Monthly Archives: February 2008

Wet Tropics

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Wicked mit Klimaanlage

Unser erstes Ziel ist heute die Wicked Vermietung – Leider können wir wie beim letzten Mobil wieder kein Modell auswählen. Doch dieses Mal sind wir bedeutend auffälliger unterwegs als im Red Center (guckst du Bilder…). Als Spruch steht auf dem Kofferraum: „I taste so good you’ll want the recipe“. Auf einem Rastplatz werden wir sogar auf dieses Rezept angesprochen. Besonders nett ist aber der Hinweis zu den Kängurus im Cockpit, der da lautet: „Run the fuckers down“. Nett ist auch, dass mit dem Mietauto gleich ein paar Handschellen, eingepackt in rosa Plüsch, mitgeliefert werden. Hmmm…. was sollen wir damit nur anfangen? Das durchaus Beste ist jedoch, dass wir trotz Reservierung und Bezahlung eines Vans ohne Klimaanlage ein Mobil mit Klima bekommen! Nachdem wir in Cairns alles Notwendige für die Weiterfahrt erledigt haben, fahren wir los in Richtung Norden zum nächsten Unesco Welterbe, den Wet Tropics. Bei der Mossman Gorge betreten wir zum ersten Mal den Regenwald und machen eine kurze Wanderung. Es ist immer wieder erstaunlich, wie vielfältig die Natur ist. Uebrigens hat Herr Odermatt heute nach zwei Paar Flip Flops sein drittes Paar Schuhe (Turnschuhe) auf dieser Reise gekauft. Da soll mir noch einer sagen, dass ich einen Schuhtick habe…

Daintree National Park

Der Wettergott ist uns heute mindestens während des Tages äusserst gut gesinnt. Dies ist nicht selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass wir uns hier während der Regenzeit und zudem noch im Regenwald aufhalten. Im Daintree National Park können wir alle Walks und Lookouts machen, nur von ein paar einzelnen Tropfen begleitet. Aber nicht nur der Wettergott, nein, auch der „Tiergott“ meint es gut mit uns. Auf der Bootsfahrt entdecken wir tatsächlich ein Saltie oder auch ganz banal, ein Salzwasser Krokodil. Leider können wir das Tier nur von sehr weit beobachten, da diese Monster sehr unberechenbar und gefährlich sind. Erst als wir den National Park wieder verlassen, fängt es so richtig an zu regnen. Es hört nicht mehr auf, bis wir es uns viele Kilometer und einige Stunden weiter südwärts im trockenen Wicked auf dem sumpfigen Camping so gemütlich wie auch nur möglich machen. Hiermit noch ein Gruss an alle die mit dem Zelt unterwegs sind… 😉

Atherton Tableland

Eigentlich wollen wir heute morgen als erstes auf die Suche nach dem scheuen und seltenen Platypus. Doch in Yungaburra gestaltet sich die Suche nach der Aussichtsplattform mindestens genau so schwierig wie die Suche nach den seltenen Tieren. Als wir die Plattform endlich finden, sind alle Platypuse schon längst über alle Berge, da diese nur frühmorgens und spätabends aktiv sind. Na ja, es bleiben uns noch ein paar Versuche weiter südlich… Nun noch etwas Tierkunde: der Platypus ist neben dem Echidna (siehe Beitrag Tasmanien) das einzige Tier Australiens, das Eier legt und die Jungtiere danach säugt. So fahren wir etwas entäuscht weiter zum überdimensionalen Curtain Fig Tree, der an ein Requisit aus „Herr der Ringe“ erinnert. Wow! Die Vulkankraterseen Lake Eacham und Lake Barrine gehören beide ebenfalls zum World Heritage Area der Wet Tropics. Klar, dass wir beide umwandern müssen. Zum Glück (findet wenigstens meine Wenigkeit) sehen wir keine der hier einheimischen riesen Pythons. Mir genügen die Blutegel, die sich an unseren Beinen zu schaffen machen völlig! Diese blutrünstigen Monster sind so richtig hartnäckig und lassen sich kaum mehr wieder entfernen. Auf dem Weg nach Innisfail halten wir noch an drei Wasserfällen an: Milla Milla Falls, Zillie Falls und Ellinjaa Falls. Bei all dem Regen sehen diese wirklich eindrücklich aus. Danach suchen wir uns heute etwas früher als gewohnt einen Campingplatz, um wieder einmal ein bisschen zu relaxen und ein BBQ zu geniessen. Wir erwägen die Einführung eines GAV für 5-Tage Reisen und zwei Tage relaxen… Reisen ist also fast so anstrengend wie „bügle“. :-). Unser Barbie (australisch für BBQ) wird nur von ein paar wenigen, etwa tausend, Mücken begleitet. Nach einem kurzen und heftigen Gefecht und trotz Mückenspray müssen wir kapitulieren und ziehen uns in die sichere Festung, auch Wicked genannt, zurück. Beiss, beiss, kratz, kratz…

