Namibia & Kapstadt

Namibia, here we come again!
Lange haben wir uns auf diesen Moment gefreut. Nun sind wir der Meinung, dass die Kids genug gross sind für dieses Abenteuer: Afrika wir kommen (wieder)! Mit der Swiss fliegen wir mit einem zeitlich für die Kids super abfliegenden Flug direkt nach Jo’burg. Der Plan geht auf; die Beiden verschlafen 7 der gut 10 Flugstunden. Auch ich kann recht gut schlafen, nur Odi schlägt sich die Nacht um die Ohren. In Jo’burg haben wir drei Stunden Aufenthalt. Die Zeit geht erstaunlich rasch und stressfrei vorbei und schon bald sitzen wir im nächsten Flugi, welches uns an unsere Enddestination Windhoek bringt. Wie schon beim letzten Mal ist die Schlange vor der Immigration lang und es dauert… die Arbeitsgeschwindigkeit ist einfach der Hammer – welcome to Africa! Wir sind dankbar, dass die Kids nach der langen Reise ohne Probleme einfach so mit anstehen. Es gibt ein paar andere Beispiel in der Halle, die auch anders können. Irgendwann sind wir dann an der Reihe und werden ins Land gelassen. Nach der Kofferausgabe wartet auch schon ein Herr der Autovermietung auf uns. Leider sind auch noch andere Gäste im Anmarsch, so dass wir uns erneut ein wenig gedulden müssen. Fast 24 Stunden nach dem Start in Bern sitzen wir schliesslich in der Lodge und lassen es uns gut gehen. Das Zimmer ist gross und sauber, die Kids haben massenweise Auslauf, das Essen ist gut und das Bier kalt – nur der Pool dürfte ein bisschen wärmer sein. Für etwas mehr als die Beine ins Wasser zu halten reicht es heute nicht. Um sieben Uhr sind wir alle derart groggy, dass wir nur noch ins Bett wollen. Die Kids schlafen nach 10 Sekunden ein und wir kurze Zeit später auch.

Bagatelle Camp
Nach zwölf Stunden Schlaf sind wir alle wie neu geboren – notabene ohne Jetlag, yess! Wir gönnen uns ein ausgiebiges Frühstück und laufen dann zur Autovermietung, welche nur gerade wenige Meter neben dem Hotel liegt. Wir sind sofort an der Reihe und nach dem Papierkram wird uns das Auto gezeigt. Der freundliche Inhaber macht uns einfach auf alles aufmerksam, was wir wissen müssen. Zurück in der Lodge können wir unsere sieben Sachen direkt an den richtigen Platz verstauen. Das ist äusserst praktisch und effizient. Wir sind froh, dass wir uns beim Gepäck sehr eingeschränkt haben, denn Platz gibt es wie erwartet nicht übermässig. Nächster Programmpunkt ist das Einkaufen von Futter, Getränken und anderen Notwendigkeiten. Leider haben wir bei unserer Planung nicht beachtet, dass heute Karfreitag ist… Tatsächlich hat der erste Spar, den wir anvisieren, zu. Zum Glück haben sie in der Autovermietung noch einen anderen Namen erwähnt, so dass wir mit dem Navi doch noch einen offenen Laden finden. Eingedeckt mit allem was das Selbstversorger-Camper-Herz erfreut, geht es schliesslich definitiv los in Richtung Süden. Die drei Stunden Fahrt zu unserem ersten Camp können wir gleich in einem Schuss durchfahren. Und es lohnt sich, dass wir zeitig hier sind. Die Lodge mit einigen Bungalows und ein paar wenigen Campingplätzen ist einfach der Hammer. Afrika aus dem Katalog… traumhaft. Die Kids finden vor allem Freude am Pool, welchen wir heute richtig nutzen können. Wir Eltern erfreuen uns ab dem tollen Stellplatz mitten in der Natur. Beim Znacht bekommen wir Besuch von ein paar Sträussen und Springböcken. Die Kids bleiben relativ unbeeindruckt. Stattdessen beschäftigen sie sich den ganzen Abend mit einer Ameisenkolonie, die im Sandkesseli von A nach B umgesiedelt wird. Ungefähr so, nein genau so, haben wir uns das vorgestellt – wunderbar!

Namibia, Bagatelle, Meerkat

Köcherbäume en masse
Die Nacht verläuft erstaunlich ruhig. Unser Plan ist ja, dass wir die Kids alleine in einem Zelt schlafen lassen und wir im anderen Zelt nächtigen. Melia gibt die ganze Nacht keinen Ton von sich. Nini meldet sich zwei Mal. Das erste Mal ist Durst das Problem. Beim zweiten Mal will man grad nicht mehr so schlafen können, so dass ich in der frühen Morgenstunde das Zelt wechsle und bei den Mädels noch ein bisschen weiter schlafe. Wir sind überzeugter denn je, dass unser Plan aufgeht, sobald sich alle an die neue Schlafsituation gewöhnt haben. Am Morgen lassen wir es ruhig angehen. Wir geniessen Kaffee und Toast in der Morgensonne und packen gemütlich unsere Sachen zusammen. Dann heisst es auch schon wieder Abschied nehmen von diesem wunderbaren Ort. Im nächsten Kaff kaufen wir nach, was wir gestern vergessen haben. Zudem konnten wir bis anhin noch keinen Alkohol kaufen – da kein Verkauf am Sonntag –, so dass wir uns auch im Liquor Shop grosszügig eindecken. Bei unserem nächsten Ziel gibt es die berühmten Köcherbäume zu bestaunen. Zu Hause haben wir uns lange überlegt, auf welchem Camping wir hier nächtigen sollen und haben uns für den weiter drinnen im Land entschieden. Als die Köcherbäume immer mehr abnehmen und es immer noch gut 10 km bis zum Campingplatz sind, entscheiden wir uns kurzerhand für einen Turnaround und fahren zurück zum Camping zweiter Wahl. Das Areal ist nicht gerade einladend, aber wir werden mit ein paar anderen Highlights überrascht. Es hat einen Pool – juppie, schreien zwei von vier -, der Camping ist direkt beim Köcherbaumwald – yesss, finden zwei andere der vier – und als ganz spezielles Highlight dürfen wir zwei Meter neben zwei Cheetahs stehen und diesen beim Fressen zuschauen! Normalerweise sind kleine Kinder wie unsere nicht erlaubt bei solchen Führungen. Aber hier scheint das irgendwie kein Problem zu sein. Wir werden angewiesen die Beiden auf die Schulter zu nehmen und schon sind wir dabei. Beeindruckend! Der Typ hat übrigens nicht einmal einen Stock dabei und wir sind uns einig, dass dieser Spass wohl nicht ganz risikofrei ist. Egal, wir habens überlebt :-). Kleine Randbemerkung; die beiden heissen Saddam und Ghadafi.

