughafen, macht sich eine leichte Nervosität bemerkbar: Bangladesh wartet und wir haben keine Ahnung was dort auf uns zukommt! Auf dem Flug sind auch noch ein paar weitere Westler dabei. Doch es scheint, dass diese eher zum Missionieren in das Land reisen. Bereits am Gate setzen sie sich in einen grossen Kreis und fangen an religiöse Lieder zu singen. Wir können ein paar Worte mit einem älteren Ehepaar sprechen, welches vor 28 Jahren von Bangladesh nach Australien ausgewandert ist. Sie geben uns einige Tips und beantworten geduldig unsere Fragen. Nach vier Stunden Flug landen wir in Dhaka, der Hauptstadt. Auf der Taxifahrt (11km in 2h) bekommen wir einen ersten Eindruck vom Land. Hier einige Schlagwörter, welche uns spontan in den Sinn kommen: extrem viele Autos; der Stärkere gewinnt; hupen à la Wahnsinn; extrem viel Smog; viele Ritschkas; Augen brennen; Busse ohne Farbe; platschvolle Busse; viele Popcorn-Verkäufer; Passagiere auf dem Zugdach…

Bangladesh, Dhaka, Market

Wir sind gespannt, welche weiteren Eindrücke das Land in den nächsten Tagen für uns bereit hält. Die Nervosität ist auf jeden Fall weg.

Dhaka
Ausgeschlafen wagen wir uns in das Chaos. Bereits das Überqueren der Strasse ist ein echtes Abenteuer. Von allen Seiten drängen sich Rischkas, Moto-Rischkas, Töffli, Velos, Autos, Busse und Fussgänger an uns vorbei. Dank einem netten Polizisten finden wir schliesslich heraus, in welche Richtung wir laufen müssen. Entgegen der Vorhersage des Planet-Autors werden wir zwar angestarrt, aber nicht von ganzen Horden verfolgt. Die Leute sind sehr zurückhaltend und nur vereinzelt wagen sie uns zu winken, uns zu grüssen oder gar einige Worte mit uns zu wechseln. Am Hafen werden wir von einem Guide angesprochen. Nach einigen Verhandlungen willigen wir ein, dass er uns mit einem Boot auf dem Fluss herumführen darf.

Bangladesh, Dhaka, Boats

Auf dem Wasser gibt es fast so viel Verkehr wie auf der Strasse. Da die Boote aber keine Hupe haben, geht es jedoch einiges relaxter zu und her. Der Fluss selber ist eine stinkende Brühe und wir sind froh, dass die Nussschale uns sicher auf die andere Seite bringt. Hier steigen wir aus und schauen uns eine „Openair-Schiffswerkstatt“ an. Etwa 20 riesige Schiffe werden von Hand entweder neu gebaut oder repariert. Überall wird der Stahl mit Hammer und Manneskraft in die gewünschte Form gebracht. Die Propeller werden am Boden im Sand gegossen. Die Arbeiter sind erfreut uns zu sehen und wir dürfen alles aus nächster Nähe begutachten und fotografieren. Wieder retour am Hafen hilft uns unser Guide das Busbillett für die morgige Weiterfahrt zu organisieren. Wir quetschen uns zu dritt in eine Moto-Rischka und fahren fast eine Stunde durch das Verkehrschaos zum Busterminal. Es ist wirklich unglaublich, was hier auf der Strasse abgeht. Jeder Millimeter Platz wird schonungslos ausgenutzt, es wird gedrängelt was das Zeugs hält und wenn gar nichts mehr geht – was so ca. alle zehn Meter der Fall ist – artet das ganze zu einem Dauergehupe aus. Mit den Busbillett im Sack geht es zurück ins Hotel. Nach all den Eindrücken brauchen wir nun erstmals etwas Ruhe, weshalb wir uns für einen Moment in die Oase “Hotel” zurückziehen. Später “wagen” wir uns nochmals auf die Strasse. Mit einer Rischka lassen wir uns zum Fort von Dhaka bringen.

Bangladesh, Dhaka, Ricksaw

Da man für den Besuch Eintritt zahlen muss, treffen wir hier vor allem auf die Oberschicht. Entsprechend sind auch einige Fotoapparate und Handys zu finden und die Bengalen fangen an uns wie wild abzulichten. Da wir relativ spät dran sind, reicht es nur noch für einen kurzen Spaziergang auf dem grossen und recht grünen Gelände. Mit Trillerpfeiffen werden wir bald zum Verlassen des Forts aufgefordert. Auf der Rückfahrt hat unser Fahrer Mühe das Hotel zu finden. Da wir uns überhaupt nicht orientieren können, sind wir ihm keine grosse Hilfe. Irgendwie findet sich das Hotel dann aber doch noch. Mit einer Dusche versuchen wir den Dreck von Dhaka wieder loszuwerden. Unglaublich aber wahr: selbst nach der Dusche sind unsere Köpfe immer noch mit einer schwarzen Staubschicht überzogen. Der Tag hat uns geschafft und wir sind froh, dass wir die Beine nun definitiv hochlagern können. Im Vergleich zu Dhaka ist Bangkok eine Naherholungsoase im Grünen!