Wassereinbruch

Seit heute wissen wir definitiv warum die „Wet Tropics“ so heissen. „Wet“ = es regnet viel, sehr viel, manchmal auch ununterbrochen, „Tro“ = es ist tropisch heiss und „pics“ = es pickt resp. sticht häufiger als einem lieb ist. Doch alles der Reihe nach… Wie bestellt fängt es erst an zu regnen, nachdem wir alles im Auto verstaut haben und abfahrbereit sind. Leider hört es dann aber auch gar nicht mehr auf. Wir lassen uns davon vorerst nicht entmutigen und machen bei Mission Beach eine kurze Wanderung im regnerischen Regenwald. Die Mücken und das Nass vertreiben uns dann aber doch und so beschliessen wir, uns auf die Suche nach dem nächsten Sonnenstrahl zu machen. Wir wollen erst wieder anzuhalten, wenn es trocken ist. Auf halben Weg will zuerst aber unser Wicked eine Pause. Die vielen Kilometer passen ihm nicht und wir können das komische Geräusch, das er von sich gibt, nicht wirklich einordnen. Es handelt sich dabei um ein heftiges Quiiitschen aus dem Motor, das nach einigen Metern aber wieder verstummt. Nach einem kurzen Stopp scheint aber auch er wieder fit zu sein und der Motor rattert wie vorher (seit Tom Price sind wir wohl etwas zu sensibel was die Geräusche unserer Fahrzeuge angehen). Schliesslich finden wir nach sechs Stunden Fahrt ein trockenes Plätzchen in Bowen. In dieser Region hat es in den letzten Wochen soviel geregnet, wie seit hundert Jahren nicht mehr, so dass wenigstens rein statistisch gesehen, das Wetter heute trocken bleiben sollte… na ja mal schauen. Doch als ob wir nicht schon genug Wasser gesehen hätten, hat sich während der Fahrt auch noch unsere Wasserflasche selbständig gemacht und versucht unsere Matratze zu waschen. Wir müssen also tatsächlich die Matratze zum Trocknen aus dem Auto nehmen (und es wir nicht gelacht, lieber Stuwi…)! Der Gin Tonic, die Nudelsuppe, fast keine Mücken und die trockene Brise entschädigen uns jedoch mehr als genug für diesen eher nass-feuchten Tag.

Hier sind noch die Bilder

Great Barrier Reef

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Gute Heimreise Mam & Edi

Wir werden früh durch den Wecker wachgerüttelt. Unser Flug via Sydney nach Cairns hebt bereits um sieben Uhr in Hobart ab. Mam und Edi bringen uns glücklicherweise an den Flughafen. Wir verabschieden uns bei stürmischem Wetter voneinander. Für die beiden sind die Ferien in ein paar Stunden vorbei und der lange Rückflug in die Schweiz wartet auf sie. Das Boarding wird nass, sehr nass. Es „schiffet“ quer vom Himmel und alle Passagiere werden klatschnass. Es scheint, als ob bei den Billigairlines Schirme nicht im Preis inbegriffen sind… Wir landen pünktlich gegen Mittag in Cairns. Wir können kaum glauben, dass wir immer noch in Australien sind! Das tropische Klima erinnert uns eher an Bangkok oder K.L. Am Nachmittag machen wir es uns im Internetkaffee gemütlich. Wir wollen schliesslich nicht unvorbereitet in Asien ankommen…