Namibia, Keetmanshoop, Cheeta

Zurück beim Stellplatz gibt es eine Klettertour durch den Köcherbaumwald. Klettertour, da es überall grosse Steinbrocken hat, auf denen man wunderbar von einem Baum zum nächsten klettern kann. Die Mädels sind im Element und sind kaum mehr von diesem natürlichen Spielplatz weg zu bringen. Die Szenerie beeindruckt sehr und das Licht ist perfekt. Wir haben wieder einmal einen wunderbaren Ort irgendwo auf dieser Welt gefunden, den wir wohl nie mehr vergessen werden. Wildtier-mässig werden wir heute mit x Dassies verwöhnt, die auf dem Camping herum springen. Vor allem Melia kennt keine Scheu und hat bis jetzt eher Angst vor den Fliegen als vor den wilden Tieren :-).

Namibia, Keetmanshoop, Stones

Fish River Canyon
Die Nacht wird windig. So windig, dass es uns alles lose am Zelt laut um die Ohren schlägt (wir können nicht alles befestigen, weil wir zwei Dachzelte haben und die Dinger in der Mitte relativ nahe beeinander stehen). Die Geräusche sind nicht gerade angenehm, so dass wir gut verstehen, dass die Kids nicht alleine schlafen wollen. Zum Glück sind die Dinger breit genug, so dass man auch zu dritt nebeneinander bestens schlafen kann – so gut es der Wind erlaubt halt… Am Morgen steht nochmals einen Klettertour auf dem Programm. Nur ein paar Kilometer weiter hat es wieder ganz viele wunderbare Steine. Dieses Mal ohne Bäume dafür noch höher aufeinander gestapelt und so noch interessanter für ausgedehnte Klettereien. Dank dem Morgensport besteht bis zu unserem Ziel kein Bedarf für einen Stopp. Über eine Senic Route im Hinterland, die es zum Teil richtig in sich hat – inkl. zwei Flussdurchquerungen – fahren wir zum Fish River Canyon. Hier geniessen wir erstmals die 36 Grad und kühlen uns im Pool ab. Am späteren Nami werfen wir dann noch einen Blick auf den Canyon. Natürlich ist dieser nicht vergleichbar mit dem Grand Canyon, aber doch auch ganz ok. Da es nur einen Lookout und eine kurze Strasse entlang der Kante hat, sind wir rasch wieder retour auf dem Camping. Beim Znacht fängt es an zu winden und ein paar schwarze Wolken ziehen an uns vorbei. Vorsichtshalber packen wir schon mal alles ins Auto was so herumsteht und wechseln nach einigen Diskussionen sogar noch den Stellplatz. Der Baum über dem Zelt ist uns nicht ganz geheuer. Und da so ein Ast auf dem Zelt kein Spass macht, entscheiden wir uns auf Nummer sicher zu gehen. Der Regen zieht zum Glück an uns vorbei und wir schlafen wunderbar alle die ganze Nacht am vorgesehenen Platz.

Klein Aus Vista
Für die Route von heute gibt es zwei Wege. Gestern Abend haben wir eigentlich besprochen, dass wir die kürzere und langweiligere Route nehmen. Dies da unser Navi sich nicht ganz sicher ist, ob man effektiv der Grenze entlang fahren kann und es auch nicht weiss, wie lange die Fahrt denn effektiv dauert. In der Morgensonne werfen wir aufgrund des besseren Licht nochmals einen Blick auf den Canyon. Hier entdecken wir eine Karte und somit die Bestätigung, dass es unten durch einen Weg gibt. Spontan entscheiden wir uns um und fahren den weiteren, aber dafür schöneren Weg. Über Gravel Roads geht es hinunter ganz an die Grenze. Hier können wir dem Grenzfluss entlang fahren und Einheimische beim Fischen beobachten. Das Problem des Navis lösen wir ohne Probleme: der Fluss, der auf dem Navi als unpassierbar eingezeichnet war, führt kein Wasser. Zum Zmittag suchen wir wieder mal einen Picnic-Platz am Schatten. Fehlanzeige… weit und breit ist nichts zu finden. Irgendwann landen wir dann an einem sonnigen Platz in der Nähe des Flusses und führen uns etwas essbares zu. Nach rund fünf Stunden Fahrt erreichen wir schliesslich wieder eine geteerte Strasse, die uns direkt und rasch nach Aus bringt – inkl. freie Picnic-Plätze mit Schatten alle paar Kilometer… Die Lodge mit diversen Zimmern, Bungalows, in den Fels gehauenen Häusern und Campingplatz, auf dem wir für heute einen Platz reserviert haben, gefällt uns wieder sehr gut. Obwohl es nicht mehr sehr warm ist, springen einige von uns in den Pool und sind somit gleich auch schon gewaschen. Sehr praktisch, diese afrikanischen Duschen! Bevor es aber soweit ist, muss Mechaniker Odermatt noch zur Tat schreiten: der Kofferraum lässt sich nur noch halb öffen! Nicht gerade praktisch… Als alles abegeschraubt ist, findet sich eine Lösung, wie wir wieder einfach Zugag zu allem bekommen. Zum Glück haben wir einen handwerklich begabten Papa dabei! Zum Znacht gibts BBQ und Reis mit Kürbis. Wir sind wie fast immer irgendwie ein bisschen spät dran und die Kids fallen gleich nach dem Znacht ins Zelt. Wir Eltern geniessen noch ein alkholisches Getränk oder zwei in der super dunklen afrikanischen Steppe. Der Vollmond der letzten Nächte ist hinter den Wolken verschunden und wir fühlen uns wie in einer Kuh… :-)!

Wild horeses und D707
Unser erstes Ziel ist es heute die wilden Pferde der Region zu finden. Diese Tiere haben sich perfekt an die harsche Umwelt angepasst und unterscheiden sich so markant vom normalen Hauspferd. Wir haben Glück, bereits wenige Meter hinter dem Zaun der letzten Farm treffen wir auf eine Herde. Weiter gehts zum Shopping. In Aus stocken wir in einem primitiven Supermarkt, dessen Inhalt unsere Mädels zum Staunen bringt, unsere Vorräte auf. Dann geht es weiter über eine der wohl schönsten Strassen von Namibia, die D707. Leider lässt der graue Himmel nur erahnen wie schön es hier effektiv sein könnte. Dummerweise fängt es sogar noch an zu regnen und zu unserem Pech fahren wir eher zum grau-schwarzen Himmel hin als vor ihm weg. Beim Dwuisib Castle haben wir für heute Nacht eigentlich eine Reservation. Der Camping-Platz ist schön und mitten in einem stark bewachsenen kleinen Tal. Da aber alles pflotschnass und uns in Kombination mit der üppigen Vegetation nicht als so geeignet erscheint (Mücken und anderes Getier lässt grüssen), schauen wir uns kurz die Zimmer/Häuschen an, die es auch im Angebot hat. Diese sind aber auch eher mässig resp. sau teuer und so entscheiden wir uns rund 20 Kilometer retour zu einem anderen Platz zu fahren. Hier haben wir gesehen, dass jeder Stellplatz ein überdachtes Häuschen als Sitzplatz hat, was uns in Anbetracht der unstabilen Wetterlage als praktisch erscheint. Der Platz ist sicher nicht der naturnahste, aber dafür haben wir Weitblick, einen Unterstand und wir treffen auf eine Deutsche Familie, mit einem Sohn in Ninis Alter (und einem Baby…). Der Spielkamerad ist somit für heute Abend gefunden und Dank des grosszügigen und übersichtlichen Areals können die drei sogar ganz alleine den Platz unsicher machen. Bezüglich Wetter haben wir einmal mehr Glück, das Gewitter zieht links und rechts an uns vorbei.