Bogra
Eine Stunde vor der abgemachten Zeit werden wir geweckt; das Taxi sei parat. Da der Verkehr um diese Zeit noch recht überschaubar ist, treffen wir viel zu früh am Busterminal ein. Zu unserer Freude dürfen wir aber bald in einen Bus einsteigen. Wohl wissend, dass unser Ticket erst für den übernächsten ist, machen wir es uns noch nicht allzu bequem. Und siehe da, wir müssen tatsächlich wir wieder aussteigen. Die Jungs sind flexibel genug und buchen uns auf den nächsten Bus um. Je weiter wir uns von Dhaka entfernen, desto idyllischer wird die Landschaft. Da im Moment überhaupt kein Regen fällt, ist alles ziemlich staubig und braun. Ich bin froh, dass wir nicht in den vordersten Reihen sitzen, denn so bekommen wir die Fahrkünste unseres Fahrers nur teilweise mit. Das Tempo ist sehr hoch und die Überholmanöver sind durchwegs riskant. Aber daran werden wir uns wohl gewöhnen müssen… Pünktlich treffen wir in Bogra ein. Wir haben uns für ein Hotel entschieden, welches direkt neben der Busstation liegen soll. Dumm nur, dass wir am Busterminal am anderen Ende der Stadt angekommen sind. Erst als wir mit der Rischka quer durch die Stadt fahren, wird uns dies bewusst. Zu unserer Überraschung sind alle Zimmer besetzt. Die Cricket Nationalmannschaft von Bangladesh hat sich heute Nacht hier einquartiert. Die Jungs im Hotel sind aber sehr hilfsbereit und bringen uns schliesslich im benachbarten Motel unter. Als Gegenleistung müssen wir versprechen, dass wir morgen in ihrem Hotel übernachten werden. Zum Abschluss des Tages machen wir noch einen Spaziergang ins Kaff. Obwohl auch hier extrem viele Leute auf der Strasse anzutreffen sind, ist es doch einiges beschaulicher und nicht ganz so chaotisch wie in Dhaka. Fasziniert sind wir vor allem von der Bahnlinie, welche durch Bogra führt. Fährt gerade kein Zug, spielt sich das Leben vollends auf den Schienen ab. Unglaublich in welcher Geschwindigkeit bei einem herannahenden Zug alles weg geräumt wird.

Etwas Luxus muss sein
An meinem Geburi leisten wir uns etwas Luxus. Wir mieten uns einen Fahrer mit Auto und lassen uns bequem und stressfrei zu den uralten Tempelanlagen von Pharapur, 53 km nördlich von Bogra, bringen. Die Ruinen sind eines der drei Unseco Welterbe, welche es in Bangladesh zu finden gibt. Einmal mehr sind wir die einzigen westlichen Touristen. Teilweise sind wir uns nicht ganz sicher, ob die Einheimischen nun uns oder die Tempel für die grössere Attraktion halten. Bei der Besichtigung sind wir jedenfalls nie ganz alleine… Es wäre falsch an dieser Stelle von schönen Bauwerken zu sprechen. Den Bengalen fehlt – verständlicherweise – schlicht und einfach das Geld, um das Optimum aus den Bauten herauszuholen. Nichts desto trotz hat sich der Ausflug gelohnt. Die Fahrt ist abgesehen von diversen spektakulären Überholmanövern interessant und abwechslungsreich. Hier im Norden ist die Landschaft auch nicht nur braun in braun. Da neben Reis auch noch diverse Gemüsearten sowie Früchte angeplanzt werden, ist es teilweise sogar schön grün. Auf dem Rückweg machen wir auch noch bei einer anderen archäologischen Stätte Halt. Diese ist jedoch nur noch teilweise erhalten, so dass wir bald wieder aufbrechen und den Rest des Nami im Hotelzimmer verbringen. Wir fühlen uns beide nicht ganz hundertprozentig fit, so dass etwas Erholung nicht schaden kann. Übrigens haben wir mit Cola auf meinen Geburi angestossen. In Bangladesh gibt es – ausser in den Fünfsterne Hotels in Dhaka – keinen Alkohol. Ich hoffe fest, dass ihr zu Hause das eine oder andere Bierchen oder Glas Wein auf mich getrunken habt… Zum Schluss noch eine kleine Anekdote: In einem Dorf werden wir tatsächlich gefragt, ob wir aus China kommen. Sehen wir wirklich schon derart asiatisch aus?!?