Tropisches Cairns I

Die Sehenswürdigkeiten von Cairns kann man an einer Hand abzählen. Damit wir nicht überfordert werden, nehmen wir uns heute drei davon vor: die Strandpromenade, den Pool sowie den Night Market. Entlang der Esplande schlendern wir von unserem Hotel ins Zentrum. Auf rund drei Kilometer wurde hier für allerlei Freizeitvergnügen (Beachvolley, Biking, Skating, BBQ und weitere so sportliche Sachen) ein Strandweg gebaut. Obwohl Cairns am Meer liegt, kann man hier wegen den Krokodilen oder auch liebevoll Salties genannt und den Box Jelly Fishes nicht im Salzwasser baden. Deshalb befindet sich am Ende der Promenade ein riesiger öffentlicher Pool, indem man sich von den tropischen Temperaturen abkühlen kann. Wir begnügen uns mit ein paar Fotos dieses Plantschbeckens. Stattdessen gönnen wir uns wieder einmal Sushi. Das Rollband bringt eine immense Auswahl von exquisiten Fischen an uns vorbei, die wir zum Teil noch nie gesehen resp. gegessen haben (bspw. den Flugfisch, für Stuwi: hier gibt es auch Sushi mit zartem Steak drauf). Es schmeckt einfach hervorragend! Am Nachmittag loggen wir uns wieder im World Wide Web ein. Mit der Umbuchung unseres Fluges ab Australien nach Bangkok werden wir zusätzlich noch unser Visumproblem los. Nach dem obligaten Bier sehen wir uns noch auf dem Night Market um. Hier kann man wirklich shoppen bis einem das Geld ausgeht (fast wie in Asien). Ich bin jetzt jedenfalls um drei Halsketten und weiteren Schnigg-Schnagg reicher…

Tropisches Cairns II

Heute steht der Marinahafen auf unserem Sightseeingprogramm. Auf dieser Seite von Cairns sind auch die fünf Sterne Hotels zu finden, die wir aus Budgetgründen immer nur von aussen bestaunen. Der Rest des Tages gleicht dem von gestern fast 1:1. Halskette kaufen, Sushi essen auf Förderband (dieses Mal mit Aal), Internetrecherchen, kühles Blondes. Im Biergarten wird uns klar, warum die Aussies die Engländer, hier Pommies genannt, nicht so gerne haben. Wir machen gute Miene zum bösen Spiel (so böse wars nicht, eher lustig und abkühlend) und helfen stattdessen den Jungs bei der Wasserpistolenschlacht. In diesem Pub kann man übrigens für 5 Dollar essen, wenn man vorher ein Bier für 6 Dollar kauft… Auch eine Marketingmöglichkeit!

Great Barrier Reef

Die nächsten zwei Tage verbringen wir auf hoher See beim Segeln, Tauchen und Schnorcheln. Bereits um sieben Uhr bringt uns der Bus zum Pier. Die letzten Worte des Busdrivers werden hier nachfolgend auf Deutsch zitiert: „Willkommen am Hafen. Hier wurden die letzten Fotos vom Crocodile Hunter (Anmerkung der Redaktion: Steve Irwin) gemacht. In einem hier vorgelagerten Riff verlor er kurz darauf sein Leben. Achtet auf Stingrays!“. Na ja, wir werden uns wohl nicht gleich auf einen legen… Übrigens ist es unglaublich wie Irwin von den Aussies verehrt wird. Es gibt so ziemlich alles mit und von ihm zu kaufen: Briefmarken, sprechende Barbiepuppen, Videos, usw.

