Koh Phi Phi

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Individuell organisiert Trampen

Die Halle des Hauptbahnhofes ist riesig. Alle warten hier auf den Stühlen brav und geordnet auf die Abfahrt des Zuges. Unser Zug fährt mit einer Minute Verspätung ab, man glaubt es kaum. Im Wagen werden wir sofort gefragt, was wir gerne essen möchten. Die Auswahl ist gross und das Essen gut, aber der Service stellt sich beim Einkassieren als teurer Spass heraus. Das Essen kostet fast soviel wie das Zugsticket. Schlafen können wir nicht wirklich. Viel zu laut ist das Geratter des alten Rollmaterials. Auch die Bremskünste des Zugkönigs lassen eher zu wünschen übrig. Die überdimensionalen Betten bieten auch einem 1.84 m Mann -0.4 m Spielraum zwischen Kopf und Fuss. Jeder Wagen hat einen Essensverantwortlichen sowie einen Bettenmacher. Die Kontrolle der Billette wird immer zu zweit erledigt.

Mit einer Stunde Verspätung kommen wir am Morgen um 7 Uhr in Surat Thani an. Der Bus für die Weiterfahrt ist rasch gefunden. Einfach den Massen an Trampern nach und einsteigen. Zuerst werden wir an ein Sammelbusterminal geführt. Dort werden die Backpacker auf die verschiedenen Destinationen aufgeteilt. Wir sind sehr überrascht, wie man als so genannter Individualreisender in einem voll durchorganisierten Transfersystem landet. So einfach haben wir uns das Trampen nicht vorgestellt. Kein Wunder schwärmen alle Rucksacktouristen immer vom Reisen in Thailand.

Mit dem Bus fahren wir nach Krabi und verpassen durch die kumulierten Verspätungen die Morgenfähre nach Koh Phi Phi. Egal, auch hier am Busterminal wird alles wie von Geisterhand organisiert: der Transfer zur Fähre, die Fähre selbst, das Hotel auf Phi Phi, der Abholservice auf der Insel, der Rücktransport mit der Fähre sowie der Transport an den Flughafen (da die Weiterfahrt mit dem Zug nach Kuala Lumpur äusserst umständlich ist und viel zu lange dauert, haben wir uns für die Flugvariante entschieden).

Für die nun folgende Wartezeit wird auch etwas für uns organisiert, natürlich nur gegen harte Bath. Wir lassen uns zu einem Tempel in der Nähe bringen. Der Nachteil des Tempels: er ist auf einem Berg, sprich 1272 Stufen (= 600 Höhenmeter) müssen getrampelt werden und die aktuelle Temperatur beträgt rund 30 Grad, im Schatten natürlich… ufff. Ein Nasenwasser denken wir uns und brechen auf. An dieser Stelle sei nicht verraten wem nach der Hälfte schon fast die Puste ausging und wer im Vergleich fitter oben ankam (Güschebesucher könnten es evtl. herausfinden….). Nach 50 Minuten haben wir den Berg resp. er uns bezwungen und können die Aussicht über das für die Region typische Kalkgebirge geniessen. Ein paar Mönchnovizen posieren sogar freiwillig für cooles Foto. Für den Abstieg brauchen wir dann nur noch 15 Minuten, aber die Knie schlottern doch heftig. Sport ist definitiv Mord. Trotz aller Anstrengung hat sich der Ausflug gelohnt.

Als wir wieder zurück in Krabi sind, können wir mehr oder weniger direkt die Fähre nach Kho Phi Phi besteigen. 1,5 Stunden dauert das Geschaukel zur Insel. Als wir ankommen, erkennen wir unseren Namen nirgends auf einem Schild, so dass wir uns einem anderen Hotelboy anschliessen (gibt ja viele dort). Und siehe da, unser so schön organisiertes Zimmer ist bereits vergeben. Zwei Mädels haben sich praktisch als Karin Fankhauser ausgegeben und das Zimmer “geerbt”. Egal, auch für uns hat es noch eine Abstellkammer – allerdings in der unteren Haushälfte mit Ausblick auf die nächste Mauer, Kloake inklusive.

Phi Phi ist das Tramper-Paradies schlecht hin. Hier wimmelt es nur so von diesen Kreaturen. Man sieht alles: vom Späthippie bis zur Familie mit Kindern. Überleben ist einfach, die Shops haben 24 Stunden offen und alles ist erhältlich. Obwohl wir hundmüde sind, beschliessen wir trotzdem noch an der legendären Full Moon Party teilzunehmen, die überall in Thailand gefeiert wird. Eingentlich wird bei diesem Fest das Meer für die Verschmutzung um Verzeihung gebeten und man kann sich etwas wünschen. Dazu werden Blumengestecke mit Räucherstäbchen und Kerzen im Meer ausgesetzt. Die Party selber ist dann eher ein Rheinfall, “jooo weisch”.