Wütende Menge
Bevor wir in den Bus einsteigen, werden wir zum ersten Mal von einer richtig grossen Menge umzingelt. Würde von uns keine Interaktion erfolgen, bliebe es beim Anstarren. Mit einem Lächeln und einem Gruss kann das Eis jedoch meistens gebrochen werden. Nur einige bleiben danach immer noch sehr konsterniert und starren uns ohne eine Miene zu verziehen weiter munter an. Knappe acht Stunden soll die Fahrt nach Kuhlna dauern. Wir merken jedoch bald, dass wir dies wohl nicht schaffen werden. Für einmal fährt unser Fahrer nicht wie ein Henker. Bereits mehrmals haben wir festgestellt, dass auf den Busfahrten in Asien vor allem den Frauen ziemlich schnell schlecht wird. Normalerweise wird dann munter in Plastiksäcke – sorry – gekotzt, welche danach im hohen Bogen via Fenster entsorgt werden. Da es in Bangladesh keine Plastiksäcke gibt (ein super Gesetz, welches den Müll ein bisschen eindämmt), funktioniert dies hier jedoch ein bisschen anders. Im Optimalfall kann der Mageninhalt bis zum nächsten Stopp gespart werden. Ansonsten wird direkt aus dem Fenster oder wie heute auch zweimal geschehen direkt im Bus an den Boden gekotzt. Ziemlich gewöhnungsbedürftig… Kurz vor unserem Ziel geht dann auf einmal gar nichts mehr. Ein riesiger Stau verunmöglicht unsere Weiterfahrt. Irgendwann erklärt uns jemand, dass es einen Unfall gegeben hat. Als wir nach ungefähr einer Stunde weiterfahren können, werden wir Zeuge von einer sehr aufgebrachten Menge. Im Dorf, wo der Unfall geschehen ist (wir können nicht sehen, was passiert ist), werden die Busse kaum mehr durchgelassen und die Leute hämmern wie wild auf alle Fahrzeug ein. Im Planet haben wir gelesen, dass die Bengalen in solchen Situationen sehr aufgebracht sind. Dass es jedoch derart krass ist, haben wir nicht erwartet. Überhaupt finden wir, dass die Leute hier ziemlich rasch sehr aufgebracht sind. Bereits mehrmals wurden wir Zeuge, wie sie sich angeschrienen haben und handgreiflich wurden. Da wir kein Wort verstehen, können wir leider nicht nachvollziehen, was jeweils der Grund für diese heftige Reaktionen war. Mit über drei Stunden Verspätung treffen wir schliesslich ziemlich erledigt in Kuhlna ein. Zum Glück finden wir sofort ein Hotel. Nach einem kurzen Znacht über die Gasse verbringen wir den Silvester im Hotelzimmer. Es scheint, als ob die Bengalen das neue Jahr nicht gross willkommen heissen würden. Nichts desto trotz ein Neujahrgruss aus Banglades an euch alle: Happy new year!