Kurz darauf ist die Truppe komplett. Die nächsten zwei Tage werden wir mit vier Crewmembern – Boss Paul (Aussie), Skipper Mark (Holländer), Divemaster Charles (Ami) und Koch Susanne (aus München) – sowie neun Touris – Christian aus St. Gallen, Petra aus Zürich, Nina aus England, Linda, Ken, Jeanette und Paul (alle aus Kanada) auf der Vagabond verbringen. Auf der vierstündigen Fahrt mehr mit Motor als mit Wind angetrieben, erfahren wir alles wichtige über das Schiff und das Riff. Kaum sind wir an unserem Ziel angekommen, geht es los mit dem ersten Dive. Die Unterwasserwelt (immerhin Unesco Welterbe…) ist schön, aber durchaus vergleichbar mit vielen anderen Spots auf dieser Welt. Am Nachmittag tauchen wir nochmals ab und schnorcheln zudem auch noch ein bisschen im Flynn Reef. Nach dem Essen springen wir für den Nachttauchgang ins kalte und sehr dunkle Nass. Leider verstecken sich aber so ziemlich alle Fische irgendwo im Riff, so dass wir ausser zwei Squdies und vielem glühenden Plankton nicht viel vor die Lampen bekommen. Zudem tummeln sich sehr viele längere und kürzere sich windende Würmer im Lichtkegel, die sich auch sehr gerne auch belichtete Hautpartien setzten. Die Nacht auf dem Meer wird extrem ruhig. Der leichte Wellengang wiegt uns in den Schlaf (Insider Bemerkung: beim Einschlafen muss ich an die Nixe und ihre Besitzerin denken, die mir immer erzählt hat, wie gut sie auf dem Schiff schläft…) und wir verbringen eine angenehme Nacht auf dem Meer.

Vagabond

Eigentlich hat Herr Odermatt mir vor dieser Reise erklärt, dass er in diesem Jahr nie einen Early Morning Dive machen wird. Aber er hat sich von Charles und Mark am Vorabend überreden lassen und so sind wir um 6.20 Uhr im Wasser. Zum Glück haben wir ja praktisch auf dem Riff übernachtet und können so nur geradewegs aus dem Bett in den Shorty und gleich ins Meer springen… Das Aufstehen lohnt sich aus drei Gründen: die Sicht ist besser als am Vortag und wir sehen wieder einmal eine Schildkröte sowie immerhin einen Gitarrenhai. Leider schlagen die weiteren Hai-Anlockungsmethoden (mit leerer Petflasche Krach machen) fehl… na ja, ein Versuch wars wert (ob das auch mit Hammerhaischulen in Layang Layang funktioniert?). Der letzte Tauchgang hier am Great Barrier Reef wird auch zugleich der Beste. Wir sehen neben VBF (vielen bunten Fischen) und SAU (same as usual), einen weiteren Turtel, einen grösseren White Dip Shark, einen Napoleon sowie eine Schule von Buffalo Parrotfishes von ca. 20 Stück. Wow! Nach der letzten Schnorcheltour (wo wir für Chiara und Aline endlich auch noch die erste Nemofamilie entdecken) ist das Abenteuer Great Barrier Reef auch schon wieder vorbei und wir nehmen Kurs Richtung Festland. Wir sind froh, dass wir uns für ein kleines Schiff entschieden haben und dieses Erlebnis nicht mit 50 bis 300 anderen Touris teilen mussten. Mit Christian und Petra trinken und essen wir in unserem Stammpub in Cairns noch eine Kleinigkeit bevor wir um acht Uhr müde, aber zufrieden wieder im Hostel ankommen.

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Tasmania

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Hello Tasmania

Trotz Übergewicht, also nicht Odis Übergewicht sondern das des Gepäcks, können wir mit einem netten Augenaufschlag alles einchecken (43 kg gerundet, 46 kg ungerundet, 40 kg erlaubt). Während des Landeanflugs bekommt schliesslich Odi noch ein wichtiges Werbe-SMS von der Swisscom. Zum Glück muss man beim Fliegen immer alle elektronischen Geräte abstellen… In Hobart bleibt uns beim Warten auf Mam und Edi genug Zeit unsere Homepage auf den neusten Stand zu bringen. Drei Stunden später landen die beiden pünktlich im Hauptort von Tasmanien. Bei Hertz mieten wir unser Zuhause für die nächsten zehn Tage. Eine Besonderheit Australiens, die schon lange erwähnenswert ist, sind die Liqour oder Bottle Shops. Hier bekommt man keine alkoholischen Getränke im normalen Supermarkt. Bier, Wein und etc. ist nur im Liqour Shop erhältlich. Man darf in Australien auch kein Alkohol auf öffentlichen Strassen und Plätzen trinken, an Besoffene wird kein Tropfen mehr verkauft und als Promillegrenze gilt 0,5. Das pittoreske an der Situation ist, dass die Liqour Shops immer auch als Drive Thru funktionieren. Trotz der vielen Vorschriften eigentlich unglaublich, oder nicht? Übrigens ist das Wetter sehr untypisch für Tasmanien sehr sonnig und warm…

