Panama & Costa Rica

Short cut zu den Bildern

Auszeit!
Alle sind gesund, alle sind munter und alle sind glücklich, dass es heute endlich losgeht. Für etwas mehr als vier Wochen werden wir in Panama und Costa Rica auf Entdeckungsreise gehen. Die Kinder haben dafür von der Schule drei zusätzliche Wochen frei bekommen. Der Deal ist, dass wir das eine oder andere Mathblatt ausfüllen, ein paar Tagebucheinträge schreiben und sonst noch ein paar Kleinigkeiten erledigen. Ansonsten steht „nur“ lernen beim Reisen auf dem Stundenplan. Das werden wir irgendwie hinkriegen :-). Danke, liebe Lehrerinnen, für die Unterstützung!
Da Papa beim Fliegen etwas mehr Platz wünscht, haben wir uns quasi als Weihnachtsgeschenk (wir haben am 25. Dezember gebucht) für den 12-stündigen Flug einen Platz in der EcoMax geleistet. Die 20 zusätzlichen Zentimeter mehr Platz sind Gold wert. Netter Nebeneffekt: wir sitzen ganz vorne im Flieger – dort wo sonst die First ist –, es ist angenehm ruhig und nicht so überfüllt. Auch haben wir zum ersten Mal zwei 2er-Reihen reserviert. Die Kids sitzen vor uns und sind sehr bald beschäftigt mit dem Bildschirm vor ihnen. Erst als sie müde sind, tauschen wir die Plätze. Das gibt ihnen eine Art Liegestuhl und uns noch ein paar zusätzliche Zentimeter zum Beine strecken. Geschlafen wird trotzdem nicht viel und wir kommen ziemlich übernächtigt nach exakt 12 Stunden Flug in Costa Rica an. Quasi zum Dessert warten wir dann viel länger als gewünscht und erwartet auf die Koffer. Das Gepäckband bleibt eine Stunde still… auch wegen dem ersten Stromausfall. Umso glücklicher sind wir, als wir nach einer kurzen Busfahrt dann doch noch irgendwann im Bett liegen. Die meisten schlafen sofort ein. Andere finden den Schlaf trotz Müdigkeit irgendwie trotzdem nicht wirklich.

Weiter nach Panama
Mitten in der Nacht sind plötzlich alle wach und sagen dem Jetlag „Hallo“. Doch oh Wunder, nach einer kurzen Schlafpause können alle nochmals einschlafen. Nur ein bisschen früher als zu Hause ist dann um sechs Uhr Ortszeit doch irgendwann fertig mit schlafen. Nach dem sehr amerikanischen Frühstück fahren wir für den Flug nach Panama zeitig zurück zum Flughafen. Noch nicht lange unterwegs, haben wir bereits festgestellt, dass die Uhren hier etwas langsamer ticken und alles eine Spur länger dauert. Alle und alles ist ein bisschen relaxter als gewohnt und so auch entsprechend weniger effizient. Das muss das berühmte „pura vida“ sein. Zu unserer Überraschung fällt dies sogar den Kids auf. Dass diese Art auch viele Vorteile hat, merken wir bald. Unser Gepäck hat, nachdem wir fast alles in die Koffer gesteckt haben, einige Kilos zu viel. Aber das ist hier irgendwie total egal. Die erste Schulstunde gibt’s im Gate und so füllt sich Wartezeit für einmal nicht nur mit in den iPad glotzen. Gut so! Nach dem kurzen Flug werden wir vom netten Zöllner in Panama willkommen geheissen. Sogar das Gepäck ist heute schneller als wir. Auf das Auto warten wir dann wiederum etwas länger. Nach einem kurzen Shoppingstopp erreichen wir unser Hotel etwas ausserhalb von Panama City, quasi bereits mitten im Urwald. Der nette Versuch des Tages geht an die Receptionistin, die uns ein Zimmer andrehen will, dass wir gar nicht gebucht haben. Es fehlen die zwei Balkone und das zweite Bett. Zurück an der Reception stellt sich heraus, dass die gebuchte Suite gar nicht mehr verfügbar ist. Wir beziehen deshalb für heute ein kleineres Doppelzimmer und uns wird in Aussicht gestellt, dass wir dann Morgen umziehen dürfen. Den Rest des Tages verbringen wir am und im Pool. Den Spruch des Tages liefert Melia: Hat hier jemand die Heizung angestellt oder ist es wirklich so heiß? 🙂 🙂 🙂

Panama Kanal ohne Schiff
Der Jetlag scheint bereits Geschichte zu sein. Nicht, dass wir ausschlafen, aber wir werden alle erst zu einer normalen Zeit wach. Nach dem Zmorge fahren wir zum wohl berühmtesten Spot in Panama, dem Panama Kanal. Diese Abkürzung hat das Land weltweit bekannt gemacht und ihm auch den heutigen Wohlstand gebracht. In einem 45-minütigen Film wird uns die Geschichte dazu näher gebracht. Während Anina ziemlich interessiert ist, findet es Melia mässig spannend. Das Museum ist leider geschlossen und auch ein Schiff ist gerade nicht in der Nähe. Der nächste Frachter kommt erst in ein paar Stunden. Zu lange für uns um zu warten, schliesslich haben wir am Nami noch ein erstes Date mit der einheimischen Tierwelt. Zurück im Hotel bekommen wir nach einigem hin und her tatsächlich ein neues Zimmer. Es ist zwar nicht wie gebucht die Presidental Suite, aber wir merken keinen grossen Unterschied und sind trotzdem zufrieden. Am Schluss fehlen nur noch die Bettdecke und die Kissen für die Kids. Aber auch das lässt sich noch irgendwie regeln. Da die „Heizung“ immer noch läuft, wollen die Kids so rasch wie möglich in den Pool. Wie immer sind die zwei Wasserratten einfach nur glücklich, wenn sie im Wasser herumtoben können. Um drei Uhr am Nami nutzen wir einen Service des Hotels. Mit einem Guide spazieren wir durch den Urwald, welcher gleich hinter dem Hotel beginnt. Tatsächlich sehen wir bereits nach wenigen Metern die ersten zwei Faultiere. So cool! Wer hat gewusst, dass es 2-Finger-Faultiere in braun und 3-Finger-Faultiere in grau gibt? Wir jedenfalls nicht.

Panama, Sloth

Via Schmetterlings-Haus geht es zur Faultierstation des Hotels. Hier werden verunfallte oder verwaiste Faultiere wieder fit für die Freiheit gemacht. Der kleine Kerl ist ganz interessiert an uns und wir können ihn so durch das Gehege von ganz Nahe anschauen. Die Frösche im Froschkäfig gefallen dann vor allem den Damen des Hauses etwas weniger gut. Die sind uns im Vergleich zum Faultier schlicht zu flink und zu schleimig. Da ist das einheimische Aguti, welches auch nach Hallo sagt, doch um einiges hübscher. Den Rest des Tages verbringen wir wieder am und im Pool. Wenn die Mädels so weiter machen werden sie ziemlich sicher als halbe Meerjungfrauen nach Hause kommen.

Panama, Butterfly

Portobello und Panama Kanal mit Schiff
Heute machen wir einen Ausflug an die karibische Küste. Bevor wir im zum Unesco Weltkulturerbe gehörenden Portobello ankommen, fahren wir in gemütlichem Tempo über die Landstrassen. Mit der passenden lokalen Musik aus dem Autoradio kommen wir spätestens jetzt in Panama an. Niemand ist ein Eile und alle finden es total normal, dass wegen einer stinknormalen Abzweigung ein längerer Stau entsteht. Hektik scheint hier wirklich mehrheitlich ein Fremdwort zu sein. Es gibt zwar wie überall ein paar Drängler, aber der grösste Teil der Verkehrsteilnehmer wartet einfach geduldig bis es irgendwann weiter geht. Portobello ist rasch besichtigt und weit weniger schmuck als wir es uns vorgestellt haben. Die beiden Fort sind einigermassen fotogen, aber schnell besichtigt. Das Kaff selber ist eher unfotogen und auch schnell besichtigt. Die Mittagshitze trägt ihren Teil zur Sightseeing-Motivation bei. Wir kommen doch einigermassen ins Schwitzen und selbst die kühle Cola aus dem Supermercado hilft heute nur wenig. Auf dem Rückweg beschliessen wir nochmals an den Kanal zu fahren. Dieses Mal aber an die Schleuse auf der Nordseite des Landes. Wir hoffen, dass wir doch noch einen Frachter bei der Durchfahrt beobachten können. Wir haben Glück und kommen genau zum richtigen Zeitpunkt dort an. Ein Schiff ist gerade in der Schleuse und das nächste steht bereits parat. Es ist unglaublich eindrücklich, wie die riesigen Kähne Zentimeter genau von den Schlepperschiffen in die Schleuse begleitet, gezogen und gestossen werden. Ein Schauspiel für sich. Zurück im Hotel steht die Schulstunde auf dem Programm. Bis jetzt ist meist ein Kind mässig motiviert, während das andere einigermassen bei der Sache ist. So auch heute. Wir haben das Patentrezept noch nicht gefunden und sind einmal mehr froh, dass wir die schulische Ausbildung zu Hause an die Schule delegieren können. Die totale Motivation kehrt spätestens zurück, wenn es zum Pool geht. Eine Win-Win-Situation für alle. Sie haben Spass und wir Zeit für uns. Und: am Abend sind sie von all dem Geschwadere derart groggy, dass sie sofort einschlafen.

Panama, Canal, Container

Panama City
Auch Panama City gehört zum Unesco Weltkulturerbe. Nicht die zahlreichen Wolkenkratzer, sondern die Ruinen der ersten erbauten Stadt sowie die Altstadt, der zweiten erbauten Stadt. Von den Ruinen ist nicht mehr allzu viel erhalten. Die Plünderungen haben über die Jahre einiges zerstört. Zum Glück ist seit einigen Jahrzehnten aber nun alles geschützt und so kann man doch noch das eine oder andere der ersten europäischen Siedlung in Amerika besichtigen. Die Altstadt ist nach einer grösseren Renovationsperiode sehr schmuck. Einziges Malheur: es hat zu viel Verkehr und wäre autofrei noch um einiges hübscher. Wir schlendern ohne Plan durch die Strassen und lassen uns treiben. Irgendwo in einer chicen Bar gibt’s etwas zu Futtern und zu Trinken. Später bekommt Anina ein Tricot der Fussballnationalmannschaft von Panama und Melia ein kleines Faultier in Stofftierform. Alle sind happy und zufrieden. Ziemlich geschafft kehren wir zurück ins Hotel. Nach einer kurzen Pausen schreiten die Schülerinnen wieder zur Tat und absolvieren heute ihr Programm ohne grosses Gemotze. Schliesslich ruft der Pool :-). Das restliche Abendprogramm ist analog der Vorabende, also zwei Stunden ohne Unterbruch im Pool herumtollen – plus packen. Morgen ziehen wir für die nächsten drei Nächte in ein Airbnb in Strandnähe bei Pedasi.

Panama, Casco Viejo, Painting

Auf nach Pedasi
Bevor wir Panama City verlassen, machen wir noch einen Shoppingstopp und decken uns mit allem notwendigen für die nächsten drei Tage an. Danach fahren wir gemütlich auf der Karte nach links. Das Navi sagt, dass es viereinhalb Stunden dauert bis zu unserem Ziel. Brauchen tun wir dann effektiv fast sechs. Wie bereits gewohnt, gibt es den einen oder anderen Stau. Dazu sind alle unverändert gemütlich unterwegs. Das Highlight der Fahrt sind die Verkäufer, die auf der Autobahn stehen und ihre Sachen verkaufen. Man kann also eine Vollbremsung auf der Autobahn machen, um eine kühle Cola, einen Sombrero oder was auch immer zu kaufen. Trotz Ipad-Freipass ist Anina heute mässig motiviert zum Autofahren. Das nächste Level scheint erreicht: im Auto gibt es kein Internet :-). Am späteren Nami haben wir es dann geschafft. Die Unterkunft scheint zu versprechen, was wir uns erhofft haben. Der Pool, der Garten, die Terrasse, das Haus… alles gehört uns ganz alleine. Zum Znacht versucht Odi mit einheimischer Kohle ein Feuer zu entfachen. Gar nicht mal so einfach. Aber es lohnt sich, die Würste schmecken allen.

Panama, Pedasi, Hummingbird

Sun, fun and nothing to do Volume 1
Der Himmel ist tiefblau. Keine einzige Wolke ist zu sehen. Das Thermometer zeigt bereits am Morgen 30 Grad. Bevor es jedoch für die erste Runde in den Pool geht, ruft die Pflicht – die Schulpflicht. Das Haus ist wirklich top. Es hat alles was man sich wünschen kann und wenn die Kinder gerade nicht am Schlafen, Essen oder Lernen sind, plantschen sie ohne Pause Pool herum. Trotz Pool und allem drum und dran machen wir auch einen Ausflug an einen Strand. Und wir werden nicht enttäuscht; im Gegenteil. Einen so grossen, menschenleeren und sauberen Strand haben wir noch quasi nie gesehen – wow! Einzig Schatten sucht man vergebens. Der Strandabschnitt liegt an einem kleinen Touridorf, wo vor allem Surfer Ferien machen. Die Wellen sind nicht riesig, aber für uns und unsere Luftmatratzen (!) reicht es. Bevor wir ins kühlere, aber doch warme Meer hüpfen, gönnen wir uns in einem Strandrestaurant ein feines Zmittag. Frischen Fisch in diversen Variationen – jammie. Leider brennt die Sonne derart unbarmherzig vom Himmel, dass wir nicht allzu lange im Meer bleiben können. Trotz extrem viel Sonnencreme und nach schmieren ohne Ende sind wir bald eher rötlich gefärbt. Auf dem Parkplatz geniesst eine Gruppe Einheimischer den Samstag mit einer Kühlbox und sehr lauter Musik. Einige lassen den Motor laufen, damit die Klimaanlage funktioniert. Andere lassen den Motor laufen, dass die Boxen im Kofferraum funktionieren. Notabene sind die Boxen genau gleich gross wie der Kofferraum selber… Zurück im Haus wartet wieder der Pool sowie der Grill und alle sind im Element. By the way: zum Glück sind wir zum beschriebenen Strand gefahren. Der Dorfstrand, welchen wir am späteren Nami auch noch anschauen, ist nicht halb so schön, wie das entdeckte Juwel.

Panama, Playa Venao, Wave

Sun fun and nothing to do Volume 2
Das Programm ist ähnlich wie gestern. Einzig die Zeiten haben wir optimiert und die Damen der Familie besitzen neu alle ein Neopren-Shirt. Auch der Sonnencreme-Vorrat ist wieder voll. Tube Nummer 3 ist an der Reihe :-). Bevor wir nach dem Mittag wieder zum tollen Strand von gestern fahren, machen wir noch einen Abschnitt zu einem anderen Strandabschnitt. Auch nicht schlecht: mehr Schatten, aber im Wasser steiniger und die Bucht nicht annähernd so eindrücklich. Sympathisch: die Einheimischen geniessen in Gruppen den Sonntag bei Bier, Wurst und Salsa. Schliesslich hält uns nichts mehr von der Rückkehr zum Strand von Venao ab. Die Kids sind sofort in den Wellen und wir nehmen uns fest vor, in Costa Rica mit einem richtigen Brett ein paar Versuche zu machen. Irgendwann ist es dann aber doch Zeit aus dem Wasser zu kommen. Melia findet dies gar nicht lustig und macht nach an diesem Tag fast fünf Stunden im Wasser einen kleineren Aufstand. Auch ein Zeichen, dass der Hunger langsam aber sicher grösser wird. In einer gemütlichen Strandbeiz gibt’s ein feines Znacht mit Sonnenuntergang. Wir halten fest: Anina isst ohne mit der Wimper zu zucken Guacamole. Im Dunkeln fahren wir zurück zum Haus und legen uns nach diesem erneuten Wasser- und Sonnentag müde, aber sehr zufrieden in die bequemen Betten.

Panama, Butterfly

Unser Teenie
Heute feiert unsere grosse Tochter ihren 10ten Geburi. Wow, die Zeit fliegt nur so an uns vorbei. Happy Birthday, liebe Anina. Wir sind mega stolz auf dich und haben dich fest fest gern.
Der Geburi wird erstmals zum Fahrtag. Zurück nach Panama City steht auf dem Programm. Zum Glück kommen wir ohne grössere Probleme vorwärts und sind fast so schnell wie das Navi vorausgesagt hat. Nur fast, weil das Navi immer mit 100 km/h rechnet, effektiv aber nur 80 km/h gefahren werden dürfen. Zu schnell fahren liegt in Panama kaum drin. Gefühlt alle paar Kilometer steht die Polizei und macht Radar. Das Flughafenhotel ist ganz nach dem Gusto der Girls. Unser Zimmer liegt direkt in der Verlängerung des Pools im Erdgeschoss und während Papa das Auto am Flughafen retour bringt, planschen die Mädels schon mal ausgiebig im grossen Pool herum. Zur Feier des Tages gibt es später eine Cola an der Poolbar. Als Teenie kann man so was schon mal machen, finden wir. Auf dich, liebe Anina!