Death Vlei
Unser nächstes Ziel sind die berühmten Dünen von Soussusvlei. Bis dahin ist es nicht weit und so sind wir schon kurz vor dem Mittag am Ziel. Das passt für einmal perfekt mit dem Zmittag zusammen, so dass wir uns im NWR-Restaurant Pommes und Toast gefüllt mit diversen Sachen gönnen. Auf dem Camping bleibt dann auch genug Zeit zum Chillen und Baden. Erst um drei Uhr fahren wir die 65 Kilometer zu den Dünen in den National Park. Obwohl es noch immer 33 Grad warm ist, machen wir uns gut eingeschmiert, mit Hut, Sonnenbrille und Wasser bewaffnet auf zum Death Vlei. Da der Fussmarsch durch den Sand mit den Kids ewig dauern würde, dürfen die Beiden von Anfang an auf die Schulter. Puh… Papa kommt dann noch mehr ins Schwitzen als er hinten im Tal angekommen noch rasch auf die grösste Düne im Tal steigt. Ein Schritt vor, vier zurück… Nach der Fotosession laufen wir langsam wieder zurück zum Auto. Die Mädels schaffen den halben Weg zu Fuss und erst als die Köpfe doch sehr rot werden, dürfen sie wieder auf die Lastesel steigen. Auf dem Rückweg mit dem Auto legt Odi noch eine Menge Fotostopps ein.

Namibia, Sesriem, Dunes

Ich dagegen bin sehr darauf bedacht, dass wir die Zeit im Griff behalten und das Gate zur richtigen Zeitpunkt – sprich bevor es zu geht – passieren. Das schaffen wir dann zum Glück relativ locker. Zurück im Camp geht es mehr oder weniger direkt ins Bett. Znacht gabs bereits on the fly im Auto und die Mädels eh sind todmüde. Als sie dann aber im Bett liegen, braucht es doch noch einige Zeit länger als gedacht bis sie schliesslich einschlafen. Übrigens sind wir hier überhaupt keine Seltenheit: Familien, die mit ihren (kleinen) Kindern durch Namibia reisen, gibt es viele.

Namibia, Sesriem, Tree

Rooiklip und Sternen überall
Bevor es heute los geht, gibt es wieder einmal eine Säuberung der Jungmannschaft mit Seife. Als alle Ohren gewaschen sind, geht es los nach Sesriem. Hier gibt es den obligaten Halt bei der Bäckerei. Wir kaufen Brot und alle bekommen alle eine süsse Leckerei zum Zmittag. Dann kommt Odis Strasse! Statt direkt zum nächsten Ziel zu fahren, machen wir einen “kleinen” Umweg. Die Strasse ist landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich. Wir fahren über zwei Pässe mit spektakulärer Strasse und toller Aussicht, bestaunen das überraschend grüne Hinterland und treffen auch immer wieder auf Tiere (Zebras, Pumbas, Affen). Leider dauert das ganze vor allem aber mir irgendwie etwas zu lange. Die Kids ertragen die Fahrt zum Glück wie immer mit erstaunlicher Ruhe. Die letzten 20 Kilometer sind dann eine Stichstrecke zur Farm, wo wir heute nächtigen. Zum Glück haben wir einen 4×4, denn es geht über Stock und Stein und wir kommen nur langsam vorwärts. Dann sind wir da, auf der Rooiklip Gästefarm und es ist der Hammer! Weit und breit ist einfach nichts. Die drei Stellplätze sind wunderschön leicht erhoben halb unter einem Felsen angelegt. Die Dusche ist open air und ebenfalls in den Fels integriert. Die Weitsicht ist grandios. Da es sogar einen Pool hat, gibt es zuerst die obligate Schwimmrunde bevor wir dann den wunderbaren Campingplatz in vollen Zügen geniessen. Richtig fantastisch wird es dann mit der Dunkelheit. So viele Sterne haben wir noch nie irgendwo gesehen. Das sind genau die Momente, für die man (auch) nach Afrika fährt. Einfach nur wunderschön und bei uns zu Hause definitiv nicht zu finden! Anmerkung der Redaktionn: mein Lieblings-Campingplatz!

Namibia, Rooiklippe, Zebra

Blutkoppie
Die Fahrt heute ist für unsere Verhältnisse sehr kurz. Über eine super staubige Strasse – Dank der zahlreichen Autos fahren wir quasi die ganze Zeit im Staubnebel – geht es zum Namib-Naukluft National Park. Hier können wir endlich wieder mit freier Sicht fahren. Nach einem Picnic in Gesellschaft von Erdmännchen und kleinen Vögelchen fahren wir noch die letzten paar Kilometer zum National Park-Camping Blutkoppie.

Namibia, Blutkuppe, Campground

Die Vorderseite des riesigen Felsen ist voll in der Sonne und so versuchen wir unser Glück auf der anderen Seite. Hier finden wir den gewünschten Stellplatz mit Baum; perfekt für unser heutiges Nachtlager. Hier hat es genau nichts. Wir sind weit und breit die einzigen, geniessen die Natur und das chillen im Campingstuhl. Die Kids lassen beide ein paar Leggins durch. Der Felsenrutschbahn sind die Kleider nicht gewachsen. Nach dem Znacht verwandelt sich die Koppie in einen roten Felsen; daher wohl auch der Name. Natur pur, Camping pur, Afrika pur! Anmerkung der Redaktion: Odis Lieblings-Campingplatz!

Namibia, Blutkuppe, Track

Kurzvisite in der Zivilisation
Via Moonlandscape fahren wir nach Swakopmund und checken auf dem Camping, welcher am weitesten im Inland liegt, ein. Damit ist man gut beraten, denn in Swakopmund ist es immer ziemlich windig und kühl – so auch heute. Während die Kids den Spielplatz unsicher machen, surfen Mama und Papa wieder mal im Internet. Danach ist wieder einmal waschen angesagt. Obwohl es hier auf Empfehlug des Hauses mehrere Wäschereien im Kaff gäbe, ist der Waschmeister Odermatt nicht davon zu überzeugen; er wäscht lieber selber… und Dank unserem tollen Waschsack, eine neue Errungeschaft für diese Reise, ist dies auch relativ rasch und relativ sauber erledigt. Danach kaufen wir den halben Superspar leer. Wir haben quasi alle unsere Vorräte aufgebraucht und werden zudem in naher Zukunft nicht mehr wieder an so einem vollen Einkaufsladen vorbei kommen. Nach der versprochenen Gelati für die Jungmannschaft machen wir uns auf die Suche nach den berühmten Flamingos der Walvis Bay. Das letzte Mal haben wir die Tierchen verzweifelt vergebens versucht. Heute wollen wir sie sehen! Tatsächlich erspähen wir bald ein paar der Vögel direkt am Strand. Der Fotograf wird schon leicht nervös. Leider passiert just in dem Moment als wir das Auto verlassen wollen das Unmögliche: ein Junge springt direkt auf die Kolonie zu, diese erhebt sich und fliegt davon. Papa kann nicht mehr anders und spricht in seiner Enttäuschung laut das A-Wort – sehr zum Entsetzen der grossen Tochter! Wir finden dann trotzdem noch ein paar Exemplare, nur weiter weg und weniger vollzählig. Da wir schon ein bisschen spät dran sind, lassen wir die Dünen links liegen und fahren zurück zum Camp. Hier müssen alle gekauften Sachen irgendwie im Auto verstaut und eine Säuberung vorgenommen werden, bevor es dann Znacht gibt. Wir sind uns einig, für Swakopmund und Walvis Bay gibt es auch bei diesem Besuch kein Daumen hoch.