Bangladesh, Bagerhat, Rice Field

Gastfreundschaft pur
Mit dem Tagesprogramm im Hinterkopf verlassen wir das Hotel. Wir kommen nicht weit und schon ändern sich unsere Pläne komplett. Auf dem Weg zur Travel Office, bei welcher wir bereits von zu Hause aus den Trip in die Sundarbans gebucht haben, spricht uns ein netter Herr in Englisch. Nach einem kurzen Smalltalk sitzen wir dann auch schon in seinem Haus, um seine Frau inklusiv Kind zu begrüssen. Die Familie ist derart „pleased to see us“, dass wir spontan zum Zmittag eingeladen werden. Ohne lange zu zögern, willigen wir ein und verabreden uns für später. Bis zum Essen wollen wir trotzdem noch einiges erledigen. Wie wir kurze Zeit später erfahren, wird jedoch heute niemand im Travel Office auftauchen, so dass wir diesen Task definitiv auf morgen verschieben müssen. Stattdessen machen wir uns nach einem kurzen Abstecher ins Internet, wo wir versuchen ein Hotel in Kalkutta zu reservieren, auf die Suche nach einem geeigneten Gastgeschenk. Wir kaufen diverse Esswaren, Getränke und Spielzeug und hoffen, dass das dann auch alles gut ankommen wird. Als wir bei unserem Gastgeber eintreffen, stossen wir auf eine ganze Horde weiterer Familienmitglieder. Ca. 20 Leute haben sich versammelt, um zusammen den Beginn des neuen Jahres zu feiern. Wir werden von allen herzlich aufgenommen und vorzüglich umsorgt. Zum Zmittag gibt es einen wunderbaren Huhn-Reis-Eintopf. Auf Grund der eingeschränkten Platzverhältnisse wird in mehreren Schichten auf dem Bett gegessen. Da die meisten ziemlich akzeptabel Englisch sprechen, unterhalten wir uns bestens. Einmal mehr ist auch unser Fotoalbum der absolute Hit. Odi wird auf dem einen Foto gar als DER Moviestar bezeichnet. Wie immer in solchen Ländern erzählen wir den Leuten, dass wir verheiratet sind. Einmal mehr sind alle extrem entzückt und können kaum glauben, was für ein tolles Ehepaar wir doch sind – gröhl!!! Bevor wir uns vor dem Abendgebet in Richtung Hotel verabschieden, darf natürlich die obligate Fotosession nicht fehlen. Wir sind wirklich sehr entzückt, ab all der Gastfreundschaft, die uns diese Familie entgegen gebracht hat und blicken auf einen erfolgreichen und nicht planbaren, interkulturellen, erfolgreichen Tag zurück – wow!

Nicht immer klappt alles…
Bevor wir von unserem Fahrer für den heutigen Ausflug abgeholt werden, wollen wir nochmals bei der Travel Office sowie auf einer Bank, wo wir die obligate Ausreisegebühr bezahlen können, vorbeischauen. An beiden Orten treffen wir jedoch zuerst auf verschlossene Türen. Damit wir nicht immer vergebens bei der Travel Office auftauchen, rufen wir in Dhaka an, um mitzuteilen, dass wir nun hier wären und die gebuchte Tour bezahlen wollen. Auch die Bank ist inzwischen geöffnet, doch leider kann die Gebühr nur auf der Hauptstelle bezahlt werden. Da der Fahrer inzwischen da ist, lassen wir uns schliesslich mit dem Auto an beide Orte bringen. Der Besuch auf der Bank endet erfolgreich. Wir sind nun im Besitz der richtigen Quittungen und sollte somit ohne Probleme aus Bangladesh ausreisen können. In der Travel Office haben wir weniger Glück. Der sehr reservierte Herr will nichts von unserer Buchung wissen und teilt uns mit, dass das nächste Schiff erst in vier Tagen losfährt und bis dahin alle Boote von sämtlichen Touroperatern ausgebucht seien. Unzählige Telefone später haben wir die definitive Bestätigung: wir werden keine mehrtägige Tour in die Sundarbans machen können. Obwohl wir bereits von zu Hause aus die Reservierung gemacht und auch bestätigt haben, ist unsere Reservierung irgendwo verloren gegangen oder gar nie gemacht worden. Wir finden uns ziemlich rasch mit dem Gedanken ab, dass wir uns wohl oder übel mit einem 1-Tagestrip begnügen müssen. Nervig finden wir nur, dass sich hier niemand auch nur mit einem Ton entschuldigt und für den eintägigen Ausflug erst noch eine horrende Summe verlangt wird. Da der Ausflug jedoch ein Highlight von Bangladesh und zudem ein Unesco Welterbe ist, wollen wir auf keinen Fall darauf verzichten und willigen schliesslich ein. Mit drei Stunden Verspätung starten wir schliesslich unseren Ausflug zu den Moscheen von Bagerhat.

Bangladesh, Bagerhat, Boy

Diese wurden im 15. Jahrhundert durch einen Türken gebaut und damit der Grundstein für die Staatsreligion Islam gelegt. Die Bauten sind recht eindrücklich und werden immer noch von zahlreichen Pilgern besucht. Bevor wir nach Khulna zurückfahren, bringt uns unser Fahrer noch in eine Art Vergnügungspark für Einheimische. Hier gibt es neben einem kleinen Zoo – unter anderem gibt es Katzen, Hasen und junge Hunde zu bestaunen – und diversen Teichen sowie einem kleinen Schloss viel Platz für Spaziergänge und Familienfeste. Ein genau solches Familienfest lässt uns den Ärger von heute morgen definitiv vergessen. Die Leute sind derart herzlich und zeigen soviel Freude, dass wir uns kaum mehr losreissen können. Auch super finden die Bengalen übrigens die Telefone in den Hotelzimmern. Mindestens einmal pro Tag ruft uns jemand vom Hotel an, um uns irgend etwas zu fragen oder mitzuteilen. Dabei spielt es keine Rolle, um welche Tages- oder Nachtzeit es sich dabei handelt. Auch noch ganz lustig ist, dass hier nach dem Anklopfen niemand wartet, bis er in das Zimmer gebeten wird. Klopfen und gleichzeitig eintreten ist die Norm. Also immer schön die Tür verriegeln…

Sundarban Nationalpark
Überpünktlich werden wir von Guide und Fahrer im Hotel abgeholt. Nach einer kurzen Fahrt sind wir auch schon am Hafen, von wo uns das Boot in den Nationalpark bringt.