Wie immer hier noch ein paar Daten zu unserem Motorhome:

  • Ford Turbo Diesel 3,5 Liter
  • 2,30 m breit
  • 5,80 m lang
  • 3,0 m hoch
  • Platz für 5 Personen
  • 110 Liter Frischwassertank
  • Kein Feueralarm, dafür ein Gasalarm
  • Mikrowelle
  • WC, Dusche, Brünneli und so „Kochzeugs“
  • Antennen-TV
  • Klimaanlage und Heizung

Mt. Field National Park

Unser erster Tag in Tasmanien bringt uns zum Mt. Field National Park. Im Visitor Center kaufen wir als erstes einen Pass für alle National Parks von Tasmanien. Nun sind wir für alle Outdoor-Abenteuer gerüstet! Bei den Russel Falls sehen wir die ersten wilden Tiere hier auf der Insel. Leider wissen wir den Namen nicht mehr, aber es ist eine Kreuzung zwischen einem Wallabie und einem Possum. Über eine Schotterstrasse verlassen wir das Regenwald-ähnliche-Gebiet und fahren in das hochalpine Gebirge, wo wir eine Stunde beim Wandern die Gegend erkunden. Hier gibt es tatsächlich Skilifte und Skipisten… Für uns irgendwie unvorstellbar. Kurz vor der Schlechtwetterfront sind wir wieder zurück im Tal. Auf dem Campingplatz (mit mehr Langzeitmietern als Nomaden wie wir, Kostenpunkt unglaubliche 14 Dollar) müssen wir am Abend sogar einheizen. Das Wetter hier in Tasmanien ist tatsächlich ein Thema für sich… Wir sind gespannt auf die Fortsetzung!

Nass und kalt

In Tasmanien sind praktisch alle National Parks als Unesco Weltkulturerbe deklariert. Dazu gehört auch der Cradle Mountain – Lake St. Clair National Park. Wir nutzen den regenfreien Morgen und wandern zwei Stunden am See entlang. Leider zeigt sich weit und breit keiner der berühmten Platypus (…sniff…). Über die Temperaturen wollen wir an dieser Stelle nicht sprechen. Nur so viel: ich musste eine Kappe und ein Halstuch anziehen! Immerhin passt sich das Wetter unserem Programm an. Es fängt immer erst an zu regnen, wenn wir unseren Walk beendet haben ;-). Auf der Suche nach Sonne fahren wir am Nachmittag weiter in den Norden. Unterwegs entdecken Edi und ich am Strassenrand einen Echidna (Aline würde sagen: „Auf Englisch Schnabeligel“). Dank der schnellen Reaktion des Fahrers können wir (wir = alle drei ausser Mam, die am schlafen ist…) von diesem Unikum ein paar Fotos schiessen. In Queenstown stoppen wir zum Kaffee bei der berühmten Wilderness Railway. Für 100 Dollar kann man sich hier über drei Stunden durch den Regenwald in das nächste Kaff kutschieren lassen. Für dieses Geld konzentrieren wir uns lieber weiter auf die Suche nach gutem Wetter und landen so am Abend in Somerset an der Nordküste. Hier ist es tatsächlich trocken und etwas wärmer! Übrigens heisst das Tier, das wir gestern im Mt. Field National Park beobachten konnten Tasmanian Pademelon.

Die Sonne gibt es doch noch!