Melias Geburi & Spitzkoppe
Die Girlande ist gespannt als die Kleine heute aus dem Zelt kriecht und ihren Tag mit einem Frühstück inkl. Schoggimuffin und zwei Päckli beginnt. Happy Birthday, liebeste Melia, zu deinem dritten Geburi! Die Fahrt geht weiter der Küste entlang zu der Seelöwen-Kolonie. Über 100’000 Stück haben sich hier niedergelassen und liegen in der Sonne, jagen im Meer nach Fischen, blöcken stinkig ganz gewaltig vor sich hin. Die Kids könnens kaum fassen und kriegen nicht genug von diesem Anblick. Die Fragestunde fällt entsprechend ausführlich aus. In Henties Bay wird aufgetankt und ich entdecke eine einladende Beiz, die mit frischem Fisch wirbt. Zur Feier des Tages gönnen wir uns Fish & Chips – fein! Danach geht es wieder landeinwärts zur Spitzkoppe. Via Hintereingang, bei welchem uns der Wachmann des Gates einen noch freien Platz zeigt, beziehen wir unser Nachtlager. Es ist traumhaft hier. Die Kids haben Steine zum Klettern und viel Auslauf und die Eltern staunen ab den roten Felsen und der Natur. Zum Zvieri gibts Kuchen mit Kerzen und von zu Hause mitgebrachter Deko. Melia geniesst den Augenblick und freut sich ab der kleinen Feier irgendwo Mitten in Namibia. Nach dem Znacht spielen die Kinder im Zelt noch eine Runde Seelöwen bevor sie schliesslich ins Land der Träume fallen. Mama und Papa sitzen noch eine Runde am Lagerfeuer und freuen sich einmal mehr ab dem super tollen Sternenhimmel, der uns auch hier wiederum beschert wird.

Namibia, Spitzkuppe, Rock

White Lady Lodge
Nach einer kurzen Orkaneinlage in der Nacht ist der Himmel am Morgen wieder blau und wolkenfrei. Heute steht uns mit nur 150 km eine kurze Fahrt bevor. In Uis machen wir einen ausgedehnten Halt in einem Kaffee mit sehr fürsorglicher Bedienung. Ausgedehnt fällt das ganze vor allem auch aus, weil der nette Herr einerseits Kaffee hat, andererseits zur Freude der Kids nur Cola und zur Freude der Eltern eine Internetleitung, die wie geschmiert läuft. Kurz nach dem Mittag sind wir dann auch schon bei der Lodge. Die Kinder erspähen sofort die zwei (!) Pools im schön angelegten Garten. Nach der Auswahl unseres Platzes und einer Runde Handwäsche ist denn auch klar, wo wir die nächsten Stunden verbringen werden. Die Pools sind ja hier in der Wüste schon ein bisschen ein Paradox. Wasser ist ja hier eher ein Luxusgut und trotzdem waren wir fast auf keinem Camping, wo nicht ein Pool zum Reinspringen einlud. Das mit dem Einladen ist zugegebenermassen ein bisschen übertrieben. Zu Hause würden wir solches Wasser wohl eher meiden, aber hier sind wir nicht wählerisch und mischen den Tümpel mächtig auf. Nach unserem Geplantsche dürfen wir behaupten, dass er hier wohl schon lange nicht mehr so sauber war. Alle Tierchen und sonstigen Teile sind über den Rand geschwappt. Nach dem ausführlichen Bad bekommen die Racker Hunger, um nicht zu sagen einen Hungerast. Wir verziehen uns deshalb schnell auf unseren Stellplatz und tischen Futter auf. Während die Mädels der Familie im Schatten chillen, lässt es sich der Papa nicht nehmen und macht eine Ausfahrt ins Flussbett. Eigentlich ist die Gegend hier bekannt für Wüstenelefante. Aber die machen sich zu dieser Zeit rar, so dass der 4×4 -Track durch das trockene und sandige Flussbett die einzige Attraktion ist. Egal, dem Papa gefällts. Bei der Rückkehr von Papa müssen wir noch rasch ein bisschen über die Schattensituation auf unserem Platz diskutieren. Mama findet die Platzwahl nicht mehr so optimal, Papa hingegen immer noch. Schlussendlich bleiben wir, wo wir sind. Die Sonne wird sich eh bald verabschieden. Der Abend bringt neben dem üblichen Programm auch viel Wind. So wird es dann auch nicht so super cozy zum Draussen noch lange verweilen. Was solls, Hauptsache es ist trocken! Übrigens dürfen wir bei Dunkelheit nur noch auf dem Camping herumlaufen. Es hat Löwen in der Gegend…