Bangladesh, Sunderbans, People

Am ersten Stopp hat es einen Holzweg, wo wir einen ersten Eindruck des dichten Waldes gewinnen können. Anschliessend fahren wir in einen Seitenarm des Parks. Der Sundarban Nationalpark, der grösste Mangroven-Wald der Welt, ist vor allem wegen der hohen Dichte an Bengalischen Tigern berühmt. Über 500 der seltenen Tiere sollen hier noch leben. Die Tiger werden von den Einheimischen sehr gefürchtet. Jedes Jahr fallen ihnen über 100 Personen zum Opfer. Kein Wunder können wir beim nächsten Halt nur ein paar Meter in den Wald eintreten. Zu gross ist die Angst, dass wir angegriffen werden könnten. Bei einer solchen Attacke würde wohl auch der bewaffnete Ranger, welcher uns begleitet, kaum etwas ausrichten können. Nach dem Besuch eines Fischerdorfes ist der Ausflug dann auch schon fast wieder zu Ende. Im Nachhinein sind wir ziemlich froh, dass wir nur ein Tag durch die Sümpfe fahren. Nach den paar Stunden auf dem Boot sieht doch irgendwie alles gleich aus und der Tiger hätte sich sicher auch tiefer im Nationalpark nicht blicken lassen. Immerhin haben wir heute wilde Affen, Flussdelfine, einen Leguan, eine Art Erdmännchen und viele Vögel gesehen.
Mit dem heutigen Tag geht unser Aufenthalt in Bangladesh langsam aber sicher dem Ende entgegen. Wir haben das Land richtig schätzen gelernt und können definitiv sagen, dass es uns hier sehr gut gefallen hat. Unsere Ängste haben sich in keinster Weise bestätigt. Die Leute haben uns zahlreiche unvergesslich Begegnungen geschenkt, für die wir unendlich dankbar sind. Obwohl das Land extrem arm ist, haben wir uns nie fehl am Platz gefühlt. Hierbei spielt sicher eine grosse Rolle, dass es fast allen Bengalen gleich gut oder besser gleich schlecht geht. Es gibt wenige sehr arme und wenige sehr reiche Leute. Der weit aus grösste Teil der Bevölkerung lebt etwa in gleichen Verhältnissen, so dass das Gefälle sich kaum bemerkbar macht. Der Entscheid, welcher eher aus einer blöden Idee entstanden ist, Bangladesh zu besuchen war definitiv ein sehr guter Entscheid!

Zum Abschluss möchten wir nachfolgend noch einige Beispiele von unseren unzähligen Gesprächen mit den Bengalis wiedergeben. Diese waren sich immer extrem ähnlich und wir fanden sie immer total funny

Die ganz kurzen Gespräche (wir = kursiv):

  • (… staunen…) Hello! Ok, ok!
  • Sister? No, wife! Ahhh… Thank you.
  • Picture? Yes (…wir machen ein Bild und zeigen es auf dem Display) Ok, thank you. Thank YOU!

Die mittellangen Gespräche (wir = kursiv):

  • Your country? Switzerland. Swiserland? Yes. Ok.
  • How (manachmal auch who) are you? I’m fine. And you? Thank you.
  • Bakschisch (Trinkgeld)? No. Ok, thank you.
    Hello. How are you? I’m fine, thank you. And you? Goodbye!

Ausführliche Konversationen (wir = kursiv):

  • Hello. What’s your name? My name is Raphael. Nice to meet you. What’s your name? My name is Mohammed. Nice to meet you.. … Ok, thank you. Bye.
  • Hello. Your wife? Yes. Very nice! Children? No. Ahhh…How long you married? Five years. Ahhh…

3 thoughts on “Bangladesch

  1. Oives

    Hey dir zwöi!

    Danke noch einmal bestens für die coole zeit in k.l.! Hat mir sehr gefalle ! Freue mich, euch bald auf ein beef steak tatar einzuladen! Lg oiveees 😉

  2. Fankhauser

    hallo ihr 2i, schön durch eure Berichte von euch zu lesen…. machts weiterhin gut…bis bald…mam und edi

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