Adios Panama, hola Costa Rica
Die Nacht ist unbequem, heiß und kurz. Unbequem, weil die Kids mit je einem von uns im eher klein bemessenen Doppelbett ziemlich herum „rangge“. Heiss, weil wir die Klimaanlage nicht resp. nur sehr spärlich einschalten wollen.Wir waren alle auf irgendeine Art erkältet in der letzten Woche und haben keine Lust auf weitere Erkältungen. Und kurz, weil um sechs Uhr der Wecker läutet damit wir unseren Flug nach Costa Rica erwischen. Die Dame am Check-in musste heute wohl auch zu früh raus. Wir müssen tatsächlich den einen Koffer um etwas mehr als ein Kilo erleichtern. Sie erlaubt uns strikt nur die maximalen 23.7 kg pro Gepäckstück. Das Flugzeug hebt ruhig und pünktlich ab und wir sagen hasta luego Panama, schön wars! Die Ankunft in Costa Rica wird weniger ruhig. Der Pilot schwafelt etwas von starken Winden und wir kreisen den Flughafen über längere Zeit richtig gehend ein. Irgendwann verlieren wir dann aber doch endlich an Höhe und setzen zur Landung an. Es schaukelt tatsächlich ziemlich fest, aber die Landung gelingt ohne grösssere Probleme. Nach der Übernahme des Autos – wir haben eine kleinere Version des Panama-Autos für einen notabene viel höheren Preis gemietet – decken wir uns im Walmart mit den Basics ein. Nicht nur in Panama, sondern auch in Costa Rica fühlt man sich also von Zeit zu Zeit wie in den USA. Quer durch San Jose fahren wir in Richtung Hinterland. Schlussendlich landen wir knapp unter dem Nebel auf über 1300 Meter über Meer in einer in die Jahre gekommenen Lodge mitten im Regenwald. Die Bungalows sind ok, aber der Preis für das gebotene ist mit 250 Dollar pro Nacht definitiv zu hoch. Auf dem Spaziergang durch die Anlage können wir viele Kolibris beobachten. Die Vögelchen sind wirklich super eindrücklich und wir beschliessen kurzerhand statt Math eine Stunde NMG zum Thema Kolibri einzuschieben. Wirklich toll ist auch das Znacht. Endlich gibt es wieder einmal ein Pommes-freies Essen :-). Und ach ja, wir sind ja im Regenwald. Und was macht es im Regenwald? Genau, es regnet. Unser erster Regen auf dieser Reise. Dazu sind auch die Temperaturen gewöhnungsbedürftig. Wir haben alle lange Hosen und einen Pulli an. In der Nacht starten wir sogar den Heizkörper des Zimmers.

Costa Rica, Cachi, Hummingbird

Karibik
Dank der Stunde Zeitverschiebung sind wir früh wach – fast zu früh. Da es noch kein Frühstück gibt, hängen wir noch ein bisschen im Bett vor den elektronischen Geräten herum. Die Tagesportion Vitamine gibt es heute bereits zum Zmorge. Die Früchte sind der Hammer. Sogar die Papaya schmeckt und alles ist subito verspiesen. Auch die Vögel, die uns beim Zmorge besuchen, lassen sich die Bananen schmecken. Mit ihren Schnäbeln können sie die Schale elegant öffnen und heraus fressen was es zu fressen gibt. Es ist immer noch sehr kühl – ca. 15 Grad – und feucht. Zeit den Nebelwald zu verlassen und wieder in den Sommer zu fahren. Zu unserem Erstaunen kommen wir ohne grossen Zeiverlust voran. Ab der Hälfte des Weges hat es sogar eine Art Autobahn. Witzigerweise funktionieren beide Seite quasi als eigenständige Strassen. Man kann also – sofern beide Teile fertig gebaut sind – wählen, wo man fahren möchte. Verwirrlich ist es allemal und wir folgen sicherheitshalber immer schön einem einheimischen Fahrer. Obwohl wir früher als angemeldet in der Lodge ankommen, dürfen wir das Bungalow bereits beziehen. Wir finden es sofort toll in der Passion Fruit Lodge. Die Bungalow sind auf einer Art Stelzen. Oben befinden sich die Zimmer und das Bad mit der Dusche. Unten ist der auf alle Seiten offene Wohnraum und die Küche. Natürlich hat es auch einen Pool. Die Kids schmeissen sind sofort in die Badehose und planschen bald mit ihren neuen erstandenen aufblasbaren Donouts im kühlen Nass herum. Am späteren Nami machen wir via Playa Negra noch einen Ausflug nach Cahuita, also in das am nächsten gelegene Dorf. Hierhin verirren sich doch auch einige Touristen. An der ungeteerten Hauptstrasse hat es viele Restaurants und Souvenir-Stände. Dummerweise springt Nini auf dem Rückweg zum Auto mehrmals über einen Strassengraben. Eigentlich ungefährlich, aber in den Flip Flops auf der Staubstrasse halt doch eine eher suboptimale Idee. Sie fällt auf das Knie und holt sich eine nette Schürfwunde. Damit ist der Pool für heute wohl oder übel gestrichen. Zuerst muss die Wunde sich wieder heilen. Das verstehen verständlicherweise nicht alle Familienmitglieder auf Anhieb und es gibt ein paar Tränen zu trocknen. Irgendwann ist die Welt dann aber zum Glück wieder in Ordnung. Wir kochen Menu 1: Pasta mit Tomatensauce. Einfach, günstig und gut.

Cahuita National Park
Nach dem Zmorge und der Schulstunde fahren wir zum National Park, welcher direkt an das Kaff angrenzt. Mit ein paar anderen Touris laufen wir durch den Dschungel und an schönen Stränden entlang in Richtung Spitze der Landzunge. Unterwegs sehen wir immer wieder das eine oder andere Tier: ein Faultier, mehrere Brüllaffen und auch einige Waschbären. Auf einem längeren Steg werden wir bereits von einer weiteren Affenart, den Kapuzineraffen, erwartet. Der zum Glück einsame Zeitgenosse ist extrem aggressiv unterwegs, sieht todkrank aus und zwingt uns fast zum Umkehren. Zum Glück kommt bald eine Touristin, die genüsslich ihr Sandwich verzehrt. Das Viech ist abgelenkt, bekommt schlussendlich nach einigem Gefauche das Sandwich und wir nutzen die Gunst der Stunde und schleichen uns auf die andere Seite. An der Landspitze treffen wir auf einen schönen Strand. Nach der doch hitzigen Wanderung sind die Kiddies rasch im Wasser. Anina mit entsprechend eingepacktem Knie. Da wir ja alles wieder zurück laufen müssen – rund vier Kilometer – verweilen wir nicht allzu lange. Auf dem Rückweg werden wir zum Glück auch von keinem Affen mehr angegriffen. Das Sandwich war wohl gross genug für den heutigen Hunger. Gleich beim Parkausgang zeigt uns in Einheimischer noch etwas ganz besonderes: eine gelbe, hoch giftige Schlange. Zum Glück ist das Tierchen ganz weit oben im Baum! Zurück im Kaff gibt es erstmals eine Stärkung. Danach machen wir noch eine kurze Fahrt weiter in den Süden, nach Ponte Uva. Der vorgelagerte Ort ist noch grösser und noch touristischer als Cahuita. Irgendwie ist uns das Backpacker-Gen abhanden gekommen und wir finden alles eher ein bisschen too much. In Ponte Uva hat es grosse Wellen und die Kids lassen sich den Spass zusammen mit Papa nicht nehmen. Leider fällt Nini wieder auf das Knie und das ganze Gesaber fängt wieder von vorne an. Ein weiterer kurzer Schreckensmoment: Odi fällt die Go Pro aus der Hand. Zum Glück steht Melia darauf und so finden wir die Nadel im Heuhaufen gleich wieder. Melia hat viel Freude in den Wellen und sie lernt heute, wie man am Besten durch eine Welle taucht und auch was eine Waschmaschine ist. Hart im nehmen, das Kind… Zurück in der Lodge müssen wir den Pool leider wieder streichen. Wir wollen mit dem Knie nichts riskieren und müssen nun wohl oder übel einfach warten, bis die Wunde trocken ist. Leider dauert das in diesem Klima ein bisschen länger als zu Hause… und: das Kind hat nun auch noch Ohrenweh bekommen. Bis jetzt reicht das Algifor. Aber wenn das weiter geht, müssen wir dann wohl die einheimische Variante dazu kaufen. So viel war die Medibox noch nie im Einsatz. Und auch wenn bis jetzt nicht wirklich was schlimmes war, wären wir nicht undankbar, wenn wir das Ding wieder zuunterst im Gepäck verstauen könnten.

Costa Rica, Cahuita, Lizzard

Wegen zu geschlossen
In der Nacht ist Aninas Wunde an den Leggins angewachsen. Sie ruft mich zwar wegen Ohrenweh, aber ich befreie sie bei dieser Gelegenheit auch gleich wieder von den Leggins. Natürlich ist das nicht gerade das Angenehmste vom Angenehmen und natürlich sabbert die Wunde so auch wieder von neuem vor sich hin. Nach Zmorge und Schule machen wir uns auf in einen abgelegenen und wenig bekannten National Park. Dieser gehört zusammen mit einigen anderen zum Unesco Weltnaturerbe. Angeschrieben ist der Park bestens. Die Schilder sind alle neu und glänzen in der Sonne. Für eine einigermassen gute Strasse hat das Geld noch nicht gereicht. Der Weg führt über immer schlechtere Strassen. Am Schluss kommen wir nur noch im Schritttempo vorwärts. Nun wissen wir auch, warum wir einen 4×4 gemietet haben :-). Vor Ort treffen wir sogar auf ein paar Ranger. Einer spricht Englisch und meint, dass der Park eigentlich geschlossen sei und sie erst daran arbeiten, diesen für die Touristen parat zu machen. Wege gebe es aktuell keine, die in Takt sind, aber wir könnten ein paar Schritte in dieser Richtung einem einigermassen erkennbaren Weg folgen. Das machen wir dann auch. 20 Minuten laufen wir durch den Busch. Der einzige, der es sichtlich geniesst, ist Papa. Melia hat Angst vor allfälligen Leoparden Begegnungen (!) und ich und Anina finden es ganz grundsätzlich nicht super ober spassig. Leider sehen wir kein einziges Tier. Vielleicht ich mal allzu schlecht, wer weiss was sich hier alles im Dickicht versteckt. Zurück in Cahuita kehren wir in einer Beiz mit karibischen Essen ein. Es schmeckt hervorragend. Um doch noch einmal in den Pool zu kommen, versuchen wir wasserfeste Pflaster für das Knie aufzutreiben. Leider ohne Erfolg. Die Apotheke hat schon zu… Zum Glück – auch für das Ohr – siegt nach der erneuten Enttäuschung die Vernunft. Immerhin konnte Melia rasch ein paar Runden drehen, als ich mit Anina auf Pflaster Suche war. Als Alternativprogramm gibt es einen Kinoabend und wir schauen uns auf dem iPad einen coolen Film von Rocca, einer modernen Pippi, an.

1. April ohne Scherze
Das Knie scheint wieder einigermassen in Ordnung. Nun macht uns das Ohr von Anina mehr Sorgen. Sie wurde in der Nacht wach und hatte grosse Schmerzen. Wir beschliessen deshalb am heutigen Tag Aussicht nach einem Centro Medico zu halten. Als alles in den Taschen verstaut ist, verlassen wir die paradiesische Lodge in Cahuita und fahren wieder zurück in das Hochland. Unterwegs werden die Temperaturen mit jedem Meter, den wir in die Höhe fahren, tiefer. Am Schluss landen wir bei ca. 18 Grad. Nach dem Zmittagshalt in einer einheimischen Beiz entdecke ich auf dem Navi im nächsten Kaff ein Spital. Da heute Samstag ist und deshalb alle Arztpraxen geschlossen haben, navigiere ich uns kurzerhand dorthin. Und so landen wir in einer Notaufnahme in einem Spital in Costa Rica. Wir werden von Schalter zu Schalter geschickt und am Schluss triagiert. Da Ohrenschmerzen jetzt nicht gerade lebensbedrohlich sind, werden wir der Gruppe grün zugeteilt. Das heisst erstmals warten… nach zwei Stunden sitzen wir dann endlich beim Doktor. Der bestätigt, was wir schon längst wussten: Anina hat einen Infekt und bekommt Antibiotika. Nach der Konsultation folgt wieder der Gang von Schalter zu Schalter. Nach dem Bezahlen – umgerechnet rund 80 Franken – dürfen wir dann als letztes noch zur Medikamentenausgabe. Nach rund drei Stunden stehen wir mit vier Flaschen Antibiotika und einer Packung Schmerzmedis wieder beim Auto, wo die anderen zwei währenddessen geduldig auf uns gewartet haben. Die Fahrt ins Hotel dauert zum Glück nicht mehr lange und wir kommen zum Sonnenuntergang in der Orosi Lodge an. Wir haben ein ganzes Haus mit allem Drum und Dran gemietet – also inkl. der landesüblichen Vergitterung rund um das Haus. Gemäss Hotelinhaber macht man das hier einfach so. Auch wenn es überhaupt nicht gefährlich sei und man auch in der Nacht auf der Strasse herumlaufen können. Beim Einweisen macht uns der nette Herr dann noch auf einen Platten aufmerksam. Wir haben es tatsächlich auf der letzten Luft nach Orosi geschafft. Da die Tanke zum Flicken schon zu hat, muss Odi doch noch selber Hand anlegen. Ziemlich genug Action für einen Tag, wie wir finden.

Tapanti National Park
Während die Ladies sich im Haus mit dem Schulstoff herumschlagen, will Papa an der Tanke das Rad flicken. Da am Sonntag aber alles zu ist, bleibt das Reserverad für heute vorerst am Auto. Dafür haben wir mit dem Tapanti National Park (gehört auch zum Unesco Weltnaturerbe) Glück. Eigentlich hiess es im Internet, dass dieser bis im September geschlossen sei. Mehr aus Dummheit haben wir gestern noch einmal nachgeschaut und zu unserem erstaunen festgestellt, dass der Park nun doch geöffnet ist. Dieses Mal kein Aprilscherz. In freudiger Erwartung fahren wir los in Richtung Hinterland. Kurz nach dem Gate hält Odi an und ist ganz aus dem Häuschen. Ich suche verzweifelt das Faultier, welches über die Strasse läuft, entdecke dann aber auch irgendwann die Tarantel, die gemütlich die Strasse überquert. Odi findet sich sofort mit der Kamera bewaffnet Auge in Auge mit dem Tierchen. Ich nähere mich etwas gemütlicher mit dem notwendigen Sicherheitsabstand.