Namibia, White Lady Lodge, Campground

Tag 13
Dieser Tag verdient keinen anderen Titel, weil heute einfach zu viel passiert. Los gehts mit der ersten Überraschung gleich nach der Abfahrt. Eigentlich wollten wir die Lodge im Flussbett fahrend verlassen. Wir machen riesige Augen als wir am dort eintreffen und der Fluss Wasser – fliessendes notabane – führt. Wir belassen es deshalb bei der Flussdurchquerung und fahren auf einem Track retour auf die offizielle Strasse. Dort fahren wir nicht lange und wir müssen zwei Südafrikanern helfen das Auto aus dem Sand zu schieben. Die beiden haben sich in einem sandigen Flussbett festgefahren – sehr zur Freude der Kids! Nach der erfolgreichen Befreiung überholen wir die Beiden und fragen uns bald, wie weit sie wohl heute noch kommen. Die Strasse ist sandig wie bis anhin noch nie und wir sind einmal mehr froh, dass wir einen 4×4 under dem Füdle haben. Am Mittag treffen wir in Twiefelfontein ein. Hier hat es ureselalte Felsmalereien, die wir mit unserem Guide Raymond bei ziemlichen heissen Temperaturen besichtigen. Retour beim Parkplatz steht auch schon die nächste Überraschung an. Hinten rechts haben wir keine Luft mehr! Und so wechselt Odi mit der Mama vom Parkplatz bei 36 Grad im Schatten im staubigen Hinterland einen Reifen. Dank der tatkräftigen Unterstützung ist der Schaden rasch behoben und wir können die letzten Kilometer unter die Räder nehmen. Kurz vor dem Ziel haben wir dann auch noch Tierglück: wir sehen die ersten Giraffen!!! Nach der Ankunft auf dem Camping, wo wir beim Check-in höflich darauf hingewiesen werden, dass es keine Zäune hat (es soll hier gar einen Lodge-Elefanten geben, der sich hier regelmässig seinen Weg durch die Touristen bahnt), wird der Himmel immmer wie grauer. Wir schaffen es gerade noch die Zelte im Trockenen aufzustellen, bevor es dann so richtig anfängt zu regnen. Um einigermassen trocken zu bleiben verziehen wir uns in das Restaurant in der Lodge und genehmigen uns Gang 1 des Znacht. Zum Glück reisst der Himmel danach wieder auf, so dass wir Gang 2 im gewohnten Rahmen rund ums Zelt/Auto zu uns nehmen können. Als die Kids imZelt verstaut sind, fängt es dann nochmals so richtig an zu Regnen. Ich kann mich noch knapp ins Auro retten. Odi ist noch bei Nini, welche das Gewitter mit Donner und Blitz mitbekommt, im Zelt. Der ganze Platz ist im Nu unter Wasser. Irgendwann lässt der Regen wieder ein bisschen nach und ich kann auch ins Zelt kriechen. Wir machen noch eine kurze Umverteilung der Kids – Nini kommt zu mir, Melia bleibt bei Papa – und dann gibts wegen des Regens auch schon Nachtruhe für alle.

Strasse unpassierbar
Am Morgen ist der Himmel wieder blau und schnell wird es heiss. Für uns bedeutet dies, dass wir alles was nass geworden ist, wieder trocknen lassen können. Als alles trocken und verstaut ist, kümmert sich Odi mit den Lodge-Jungs um den kaputten Reifen. Wir Mädels sitzen derweilen in der Lodge, geniessen die Aussicht und malen ein bisschen. Da wir heute nur eine kurze Fahrt vor uns haben, machen wir noch einen Game-Drive durch das zur Lodge gehörende Reservat. Der Weg ist steinig und wir kommen nur langsam vorwärts. Tiere sehen wir leider nur die üblichen Oryx und Springböcke. Irgendwann werden wir unsicher, ob es denn überhaupt weiter oben noch einen Ausgang haben wird. Wir haben die Karte zuwenig gut studiert und die ersten beiden Wege, die wir als Ausgang anvisiert haben, gibt es nicht mehr. Hoffentlich müssen wir nicht umkehren! Nach rund zwei Stunden landen wir dann aber über eine notabene eigentlich geschlossene Strasse doch noch bei einem Gate. Hier genehmigen wir uns ein augedehntes und sehr fleischhaltiges Zmittag. Nur einen Kilometer von der Lodge entfernt haben wir nämlich den Veterinärszaun überquert, wo wir beim Rückweg alles Fleisch abgeben müssen. So ist es denn auch – die Bratwürste dürfen wir den Himbas verschenken, die hier beim Gate clever ihren Platz gewählt haben. Nach der Kreuzung fahren wir nur wenige Kilometer und stehen auf einmal vor einem reissenden Fluss. Hmmmm…. was nun? Odi opfert sich und läuft zu Fuss in das Wasser hinein. Doch schon nach wenigen Metern ist klar, dass dieser Weg für uns unpassierbar ist. Wohl oder übel müssen wir umkehren und den drei Mal so längeren Weg unter die Räder nehmen. Zum Glück kam der Fluss schon kurz nach dem Abzweiger. Das Highlight der anderen Strasse folgt dann auch sogleich. Giraffen grasen direkt an der Strasse! Nachdem alle genug Fotos geschossen haben, heisst es zufahren. Die Kids machen gut mit. Erst kurz vor Schluss müssen wir den iPad zum Einsatz bringen, damit wir auch die letzten paar Kilometer noch zügig hinter uns bringen können. In Kamanjab angekommen, finden wir unseren anvisierten Camping sofort. Hier soll es Stachelschweine geben und das wollen wir uns nicht entgehen lassen. Zuerst gibt es aber noch Eintopf vom Gaskocher. Danach begeben wir uns zum Haus der Platzherrin und warten auf die Tierchen. Diese erhalten hier jeden Abend etwas zu Essen und sind so eigentlich immer zu sehen. Wir werden für die Geduld belohnt. Schon bald kommen vier – am Schluss sind es gar sieben – Porcupines zum Essen vorbei. Wie riesig die sind; und putzig dazu! Mit den Erklärungen von Katrin geht der Abend schnell vorbei. Wir sind uns einig, der Abstecher hat sich definitiv gelohnt. Noch nie hat jemand von uns ausserhalb des Naturhistorischen Museums ein Stachelschwein gesehen. Sorgen macht uns aktuell nur das Wetter. Die nächsten Tage werden wohl eher nass… Überall ist es grau in grau und über dem Etosha Blitz es ohne Ende.

Wasserlöcher à gogo
Die Kids sind heute morgen ganz kribbelig, denn nach dem Zmorge dürfen sie alle Stacheln, die die Schweine gestern Abend verloren haben, einsammeln und als Souvenir mit nach Hause nehmen. Klar, dass sie sich eine solche Gelegenheit nicht entgehen lassen wollen. Nach rund zwei Stunden Fahrt erreichen wir das angepeilte Gate des Etosha. Im ersten Camp bezahlen wir die Parkgebühr und verpflegen uns am Kiosk mit Pommes und Toast-Sandwich. Danach geht es los mit der Tiersuche. Obwohl wir – also mindestens die Grossen – voll bei der Sache sind, ist nicht viel auszumachen. An neuen Tieren kann nur von einem Gnu berichtet werden. Irgendwann fängt es dann derart an zu schütten, dass wir quasi auf der Strassse schwimmen. Wie sollen wir so bei einem Wasserloch auf Tiere treffen, wenn doch quasi überalll ein Wasserloch ist? No chance; die Regenzeit, die sich in diesem Jahr ein wenig nach hinten verschoben haben soll, macht uns klar einen Strich durch die Rechnung. Immerhin können wir dann kurz vor dem Halali Camp doch noch die grösste Springbock-Herde ever ausmachen. Dies entschädigt ein wenig für den sonst mageren Tier-Tag. Beim Check-in frage ich ganz nebenbei nach einem allenfalls freien Bungalow. Ich habe keine Lust bei diesem Sauwetter im Sumpf zu campen und mache schliesslich ohne Rückfrage bei weiteren Familienmitgliedern ein Upgrade auf ein sehr nettes und durchaus zahlbares Bungalow. Die Kids sind sofort im Element und erkunden jeden Winkel des trockenen Plätzchens. Irgendwann muss auch Papa zugeben, dass es doch noch recht praktisch ist bei diesem Wetter nicht campen zu müssen. Während Papa noch kurz auf eine Prischfahrt geht, säubern wir Mädels uns wieder einmal so richtig. Die Dusche tut gut und wir werden alle wieder einmal richtig sauber. Zum Znacht machen wir dann doch ein Feuer und schmeissen eine Bratwurst drauf. Das Wasserloch im Camp lassen wir heute aus. Es ist uns schlicht zu nass.