Nur die grössten Optimisten unter uns haben nach den zwei Winter- ehh Regentagen an einen solchen Prachtstag geglaubt: stahlblauer Himmel und Sonnenschein! Am Table Cape geniessen wir den ersten Lookout des heutigen Tages. In Boat Harbour Beach stecken wir die Zehen ein erstes Mal in das Meer. Zum Baden ist es uns dann aber doch zu kalt (geschätzte 18 Grad, Info für Stuwi: keine Wellen vorhanden). Zum z’Mittag geniessen wir in Stanley Fish & Chips direkt aus dem Meer. So soll es schmecken, frischer geht es wirklich nicht! In diesem Kaff steht auch „The Nut“, eine Art Ayers Rock am Meer. Zum Verdauen nehmen wir den Weg nach oben trotz Sessellift zu Fuss in Angriff. Zugegeben, der Aufstieg ist in 8 Minuten geschafft… Auf dem Weg Richtung Camping besuchen wir noch den Rocky Cape National Park. Auch hier sind die Felsformationen und die Küstenlinie einfach wunderbar. Langsam aber sicher wissen wir, warum Tasmanien unbedingt eine Reise wert ist.

Auf der Suche nach Wombats

Heute wollen wir nochmals in den Cradle Mountain Lake – St. Clair National Park, dieses Mal aber bei schönem Wetter und durch den Zugang auf der anderen Seite. Auf dem 2-stündigen Rundweg um den Dove Lake unterhalb des Cradle Mountain geniessen wir beim Wandern die tasmanische Bergwelt. Unsere Berge sind definitiv eindrücklicher, dafür sind hier Flora und Fauna wirklich einzigartig. Während Mam mit dem Bus ins Visitor Center fährt, machen wir anderen drei uns auf dem Rückweg zu Fuss auf die Suche nach Wombats. Ausser einer Menge Wombat-Schei… auf dem Wanderweg, entdecken wir nur einen Schnabeligel. Wenigstens ist dieser ein sehr geduldiges Fotomodell und lässt sich bei der Suche nach Nahrung überhaupt nicht von uns und unseren Kameras stören! Notfalls werden die Wombats halt im Zoo suchen…

Wombat und Tasmanian Devil

In Launceston besuchen wir als erstes die Cataract Gorge. Praktisch in der Stadt kann man in dieser Schlucht baden, wie bei uns in der Aare. Zum z’Mittag versuchen Mam und Edi ein erstes Mal Sushi. Und voilà, trotz aller Skepsis schmeckt es ihnen hervorragend. Am Nachmittag wollen wir endlich alle Tiere Tasmaniens auf sicher sehen und besuchen einen Wildpark. Vor allem den Tasmanischen Teufel entdeckt man in der freien Natur nur mit viel Glück. Leider sind zwei Drittel dieser Tiere an Krebs erkrankt und deshalb ist ihr Bestand in den letzten Jahren stark gesunken. Im Park bekommen wir sowohl den Tasmanian Devil als auch das Wombat vor die Linse. Trotzdem haben wir die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir mindestens ein Wombat noch in freier Wildbahn beobachten können. So schlagen wir unser Nachtlager auf dem Camping in Kelso auf, hier sollen Wombats und Co. laut Prospekt jeden Abend auftauchen. Tatsächlich ist dies kein Marketing-Gag der Besitzer. Pünktlich mit der Dämmerung zeigen sich die ersten Possums, Wallabies und Wombats. Sobald es dunkel ist, wimmelt es nur so von diesen Tieren. Nach dem zehnten Wombat hören wir auf zu zählen. Edi und Odi pirschen sich auf den Knien an die schnuseligen Tiere heran und können ein paar super Fotos schiessen. Wir sind uns einig, dass kein Wildpark mit dem Camping mithalten kann. Übrigens waren wir heute noch rasch in Grindelwald. Hier gibt es tatsächlich ein Kaff, das nach diesem Vorbild gebaut wurde und wie es scheint vor allem bei Hochzeitspaaren ein beliebtes Fotomotiv ist. In Wahrheit hat das Dorf jedoch nur ganz wenig mit dem Original gemeinsam.