Costa Rica, Tapanti, Spider

Die Kids bleiben freiwillig im Auto. Zum Entdecken stehen schliesslich zwei Wanderwege zur Auswahl. Bei einem wird ausdrücklich davon abgeraten diesen mit Kindern zu begehen und der andere ist ein easy Spaziergang zum Fluss und zurück. Wir entscheiden uns für die kinderfreundliche Variante. Der Weg ist dann wirklich sehr easy und der Fluss entpuppt sich als Zulg von Costa Rica. Beim Verlassen des Parkes entdecken wir noch ein weiteres Tier. Leider wissen wir aber nicht genau, wer uns begegnet ist. Ja, bis jetzt sind wir bezüglich Tiersichtungen eher enttäuscht oder allenfalls einfach blind. Da immer alle so geschwärmt haben von den vielen Tieren, haben wir mehr oder weniger erwartet, dass an jedem zweiten Baum ein Faultier hängt und die Tucans quasi im Minutentakt über uns hinweg fliegen. Doch diesbezüglich ist bis jetzt eher tote Hose angesagt. Leider sind mit dem einen Wanderweg die Möglichkeiten im Park auch schon ausgeschöpft. Wir tuckerln deshalb zurück nach Orosi und machen einen Dorfrundgang. A Sonntag ist, ist nicht viel los. Wir besuchen die älteste Kirche von Costa Rica, das dazugehörige Museum und einen Fussballmatch der lokalen Mannschaft. Zurück im Haus gibt es wieder einmal eine ausgiebige Säuberung von allen Familienmitgliedern. Wir haben eine Badewanne und die Mädels spielen statt wie bisher im Pool in der Wanne. Zum Znacht gibt es auf Empfehlung des Vermieters eine Pizza in DER Pizzeria des Ortes. Es schmeckt tatsächlich sehr gut. Und die Lösungsfindung ist auch top: wir bestellen u.a. eine Prosciutto, bekommen aber eine Funghi. Da Pilze bei den Kindern so gar nicht beliebt sind, erlaube ich mir dies zu melden. Der nette Kellner meint, dass er dies fixen werde. Und ja, er fixt es tatsächlich. Er legt einfach Schinken über die Pilze und schwups bekommen wir eine Prosciutto, auf welcher die Pilze nicht mehr ersichtlich sind. Lustig ist auch der Stromausfall. Die Kids sind ganz aus dem Häuschen, als es auf einmal in ganzen Dorf stockdunkel wird. Netter Nebeneffekt, die Pilze sind quasi nicht mehr zu finden…

Spektakulärere Passfahrt und ein Abend ohne Strom
Während Papa die Schraube aus dem Pneu holen lässt, kümmern wir Mädels uns ums Packen. Leider hängt der Nebel auch heute in den Hügeln und der Blick auf die zwei aktiven Vulkane Irazu und Turrialba bleibt uns auch heute verwehrt. Über die Hügellandschaft fahren wir in Richtung Süden. Wobei Hügel leicht untertrieben ist. Am höchsten Punkt sind wir auf über 3300 Meter über Meer! Nach einem längeren Stopp vor einer Baustelle, wo kurzerhand der ganze Verkehr vollständig gestoppt wird, fahren wir Meter um Meter zurück in Richtung Meer. Unterwegs machen wir auch einen Stopp im Walmart. Das Auto ist danach platschvoll. Vielmehr als wir effektiv dabei haben, hat nun definitiv nicht mehr Platz. Dank dem Stopp im Walmart haben wir die normale Route nach Uvita verlassen. Aber das Navi findet natürlich auch einen Weg ab hier an unser Ziel. Wir sind nur noch knapp 20 Kilometer von Uvita entfernt und das Navi meint, dass wir dafür noch rund eine Stunde Fahrt vor uns haben. Okay, das gibt wohl ein paar ungeteerte Strassen denken wir. Was dann folgt, hätten wir nicht erwartet. Wir überqueren eine Bergkette über ein schlechtes bis sehr schitteres Bergsträsschen. Auf dem Weg hinauf geht es noch einigermassen. Richtig steil und holprig wird es dann vor allem auf dem Weg wieder hinunter. Wir können nur mit Schritttempo fahren, schlittern zum Teil den Berg runter und ich bin einmal mehr froh, dass ich einen derart guten Fahrer neben mir habe. Meter für Meter kämpfen wir uns nach unten und mehrmals sagen wir zu uns selber, dass es sicher bald besser wird. Doch bevor es besser wird, stehen wir auf einmal vor einem Fluss. Mir wird gerade ein wenig anders zu Mute, wenn ich daran denke, dass wir allenfalls umkehren müssen. Unser Auto ist zwar ein 4×4, aber halt nicht eine super Maschine von 4×4 und das Wasser scheint nicht untief. Beim Wasserfall hat es zum Glück mehrere Einheimische Ausflügler – alle mit fetten 4×4´s. Odi steigt aus und lässt sich von einem Local beraten. Der meint nur, dass wir das schlimmste jetzt geschafft hätten und wir nur noch die Wasserdurchfahrt und ein paar Meter zu meistern hätten und wir dann quasi in Uvita seien. Trocken ruft er uns ein „enjo“ gefolgt von einem „pura vida“ nach. Tatsächlich kommen wir ohne grössere Probleme und nur mit etwas Rauch durch den Fluss. Zum Glück weiss das unsere Autovermietung nicht! Den Rest des Nachmittages verbringen wir am und im Pool bei unserer kleinen aber schmucken Anlage mit Holzhütten. Anina lassen wir trotz Knie und Ohr wieder ins Wasser und hoffen, dass wir dies nicht büssen müssen. Der Abend wird dann heiß, sehr heiß. Wir haben Stromausfall und sitzen im Dunkeln in der Holzhütte. Lüften bringt nichts, denn draussen ist es noch heisser. So verbringen wir zwei Stunden mit Tanzen, Spielen und kaltem Hot Dog. Es tut uns verwöhnten Grossstadt-Touristen gut, wieder einmal zu merken, dass Strom doch noch recht praktisch ist. Tout juste als die Kids ins Bett gehen, kommt der Strom zurück und die Klimaanlage fängt wieder an zu surren. Gott sei Dank… es schläft sich so doch etwas besser.

Costa Rica, Uvita, Beach

Ein sehr heißer Tag
In der Nacht kühlt es kaum ab und wir schwitzen schon ein erstes Mal beim Frühstück auf der Terrasse. Als erstes fahren wir heute zum Uvita Beach. Dieser ist vor allem aus der Vogelperspektive berühmt (wir haben es gestern auf dem Pass gesehen, hatten da aber gerade andere Sorgen 🙂 ). Bei Ebbe sieht der Beach aus wie eine überdimensionale Walfischflosse. Auf Meereshöhe ist davon wenig zu sehen. Aber der Beach ist auch so sehr eindrücklich. Strand soweit das Auge reicht. Während Odi bis zur Flosse wandert, nehmen die Mädchen weiter vorne ein erstes Bad. Ich übernehme die Rolle als Kleiderständer, Rucksack-Halterin und Wertsachenbewacherin. Die Sonne wird von Minute zu Minute stärker und bereits um 10 Uhr halten wir es kaum mehr aus. Zeit um zum Auto zurückzukehren, schliesslich steht heute auch noch ein Unesco Weltkulturerbe auf dem Programm. Rund eine Stunde südlich von Uvita haben die ersten Bewohner von Costa Rica gelebt. Die Region war anscheinend eine wichtige Station auf der Handelsroute zwischen den Mayas und den Inkas. Das einzige was die Bewohner hier zurückgelassen haben, sind grosse runde Steine. Man weiss nicht genau, was Sinn und Zweck dieser war, vermutet aber, dass es sich vor allem um Statussymbole gehandelt haben muss. Zum Glück gibt es neben den verschiedenen Spots auch noch ein kleines, klimatisiertes Museum. So heiß, war es definitiv noch nie auf dieser Reise. Zurück in der Hotelanlage kühlen wir uns im Pool und im gekühlten Zimmer – heute ohne Stromausfall – ab. Ach, wie wir diesen Luxus schätzen!

Manuel Antonio National Park
Heute fahren wir rund eine Stunde in den Norden. Wir wollen den Manuel Antonio National Park besuchen. Dies ist der kleinste und berühmteste Park in Costa Rica. Wir haben im Internet gelesen, dass einem schon weit vor dem Eingang ein Parkplatz angedreht wird. Und tatsächlich. Es wird gewinkt und gepfiffen was das Zeug hält. Einer schmeisst sich sogar quasi vor das Auto, so dass wir die Fahrt verlangsamen müssen und uns auf den Parkplatz locken lassen. Er quasselt etwas von Ticketkontrolle. Davon ist dann aber natürlich weit und breit nix zu sehen und deshalb fahren wir auf der anderen Seite – trotz Einweisung und lautem Geschrei – gleich wieder vom Parkplatz runter. Schlussendlich parkieren wir wie geplant Nahe am Parkeingang. Bevor wir jedoch rein gehen, gibt es noch rasch ein Sandwich. Dies da die Eingangskontrollen streng sind und man quasi nichts mitnehmen darf. Beim ersten Versuch wird uns mitgeteilt, dass Pet nicht erlaubt ist. Wir kaufen deshalb eine grosse Mehrwegflasche – notabene für 10 Franken – und füllen das Wasser um. Bei der zweiten Kontrolle wird dann auch noch unser Notvorrat gefilzt. Alles landet im Eimer ausser den Sandwiches, die wir an Ort und Stelle zubereiten und quasi unverpackt im Rucksack verstauen müsssen. Ein riesiges Tamtam, aber bei so vielen bedeppten Touristen, die oft und gerne den Abfall auf den Boden schmeissen und das Futter den Affen abgeben, auch sehr verständlich. Über die üblichen Runde laufen wir los. Der Weg führt abwechslungsweise durch den Wald, über die Mangroven und am Strand entlang.

Costa Rica, Manuel Antonio, Ants

Auf einem nicht so gut besuchten Seitenarm können wir den Kapuzineraffen beim Chillen und den Greiffaffen ganz Nahe beim Essen zu sehen. Sehr cool! Uns ist es auch langsam ums Chillen am Schatten. Die Temperaturen sind auch heute wieder sehr hoch und gepaart mit der Luftfeuchtigkeit schwitzen wir ohne Ende. Auf dem Rückweg entdecken wir auch noch Faultiere und Leguane. Da hier wahnsinnig viele Guides herumlaufen, ist das mit den Faultieren ziemlich einfach. Die Tiersichtungen werden quasi von Tourist zu Tourist weiter gereicht. Mit den letzten Tropfen Wasser erreichen wir schliesslich fast drei Stunden später wieder den Ausgang. Wir stürmen sofort in den Supermarkt und kaufen uns ein kühle Erfrischung. Auch die Pipa Fria – die Kokosnuss zum Trinken – schmeckt hervorragend. Da wir alle ziemlich matt sind, fahren wir ohne grosse Umwege zurück zum Hotel. Der Rest des Namis verbringen wir am und im Pool. Alle sind wieder fit und munter und alle können wir wieder tauchen und baden, wie sie wollen. Zum Znacht gibt’s wieder unser neues Lieblingsmenu: Hot Dog! Dazu noch etwas Fingergemüse und alle sind happy und irgendwann satt.

Costa Rica, Manuel Antonio, Monkey

Osterparty
Zeit, ein Haus weiter zu ziehen. Wobei im nächsten Haus bleiben wir nur eine Nacht. Das ausgewählte Hotel dient nur zur Unterbrechung auf der Auto- resp. Fährfahrt von Uvita in die Region von Santa Teresa. Unterwegs stoppen wir ein paar Mal an einem Strand. Überall zeigt sich uns das gleiche Bild. Fast jeder Zentimeter ist belegt mit sehr vielen Einheimischen. Hmmm… haben wir etwas verpasst? Auch in dieser Frage ist der Planet ein zuverlässiges Nachschlagewerk. Er meint, dass am Gründonnerstag und am Karfreitag alle im Land frei haben. Aha, alles klar, das muss es sein. Da wir keine Lust haben uns auch noch an den Strand zu quetschen, fahren wir vor zu weiter. Einzig für das Zmittag und bei der Crocodile Bridge machen wir noch einen Halt. Zwanzig Krokodile haben es sich unter der vielbefahrenen Brücke bequem gemacht. Zum Teil hat es ganz grosse Exemplare darunter. Vom Süden kommend sind wir im Glück. Alle vom Norden stehen genau wegen diesen Krokodilen über 10 Kilometer im Stau. Irgendwann auf der Fahrt schaue ich nach, wann wir Morgen am Hafen sein müssen. Wir wollen nämlich mit der Fähre auf die Halbinsel übersetzen und haben bereits zu Hause ein Ticket gekauft. Bereits auf der ersten Seite der HP steht fett und in rot, dass Morgen keine Fähre fährt – wegen Karfreitag. Okay, danke für die Reservationsmöglichkeit… Zum Glück fahren wir auf eine Halbinsel und es gibt also einen Plan B. Das Boutique Hotel Meraki erwartet uns auch mit vielen Gästen; Hotelgästen und Tagesgästen. Es ist voll und ganz auf den einheimischen Tourismus ausgerichtet. Die Musik ist mega laut, alle Ü18 haben bereits einen an der Bimbe und alle sind in totaler Partylaune. Wir kommen uns zuerst ein bisschen deplaziert vor, gewöhnen uns dann aber an den Trubel (ausser Papa, der findet es bis zum Schluss eher grenzwertig). Irgendwann fährt auch noch ein DJ vor und uns schwant Böses beim Anblick der riesigen Boxen. Es wird dann effektiv laut, sehr laut. Als Witz sage ich noch, dass heute ein Stromausfall irgendwie noch ganz toll sein könnte. Gerade als die Party so richtig startet und sich die ersten Karaoke-Sänger ans Mikrofon wagen, wird es dann auf einmal tatsächlich stockdunkel. Wir bekommen gerade unser Znacht serviert. Die Party verstummt wohl oder übel und wir geniessen ein ruhiges Znacht im Lichte der Taschenlampe. Da sich alle weiss der Geier wohin verzogen haben, verziehen auch wir uns ins Bett. Tout juste als wir im Bett liegen, kehrt der Strom wieder zurück. Das ist einerseits gut wegen der Klimaanlage. Andererseits fängt nun aber auch die Musik wieder an zu spielen. Wir Mädels wagen uns noch einmal raus. Doch die Luft ist raus. Die Party bekommt kaum neuen Schwung. Wir liegen bald wieder im Bett und schlafen zu lateinamerikanischen Rhythmen ein.

Nicoya Halbinsel
Da heute eine längere Autofahrt vor uns liegt, sind wir zeitig unterwegs. Zu unserer Überraschung sind auch die Einheimischen schon zeitig unterwegs. Die Strandplätze sind schon morgens um acht Uhr alle wieder gut besetzt. Verkehr hat es aber kaum und wir kommen zügig vorwärts. Spätestens als wir in Montezuma ein Restaurant mit Parkplatz suchen, fängt der Dichtestress aber wieder an. Wir finden nichts und fahren deshalb weiter nach Santa Teresa und hoffen dort auf mehr Glück. Doch auch hier ist es eher ein Chaos. An der staubigen und holprigen Dortstrasse gibt es zwar zahlreiche Restaurants, aber nirgendwo finden wir einen Parkplatz. Einige nutzen sogar den Strassengraben als Parkplatz und fahren so quasi das Auto schrott. Auch beim Essen kommt deshalb Plan B zum Zug. Wir machen uns ein Sandwich irgendwo neben dem Auto am Strand. Um 15 Uhr dürfen wir unser Haus ganz Nahe am Playa Hermanos beziehen. Wir fühlen uns sofort wohl in der Loft und der kleine, private Pool wird subito in Beschlag genommen. Besser wäre nur noch die Villa gleich neben an vom gleichen Vermieter. Aber diese sprengt mit 850 Franken pro Nacht definitiv unser Budget. Nachdem heute wieder einmal eine etwas ausgedehntere Schulstunde erfolgreich zu Ende geht, machen wir danach noch einen Spaziergang an den Strand. Leider sind wir gerade ein paar Minuten zu spät. Der Sonnenuntergang ist schon vorbei. Anfängerpech… zum Glück haben wir noch zwei weitere Abende hier. Der Strand ist immer noch voll mit Menschen. Ob dies auch Einheimische sind, die von den Feiertagen profitieren oder wirklich nur Touristen werden wir wohl morgen sehen. Der Stand ist jedenfalls riesig und es hat genug Platz für alle. Und da wir hinlaufen können, brauchen wir nicht einmal einen Parkplatz.

Happy Birthday zum Zweiten
Heute steht der zweite Geburi in diesen Ferien an. Melia feiert ihren 8ten Geburtstag. Happy Birthday, liebe Melia. Wir sind mega stolz auf dich und haben dich fest fest gern.
Die Mädels sind rasch überzeugt, dass wir erst ans Meer und dann in den Pool gehen. Im Pool hat sich nämlich ein Krebs verschanzt. Die kleinen Tierchen haben die ganze Nacht sehr aktiv an unsere Scheiben geklopft, so dass wir teilweise fast das Gefühl hatten, dass es regnet. Das Haus scheint ihnen auf ihren Wanderungen irgendwie im Weg zu stehen. Mit einem Soft-Surfboard und einem Body-Board bewaffnet, schmeissen wir uns in die Wellen. Es ist grandios, so den Tag zu beginnen. Sonne, Strand, Meer und Wellen – besser geht es fast nicht. Nur mit der Taucherflasche am Rücken wäre es allenfalls noch zu toppen. Während einer von uns den Kids hilft, die Welle richtig zu kriegen, geniesst der andere am Strand die Ruhe und die grandiose Szenerie. Bald haben die Kids den Dreh raus. Melia saust auf dem Body-Board an den Strand und Anina kniet freihändig auf dem Soft-Surfboard und reitet auf der Welle. Beide sind total im Element. Noch fast drei Stunden Meer kehren wir zurück zum Bungalow. Nach einer Runde Pool und einem zweiten Frühstück machen wir eine kleine Erkundungsfahrt mit dem Auto. Wir wollen schauen, wieso Google Maps auf dem Weg nach Samara die eine Strasse als nicht passierbar taxiert. Der Grund ist sofort klar: es geht durch einen Fluss, welcher aktuell aber eher an eine Pfütze erinnert und somit für uns kein Problem darstellt. Zurück im Kaff gibt es zur Feier des Tages eine Runde Sushi. Da heute schulfrei ist, geht es anschliessend direkt zurück an den Strand. Wir surfen bis zum Sonnenuntergang. Und ja, es hat definitiv viel weniger Leute als gestern und wir sind uns alle einig: einen wunderbarer Ort haben wir hier gefunden, welcher allen – aus welchem Grund auch immer – ein Lächeln auf das Gesicht zaubert.