Much better!
Wir haben schon gestern beschlossen auch heute ein Bungalow zu beziehen. Da wir aber leider umziehen müssen, haben wir am Morgen wie üblich jede Menge zu packen und einzuladen. Nach dem Frühstück, das netterweise im Zimmerpreis dabei ist, geht es los. Es regnet nicht und die Pfützen auf der Strasse werden auch von Stunde zu Stunde weniger. Wir fahren in Richtung Namutoni Camp. Dies ist eine gute Entscheidung, denn es wird immer trockener und die Tiere immer wie zahlreicher. Wo die wohl beim Regen gestern untergetaucht sind? Am Morgen sehen wir die üblichen Herden am grasen – zum Teil ganz nah aum Auto. Die Highlights folgen aber dann am Nachmittag. Zuerst treffen wir auf eine grosse Herde Giraffen. Danach folgen Odis Flamingos und schliesslich endlich ein Elefant – leider von ganz weit weg. Kurze Zeit später entdeckt Odi in der Prärie gar einen Löwen!!!

Namibia, Ethosha, Lion

Nie hätten wir gedacht, dass wir in dieser sehr grünen Jahreszeit eine Löwen sehen werden. Netterweise läuft das Tier direkt auf unser Auto zu und wir bringen uns in Stellung. Schlussendlich ist er nur noch zwei Meter von uns entfernt und überquert dann auch noch die Strasse direkt vor unserer Nase. Wir sind aus dem Tier-Häuschen! Auf dem Rückweg zum Camp machen wir noch eine kurzen Abstecher zu einem von unseren lieblings Wasserlöcher. Und da steht er – unser persönlicher Elefant – riesig, wunderschön und mega eindrücklich. Auch er ergibt ein super Fotosujet und posiert herrlich vor unserem Auto. Nach dem Znacht wagen wir uns auch noch ans Wasserloch des Campings. Da man dort mucksmäuschen still sein muss, ein Experiment mit den Kids. Es geling so halb und immerhin verirrt sich gar eine Hyäne vor die dezent leuchtenden Scheinwerfer. Diesen Tag dürfen wir in der Ära des grünen Ethosa als äusserst erfolgreich werten! Glückspilze sind wir!

Tote Hose
Frohe Mutes ziehen wir auch heute wieder los und begeben uns auf die Tiersuche. Wir wünschen uns einzig mehr Elefanten – mehr nicht! Doch es scheint, als ob das Finden eines Elefanten wie das Finden einer Nadel im Heuhaufen ist. Überall grüne Büsche und Sträucher – die Lieblingsnahrung der Dickhäuter, – überall abgeknickte Äste – klare Zeichen, dass sie hier durch sind – und überall viel Elefantenkacke auf der Strasse – frische notabene. Wir sehen soviel Kacke aber keine Elefanten, dass wir irgenwann sogar anfangen von Elefantenkacke zu singen. Die Kids zeigen sich diesbezüglich äusserst kreativ. Tierglück haben wir heute defintiv keines mehr. Weder der Morgen noch der Nachmittag nach der Pause auf dem Camping bringen irgendetwas gross Nennenswertes. Was schön ist und erwähnt werden darf, sind die grossen Herden an Springböcken, die sich auch heute wieder am satten Grün voll fressen. Für die Tiere ist diese Jahreszeit der Hit, für die Touristen eher weniger. Niemand muss zu einem Wasserloch und so bleibt jede Tiersichtung Glück. Wir sind uns einig, dass wir das nächste Mal wieder im Herbst (–> unserem Herbst) auf Safari gehen. Die Kids machen die ganze Autofahrerei übrigens gut mit. Sie dürfen unangeschnallt sein – wir fahren mit rund 40 km/h durch die Gegend -, sie dürfen auch mal nach vorne kommen, sie essen, sie spielen, sie hören Hörspiele und am Nami dürfen sie auch mal in den iPad schauen. Der Deal ist, dass Pause gedrückt wird, sobald wir für ein Tier anhalten. Das klappt sehr gut und so sind alle glücklich und zufrieden von A bis Z dabei. Zurück auf dem Camping schicken wir Papa zum Zelt aufstellen usw. zum Stellplatz. Wir Mädels springen noch kurz in den Pool. Nach dem Znacht spazieren wir erneut zum Camp-Wasserloch. Aber auch hier ist sinnbildlich für diesen Tag “tote Hose”.

Leopard & Camping-Himmel
Wir können es nicht lassen und fahren auch heute Morgen nochmals für einen kurzen Abstecher durch den Ethosa. Wer weiss… und wir werden tatsächlich belohnt! Aus dem Augenwinkel erspähe ich eigenartige Farben in der Steppe und schreie “Stopp”! Ich habe tatächlich einen Leoparden entdeckt, der durch das Gebüsch streifft. Leider erschreckt ihn unser aprupter Stopp und die Fahrt im Rückwärtsgang ein wenig, so dass die anderen drei das imposante Tier nur noch wegrennen sehen. Für ein Foto hat es leider nicht gereicht. Egal, wir sind happy und verlassen versöhnt den grünen Ethosa. See you next time! Ein letztes Mal stocken wir unsere Vorräte im nächsten Kaff auf. Dazu gibt es einmal Volltanken und ganz wichtig heute: Scheiben putzen! Unser Auto ist voller Schlamm und nach dem Putzen der Scheiben sehen wir wenigsten wieder überall raus. Den Rest müssen wir dann beim Car Wash in Ordnung bringen, diese haben aber heute Sonntag geschlossen. Danach landen wir im Caming-Himmel. Die nächste Nacht verbringen wir im Okonjima Nature Reserve, einer Fondation, die sich für die Rettung von Wildkatzen einsetzt. Unser Stellplatz ist einfach der Hammer: riesig gross (manchmal hätten sie bis zu 40 Personen hier auf einem Platz), wir haben ein gedecktes riesiges Haus, zwei luxuriöse Buschduschen und zwei Buschtoiletten sowie einen privaten Sun-Downer-Platz – alles nur für uns. Die Kids geniessen die Freiheit und die Natur; da verliert selbst der Pool an seinem Reiz. Dazu laufen so by the way auch noch so einige Tiere frei herum. Nur die Katzen, sind ausserhalb des Zaunes sicher für uns und sicher für sie von uns entfernt. Beim Zubettgehen schaut dann auch ein Stachelschwein vorbei und wünscht uns eine gute Nacht.