Koh Phi Phi

Heute gewöhnen wir uns an sanft an das idyllische Inselleben. Mit anderen Worten den halben Tag schlafen und den anderen halben Tag easy going. Ich kann Odi überzeugen, dass er die Wäsche nicht von Hand im Brünneli säubert, sondern wir unsere 4 kg zu einer Thai-Frau bringen. Für morgen buchen wir zwei Dives hier in der Umgebung. Schliesslich waren wir in diesem Meer noch nie untergetaucht. Den Nachmittag verbringen wir am Strand und im Wasser. Wo sich das Wasser bei Ebbe versteckt bleibt ein Geheimnis. Auf jeden Fall liegen alle Schiffe im Trockenen, was auch das Schwimmen unmöglich macht. Trotzdem dümpeln wir ein bisschen im Salzwasser. Schliesslich wollen wir nicht mehr lange als weisse Milchreis-Langnasen erkannt werden. Zum Znacht ziehen wir ein Restaurant bei den Einheimischen den Touri-Restaurants vor. Das “Gute-Nacht-Bier” am Strand rundet den Abend ganz nach unserem Gusto ab. Früh geht’s zu Bett, denn der Wecker wird uns morgen um 7 Uhr wach rütteln (was nichts ist im Vergleich zu den Early-Morning Dives in Ko Tao…).

The Andaman Sea

Wir werden mitten in der Nacht von undefinierbaren Geräuschen in unserem Zimmer geweckt. Als wir Licht machen, sehen wir dass sich zwei Mäuse (oder auch extrem grosse fleischfressende Riesenratten gennant) über unser Toast hermachen. Dank Monsterjäger Odi landen die Tiere und das Toast auf dem Balkon und wir schlafen weiter. Pünktlich um halb acht sind wir bei der Tauschschule. Ab geht’s mit dem Boot ganz in den Süden der Inselgruppe. Der erste Tauchgang wird für mich eher mühsam. Meine Ohren sind leider immer noch nicht fit genug, so dass ich auf den zweiten Tauchgang verzichten muss. Klar, dass der zweite Tauchgang dann viel besser ist als der erste (Leopard Shark, Black Banded Seasnake, Turtel, Octopus). Aber Odi bringt alles Sehenswerte im Kasten retour. Das Tauchen ist, soweit man dies nach nur zwei Tauchgängen voreilig beurteilen kann, im Koh Tao Stil. Zurück im Dorf besteigen wir den Hausberg von Ton Sai, um den Sonnenuntergang und die Aussicht zu geniessen (hmmm fast zu romantisch… hehe). Beim Duschen entwickelt sich Odi vom Monster- zum Risenkakerlakenjäger weiter, die erst recht fleischfressend sind. Der Rest des Abends verbringen wir mit dem gleichen Programm wie gestern. Mit dem heutigen Tag ist die erste Woche unserer Reise vorbei und wir sind weder verstritten, noch verheiratet, noch sind Kinder in Sicht :-).

The Beach

Nach dem feinen Frühstück bei Einheimischen (Dim Sum und Fruchtshake) mieten wir ein Boat Taxi und fahren nach Koh Phi Phi Ley. Schliesslich wollen wir den berühmten Strand aus dem Fim “The Beach” doch auch noch aus der Nähe betrachten. Unser Chauffeur fährt uns um die ganze Insel, Die Gesteinsformationen sind wirklich sehr eindrücklich. In zwei Buchten können wir schnorcheln. Durch den Tourismus sind die Wasserqualität und die Riffe nicht mehr in einem sehr guten Zustand. Schliesslich fahren wir die Bucht an, in der Leo di Caprio das Abenteuer seines Lebens suchte. Der Trugschluss der Leinwand wird rasch ersichtlich. Der Strand ist zwar schön, aber weit von der Hollywood-Idylle entfernt. Will man den Strand betreten, zahlt man pro Person rund 7 Franken. Diese Gebühr hält die Touristen jedoch nicht davon ab in Massen hier hin zu pilgern, na ja wir sind ja auch nicht besser. Auf dem Rückweg ankern wir in der Monkey Bay. Dieser Strand ist eine ideale “Entlausstation”, auch für Menschen. Den letzten Abend in Koh Phi Phi be- resp. geniessen wir bei einem Apéro, einem feinen Znacht und einem Drink am Strand. Morgen geht’s weiter nach Kuala Lumpur. Wir freuen uns auf die Stingrays, mmmhhhh!

Übrigens sollte noch folgendes positives von Phi Phi festgehalten werden: Die Insel ist autofrei. Vorwärts kommt man hier nur zu Fuss, per Velo oder Boot. Zudem gibt es keinen Mc Donalds, Burger King, Starbucks oder ähnliche Kette.