Costa Rica, Playa Hermosa, Kids

Surf, eat, sleep, repeat
Der heutige Tag gleicht dem gestrigen sehr. Vor dem Zmorge einmal in die Wellen. Danach Frühstück und eine Runde Pool. Anschliessend eine Ausfahrt via Hinterland ins Kaff (wir müssen in die Farmacia und neues Ibuprofen besorgen. Das Ohr von Anina hat sich wieder ein bisschen gemeldet…). Am Nami nach der Schulstunde wieder auf das Surfbrett. Herrlich, dieses Surferleben. Wir mieten heute gar noch ein drittes Brett dazu. Während Odi es schafft ein paar Mal auf dem Brett zustehen, habe ich keine Chance. Ich begnüge mich mit liegend auf der Welle an den Strand surfen. Mit einer feinen Pizza in der Pizzeria um die Ecke endet der Tag. Wir können uns nur wiederholgen: es ist mega toll hier. Kein Wunder, dass es die Thuner aus der TV-Sendung „Die Auswanderer“ vor zehn Jahren hierhin verschlagen hat. Einzig das Kaff an und für sich, finden wir nicht hübsch. Viel zu schnell und unkontrolliert, scheint hier alles an der staubigen Hauptstrasse entlang gewachsen zu sein. Aber das hat zum Glück keinen Einfluss auf den Strand und das Meer.

Costa Rica, Playa Hermosa

Ein paar Flussdurchquerungen
Nach drei Nächten in der Casita Nalu ziehen wir heute (leider) ein Haus weiter. Wir wollen nicht auf dem gleichen Weg zurückfahren, wie wir hier angereist sind. Entsprechend hat Odi auf der linken Seite der Halbinsel eine Route im Navi über die Strasse 160 eingegeben. Von einer Flussdurchquerung wissen wir bereits. Diese Strasse haben wir ja vorgestern bereits ausgecheckt. Schlussendlich fahren wir drei Mal durch einen Fluss resp. durch eine grössere Glungge. Da keine Regenzeit ist, alles überhaupt kein Problem. Nach vier Stunden Schüttelpiste, sprich ungeteerte Strassen, durch eine wunderbare Landschaft mit hübschen kleinen Dörfern erreichen wir Samara. Irgendwo in der Gegend soll es eine Ara-Schutzstation geben. Leider haben wir schlecht resp. gar nicht recherchiert, so dass wir bereits daran vorbeigefahren sind. Immerhin: die Zeiten der Tour hätten eh nicht in unser Tagesprogramm gepasst. In Samara wollen wir eigentlich etwas Essen. Obwohl das Kaff viel sympathischer und vor allem weniger staubig ist als Santa Teresa, finden wir auch hier keinen Parkplatz für weniger als 10 Franken (man parkiert in Costa Rica je nach Platz im besten Fall direkt an der Strasse und im schlechteren aber sichereren Fall auf einem überwachten Parkplatz. Dieser kostet je nach Andrang und Sicherheitsdispositiv unterschiedlich viele Colones). Das ist uns dann doch zu viel, so dass wir zum gleich vor Samara liegenden Strand zurückfahren und dort im Schatten ein Sandwich verspeisen. Ab hier ist die Strasse nach El Coco nun geteert und die restlichen Kilometer sind rasch gefahren. Nach einer kurzen Erkundungsfahrt an die verschiedenen Strandabschnitte und durch das Kaff selbst stehen wir pünktlich wie eine Schweizer Uhr um 15 Uhr vor unserer neuen Unterkunft. Über Air´b´nb haben wir auch hier eine tolle Bleibe mit allem Drum und Dran gefunden (wie wir herausfinden mussten, ist Air´b´nb oft die beste Quelle für Unterkünfte in Costa Rica. Booking.com ist auch verbreitet, aber die Nummer 1 ist klar die andere Plattform). Zum Znacht werfen wir den zur Verfügung gestellten Gasgrill an. Die Abwechslung aus der Küche schmeckt allen.

National Park Rincon de la Vieja
Nach Kaffi und Müesli sind wir auch bereits unterwegs zum National Park Rincon de la Vieja. Dieser gehört mit ein paar anderen Parks in der Gegend zum Unesco Weltnaturerbe. Zu sehen gibt es hier neben Flora und Fauna diverse vulkanische Besonderheiten. Auf einem drei Kilometer langen Rundweg sehen wir blubbernde Schlammlöcher, dampfende Erde und kochendes Wasser. Alles begleitet von der wunderbaren Duftnote Namens Schwefel. Die Wanderung ist kurzweilig und interessant und das Schulfach NMG passiert heute wieder einmal live vor Ort. Nach einem kurzen Stopp im Walmart fahren wir zurück nach El Coco. Wir wollen noch nach ein paar Souvenirs Ausschau halten. Wie immer verstauen wir alle Wertgegenstände im Rucksack und lassen das Auto quasi leer stehen. Endlich finden wir für Anina das Leibchen der Nationalmannschaft zu einem bezahlbaren Preis. Und auch Melia wird fündig und entscheidet sich für einen schönen Rock. Den Schocker des Tages haben wir dann zurück im Auto. Beim Einsteigen merke ich, dass mein Rucksack auf der einen Seite offen ist und zwar dort, wo ich normalerweise die iPads verstaue. Chaos bricht aus im Auto. Odi schaut sofort, ob die beiden Tablets noch in der Nähe sind. Dies ist möglich, weil er sie trackt und so lange sie noch mit dem portablen Wifi verbunden sind, auch „sieht“. Er springt los und versucht sie zu orten. Wir Mädels bleiben im Auto. Die Kids sind sich nicht sicher, ob sie Angst um Papa haben oder doch eher den Verlust des iPads beweinen sollen. Nach ein paar Minuten kommt Odi zurück und fragt, ob ich sicher sei, dass die iPads tatsächlich nicht mehr im Auto seien. Das Signal führe ihn immer wieder zum Auto zurück… Und so ist es dann auch: die Dinger liegen im Innenfach im Rucksack! Die Erleichterung ist gross und die Frage bleibt, warum der andere Reissverschluss offen war. Schlussendlich ist dies aber egal. Hauptsache wir haben unsere sieben Sachen immer noch beisammen.

Exkurs zum National Park Rincon de la Vieja: wir sind noch keine drei Tage zurück in Bern, bricht im National Park tatsächlich der Vulkan aus. Zwei Kilometer sollen die Steinsbrocken in den Himmel geflogen sein. Nur gut, war zu diesem Zeitpunkt der Park bereits zu.

Tropischer Trockenwald
Heute besuchen wir einen weiteren National Park, welcher zum Unesco Weltnaturerbe gehört. Die Besonderheit hier: es handelt sich um die letzten 2% des in Mittelamerika existierenden tropischen Trockenwaldes. Ja, wir mussten auch zwei Mal lesen… tropischer Trockenwald. Der Trockenwald ist dann effektiv trocken. Die Regenwolken bleiben nämlich in der Regel an der Nahe gelegenen Vulkankette hängen und entleeren sich auch dort. Es regnet hier also nicht oft und entsprechend gibt es eben diesen tropischen Trockenwald. Viel mehr gibt es nicht zu berichten, es ist nämlich auch nicht soooo super spannend. Wir machen einen kurzen Trail, ich lasse mich von einer Schulklasse ausfragen, wir schauen uns die Hacienda Santa Rosa an (hier haben drei wichtige Schlachten stattgefunden) und steigen zum Mirador hinauf. Weil wir rascher wieder im Auto sitzen als erwartet, passt Zeit und Hunger, um doch endlich in einem Taco Bell einzukehren. Wir lassen das PicNic wo es ist und stillen den Hunger mit Tacos und Burritos. Leider verlieren wir auf dem Weg zurück eine ganze Stunde. Wegen einer Baustelle geht einmal mehr so ziemlich gar nichts mehr. Schade, denn eigentlich wollten wir den restlichen Nami am Meer verbringen. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und da die Mädels auch noch in den Pool wollen, reicht es dann nur noch für eine kurze Abkühlung. Und so sagen wir kurz und schmerzlos: tschüss Meer! Und ja es ist einfach so: life is better at the beach! Mindestens für einige der Familie.

Monteverde
Wir lassen die Hitze hinter uns und fahren in die Höhe, genauer nach Monteverde. Hier und in Fortuna werden wir die letzten Tage unserer Reise verbringen. Unterwegs machen wir einen Halt in einer Tierauffangstation. Da gibt es quasi die gesamte einheimische Tierwelt zu bestaunen, die man sonst nicht einfach so findet. Unter anderem treffen wir so auf Pumas, einen Jaguar, Ozelots, Aras und endlich auch auf den ersten Tukan. Obwohl wir bereits um 13 Uhr an unserem Ziel ankommen, können wir unser Häuschen im Grünen schon beziehen. Wir stillen den Hunger bei einer Schüssel Pasta und brechen dann nochmals auf. Im privaten Reservat Bosque Eterno de los Ninos Bajo del Tigre, welches mit gesammelten Spenden von Kindern aus 44 Ländern geründet wurde, machen wir einen weiteren Trail durch die sehr grüne Natur. Und dann endlich sehen wir ihn: den ersten Tukan in Freiheit. Wow, wie toll und wow, wie farbig!
Noch ein kurzer Diskurs zum Wetter: es windet sehr stark (soll aber normal sein) und es ist am Tag noch rund 25 Grad und in der Nacht noch rund 18 Grad warm. Die Sonne scheint, die Regenzeit ist noch nicht im Anmarsch.

Costa Rica, Monte Verde, Laefs

Ganz viel zu tun in Monteverde
Ein ereignisreicher Tag steht uns bevor. Doch der Reihe nach. In aller Früh brechen wir auf in die Nebelwälder. Hier finden sich all die Veranstalter von allen möglichen Sachen. Wir haben uns für Zipline durch den Regenwald und einen Walk über die Brücken in den Baumkronen entschieden. 3650 Meter fahren wir per Zipline durch den Nebel- resp. Regenwald. Manchmal ist der Nebel so stark, dass wir nicht einmal sehen wohin wir sausen werden. Eine Fahrt ist sogar 1000 Meter lang. Am Schluss darf man auch noch aus rund 8 Metern in die Tiefe springen und sich kurz wie Tarzan oder Jane fühlen. Nachdem Papas Sprung erfolgreich war, springen wir Frauen auch hinterher. Alles Fun pur und irgendwie viel zu schnell vorbei. Der nächste Programmpunkt wird um einiges ruhiger. In der Höhe der Baumkronen – also rund 50 Meter über dem Boden – laufen wir von Hängebrücke zu Hängebrücke. Das unendlich viele Grün ist einfach nur eindrücklich. Die Tiersichtungen sind leider spärlich; wir sehen eigentlich nichts. Erwähnenswert ist nur die lange, dünne, ungiftige Schlange, die sich ein Rohr an der Brücke als Weg ausgesucht hat. Zurück im Kaff kaufen wir einige Souvenirs und stärken uns mit einer Pizza im Treehouse-Restaurant. Ein grosser Baum bildet den Mittelpunkt des Restaurants. Am Nami ist dann wieder einmal eine etwas längere Schulstunde angesagt. Später spielen die Kinder Zipline-Guide und wünschen sich gegenseitig „pura vida“ ohne Ende. Ganz so wie es uns die Guides heute morgen auch gewünscht haben. Bevor es Dunkel wird, treffen wir uns schliesslich mit unserem Vermieter, welcher praktischerweise auch gleich noch ein Ranger ist. Mit ihm erkunden wir ein in Fussdistanz liegendes Reservat auf einer Nachttour. Wir sind alle extrem gespannt und teilweise auch etwas skeptisch was uns erwartet. Wir werden nicht enttäuscht – im Gegenteil. Unser Guide zeigt uns verschieden schlafende Vögel, den grössten und den kleinsten Kolibri – auch schlafend -, ein Kolibri-Nest mit zwei Jungen, ein Stachelschwein hoch oben im Baum, schlafende Tukans, eine hochgiftige und grasgrüne Viper, ein Gürteltier, Wolfspinnen, Skorpion, Fledermäuse, Heuschrecken, Frösche und eine tote Tarantel. Dank dem speziellen Teleskop, welches er mitschleppt, können wir alle Tiere sehr gut sehen und sogar mit dem Handy gute Fotos machen. Begeistert kehren wir nach mehr als zwei Stunden aus dem stockdunklen Urwald zurück. Wow, was für ein Tag. Unnötig zu sagen, dass es heute nach Menu 1 sehr rasch Feierabend gibt.

Costa Rica, Monte Verde, Snak

Lake Arenal
Auf dem Weg nach La Fortuna umfahren wir fast den gesamten Lake Arenal. Bis wir aber am Ufer sind, fühlen wir uns noch ein bisschen wie im Emmental. Die ungeteerte Strasse entlang der satt grünen Hügeln und zahlreichen Haciendas zählt gemäss Lonley Planet zu einer Scenic Route. Wir begegnen dann auch ganz vielen Minibussen, die mit „Turismo“ angeschrieben sind. Ausser der Aussicht und der Landschaft gibt es aber nicht viel zu entdecken. Irgendwann wird dann auch der Blick auf den Arenal, den wohl berühmtesten Vulkan von Costa Rica, frei. Unser Glück ist, dass heute nur der oberste Teil in Wolken versteckt ist. Etwas südlich von La Fortuna werden wir die nächsten drei Nächte in einem vier Stern Hotel mit etwas älterem Jahrgang hausen. Wir haben dieses ausgesucht, weil es Hotel eigene Hotsprings hat und es im Regenwald liegt. Die heissen Quellen werden natürlich sofort ausprobiert. Sie sind tatsächlich 35 Grad warm. Für die Warmblüter unter uns gibt es auch noch einen Fluss mit eher kühlem Wasser. Das Highlight sind zwei rasante Wasserrutschbahnen. Bei der einen fliegt man am Schluss noch rund 2 Meter im freien Fall bevor man in den Fluss eintaucht. Last but not least: ein weiteres Highlight ist die Tukan-Gruppe, die uns schon auf dem Parkplatz begrüsst.

Costa Rica, Monte_Verde, Snake

Arenal und Nadel im Heuhaufen Teil 1
Nach einem herzhaften Frühstück im Hotel fahren wir zum Arenal National Park. Wir machen die Wanderung, die uns zum Lavastrom von 1992 führt. Obwohl das ja noch nicht allzu lange her ist, hat die Vegetation ihren Platz schon wieder eingenommen. Der Vulkan war um die 50 Jahre aktiv. Das letzte Mal im Jahr 2010. Seither ist Ruhe und nur noch etwas Dampf soll aufsteigen. Ob Wolken oder Dampf die Spitze des Arenals einhüllen, ist schwer zu sagen. Wir tippen auf Wolken, da diese doch recht kompakt wirken. Zurück im Kaff fahren wir zu einem Bogarin-Trail. Dieser führt durch eine kleine grüne Oase, wo es ganz viele Faultiere geben soll (35 Stück anscheinend). Leider haben sich diese heute ganz ganz gut versteckt. Wir können zwar zwei erahnen resp. Dank Odis Objektiv auf den Fotos auch sehen, aber das ist dann auch schon alles. Zurück im Hotel stürzen wir uns sofort in die Badehose. Schlussendlich sind wir bis acht Uhr im angenehm temperierten Wasser. Unterbrochen werden wir durch eine Runde Schule und das Znacht – am Pool natürlich.