Namibia, Erindi, Elephant

Erindi Game Reserve
Der Faux-Pas des Tages passiert mir noch auf dem Camping. Ich fahre tatscächlich mit dem Mobil auf den grössten Stein im Umkreis von wohl mehreren Kilometern! Resultat: ein aufgeregt fuchtelnder Odi und eine Beule unter dem Auto. Tja… Nach dem Stopp im Souvenir-Shop mit Internetzugang geht es weiter zum Erindi Game Reserve. Auch hier ist alles üppig grün und die Tiere sind eher schwer auszumachen. Die üblichen Herden lassen sich aber dann doch noch blicken und irgendwann entdecken wir etwa 50 Meter entfernt auch noch einen Elefantenbulle. Kurz nach dem Einchecken fängt es an wie aus Kübeln zu regnen. Uns bleibt nichts anderes übrig als im Shop das Zmittag zu kaufen und uns erstmals ausgiebig zu verpflegen. Danach wagen wir noch einen Game Drive durch das Reserve. Spass machen vor allem die versumpften und wasserreichen Strassen. Die Kids machen sich einen Spass draus, wer beim aus dem Fenster hängen wie viel Wasser ab bekommt. Tiermässig dürfen wir von einem Hippo berichten, welches sich netterweise gerade aus dem Wasser begeben hat, als wir um die Ecke kommen. Zurück im Camp schnappen wir unser Apero und laufen zum Camp-Wasserloch. Auch hier können wir zwei Hippos beim aus dem Wasser gücken beobachten. Der tiefschwarze Himmel vertreibt uns dann aber bald retour zu unserem Auto. Wir schaffen es im Trockenen das Znacht zu Verspeisen. Leider fängt es dann aber wieder an zu regnen. Zum Glück zieht der grosse Regen aber an uns vorbei und wir können zum Grunzen der Tiere den letzten Abend in der Wildnis doch noch einigermassen trocken geniessen bevor dann doch noch vom Regen zu einer verfrühten Nachtruhe gezwungen werden.

Namibia, Erindi, Giraffe

Schlammige und nasse Angelegenheit
Das Erwachen ist nass und neblig. Das wird heute nichts mit dem Trocknen lassen unserer Sachen. Und so packen wir dann alles feucht wie es ist zusammen und machen uns auf in Richtung Windhoek. Die Strassen sind schlammig und nur wenige Meter nach dem Camp fahren wir uns fast im Schlamm fest. Mama wird schon ein bisschen nervös, doch Papa schafft es mit dem Kriechgang und unter anfeuern der grossen Tochter, die ganz trocken meint “Mama, Papa bringt uns hier locker raus” zurück in die Fahrspur. Die Kids haben heute morgen beim Packen ganz viel Zaubergras – eigene Erfindung! – gesammelt. Dieses schmeissen sie nun munter aus dem Fenster und kommentieren laut, welches Gras denn nun welches Tier bringen wird. Ob Dank des Zaubergrasses oder nicht, auf einmal stehen auf alle Fälle zwei riesige Elefantenbullen direkt neben der Strasse. Wir können die Tiere lange beobachten, sind aber immer auf der Hut, ob sie denn das Auto auch nicht als Gefahr ansehen. Endlich können die Kids auch beweisen, ob sie die zu Hause oft erwähnten Verhaltsregeln im Umgang mit den riesigen Tieren verstanden haben. Sie haben! Alles geht gut und wir geniessen diese Abschiedsparty in vollen Zügen. Im nächsten Kaff legen wir spontan bei zufällig entdeckten Marktständen einen Souvenir-Halt ein. Relativ hasselfree können wir mit ein wenig handeln ein paar tolle Souvenirs erstehen. Nur Melia ist das Gequatsche nicht ganz Geheur, sie will urplötzlich sofort nach Bern zurück. Nini hingegen zeigt sich sehr interessiert und will genau wissen, wer denn nun was gesagt hat und wieso wir was wo kaufen. In Windhoek haben wir nur noch ein Ziel: wir müssen unseren fahrbaren Untersatz vom Schlam befreuen. Über eine halbe Stunde müht sich die Mannschaft eines Car Wash mit unserem Dreck ab bevor die Karre wieder wie neu glänzt. Die letzte Nacht verbringen wir im gleichen Hotel wie beim Start. Ursprünglich wollten wir ja nochmals campen. Aber wir haben schon vor ein paar Tagen entschieden, dass ein wenig mehr Platz und ein bisschen weniger Dreck uns das Ausladen und Packen erleichtern könnte. Zudem sind wir so auch wettertechnisch auf der sicheren Seite (ist heute aber irrelevant…). Wir lassen alles in der Sonne liegen und verstauen die sieben Sachen danach in unseren Reisetaschen. Zum Znacht gibts was der Vorrat noch hergibt. Danach landen die Kids im Bett während die Eltern noch das letze Lagerfeuer und ein paar Savannah’s unter dem Sternenhimmel etwas ausserhalb der Haupstadt geniessen. Namibia, es war wunderbar, wir kommen wieder – allerdings bestimmt in deinem Frühling resp. in unserem Herbst. Auch wenn wir mit dem Wetter super viel Glück hatten und uns gar nicht beklagen können/wollen, für die Tiersichtungen ist etwas weniger grün sehr von Vorteil.

Nachtrag: Zu Hause haben wir uns vor allem mit folgenden zwei Fragen beschäftigt: 1. Schaffen wir das mit den Dachzelten und dass die Kids in einem Zelt zusammen schlafen können? –> Ja, wir resp. sie haben es geschafft. Es war gar überhaupt kein Problem. Bis auf eine Nacht haben wir immer wie geplant genächtigt und ein paar Mal bin ich gegen Morgen zu den Rackern rüber geschlüpft. Dazu musste ich nicht den langen Weg via Leitern auf mich nehmen, sondern konnte einfach via Zeltausgang in der Mitte und somit via Dach zu ihnen klettern. 2) Haben die Kids in der Nacht warm genaug? Auch das war überhaupt kein Problem. Wir haben den beiden Beiden die Odlo-Unterwäsche und die Skisocken angezogen und mit der Decke hatten sie ausser in zwei Nächten immer genug warum. In diesen Nächten haben wir ihnen auch noch den Plüschanzug verpasst. Den mitgeschleppten Schlafsack musste wir nie zum Einsatz bringen. Auch unsere Schlafsäcke blieben immer zusammengerollt.