Oohoo, unser Visum

Da Odi und ich unbedingt noch in den berühmten Kelpwäldern auf der Tasman Peninsula tauchen wollen, steht uns heute eine längere Fahrt vom Norden in den Süden bevor. Die Distanzen sind hier in Kilometer gemessen zwar gering, doch die kurvenreichen Strassen lassen jede Fahrt länger als erwartet werden. Nach sechs Stunden kommen wir in Port Arthur an. Zu unserer Überraschung hat es auf der Tasman Peninsula sogar Strassenschilder, die vor dem Tasmanischen Teufel warnen. Wer weiss, vielleicht sehen wir diese raren Einheimischen ja auch noch in der Freiheit… Am Abend merken wir durch Zufall, dass unser Australien-Visum nach den Ferien in der Südsee gar nicht mehr gültig ist. Oohoo… Variante 1: 24 Stunden am Flughafen in Sydney Tom Hanks nachahmen, Variante 2: Flug nach Bangkok einen Tag vorverschieben, Variante 3: mal schauen…, Variante 4: herumrennen und schreien.

Tauchen in den Kelpwäldern

Pünktlich um 8.30 Uhr sind wir bei der Tauchschule. Es scheint, als ob wir die einzigen sind, die sich heute in das 17 Grad warme Meer wagen. Nach wenigen Minuten ist klar, dass wir trotz Vorwarnung nicht in den Pool müssen, um uns an den dicken Anzug (7mm) und das viele Blei (16 resp. 20 kg) zu gewöhnen. Leider ist auch nach wenigen Minuten klar, dass das Wetter heute einen Tauchgang bei den 30 Meter hohen Kelpwäldern nicht zulässt. Mike, unser Tauchguide, will uns zuerst alleine off shore losschicken. Nach einigem hin und her schlägt er schliesslich vor, uns mit dem Boot in eine Bucht ohne Wind und mit wenig Wellengang zu begleiten. Auch hier hat es Kelpwälder (wenn auch nicht so hohe…) und mit etwas Glück sollten sich hier ebenfalls einige Sea Dragons im Wasser tummeln. Dazu ist diese Bucht mit einer maximalen Tiefe von 6 – 14 Meter für uns eine gute Kaltwasser-Übung. Doch zuerst müssen wir das Boot aus- und in der nächsten Bucht wieder einwassern. Bis wir auf dem Wasser sind, glauben wir, dass Mike uns auf den zwei Tauchgängen begleitet. Doch dem ist nicht so, der tasmanische Tauchbär schickt uns alleine in das kalte Nass. Auf dem ersten Tauchgang können wir vor allem den berühmten Kelpwald geniessen. Uns wird fast schwindlig beim Anblick der Pflanzen, die sich mit den Wellen über die grossen Steine hin und her bewegen. Auf dem zweiten Tauchgang hat es wieder viel Kelp und wir entdecken sogar ein Sea Dragon! Wow, was für eine coole Spezies… Klar, dass der arme Kerl für ein paar Fotos hinhalten muss. Zu unserer Überraschung frieren wir nicht gross und bleiben zwei Mal über 50 Minuten unter Wasser. Erfreut über all die neuen Eindrücke lassen wir uns von Mam und Edi abholen und fahren in das historische Richmond, wo wir unser Nachtlager aufschlagen.

Hobart

Unseren letzten Tag in Tasmanien verbringen wir in Hobart. Mam und Edi wollen noch einige Mitbringsel einkaufen. Zum z’mittag gibt es nochmals Sushi. Und es bestätigt sich, die zwei Sushi-Fans bleiben auch Sushi-Fans! Mam will sogar einen Kochkurs besuchen… Als alle Souvenirs eingekauft sind, fahren wir auf den Hausberg von Hobart. Bei diesem schönen Wetter ist die Aussicht spektakulär und wir geniessen die Abkühlung von den 35 Grad (und das in Tasmanien!!) in der Stadt. Anschliessend ist packen und waschen angesagt. Bei einer Pizza geniessen wir nach getaner Arbeit den letzten Abend mit Mam und Edi.

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