Fortuna Wasserfall und Nadel im Heuhaufen Teil 2
Zur Auswahl stehen heute zwei Programme: Wasserfall oder nochmals eine Wanderung beim Arenal. Die Kids dürfen entscheiden. Wie zu erwarten, wählen sie den Wasserfall. Wie bei praktisch jeder Tätigkeit in diesem Lande muss man auch für den Wasserfall ziemlich tief in die Tasche greifen. Ganze 18 Dollar pro Person kostet uns der Spass. Schlussendlich ist es einfach ein Wasserfall, wie man ihn bei uns zu Hause oft findet. Das Wasser donnert in einen kleinen Fluss, wie man man ihn bei uns zu Hause noch öfters findet. Schön ist es trotzdem. Das Wasser ist saukalt. Den Kids ist es egal. Über eine Stunde spielen sie im kühlen Nass. Interessant finden wir, dass das Wasser vom gleichen Berg einmal extrem frisch und ein paar Meter weiter extrem heiß ist aus dem Berg sprudelt. Ein Wunder der Natur. Auch für den Bogarin-Trail haben wir gestern eine ähnliche Summe liegen lassen. Das Gute ist, dass man mit dem einen Eintritt innerhalb von 24 Stunden so oft rein kann, wie man will. Weil noch genug Zeit ist, machen wir deshalb glatt noch einmal eine Runde durch den Faultier-Park. Wir wollen endlich auch einmal ein Faultier selber entdecken. Bei der Suche nach der Nadel im Heuhaufen Teil 2 sind wir ein ganz wenig erfolgreicher als gestern. Eines, welches uns von einem Guide der uns guiden will, gezeigt wird, ist doch ziemlich klar und deutlich zu sehen. Das andere finden wir sogar selber – yes! -, aber auch nur, weil wir ungefähr wissen, wo wir es gestern gesehen haben. Das Teil hat sich seit gestern ungefähr 2 Zentimeter bewegt. Leider muss auch heute keines dieser putzigen Tierchen auf die Toilette. Das wäre nämlich der optimale Zeitpunkt, um das Faultier klar und deutlich zu sehen. Für das grosse Geschäft kommt es nämlich einmal pro Woche auf den Boden. Zurück in unserer Wellness-Anlage machen wir es wie gestern. Wir baden, wir rutschen, wir baden, wir lernen, wir aperölen, wir baden, wir essen und wir baden.

Zurück in die Hauptstadt
Unser letzter ganzer Tag bricht an. Zeit, um nach San Jose zurückzukehren. Man könnte denken, dass dies ungemein einfach wäre. Schliesslich geht es von einem Touristenkaff in die Hauptstadt. Auf dem Navi werden zwei Routen vorgeschlagen. Wir entscheiden uns für die Variante links. Am Anfang klappt alles ganz wunderbar und irgendwann landen wir auf dem sehr gut ausgebauten 35iger. Nach ein paar Kilometer sind wir aber plötzlich die einzigen Verkehrsteilnehmer und die Büsche links und rechts an der Fahrbahn lassen uns auch etwas stutzig werden. Wieder ein paar Kilometer weiter endet die Strasse schliesslich abrupt. Es wurde einfach aufgehört zu bauen und wir müssen umkehren. Odi findet eine Nebenstrasse im Kaff nebenan, die uns wieder auf den 35iger führen sollte. Dass, die Strasse keine Nummer und nur einen Namen hat, hätte uns eigentlich stutzig machen sollen. Auf einem ungeteerten, aber nicht allzu schlechten Bergsträssli kämpfen wir uns den Hügel hoch. Irgendwann treffen wir tatsächlich wieder auf ein paar Kilometer geteerten 35iger. Allerdings immer noch ohne Verkehr und mit vielen Büschen links und rechts. Entsprechend endet auch dieser Teil wieder und wir müssen erneut auf eine ungeteerte Strasse mitten im Nirgendwo ausweichen. Während Odi diese Situationen immer sehr interessant und amüsant findet, bin ich immer super skeptisch und leicht angesäuselt. Was wenn der Weg ins Nirgendwo führt und wir nicht mehr weiter können? Richtig, dann kehren wir einfach um. Aber das ist aus meiner Sicht nicht nur lustig, wenn man dann schon eine Stunde auf diesem Schleichweg unterwegs ist. Wie immer kommt es auch dieses Mal gut und wir treffen irgendwann auf eine Teerstrasse mit Strassennummer und erreichen den Vorort von San Jose. Hier schauen wir uns noch einmal eine Tierauffangstation an. So ein paar Faultiere und andere klar erkennbare Tiere zum Abschluss können nicht schaden und sowieso haben wir nichts anderes mehr zu tun als noch ins Hotel zu fahren. Die Anlagen sind grosszügig und grün. Fast zu grün, denn die Tierchen sind auch hier nicht einfach zu sehen.

Costa Rica, San Jose, Iguana

Nur die Faultiere meinen es heute extrem gut mit uns. Sie haben sich an Bäumen ohne Gehege darum super positioniert. Im Hotel drehen wir nochmals ein paar Runden im Pool und packen unsere Koffer. Morgen geht unsere tolle Reise zu Ende. Zitat dazu von Melia: eigentlech fröie ig mi uf dehei, aber glich isches totau doof, si ids üsi Ferie verbi.

Costa Rica, San Jose, Sloth

Back home
Alles hat ein Ende… wir bringen das Auto zurück, lassen uns zum Flughafen fahren und geben die letzten Colones aus. Die Rückreise klappt wie am Schnürchen. Im Flugi bringen wir uns kinotechnisch auf den neusten Stand, geniessen den servierten Rotwein resp. die Cola und können fast alle auch ein bisschen schlafen. Wie geplant sind wir am Nachmittag wieder zurück in Bern. Das Wetter lässt zu wünschen übrig und wir schmeissen die Heizung an. Aber wie heisst es so schön in Costa Rica: pura vida… und das wollen wir auch zu Hause etwas mehr leben. Mit der Sonne im Herzen schauen wir auf eine wunderbare Auszeit zurück. In diesem Sinne „pura vida“.

Short cut zu den Bildern

Tenerife & La Gomera

Short cut zu den Bildern

Tschüss Herbst
Nach einer kurzen und unruhigen Nacht bin ich noch vor dem Wecker wach. Es ist 4.30 Uhr und in zwei Stunden geht unser Flieger nach Teneriffa. Wegen des sehr frühen Take-offs sind wir bereits am Vortag an den Flughafen gereist und haben hier in einem Hotel übernachtet. Ich liege noch ein paar Minuten im Bett bis der Wecker schliesslich alle aus den Federn holt. Auch die sonst eher ausgeprägten Morgenmuffel sind für einmal rasch parat und schon bald stehen wir in der Schlange der Sicherheitskontrolle. Da wir den Koffer schon gestern aufgegeben haben, können wir ohne Umwege direkt zum Gate. Pünktlich um 6.25 hebt der Edelweiss-Flieger schliesslich ab und fliegt uns in etwas mehr als vier Stunden auf die Insel. Wunderbare warme Luft erwartet uns und einige bekommen sofort heiss. Heiss wird es uns Erwachsenen erst beim Beladen des Autos. Wir haben nicht die grösste Version gemietet und es braucht einiges an Tetris-Fähigkeiten, um alles igendwie an Board zu bringen. Richtig lustig wird es aber erst nach dem Besuch des Lidl, als gleich auch noch einige Vorräte dazu geladen werden müssen. Da unsere Ferienwohnung noch nicht ready ist, fahren wir zuerst an den Strand. Nach einem kleinen Snack stürzen wir uns in die Badehosen und schmeissen uns in den schwarzen Sand resp. ins Meer. Es ist ziemlich zügig, aber ist man mal nass, ist das Meer bestens aushaltbar. Da nun alle eine anständige Taucherbrille und einen Schnorchel besitzen, können wir auch gleich die ersten Schnorchel-Versuche machen. Temperaturmässig wird es später am Pool der Ferienanlage noch besser. Unsere Wohnung ist Teil einer neuen Feriensiedlung und nicht nur der Pool gefällt uns. Zum Znacht gibt es neben Ausblick auf das Meer ein paar Tortellini’s mit Pesto. Wir sind alle müde und landen deshalb nach einem kurzen Abendspaziergang bald im Bett und träumen von Teneriffa und den nächsten zehn Tagen, die uns hier erwarten.

Tenerife, Abades, Punta de Abades

La Laguna
Die Insel ist nicht riesig und innert nützlicher Frist erreicht man fast jedes Ziel auf der Insel. So sind wir dann auch nach einer kurzen Fahrt bereits in La Laguna im Norden. Wir fangen die Inselbesichtigung gleich mit einem der beiden Unesco Weltkulturerbe an. Die Stadt wartet mit einer schönen Fussgängerzone, die aus zahlreichen alten und farbigen Häusern mit Balkonen aus Holz besteht. Daneben gibt es imposante Kirchen und Klöster, die zum Teil heute noch bewohnt werden. Die wahren Schmuckstücke sind aber die Innenhöfe, die mit den ruhigen Gärten wie Oasen wirken. Uns gefällts und wir schlendern länger als gedacht durch die Strassen.

Tenerife, La Laguna, City

Weiter geht es ins Anaga Gebirge. Die Strassen werden immer schmaler und die Kurven immer zahlreicher. Beim Visitor Center machen wir einen Spaziergang durch die Lorbeerwälder. Da wir nicht zu den grössten Wanderer zählen und heute auch noch ans Meer wollen, haben wir nach der kleinen Tour genug gesehen und arbeiten uns wieder Kurve für Kurve auf Meereshöhe hinab. Zum Glück sind unsere Magen ziemlich resistent gegen die vielen Haarnadeln… Hier im Norden hat es gemäss Reiseführer einen Strand, den man anscheinend unbedingt gesehen haben sollte. Wir werden nicht enttäuscht. Der Strand ist riesig – wenn auch mit künstlichem Sand – und trotz der zahlreichen Besucher nicht überfüllt. Die Kids sind im Element und obwohl es viel weniger Fische als am “Hausstrand” hat, sind sie kaum mehr aus dem Wasser zu kriegen. Zum Glück verfügen wir aber über DAS Zückerchen: der Pool. Und da dieser um 18 Uhr schliesst, können wir uns irgendwann dann doch noch vom Strand lösen. Wenn es denn am heutigen Tag etwas auszusetzen gibt, dann ist es das dunstige Wetter. Blauer Himmel ist bis jetzt Fehlanzeige und wir fühlen uns eher wie vor einem langsam aufziehenden Sandsturm. Doch solange das Wetter trocken und warm bleibt, können wir damit mehr als gut leben.

Tenerife, Anaga Rural Park

El Teide National Park – wow!
Kurz vor dem Mittag haben wir einen Platz in der Gondel reserviert, welche uns auf den höchsten Berg von Spanien – den El Teide – auf über 3700 Meter über Meer bringt. Bis zur Talstation geht es aber zuerst Kurve um Kurve ins Landesinnere den Berg hinauf. Kurz vor dem Ziel ändert sich die Landschaft ohne Vorwarnung. Auf einmal wird es flach, weitläufig und offen. Bizarre Felsen und Kraterlandschaften mit uraltem Vulkanstrassen werden sichtbar. In der Mitte tront der El Teide, der berühmte Vulkan der Insel und eben höchste Berg von Spanien. Wir sind äusserst beeindruckt und fast ein bisschen erschlagen. So schön hätten wir uns das Ganze definitiv nicht vorgestellt. Netter Nebeneffekt: hier oben ist vom dunstigen Wetter auf Meereshöhe rein gar nichts zu sehen. Im Gegenteil, der Himmel ist blau und klar und wird höchstens von einer Wolke kurz eingenommen. Zum Krater selber können pro Tag nur sehr wenige Personen wandern. Alle anderen und auch wir begnügen sich mit einem Spaziergang über uraltes Lava etwas unter dem Gipfel. Lustigerweise kommen nicht die Eltern auf dieser Höhe ausser Atem. Es sind viel eher die Kids, die gehörig ins Schnaufen kommen. Nini klagt sogar über Kopfweh und ist auf einmal ziemlich wortkarg. Zum Glück geht es unten im Tal sofort wieder besser und wir können noch ein paar Stopps einlegen und die wunderbare Landschaft des National Parks – selbstverständliche Unesco Weltnaturerbe – weiter so richtig zu geniessen. Ich kriege richtig Lust das Zelt auszupacken und hier unter dem sicher gigantischen Sternenhimmel zu nächtigen.

Tenerife, Teide National Park

Doch irgendwann wird es Zeit umzudrehen und wieder zurück zur auch sehr schönen Ferienwohnung zu fahren. Eigentlich wollten wir noch ins Meer. Doch die Kids haben viel mehr Lust auf den grossen Pool. Und so belassen wir es bei der Abkühlung in der Hotelanlage. Nur Papa macht noch eine kurze Tour und wird bei den Ruinen des Kaffs einmal mehr zum Urbexer. Zum Znacht geniessen wir wieder die wunderbare Terrasse mit Meerblick und kochen uns Spaghetti à la Otto & Margit, sprich mit kalter Thunfisch-Yoghurt-Sauce an Zitrone. Jammie!

Tenerife, Abades, Cactus

A taste of la Gomera
Zur Abwechslung werden wir wieder einmal vom Wecker aus den Federn geholt. Wir machen heute einen Ausflug auf die Nachbarsinsel und um dorthin zu kommen, brauchen wir die Fähre. In weniger als einer Stunde fliegen wir förmlich über die grossen Wellen nach la Gomera. Einige können sich sicher schon denken, warum dieser Ausflug für uns praktisch ein Muss ist. Ja, genau, auch hier gibt es einen National Park, welcher zum Weltnaturerbe gehört.

La Gomera, Garajonay National Park, Street

So fahren dann auch direkt in die Mitte der Insel und somit in den Parque Nacional de Garajonay. Die Natur ist äusserst interessant. Auf der einen Seite der Insel ist es eher karg. Auf der anderen Seite finden wir Wälder, die mit viel Moos bewachsen sind und den ursprünglichsten Urwald Europas beheimaten sollen. Die häufigen Wetterwechsel machen alles noch viel interessanter. Man muss nur wenige Meter fahren und der Himmel ist statt blau, neu grau oder man landet sogar mitten im Nebel. Wir machen nur eine kurzen Spaziergang in diesem Wanderparadies – für mehr reicht es leider nicht. Nach einem Zmittag mit ein paar einheimischen Leckereien fahren wir zurück nach San Sebastian, der grössten Stadt von la Gomera. Von hier wird unsere Fähre später wieder ablegen. Am Stadtstrand schnorcheln wir ein paar Runden und finden das eine oder andere interessante Unterwassergetier. Die Kinder sind jedenfalls ziemlich aus dem Häuschen und wissen gerade nicht, ob sie beim Anblick des flachen Fisches fasziniert sein sollen oder doch eher nicht. Leider ist der Wind unheimlich heftig und ausserhalb vom Wasser ist so gar nicht gemütlich. Wir fühlen uns wie schwarz panierte Schnitzel. Dafür reicht so die Zeit noch für einen kurzen Stadtbummel und ein paar Souvenirs.

La Gomera, San Sebastian

Die Rückfahrt mit der Fähre ist nicht für alle gleich erholsam. Kind 1 weigert sich partout die Franz-Wörtli durchzugehen, die wir bis Ende Ferien lernen wollten. Weitere Details lassen wir an dieser Stelle aus… Zurück bei der Ferienwohnung wäre der Pool eigentlich schon geschlossen. Da aber noch ein paar andere Touris drin sitzen, dürfen auch unsere Kids zum Abschluss des Tages noch ein paar Runden drehen. Morgen ziehen wir ein Haus weiter. Dort wird es natürlich auch einen Pool geben. Dieser ist aber mit Sicherheit nicht mehr so gross wie dieser hier. Wir lassen uns überraschen.

Siam Waterworld
Der heutige Tag ist für die grossen und kleinen Kinder in der Familie gedacht – also für alle :-). Wir besuchen den grössten Wasserpark von Europa. Bei angenehmen Temperaturen und blauem Himmel werfen wir uns in die Badehose und starten in einen Tag voller Action. Es gibt drei Stufen von Wasserbahnen: rot für sehr schwierig, orange für schwierig und grün für leicht. Wir konzentrieren uns vor allem auf die orangen Bahnen. Mit Zweierbobs, Rutschmatte und Viererringen sausen wir jauchzend durch die zahlreichen Wasserkanäle den Hügel hinunter. Manchmal müssen wir auch schreien und jauchzen erst als wir unten wieder heil ankommen. Die orangen Dinger tönen jetzt vielleicht harmlos, aber es geht tatsächlich auch auf diesen ziemlich zur Sache. Da Melia die roten für sich als zu schwer ernennt, probieren nur Anina und ich einmal auch eine rote Bahn aus. Wow… nun können wir nicht mal mehr schreien, derart verschlägt es uns den Atem. Ein unerwartetes Highlight finden wir schliesslich in Form des Wellenbades. Wie eine Tsunami wird hier ein riesige Welle nach der anderen förmlich gegen die vielen Touris geschleudert. Fantastisch und faszinierend zugleich. Irgendwann ist es dann Zeit wieder einmal trocken zu werden und Siam Waterworld zu verlassen. Cool wars! Nach einer Stunde Fahrt über teilweise unglaublich enge und sehr steile Bergsträssli erreichen wir die Nordküste. Leider entspricht das gemietete Häuschen sogar nicht dem Gusto der Kids. Das restaurierte Landhaus ist sicher auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig und defintiv viel anders als die vorherige neue und helle Ferienwohnung. Aber dass sie derart wenig Gefallen an einem solchen Bijou finden und es sogar Tränen gibt, hätten wir definitiv nicht erwartet. Die riesige graue Wolke, die Dämmerung, die hungrigen Magen, die vielen Eindrücke von heute und die Müdigkeit tragen sicher auch ihren Teil dazu bei. Nachdem alle verpflegt sind, versuchen wir uns wohnlich einzurichten. Und als wenigstens ihr Zimmer – zum Glück fast komplett ohne sichtbares altes Gemäuer und dafür mit viel weiss verputzten Wänden – mit ihren Sachen gefüllt ist, geht es schon deutlich besser. Wir sind froh sind alle sehr müde, so dass wir doch auf eine ruhige Nacht hoffen dürfen. Und morgen sieht die Welt sicher auch schon wieder viel besser aus… Fingers crossed!