Bye bye Namibia
Bei der Autorückgabe wird unser Zuhause der letzten drei Wochen haargenau auf allfällige Schäden, Kratzer oder was auch immer geprüft. Wir warten lange bis wir wegen zwei lächerlichen Beulen und einem verlorenen Radschutz eine kanpp über 150ig Fränkige Rechnung präsentiert bekommen. So etwas ist uns in unserer Automiet-Karriere noch nie passiert. Wir sind ziemlich sicher, dass die kleinen Dellen nicht von uns sind. Was für uns zudem normale Abnützung ist, muss hier berappt werden. Knallhart… Obwohl alles sonst absolut top war – inkl. Preis – reisen wir mit einem etwas fahlen Beigeschmack ab und sind froh, dass sie die Beule unter dem Auto von meiner Steinattacke nicht gesehen haben. Da hätten wir wohl gleich die ganze Karre abkaufen können… Am Flughafen gehts afrikanisch zu und her: zuerst können wir das Gepäck noch nicht abgeben, dann warten wir über 40 Minuten auf ein paar Pommes und Würstchen (die Kids fallen fast vom Stuhl vor Hunger), bei der Passkontrolle dauert es sowieso ewig und dann hat unsere Anina angeblich auch noch ein Messer im Rucksack versteckt. Was genau man im Röntgengerät gesehen hat, bleibt uns ein Rätsel. Die Dame jedenfalls staunt nicht schlecht, als sie nur Kinderspielzeug findet. Der Flug nach Kapstadt ist dafür umso easier. Die Maschine ist klein und deshalb so rasch beladen, dass wir vorzeitig aus Namibia abfliegen. Melia winkt zum Fenster raus und meint “Tschüss Namibia, bis zum nächsten Mal”. In Kapstadt läuft dann alles wie am Schnürchen: Passkontrolle super effizient (die obligatorischen Geburtsscheine werden nicht eines Blickes gewürdigt), Gepäck schon da, Autoschlüssel holen (wir lassen uns nach den Erfahrungen vom Morgen gar zu einer Versicherung überreden), flugs ins Hotel fahren. Eine unerwartete Überraschung ist das Wetter: es regnet. Seit einer Ewigkeit ist kein Nass vom Himmel gefallen und wir kennen die Problematik aus den Medien mit der Wasserknappheit gut. Vor ein paar Monaten war Day Zero sogar für diese Tage jetzt angesagt (ab diesem Tag kommt kein Wasser mehr aus dem Wasserhahnen!). Wie man Wasser sparen kann, wird einem omnipräsent mitgeteilt. Bereits am Flughafen werden wir mit 50 Liter Wasserflaschen à 1 Liter erwartet – so viel sollte hier jeder maximal pro Tag brauchen. Nur so kann Day Zero vermieden werden. Auch sonst erleiden wir einen kleinen Kulturschock. Es hat Unmengen an Fahrzeugen auf der Strasse, die Zahlungskräftigen finden alles was das Herz beghert, die anderen hausen in Blechhütten en masse oder unter einer Plastikplane, das Gefälle reich/arm ist sehr offensichtlich und an jeder Ecke zu sehen. Unser Hotel steht zum Glück in einem sicheren Quartier und so können wir sogar zum Eindunkeln zu Fuss in den Supermarkt und – juppie – in den Mäc! Nur alkholische Getränke gibt es heute keine mehr zu kaufen, wir sind zu spät dran, die Sperrstunde bricht um 18 Uhr an.

Pinguine & Cape of Good Hope
Heute wollen wir den Kids zeigen, dass es in Afrika auch Pinguine gibt. Die beiden sind immer noch felsenfest der Überzeugung, dass es dazu kalte Temperaturen und Schnee braucht. Doch weit gefehlt: in Simonstown am Boulder Beach hat sich eine Kolonie afrikanischer Pinguine niedergelassen, die man hier aus nächster Nähe beobachten kann. Wir bewundern die Tiere zuerst am Strand, wo man Dank gewisser Kletterpartien fast alleine mit den Viechern ist. Die Kids sind begeistert. Wir können sogar ein paar Babies in den Nestern entdecken. Danach stürzen wir uns auf die Aufsichtsplattform und damit ins Gewimmel. Hier hat es fast mehr Touristen als Pinguine und entsprechend ist der Andrang gross. Nach den Tieren fahren wir weiter ans Kap der Guten Hoffnung. Auch hier sind wir nicht ganz alleine und wir müssen anstehen, um überhaupt mit dem berühmten Schild ein Foto machen zu können. Im Gegenteil zu Simonstown, wo das Wetter immer freundlicher und wärmer wurde, lädt hier der garstige Wind nicht zum Verweilen ein. Da man auch sonst nicht viel machen kann hier, wo sich der pazifische und der atlantische Ozean treffen, fahren wir zurück nach Kapstadt. Im Hotel spielen die Kinder mit den neu erstandenen Kleidern, die wir heute Morgen bei einem kurzen Zwischenstopp in einer Mall gekauft haben. Die beiden Shopping-Queens sind nach drei Wochen mit Null Einkaufen richtig aus dem Häuschen ab den neuen Shirts und Leggings. Weil wir schlicht zu faul sind und es auch sonst einfach praktisch ist, landen wir auch heute nochmals zum Znacht im Mäc um die Ecke. Danach wartet die letzte Nacht im südlichen Afrika auf uns. In weniger als 24 Stunden sitzen wir im Flugzeug und fliegen heimwärts. Wie immer herrscht einerseits Freude (einige freuen sich auf die Grosis, andere freuen sich auf den ersten YB-Meistertitel, wieder andere auf ihr Büro mit der funktionierenden elektronischen Ausrüstung) und andererseits ist es einfach nur Schade, dass dieses tolle Abenteuer nun auch schon wieder vorbei ist.

South Africa, Cape Town, Pinguin

Last day: Table Mountain & Waterfront
Die Taschen sind rasch gefüllt und wir ready für den letzten Tag in Kapstadt. Diesen wollen wir möglichst kurzweilig und so die Warterei auf den Flug möglichst angenehm gestalten. Unser erstes Ziel ist deshalb heute der Tafelberg. Dieser gehört einfach zu einem Besuch in Kapstadt dazu. Das Wetter ist freundlich, der Himmel ziemlich blau und so stehen wir mit einigen vielen anderen Touristen rund eine Stunde an, bevor wir schliesslich mit der Drehgondel – made in Switzerland – auf den Berg hinauf gefahren werden. Die Aussicht ist schön, das Kap mit der Stadt eine Augenweide. Wir machen eine sehr kurze Wanderung und lassen uns dann vom kühlen Wind wieder ins Tal vertreiben. So bleibt uns auch noch genug Zeit für einen Abstecher an die Waterfront. Hier ist alles so richtig herausgeputzt und ziemlich amerikanisch. Unglaublich wie die Unterschiede in dieser Stadt sich immer wieder krass abwechseln. Und wenn man über die arme, schmutzige, hässliche Seite hinwegsehen resp. diese akzeptieren kann, ist Kapstadt wirklich eine tolle Stadt. Mir gelingt dies nicht immer nach Wunsch… Nach dem Zmittag fahren die Mädels noch eine Runde Riesenrad. Und obwohl es noch viel zu entdecken gäbe hier unten und alle Bedürfnisse der Familie abgedeckt wären, ist es nun defintitv Zeit an den Flughafen zu fahren. Hier klappt alles wie gewünscht. Auch der Flug ist angenehm und relativ kurzweilig. Die Kids schauen TV, essen oder schlafen. Und dann landen wir auch schon in Zürich. Wir sind uns alle einig, dass das nächste Afrika Abenteuer schon bald wieder kommt. Es hat uns allen sehr gefallen und wir sind dankbar, dass wir so eine tolle Zeit miteinander verbringen durften und nun wieder gesund und munter retour in der Schweiz sind. Hakuna matata!