Stingray

Die Fähre legt pünktlich um 9 Uhr in Koh Phi Phi ab. In Krabi werden wir für den Transfer zum Flughafen bereits erwartet. Und siehe da, meine Schrift ist tatsächlich NICHT lesbar, heisse ich doch plötzlich Miss Karin Fanichaujer. Für 3 Franken pro Person können wir mit dem Bus nach K.L. (rund 1 Stunde Fahrzeit) fahren. Im Hauptbahnhof reservieren wir noch gleich unsere nächste Zugsfahrt nach Singapur. Die 7 Stunden Fahrt kosten nur gerade 10 Franken in der 2. Klasse. Und das ohne Halbtax! Unser Hotel liegt mitten im China Town District. Mit den Trampern am Rücken bahnen wir uns einen Weg durch die engen und überfüllten Gassen. Unser Zimmer ist zwar klein und fensterlos, dafür aber sauber, zentral, günstig und mit Klimaanlage. Selbstverständlich geniessen wir zum Znacht den langersehnten Stingray, auch als beste Mahlzeit weltweit bekannt (kommt sogar noch vor dem Big Mac). Der Fisch schmeckt immer noch genau so hervorragend wie beim letzten Mal. Vor lauter Heisshunger und Vorfreude haben wir glatt vergessen ein Foto unseres Lieblingsfisches zu machen. Auf dem Heimweg machen wir einen kleinen Umweg über die vertraute Jalan Bitang. Viel hat sich nicht geändert seit 2005. Einiges wurde ein bisschen aufgemotzt oder neudeutsch gepimped, aber im Grossen und Ganzen ist alles beim Alten geblieben. Wir fühlen uns sofort wieder wie zu Hause in der Haupstadt von Malaysia und stellen fest, dass K.L. und Bangkok nicht zu vergleichen sind. K.L. ist definitiv weniger chaotisch und schmutzig.

Ps. Wir werden ab sofort eine “Do’s-” und “Dont’s-Liste” auf unserer Homepage aufschalten. Hier werden wir unsere Missgeschicke und Lerneffekte aufführen. Hoffen wir, dass die “Dont’s-Liste” nicht zu lange wird :-).

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9 thoughts on “Koh Phi Phi

  1. Miri

    Hei Fanky

    Du schribsch ja genau so viu wiä ir Schueu aube…ig ma ja gar nid nache mit läsä…..

    Schön geits näch guet. Liebe Gruess nach Singapur vom Miri

  2. Karin Fankhauser

    Ja gäu, mi cha nid vo hundert uf null retour… :-)! Dr ungerschid isch, dass es hie aui chöi läse…

    Liebe Gruess us Singa

    Karin

  3. Nadine Baumer

    hei zäme, bin ja gespannt, ob ihr in ein paar monaten immer noch so ausführliche berichte habt. freue mich, kann ich nachlesen wie es euch so geht! wünschen euch – bald zu viert eine super geniale zeit in australien. grüsst perth von uns! nadine und matthias

  4. Nadine Baumer

    … und übrigens, habe ich vergessen. am 9.6. sitze ich im wankdorf und sehe den match HOLLAND – ITALIEN!!! juhee!!!

  5. ATK

    Hey, hoffe dir siget immer no guet ungerwägs…
    Si Stuwi und Karin acho?
    Wot o ad wermi!!
    Hie isches fucking cold! Der Schnee isch scho ungerem Hardermannli 🙁

    Gniessets…

    Hu

    ATK

  6. Raphael Odermatt

    hey nadine
    haben perth ganz lieb gegrüsst. mal sehen ob die berichtsqualität eher abnehmend wird 😉
    wir (stuwi und odi) werden den beiden karins einen gruss ausrichten… die sind jetzt nämlich am shoppen… na ja frauen halt hehe
    liebe grüsse aus perth, WA

  7. Stefan Brunner

    hey arne the king!

    yeah, mir heis o gschafft. si sogar miteme karton-schildli am flughafe empfange worde 😉 zum troscht: eso warm isches da de im fall o nid! es git hie aso lüt wo mit kapuze umeloufe… first flüge dahäre wär de würklech ke seich 🙂

    greez

  8. Corinne

    Tschou zäme

    Hey so fägig, dr Arne het d Schteu in Thun übercho, jupiiiii! Imne Jahr flüge mir First 🙂 Karin u Stuwi, zum Glück chömet dir am 30.1. hei, wüu de chöit dir üs am 1.2. grad häufe zügle 🙂 Karin mir luege äxtra fürne 5 Zimmer Wohnig, dass när nid no einisch muesch häufe.

    No ganz viu Vergnüege u bis gly
    Corinne u Arne oder Arne u Corinne

  9. Karin Fankhauser Post author

    hey you

    maudet ues de, we dir es obdachloseheim eroeffnet, gell!

    gratuliere arne zur steu! i welem schuelhus? mi us ex thunere interessiert das natuerlech sehr!

    gruess us exmouth

    the 4 of us

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