Wenige und viele Touristen
Tatsächlich – ausgeruht ist das Haus schon viel weniger unheimlich und viel schöner als gestern Abend. Als dann am späteren Abend auch noch der Pool das Seinige dazu beiträgt und die vielen Tausendfüssler sich als Haustiere halten lassen, ist die Welt wieder in Ordnung. Gott sei Dank! Den Tag starten wir Ortavolo, einem grösseren Kaff am Hang. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören ein paar alte Häuser, ein Garten, die Kirchen und die Dorfplätze. Alles total unaufgeregt und untouristisch und deshalb ganz wunderbar. In Santa Cruz de Tenerife setzen wir die Sightseeing-Tour fort. Ähnliches haben wir auch hier erwartet und ähnlich war es auch im Lonely Planet beschrieben. Stattdessen erwarten uns riesige Hotelbunker, Touris en masse und viele Touristen-Menus. Auch die künstlich angelegten und mit Meerwasser gefüllten Pools, wo man auch bei hohem Wellengang ungefärdet baden kann, sind überfüllt. In den Magen brauchen wir trotzdem irgendwann etwas und wir finden eine nicht allzu touristische Beiz in einer hinteren Strasse. Inzwischen ist auch das Wetter nicht mehr allzu schön und wir beschliessen deshalb ohne Umweg via Meer wieder in unsere Hacienda zu fahren. Das Programm der Kids ist eh klar. Sie wollen in den Pool. Wir Eltern liegen auf den Liegestühlen und hirnen am Programm für die restlichen Tage herum. Da das Boot, mit welchem wir eigentlich auf Wal- und Delfin-Suche gehen wollten, plötzlich im Service ist, müssen wir uns wohl oder übel eine Alternative überlegen.

Tenerife, Puerto de la Cruz, Sea

Diverse Shows und viele Gedanken
Die Alternativen zur Wal- und Delfin-Suche mit dem anvisierten Schiff sehen wie folgt aus: 1. wir fahren mit einer billigen Tour und einem grossen Schiff mit vielen anderen Touris aufs Meer –> wollen wir nicht. 2. wir fahren mit einer sehr viel teureren Tour und sehr wenig anderen Touris mit einem kleinen Boot aufs Meer –> wollen wir gerne, aber die 300 Dollar halten uns dann doch davon ab. 3. wir fahren in den Loro Park und schauen uns die Delfine in Gefangenschaft an –> wollen wir eigentlich auch nicht, machen wir dann aber trotzdem. Im Loro Park hat es neben den Delfinen und der dazugehörigen Show auch noch viele andere Tiere. Wir treffen auf einen Zoo mit weiteren Shows mit Papageien, Seelöwen und – leider – Orkas. Orka’s in Gefangenschaft und erst noch in Kombination mir Vorführungen sind heutzutage logisch- und glücklicherweise eine Seltenheit um nicht zu sagen ein No-Go geworden. Nur hier auf Teneriffa und in Sea World in Amerika findet man diese noch. Wir schauen es uns trotzdem an und dies in vollem Wissen, dass wir damit etwas unterstützen, für das wir im Grundsatz nicht einstehen. Wir machen uns im Internet schlau, finden dieses und jenes und versuchen damit auch die Kids zum Thema zu sensibiliseren. Wichtig scheint uns vor allem, dass man weiter denkt als nur bis an den Beckenrand. Man könnte jetzt hier noch stundenlang philosophieren. Fakt ist, wir waren dort und wir waren auf der einen Seite fasziniert und auf der anderen Seite schockiert. Wir haben hinterfragt, mit den Kids über den Loro Park im Speziellen und Zoos im Allgemeinen gesprochen und versucht sie so gut wie möglich aufzuklären. Irgendwann haben wir genug von all dem Kommerz und verziehen uns an einen Strand. Das Wetter ist zwar heute überhaupt nicht gut, aber dafür sind wir fast alleine und die Wellen sind auch gross resp. grossartig. Odi gibt den Beiden einen Einführungskurs im Baden im Meer mit hohen Wellen. Irgendwann haben sie den Dreh mehr oder weniger raus und sind kaum mehr aus dem Wasser zu bekommen. Auf dem Heimweg fängt es gar richtig an zu regnen. Hier auf der Nordhalbseite ist dies wohl keine Ausnahme und wir sind froh, dass wir entgegen den ursprünglichen Plänen auch vier Nächte auf der Südseite der Insel verbracht haben. Es empfiehlt sich, dies bei der Planung der Ferien auf den Kanaren gut zu berücksichtigen. In unserer Hacienda ist es zum Glück trocken und warm. Die Tausendfüssler bringen wiederum viel Unterhaltung und die mitgebrachten Spiele tragen auch dazu bei, dass der Abend wie im Flug vergeht. Nur mit Pool und Terrasse wird es heute leider nichts mehr.

Los Gigantes
Die Strasse bis zum äussersten Zipfel im Westen der Insel ist entgegen den Informationen im Reiseführer auch heute gesperrt. So fahren die direkt weiter nach Masca, einem kleinen Bergdorf mitten im Nirgendwo. Der Planet meint, dass dies äusserst spektakulär gelegen sei und man fast den Eindruck bekommen könnte, dass die Häuser beim kleinsten Windstoss den Hang hinunter purzeln. Wir sind froh, sind wir schon vor dem Mittag hier. Die Parkplätze sind rar und die Anzahl Autos aktuell noch überschaubar.

Tenerife, Masca, Street

Das Dorf ist wirklich hübsch, aber wir haben uns das Ganze doch etwas dramatischer vorgestellt. Dramatisch ist dann eher die Strasse, die uns weiter nach Los Gigantes bringt. Dramatisch eng… zum Glück ist unser Fahrer ein geübter Fahrer und kurvt im Gegensatz zu den Touristen in ihren meist zu grossen Mietautos (ein Halleluja auf unser Mini-Gefährt…) ohne Probleme wieder den Berg hinunter. In Los Gigantes – das Kaff heisst so, wegen der Küste, die hier über 600 Meter steil ins Meer fällt – flanieren wir durch den Hafen. Wir besuchen ein letztes Mal unseren neuen Lieblingsladen, den Ale-Hop (eine Mischung zwischen Sostrene Grene und Flying Tigers) und die Mädels investieren den letzten Ferienbatzen. In einer gemütlichen Beiz gibt es ein paar Tapas in den Magen und dann geht es ein noch einmal an und ins Meer. An einem schönen Strand geniessen wir das abkühlende Nass und verabschieden uns dabei vom allseits geliebten Meer. Über die Bergstrasse fahren wir zurück auf die Nordseite der Insel. Hier ist es schlappe 10 Grad kühler und nicht mehr wirklich sonnig. Wir sind einmal mehr beeindruckt, wie das Wetter auf dieser kleinen Insel so unterschiedlich sein kann. Auf dem Pass waren es gar nur noch 15 Grad und es hat sogar geregnet. Morgen geht es heimwärts. Damit ist auch das Abendprogramm mehr oder weniger gegeben. Das Spiel heisst “ich pack in meinen Koffer…”.

Tenerife, Playa la Jaquita, Bird

Hasta luego
Der Wecker reisst uns um sechs Uhr aus den Träumen. Zum Glück ist quasi alles parat und wir müssen nur noch weniges irgendwo verstauen. Ein letztes Mal überqueren wir noch im Dunkeln den Pass. Im ersten Kaff nach dem Pass landen wir trotz der frühen Morgenstunde im Stau. Die Einheimischen machen auf der Fahrt zum Arbeitsplatz gefühlt alle einen Halt im Ort, um in einer Bar den ersten Espresso zu trinken. Wir sind froh, beginnt ab hier die Autobahn. Der Weg ist damit frei für die direkte Fahrt an den Flughafen. Over all haben wir dann mehr als genug Zeit. Unter anderem auch, weil die Abgabe des Mietautos nur ungefähr schlappe 10 Sekunden dauert. Um kurz vor Mittag sitzen wir dann auch schon wieder im Flugi zurück in die Schweiz. Teneriffa hat uns sehr gut gefallen. Wir sind überzeugt von den Kanaren und sicher nicht zum letzten Mal hier. Zum Glück gibt es noch ein paar Inseln, die wir noch nicht besucht haben. Hast luege!

Short cut zu den Bildern

United Kingdom & Ireland

Short cut zu den Bildern

Wie am Schnürchen
Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zum letzten Mal in den Sommerferien in die Ferien gefahren sind. Wahrscheinlich gab es das noch gar nie. Aber unser diesjähriges Ziel schreit beinahe nach Sommerurlaub. Wir fahren auf die britischen Inseln. Und so kommt es, dass auch wir dieses Jahr in den Sommerferien verreisen. Ganze drei Wochen wollen wir mit einem Camper herumkurven und Neuland entdecken.
Die zahlreichen Meldungen von chaotischen Zuständen an europäischen Flughäfen bringen uns zeitig an den Flughafen. Drei Stunden vor Abflug sind wir dort. Die Abflughalle ist voll. Am Check-in stehen wir schliesslich eine Stunde und an der Sicherheitskontrolle eine halbe Stunde in der Schlange. Das ist aber dann auch schon alles, was sich bezüglich der Horrorstories bewahrheitet. Zu unserer Überraschung können wir zeitig boarden, heben pünktlich ab und sind genauso on time in London. Als dann tatsächlich auch noch die Koffer auf dem Rollband auftauchen, fühlen wir uns wie Glückspilze. Nie hätten wir gedacht, dass alles so reibungslos verläuft. Auch bei der Übernahme des Campers geht es zackig. Die Instruktion erfolgte bereits per Video zu Hause. Bald bekommen wir irgendwo in einem Hinterhof die Schlüssel in die Hand gedrückt und fahren los. Das Ding ist im Vergleich zu seinen amerikanischen Verwandten eher klein, aber immer noch gross genug, dass wir bereits nach wenigen Kilometern ein erstes Mal bei einer Unterführung kehrt um machen müssen. Auch für die Strassen in den Dörfern ist das Mobil eher gross bemessen. Aber Dank den Fahrkünsten von Odi ist auch das kein Problem. In einem Tesco decken wir uns mit allem notwendigen ein. Einmal quer durch den Laden und das Chärreli füllen, lautet das Motto. Um fünf Uhr erreichen wir den ersten Camping-Platz. Es ist Zeit zum Nüschele. Irgendwann hat alles seinen Platz gefunden und wir können den neuen Grill einweihen. Obwohl wir heute sehr früh aufstehen mussten und es auch noch eine Stunde Zeitverschiebung gibt, sind irgendwie nicht alle müde. Die Kids sind auf jeden Fall noch lange putzmunter…

Durdle Door
Alle haben gut, wenn auch nicht allzu lange, geschlafen. Niemals hätte ich gedacht, dass ich auch nur an einem Morgen in England vor dem Camper frühstücken werde. Wir haben aber derart Glück mit dem Wetter, dass wir das wohl sogar noch an ein paar weiteren Mörgen machen können. Für die nächsten Tage ist nur Sonne mit höchsten Temperaturen angesagt. Zufälligerweise bringt uns unser erster Ausflug passenderweise an die Küste. Da nicht nur das Wetter schön, sondern auch noch Samstag ist, sind wir nicht ganz alleine. An der Dinosaurier Küste wandern wir mit der Menschenmasse über die weissen Klippen zum Meer. Der Kieselstrand ist wunderschön – wenn man die Massen an Menschen ausblenden kann. Der Mensch das Herdentier. Tüechli an Tüechli – gerne auch fast auf Odis Schoss – reihen sich die Ausflügler aneinander. Am liebsten sind uns die, die neben Sack und Pack auch noch den Lautsprecher mit zum Strand nehmen und alle mit ihrem bevorzugten Sound betören. Auffällig ist auch wie Multikulti hier alles ist. Scheinbar aus jeder Kultur findet sich irgendwo eine Gruppe. An diesem Strandabschnitt hat es auch einen grossen Felsenbogen. So bekommen die Wagemutige ihren Auftritt. Einer wagt unter dem Jubel der Massen tatsächlich den Sprung aus luftiger Höhe ins Meer. Das Wasser ist übrigens bitterkalt – very british. Irgendwann zieht es uns wieder weg vom Trubel. Odi hat für heute eine tolle Farm gefunden, auf der auch Motorhomes und nicht zur Zelte willkommen sind. Nomady à la England; was wollen wir mehr. Ein paar Ladies aus dem Dort kochen sogar vor Ort. Und so kommt es, dass die Kids zum Znach Brownies mit Mushmallows bekommen und zum Dessert Gurken. Obwohl eine Hitzewelle auf das Land zurollt wird es ohne Sonne rasch kühl. Aber wir wollen nicht klagen, mit diesem Wetter sind wir mehr als glücklich.

Unesco Weltnaturerbe: Dinsosaurier Küste

United Kingdom & Ireland, Wytch Wood Camping

Bath und Avebury
Die Strassen in England sind unerwartet eng und die Büsche an den Strassen werden konsequent nicht geschnitten. Ganz toll ist es, wenn sich in den Büschen dann auch noch eine Mauer versteckt. In den Dörfern darf man zudem direkt auf der Strasse parkieren. Alles eher unpraktisch, wenn man mit einem Camper unterwegs ist… Dies alle hat direkt zur Folge, dass wir immer ein bisschen länger von A nach B brauchen als das Navi uns anzeigt. In die Innenstadt von Bath nehmen wir aus Platzgründen deshalb lieber gleich den Shuttle. Die Stadt erkundigen wir auf dem Lonely Planet Walk. Wir bestaunen eine Brücke, die man nur neben der Brücke als solche erkennt. Auf der Brücke selber ist es einfach eine normale Strasse mit Häusern auf beiden Seiten. Weiter hat es zwei grosse, eindrückliche Häuserkreise, die auch Zirkus genannt werden. Ein Haus wurde zu einem Museum umfunktioniert und wir können erleben, wie die reichen Menschen zum Zeitpunkt des Baus gelebt haben. Nach dem Besuch der vor allem von aussen eindrücklichen Abbey besuchen wir das eigentliche Highlight der Stadt: das Römerbad. Leider teilen wir unseren Slot gleich mit mehreren Gruppen. Wir werden regelrecht durch das Gebäude getrieben und bekommen weniger als gewünscht vom eigentlich eindrücklichen Bauwerk mit.

United Kingdom & Ireland, Bath, House

Auf dem Weg zum Camping machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Avenbury, der kleinen Schwester von Stonehenge. Die Steinkreise gefallen mindestens den Erwachsenen gut. Die Mädels sind nach diesem Tag eher mässig interessiert. Auf einer Wiese bei einem Bauernhof mitten im Nirgendwo schlagen wir schliesslich das Nachtlager auf. Es hat viel Platz, eine WC-Hütte, Holz zum Feuern und nur wenige andere Camper. Strom fehlt uns nun schon zum dritten Mal in Folge und wegen fehlender Dusche gibt es heute auch die erste Reinigung im Camper eigenen Bad. Funktioniert wunderbar. Es übrigens nicht soooo heiss, wie man aufgrund der Nachrichten meinen könnte. Wir halten die Wärme sehr gut aus und freuen uns, dass in England richtig Sommer herrscht. Kurz nach zehn Uhr vertreibt uns ein Sommergewitter ins Auto. Wir sind fast schon ein wenig beruhigt: es gibt ihn also doch den Regen in England.

Unesco Weltkulturerbe: Bath / Bath als Teil der europäischen Spa-Kultur / Avebury zusammen mit Stonehenge

Stonehenge
Auf dieses Unesco Weltkulturerbe haben wir lange gewartet. Umso lieber stellen wir den Wecker auf halb acht. Auf der Fahrt dorthin übernehme ich das Steuer ein erstes Mal. Es ist sau eng und trotz höchster Konzentration klappt es mir den Rückspiegel irgendwann an einem Busch ein. Wir haben ohne gross zu überlegen den ersten Slot am Morgen gebucht. Dies ist insofern ein Glück, als dass die Massen an Touristen erst danach auftauchen. Wir werden nicht enttäuscht und sind äusserst beeindruckt davon was hier vor über 4’000 Jahren hingestellt wurde. Die zahlreichen ungelösten Rätsel zum “Warum?” faszinieren zusätzlich.

United Kingdom & Ireland, Stonehenge

Auf einer Autobahn fahren wir nordwärts und besuchen das Schloss Blenheim. Hierzu haben wir wenig bis gar nichts erwartet, werden aber positiv überrascht. Das Anwesen gehört der Familie Churchill und ganz nebenbei erfahren wir, dass hier auch Winston geboren wurde. Die Schlossgärten müssen wir heute aussen vor lassen. Es ist schlicht zu heiss. Über 36 Grad werden angegeben und auch wir kommen etwas ins Schwitzen. Weiter nördlich beziehen wir auf einem grossen, aber fast leeren Campingplatz unser Nachtlager. Zum ersten Mal haben wir Strom und auch sonst alles was man so brauchen könnte. Wir nutzen die Gunst der Stunde, um wieder einmal dieses und jenes im Haushalt inkl. Autopflege zu erledigen.

Unesco Weltkulturerbe: Stonehenge zusammen mit Avebury

90 Meter unter Tag
Meine Teilstrecke schaffe ich heute mit nur einer leichten Streiffung am Randstein (ist Odi auch schon passiert). Langsam aber sicher habe auch ich das Mobil einigermassen im Griff. Über eine Brücke fahren wir nach Wales. Bis auf das alles auch in Walisisch angeschrieben ist und die Hecken tendenziell gemäht sind, merken wir keinen grossen Unterschied. In Bleanavon wartet eine Kohlenmiene und ein Eisenhochofen auf uns. Die Miene ist nicht mehr in Betrieb und kann deshalb besichtigt werden. Mit einer kleinen Gruppe und einem lustigen Guide fahren wir im Schachtlift 90 Meter in die Tiefe. Wir erfahren allerhand über das harte Leben damals und sind tief beeindruckt. Netter Nebeneffekt: hier unten ist es angenehm kühl und wir merken nicht viel vom heutigen Hitzerekord auf der Insel. Das Areal um den Hochofen ist auch interessant, aber weitaus weniger imposant. Zurück in England wartet der nächste Camping auf uns. Wir geniessen den wohl letzten Abend bei richtig warmem Wetter. Ab Morgen sind zehn Grad weniger angesagt. Zuerst heisst es aber noch ein bisschen schwitzen. Die Kids schlafen sowieso immer sehr spät ein – es ist mega lang hell -, aber heute ist weniger die Helligkeit sondern eher die Hitze im Camper Schuld für die späte Nachtruhe.

Unesco Weltkulturerbe: Bleanavon

Zehn Grad kälter
Am Geburtsort der Industrialisierung beginnt unser Tag. Wir besuchen die Ironbridge, die erste in dieser Höhe und Grösse gebauten Eisenbrücke. Heute muss niemand mehr Wegzoll bezahlen und es dürfen nur noch Fussgänger von der einen auf die andere Seite. Das Musuem ist leider wegen einem gröberen Wasserschaden geschlossen. Zur allgemeinen Unterhaltung gibt es deshalb vorzeitig eine Gelati und eine Pie. Mir ist es für die Gelati zu kalt. Das Thermometer zeigt tatsächlich zehn Grad weniger an als gestern. Aber den Kidsr ist das egal.

United Kingdom & Ireland, Iron Bridge

Das nächste Bauwerk ist auch interessant. Wer hat schon einmal einen Fluss gesehen, über welchen ein anderen Fluss kanalsiert in einem Äkuadukt führt? Sinn und Zweck bleibt uns irgendwie verschlossen, aber lustig ist es alle Mal. Da noch viel Zeit bleibt, legen wir noch einen Shopping-Stopp ein und fahren auch noch zum Strand. Leider tönt “…zum Strand” schöner als es effektiv ist. Der Wind bläst uns fast weg und nur wenige wagen sich aus dem Auto. Die meisten Einheimischen sitzen IM Auto an der Sonne und schauen so auf das Meer. Wir haben hier aber auch noch eine andere Mission und für die müssen wir das Mobil verlassen: wir wollen zum Zvieri Fish&Chips. Leider hat diese erste Version nach stark Luft nach oben. Im Hinterland ist es zum Glück ein bisschen weniger windig. In den grünen Hügeln von North Wales haben wir einen Platz reserviert, der wirklich schön ist. Und das Beste: die Sonne scheint uns nach wie vor mitten ins Gesicht – wenn auch mit Wind!

Unesco Weltkulturerbe: Ironbridge / Pontcysyllte Äkuadukt

Burgen und Schieferplatten
In North Wales gibt es vier Burgen, die vor langer Zeit von König Edward dem Ersten erbaut wurden. Wir schauen uns die in Conway an. Direkt am Rand des malerischen Ortes gelegen, erkundigen wir das imposante Bauwerk. Die Aussicht auf den Ort und das Meer ist toll. Am Pier bestaunen wir die Ebbe und verköstigen uns mit Fish&Chips (viel besser als gestern) und Gelati. Der Wind hat merklich nachgelassen und wir können den Pulli schon fast wieder ausziehen. Für die Einheimischen scheint es Hochsommer. So latschen alle im T-Shirt und kurzen Hosen durch die Gegend. So unterschiedlich ist das Temperautempfinden. Weiter geht die Fahrt zu einer Schiefermiene. Das Museum zeigt uns wie die Schieferplatten hier seit je abgebaut werden. Die Kids dürfen diese sogar bemalen und finden es top. So top, dass auch noch ein paar Platten im Auto landen, die sie irgendwann später anmalen wollen. Mit der Sonne erreichen wir unseren Campingplatz. Die Kids geniessen den Spielplatz und wir das Herumsitzen. Auf einmal scheinen auch die Sprachprobleme kein Thema mehr. Die Hemmungen sind abgelegt und die Mädels finden trotz der Verständigungsprobleme andere Kinder zum Spielen.
Heute gibt es auch noch ein Hoch auf die Engländer und die Walisen. Es sind alle durchaus nett und sehr freundlich. Und der trockene Humor gefällt uns auch. Wir fühlen uns rund um wohl bei den Briten. Mit dem Wetter sowieso!

Unesco Weltkulturerbe: Castels and Town Walls of King Edward in Gwynedd / The Slate Landscape of Northwest Wales

United Kingdom & Ireland, Slate Landscape of Wales

A taste of Dublin
Heute gehts ab auf die Fähre nach Irland. Drei Minuten vor der geplanten Abfahrt legen wir ab. Genauso pünktlich legen wir in Dublin an. Eigentlich haben wir nicht damit gerechnet, dass wir Zeit für Dublin haben. So ist denn auch der Reiseführer zu Hause geblieben. Doch Dank an einem Mail vom Herr Lehmann aus dem Jahr 2017 (!) wissen wir, wo wir ungefähr hin müssten. Wir kurven durch die Stadt und sind uns immer noch nicht ganz sicher, ob wir noch ein bisschen in der Stadt bleiben sollen. Unser Problem: wir wissen nicht, wo das Mobil parkieren. Beim ersten Strassenrand, welchen wir ansteuern, machen uns ein paar Jungs darauf aufmerksam, dass hier eher ein schlechter Platz sei. Es würden oft Scheiben eingeschlagen. Danke für den Hinweis, wir fahren weiter. Ein paar Strassen später scheint es uns belebt genug und wir bringen den Camper sogar auf das Parkfeld. Zu Fuss erkundigen wir das Trinity College und die wichtigsten Strassenzüge. Dank dem sonnigen und warmen Wetter sind sehr viele Leute auf den Beinen. Und die, die nicht auf den Beinen sind, fahren mit Trettmobilen jolend und mit viel Guiness intus durch die Strassen. Natürlich fehlen auch die Strassenmusiker nicht. Mich erinnert das Ganze ein bisschen an das Buskers Festival bei uns zu Hause. Die zahlreichen Pubs lassen wir aussen vor. Mit den Kids dürften wir wohl eh nicht rein. Entsprechend gibt es für uns auch kein Guiness in Dublin. Auf dem Stadtcamping, irgendwo zwischen den Autobahnen, schlagen wir für diese Nacht unsere Zelte auf. Wie immer bei den Stadtcampings ist es nur praktisch und das wars dann auch schon. Zum Glück sind wir am Nachmittag noch ein bisschen in der Stadt geblieben. Dort war es definitiv viel schöner!

Erster Regentag
Damit wir püntklich zum gebuchten Slot bei den Hügelgräbern von Brú na Bóinne ankommen, klingelt heute wieder einmal der Wecker. Wir fahren gleich los und holen das Frühstück auf dem Parkplatz vor der Anlage nach. Nach dem Besuch des interessanten Museums werden wir in einen Bus verfrachtet und zu den Gräbern gebracht. Das erste kann leider nur von aussen besichtigt werden. Da heute der ersten Regentag zu vermelden ist, eher unpraktisch. Beim zweiten dürfen wir dann kurz rein. Imposant, dass das Ganze seit über 4000 Jahren so da steht und immer noch hält. Nach der Tour verlassen wir Irland bereits wieder und machen einen kurzen Abstecher nach Nordirland. Praktisch auf der ganzen Fahrt regnet es und wir befürchten bereits, dass wir die Giant’s Causeway auch bei Regen besichtigen müssen. Doch weit gefehlt. Tout juste zu unserer Ankunft reist der Himmel auf und beschert uns einen trockenen Besuch der einmaligen Steinformationen.

United Kingdom & Ireland, Giant's Causeway Landscape

Am Abend macht es dann nur noch eines: regnen. So müssen wir den ersten Abend ausschliesslich im Camper verbringen. Mit “Mr. Bean macht Ferien”, Pasta und Kartenspielen geht der Abend aber rasch vorbei. Wir sind sehr froh, sitzen wir in einem relativ grossen und vor allem trockenen Mobil. Die vielen Zeltler um uns herum tun uns leid. Nur die Einheimischen selber scheint der Regen überhaupt nichts auszumachen. Sie trotzen dem strömenden Regen und campieren ohne mit der Wimper zu zucken munter weiter.

Unesco Weltkulturerbe: Brú na Bóinne und Giant’s Causeway and Causeway Coast

Schottischer Hochsommer – oder auch nicht 🙂
Die heutige Abfahrtszeit der Fähre verwirrt uns. Gebucht haben wir um elf Uhr. In der neusten Mail steht 12 Uhr. Im Internet bei unserer Buchung finden wir wieder elf Uhr. Auch die Angaben zur Check-in Zeit variert. Auf Nummer sicher gehend, sind wir um zehn Uhr am Hafen. Nur ein anderer Tourist hat sich um diese Zeit bereits hierher verirrt. Nach dem Check-in und dem eher genauen Sicherheitscheck steht fest, dasss wir erst um 12 Uhr ablegen werden. Jä nu… Die Überfahrt geht trotz leichtem Wellengang zackig vorbei. In Schottland werden wir vorerst von Sonne begrüsst. Die grüne Küste mit den zahlreichen Stränden und den sattgrünen Hügeln im Hintergrund zeigt sich von der besten Seite. Erst im Hinterland fängt es an zu regnen und hört vorläufig nicht auf. Odi trotzt dem schottischen Hochsommer und wirft im strömenden Regen unter dem Camping-Tisch trotzdem den Grill an. Irgendwann sind die Würste ready und da alle noch etwas raus wollten und ich auch noch etwas Handwäsche machen musste ist der Camper zum Znacht auch von innen feucht – aber wohlig warm; es lebe die Heizung. Zum Abschluss des Tages zeigt sich sogar noch etwas die Sonne. Die Hasen springen über den Camping-Platz und ein toller Regenbogen macht die Szenerie einmalig.

Kein Monster in Sicht
Heute dürfen wir wieder einmal ein bisschen länger liegen bleiben. Bis zum ersten Unesco Weltkulturerbe ist es nicht weit und wir gehen den Tag deshalb gemütlich an. Pünktlich zur Regenpause treffen wir in New Lanark ein. Das Dorf, welches vor 300 Jahren eine Baumwollfabrik war, zählt weniger wegen der Fabrik an und für sich zum Weltkulturerbe. Vielmehr hat der Patron hier ein erstes Mal eine sozialistische Fabrik aufgebaut. Die Leute mussten weniger lange arbeiten, die Kinder durften zur Schule, er stellte ärztliche Versorgung zur Verfügung usw. Beeindruckend, dass vor so langer Zeit jemand bereits so fest an die arbeitenden Menschen gedacht hat. Nebenbei: das alles hat die Produktivität markant gesteigert. Das Musuem kann teilweise in einer Art Europapark-Bahn erkundet werden. Ein zehnjähriges Mädchen erzählt während der Fahrt vom damalige Alltag. Die Kids finden, dass es eher einer Geisterbahn gleich kommt und sind entsprechend froh, als alles besichtigt ist. Danach folgt die längere Stichstrecke nach Lochness. In Perth – nein, nicht das Perth in Australien, dafür ist es hier zu kalt – legen wir einen Stopp ein. Frisch gestärkt und vollständig ausgerüstet – neu auch mit Gummistiefeln für die Kinder an Board – geht es weiter. Die Wetterprognose sagt trockenes Wetter für Lochness voraus. Tatäschlich bleiben wir bis auf ein paar Tropfen trocken. Um auch ein Teil der gröberen Sachen wieder einmal sauber zu bekommen, nehmen wir die Waschmaschine auf dem Camping-Platz in Betrieb. Der Camper gleicht danach erneut einem Wäscheständer. Das Znacht nehmen wir im Camper an der Wärme neben der frische Wäsche ein. Hier oben gibt es nur noch ungefähr 10 bis 15 Grad. Wir sind einmal mehr froh, dass wir nicht mit einem zu kleinen Mobil unterwegs sind und auch eine Heizung an Board haben. Die einzigen Monster, die wir bis jetzt übrigens zu Gesicht bekommen haben, sind wir: no Monster from Lochness around so far.

Unesco Weltkulturerbe: New Lanark

Ein Stück Eisenbahn-Geschichte
Frisch und munter verlassen wir den nördlichsten Punkt unserer Tour. Im Castel direkt neben dem See halten wir mit vielen andere Touristen nochmals Ausschau nach dem berühmten Monster. Wie erwartet lässt sich dieses aber auch heute nicht blicken und wir müssen uns mit einer Fotomontage begnügen. Weiter geht die Fahrt dem See entlang in Richtung Edingburg. Kurz vor dem Ziel wartet die berühmteste Eisenbahnbrücke auf uns. Der Koloss aus Stahl überquert hier die Bay und das rattern, wenn ein Zug darüber hinweg fährt, ist immer noch riesig. Gleich daneben findet sich der kleinste Leuchtturm der Welt. Gerade Mal die Kids haben Platz neben der grossen Lampe.

United Kingdom & Ireland, Forth Bridge

Der Stadtcamping von Edingburg ist überraschand schön. Es hat alles was das Herz begehrt und man hat trotzdem nicht das Gefühl, dass man sich in einer Grossstadt befindet. Zu unserer Überraschung ist auch die Laundry 1a. Bald ist alles sauber sowie trocken und wir sind wieder einmal alle stinkenden Socken los. Wie mit den neuen Regelstiefel im Gepäck nicht anders zu erwarten war, bleibt es heute trocken. Uns solls recht sein. Dafür haben wir die paar Pfund gerne investiert.

Unesco Weltkulturerbe: Forth Bridge

United Kingdom & Ireland, Edinburgh, Church

Edingburg
Das Mobil lassen wir heute stehen. Mit dem Bus fahren wir ca. 45 Minuten in die Stadt. Unsere Tour starten wir beim schottischen Wohnsitz der Königin. Die Kids sind richtig aufgeregt, dass die Queen tatsächlich vor drei Wochen hier für 5 Tage gehaust hat. Während der Ausstellung finden vor allem die original Kleider der Königin gefallen. Der Rest des Rundgangs zeigt wie immer alte Wohneigentümer vergangener Königsfamilien. Nach einer kleinen Stärkung – Odi probiert Hagi’s und es schmeckt sogar sehr gut – laufen wir die Königsmeile in Richtung dem alten Schloss. Wir sind nicht ganz alleine und lassen uns von den Massen treiben. Leider haben wir es verpasst ein Ticket für das alte Schloss zu buchen. Die Eintritte für heute sind ausgebucht. Was uns ein bisschen beruhigt: auch für die nächsten zwei Tage sind alle Eintritte weg. Wir hätten also wohl auch mit einer besseren Planung keinen Slot mehr bekommen. Statt dessen fahren wir mit dem Bus zum Pier. Dort würde das Schiff der Königsfamilie stehen. Wir beschliessen die 50 Pfund anderweitig zu investieren und machen stattdessen sehr zur Freude der Kids den lang ersehnten Besuch im Claires. Zurück im Bus lassen wir uns einmal quer durch die Stadt fahren. Bis zum Campingplatz sind wir fast ein einhalb Stunden unterwegs. Zum Glück sitzen wir auf den besten Plätze im oberen Stock in der ersten Reihe und bekommen so einiges zu Gesicht. Auf dem Campingplatz werfen wir wie immer den Grill an. Danach ist der Kühlschrank leer, die Mägen dafür wieder voll und wir nach dem langen Tag wieder gestärkt.

Unesco Weltkulturerbe: Edingburg

United Kingdom & Ireland, Edinburgh, Bagpipes

Lake Side District
Das heutige Ziel war schwierig zu planen. Es besteht vor allem aus vielen Seen und Hügeln. Beides haben wir bekanntlich auch zu Hause genug. Was soll man also tun? Was soll man vor allem tun bei diesem englischen Wetter? Unterwegs kehren wir erstmals im Mäc ein und füllen den Kühlschrank. Danach fahren wir zum Hauptort der Gegend. Bei Nieselregen schauen wir uns das Jetty Museum an. Es gibt einige alte Schiffe zu bewundern. Viel mehr gibt der Besuch aber nicht her. Die Käffer lassen wir – obwohl ganz Schmuck und an ein Grindelwald erinnernd – links liegen. Die ganzen Touristen sind mangels Alternativen bei diesem Wetter hier versammelt und wir haben keine Lust auf die Massen. Irgendwo an einem der zahlreichen Seen machen wir stattdessen einen kurzen Walk. Das Farn reicht den Kids bis zum Hals und nass sind wir danach auch alle. Lustig ist es aber allemal. Die Landschaft ist schmuck und die vielen Weiden mit den Schafen sind von unzähligen Steinmauern eingefasst. Auch deshalb zählt die Region hier zum Unesco Weltkulturerbe. Auf einem Hügel kurz vor dem Camping finden wir auch noch einen kleinen Steinkreis. Auch dieser ist aber nach wenigen Minuten besichtigt. Auf dem Camping ist viel los. Trotz des nasskalten Abends sind alle auf den Beinen. Unsere Kids kommen nicht wirklich in Tummellaune und wir legen nach dem Znacht nochmals einen Kinoabend ein.

Unesco Weltkulturerbe: Lake Side District

Auf den Spuren der Römer und Harry Potter
Die Sonne scheint wieder und wir machen uns auf zur Hadrians Wall. Die Mauer wurde von dem Römern gebaut und markierte das Ende des römischen Reiches hier oben im Norden. Die rund 120 Kilometer lange Mauer sollte vor allem auch von den schottischen Angreiffern schützen. Auch wenn nicht sehr hoch, nicht extrem breit, nicht wahnsinnig lang und auch nicht mehr vollständig in Takt: wir sind beeindruckt. Wir suchen uns zwei der zahlreichen möglichen Spots zur Besichtigung aus. Der zweite Stopp ist sogar noch mit moderner Kunst angereicheret. Ein grosser, sehr farbiger Bauklotz, soll die Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Zukunft zeigen. Mindestens mir gefällts. Kurz nach dem Mittag erreichen wir unser Tagesziel. Wir schnappen uns einen Platz auf dem Camping und fahren gleich wieder los zum Park&Rail. Auch hier nutzen wir diese praktische Einrichtung und lassen uns bequem und stressfrei in die Stadt bringen. Von Durham haben wir nicht viel erwartet. Die Kathedrale und das Schloss gilt es zu besichtigen. Schon noch wenigen Metern in der Altstadt sind wir aber entzückt. Es ist sehr hübsch hier. Auch die Kathedrale ist schön und vor allem riesig. Es gibt einiges zu entdecken. Spätestens als wir Dank ein paar komischen Touristen, die komische Fotos schiessen, auch noch zusammen reimen können, dass hier ein Teil von Harry Potter gedreht wurde, finden es auch die Mädels total spannend – obwohl sie noch keinen der Filme gesehen, geschweige den ein Buch gelesen haben. In der Stadt gibts dann sogar noch eine Bubble-Waffel. Ach, wie ist das Traveller-Leben schön!

Unesco Weltkulturerbe: Hadrians Wall und Durham

United Kingdom & Ireland, Durham, Church

Briten und ein paar Weicheier
Ein Tag Regen, ein Tag Sonne. Dieser Rythmus scheint sich langsam aber sicher zu etablieren. Heute ist somit wieder ein regnerischer Tag an der Reihe. Dies ist insofern schade, als dass die Fountains Abbey uns schon bei grauem Himmel sehr beeindruckt. Wie wäre das erst mit Sonne und viel blau geworden? Die Ruinen des Klosters sind wirklich toll. Es steht mehr oder weniger alles noch, ausser die Dächer. Den Regenschutz müssen wir zum Glück erst beim Wassergarten auspacken. Die billigen Dinger aus dem Decathlon halten einmal mehr was sie versprechen.

United Kingdom & Ireland, Fountains Abbey

Am Nami besuchen wir die Vidmarhalle Englands. Einziger Unterschied: das Ding hier ist Unesco Weltkulturerbe. The Salts Mill ist eher auf Einheimische und weniger auf Touristen ausgerichtet. Es gibt einen riesigen Bücherladen und ein Restaurant sowie eine Gallerie mit schönen Bildern eines lokalen Malers. Quasi im Mittelpunkt der britischen Inseln schlagen wir in den grünen Hügeln das Nachtlager auf. Das Wetter spielt bis nach dem Znacht mit und es bleibt trocken. Die Briten machen sich übrigens wirklich quasi nichts aus dem Wetter. Pick-nicken kann man wunderbar auch, wenn es regnet. Und beim Grillen setzt man sich einfach unter den Regenschirm. Wahrscheinlich sind wir wirklich einfach Weicheier…

Unesco Weltkulturerbe: Fountains Abbey and Studley Royal Watergarden / Salts Mill

Grillen verboten
Bei Nieselregen verlassen wir den Camingplatz und fahren zum nächsten Unesco Weltkulturerbe. Wenn man wie wir diese Dinger sammelt, schaut man sich öfters auch Sachen an, die man wohl sonst aussen vor lassen würde. So geht es mindestens mir heute. Ich erwarte ein langweiliges Telekskop. Stattdessen treffe ich auf eine interessante Ausstellung, mit der man in die Weiten des Universums blicken kann. Mein Problem: ich kann mir dies immer sehr schlecht vorstellen. Zum Glück ist auch für Dummies wie mich und für Anfänger wie die Kids alles sehr gut erklärt. Weiteres Glück: wir haben Odi dabei, welcher jede noch so dumme Frage von uns beantworten kann. Highlight für alle ist das Kino. Wir werden in einem grossartigen Film ist das Weltall entführt und fliegen quasi mit. Weiter geht es zum nächsten Ort, welcher sich mit der Industrialisierung in England beschäftigt. Wieder einmal geht es um Textilien und um die vorbildliche Behandlung der Arbeiter:innen. Wie wir langsam aber sicher feststellen, proklamiert jeder Spot für sich quasi die Industrialsierung sowie die guten Arbeitsverhältnisse erfunden zu haben. Irgendwo hier in England muss wohl beides passiert sein. Die heutigen Fabrikhallen sind mässig bis gar nicht unterhalten. Das Geld fehlt, um dies alles einigermassen in Schuss zu halten. Leider haben wir die Fahrdistanz für heute und morgen ein bisschen falsch eingeschätzt. Der heutige Caming-Platz ist in der Nähe des Meeres. Aber dass es eigentlich gar nicht mehr reicht für einen Besuch am Strand haben wir nicht bedacht. Zum Glück ist das Wetter eh nicht wahnsinnig sommerlich, wenn auch wieder trocken. Aufgrund der Platzwahl wird uns auch morgen eine grössere Fahrt erwarten. Aber vorerst geniessen wir nun mal den Abend unter fast blauem Himmel. Nur mit dem Grillen wird es nichts. Wir werfen den Grill zwar an, werden danach aber höflich darauf hingewiesen, dass dies im Moment absolut verboten ist. Zu gross ist die Brandgefahr aufgrund herrschenden der Trockenheit.

Unesco Weltkulturerbe: Jordel Banks / Industrielandschaft Dervant Valley

Canterbury
Bis nach Canterbury müssen wir fast drei Stunden fahren. Die Kids beschäftigen sich wie immer hervorragend mit gescheiten und weniger gescheiten Sendungen auf dem Ipad. Canterbury ist eine echte Überraschung. Das hübsche Städtchen ist die eine Sehenswürdigkeit. Dazu kommt die grossartige und imposante Kathedrale und die ruinenartige Abbey. Die letzte Nacht im Camper verbringen wir rund eine Stunde südlich von London auf einem sehr einfachen Platz. Damit kommen alle Annehmlichkeiten des Campers nochmals voll zum Zug. Auch Grillen ist wieder erlaubt und es gilt den Kühlschrank zu leeren.

Bota von London
Irgendwann ist alles irgendwie in den Taschen verstaut. Es ist immer wieder ein Phänomen was sich während der Camperzeit irgendwo in den Schränken ansammelt. Die Fahrt zur Campervermietung dauert länger als erwartet. Es hat viel Verkehr und wir stehen längers im Stau. Zum Glück haben wir genug Zeit eingerechnet und sind trotzdem on time vor Ort. Die Rückgabe klappt ohne Probleme und wir stehen rasch am Strassenrand und lassen uns von einem per App bestellten Taxi abholen. Zu unserer Freude ist auch das Zimmer bereits bezugsbereit. Die lange Suche im Vorfeld hat sich gelohnt. Wir fühlen uns sofort wohl und richten uns wohnlich ein. Danach fahren wir mit der Tube in den botanischen Garten. Dieser ist riesig und wir bestaunen in den zahlreichen Gewächshäusern die vielen Pflanzen aus aller Welt. Das Wetter ist durstig und die Sprinkleranlagen nicht nur bei den Pflanzen beliebt.

United Kingdom & Ireland, Royal Botanic Gardens

Zurück im Hotel sind die Kids im Element und wollen sofort in die Badewanne. Bewaffnet mit Lol’s werden sie wieder einmal richtig sauber. Zum Znacht gibs Sushi. Es schmeckt hervorragend und ist einiges günstiger als zu Hause. Nur der Spieleabend fällt von nun an leider ins Wasser. Wir haben die Spiele im Camper liegen lassen… Dies führt bei einigen Mitreisenden zu ein paar aufgeregten Minuten.

London Day 1
Wir starten den Tag bei der Tower Bridge. Unser Slot für den Besuch ist gleich zu Beginn der Öffnungszeiten. So können wir das Bauwerk ohne allzu viele andere Begleiter besuchen. Viel Freude macht vor allem der Glasboden, von dem wir allen von weit oben auf die Köpfe schauen können.

United Kingdom & Ireland, London, Tower Bridge

Weiter geht es zum Tower of London. Hier sind wir nicht mehr ganz alleine. Wir müssen lange anstehen, um einen Blick auf die Kronjuwelen der Königsfamilie zu werfen. Eindrücklich ist es aber allemal. Nach den Dimanten haben wir genug vom Anstehen und gönnen uns im Hafen eine kleine Auszeit bei ein paar Snacks. Via Trafalgar Square, Leicester Square und Chinatown schlendern wir zur Oxfort Street. Der Lärm vom Verkehr und die vielen Leute erschlagen uns beinahe. Nach neun Stunden in der Stadt legen wir im Hotel erstmals die Beine hoch. Alle sind ein bisschen matt vom Tag und froh um die Pause. Zum Znacht verlassen wir nochmals das gemütliche Zimmer. Sehr zur Freude von uns Eltern hat es gleich um die Ecke einen Taco Bell! Es gab Zeiten, da haben wir uns auf Reisen in den Staaten nur in dieser Kette ernährt. Es schmeckt immer noch genauso köstlich wie damals. Auch die Kids greiffen herzhaft zu.

United Kingdom & Ireland, London, Guard

London Day 2
Der erste Programmpunkt wäre heute eigentlich der Wachwechsel beim Buckingham Palast. Nur dumm, dass der ausgerechnet heute nicht stattfindet! Einem kleineren Wachwechsel nur mit Pferden können wir trotzdem beiwohnen. Beim Stall der königlichen Pferde wird die Schicht auch heute vor Publikum gewechselt. Auch der Wohnsitz von Boris ist nur aus der Ferne sichtbar und wird gut bewacht; der Blick auf die Downing Street 10 ist nur um sieben Ecken möglich. Dafür ist Big Ben bestens sichtbar. Der Ben ist ja auch einiges grösser als der Boris; wobei gemessen am Mundwerk gewinnt wohl der Boris. Wir schlendern weiter zum London Eye. Das grösste Riesenrad der Welt ist auch vom Boden beeindruckend. Auf die Fahrt verzichten wir. Die 200 Pfund investieren wir lieber anderweitig. Zum Beispiel in ein Zmittag gleich um die Ecke. Im Park vor dem Palast bleibt genug Zeit, um das Ambiente auf einem Bänkli zu geniessen. Die Rasenflächen im Park sind vollständig ausgetrocknet und alles ist braun und sandig. Es hat hier wohl tatsächlich über Wochen überhaupt nie auch nur eine Tropfen geregnet. Doch einigermassen ungewöhnlich für London… Überhaupt ist es ungewöhnlich, dass es auch bei unserem Besuch nicht regnet. Damit hätte mindestens ich überhaupt nicht gerechnet, ist das Wetter doch bisher immer ein Grund gewesen, wieso ich nicht ein grosser Fan von London war. Nach dem Ausruhen im Park sind wir zum Afternoon Tea bei der Queen geladen. Leider ist Lizi aber nicht im Haus und Tee gibt es auch keinen. Dafür dürften wir durch die offiziellen Zimmer im Palast schlendern und uns den ganzen Prunk aus der Nähe anschauen. Bis jetzt waren wir eher in Palästen unterwegs die nicht mehr bewohnt werden. Dieser hier wir noch aktiv genutzt und doch ist es fast gleich wie an den anderen Orten. Die Einrichtung ist sehr vergleichbar, im Buckingham Palace einfach noch etwas prunkvoller und teurer als sonst. Eindrücklich! Zurück im Hotel packen wir die Koffer und machen uns startklar für die morgige Heimreise. Wir sind guten Mutes, dass auch dieses Mal alles wie geplant klappt.

United Kingdom & Ireland, London, Big Ben

Endstation Fribourg
Keine zehn Sekunden stehen wir am Strassenrand als bereits ein Taxi neben uns hält. Auch der Verkehr ist gering und wir deshalb vier Stunden (!) vor dem Abflug bereits am Flughafen. Logischerweise können wir noch gerade nicht einchecken. Stattdessen gibt es erstmals etwas in den Magen. Irgendwann dürfen wir die Koffer dann doch abgeben und wir fragen uns die ganze Zeit: wo sind die Massen an Reisenden, die uns prognostiziert wurden? Alles Fehlanzeige. Das ganze Prozedere von A bis Z funktioniert wie immer in der üblichen Zeit. Auch der Flug hebt wieder pünktlich ab und die Koffer fliegen ebenfalls mit uns nach Genf. Auch dieser letzte Reisetag klappt somit wie am Schnürchen – mindestens bis Fribourg. Da geht dann wegen einer Stellwerkstörung gar nichts mehr. Doch wir sind einmal mehr Glückspilze und treffen unseren Nachbarn. Jonas wird mit dem Auto abgeholt und wir dürfen mitfahren. Mit dem Privatchauffeuer geht es so bis direkt vor die Haustüre. Perfekt!

Das wars mit unserer Reise nach England und Co. Ich habe drei Wochen Nieselregen erwartet und wurde nicht nur wegen dem Wetter positiv überrascht. Es hat uns allen sehr gut gefallen und wir kommen sicher eines Tages wieder. Und: endlich sind wir auch geographisch auf der Höhe und wissen was England, was Gret Britain, was U.K. und was Commonwelth ist. Mache Sachen kann mindestens ich mir erst merken, wenn ich es vor Ort lerne :-).

Short cut zu den Bildern