Monthly Archives: March 2008

Kojak meets Bangkok

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Kojak meets Bangkok

Endlich gibt es wieder einmal eine Nudelsuppe. Mmmhhh, auf die haben wir uns wirklich lange gefreut. Bevor unsere nächste Reisebegleitung eintrifft, aktualisieren wir noch rasch unsere Homepage. Wir werden gerade fertig, als Kojak im Hotel eintrifft. Die Freude ist gross, wieder einmal ein bekanntes Gesicht begrüssen zu dürfen. Im Gepäck bringt er einige Kleinigkeiten aus der Heimat: ein Butterzopf, ein Büchsli Aromat inkl. Nachfüllpackung sowie Osterchüechli. Sooo guuuet, merci viu mau! Nach dem Willkommensbier machen wir uns mit dem Tuk Tuk auf in das Shoppingparadies MBK. Da unsere Tramper immer noch nicht hier sind, müssen Odi und ich unbedingt ein paar frische Kleider kaufen. Nach einigen Tagen wird auch das beste T-Shirt schmutzig… Wenigstens haben wir so einen guten Grund wieder einmal etwas zu shoppen. Mit Kojak ist auch meine Begleitung für die Footmassagen eingetroffen. Vor dem z’Nacht lassen wir uns 1,5 Stunden für 12 Franken die Füsse, Hände und den Nacken durchkneten.

Knuspriger Snack

Nachdem wir im Internet noch einiges für unsere Weiterreise nach Kambodscha organisiert haben, fahren wir mit dem Boot zur Khaosan Road. Spätestens seit dem Film „The Beach“ gehört diese Strasse zu den obligaten Sehenswürdigkeiten eines jeden Bangkok Besuchers. In der Backpacker-Street findet man einfach alles. Selbstverständlich gefälscht und meist in entsprechender Qualität. Auch wir erliegen der einen oder anderen Versuchung und kaufen ein paar Sachen ein. Ich verpasse mir hier für 10 Franken auch wieder einmal einen anständigen Haarschnitt. Zu zweit versuchen die Girls meine Locken zu bekämpfen. Mit glatten und 5 cm kürzeren Haaren werde ich knapp eine Stunde später wieder entlassen. Doch eigentlich haben wir Kojak in die Khaosan Road gebracht, weil wir hier das letzte Mal einen interessanten Snack entdeckt haben, den wir unbedingt mit ihm Kosten wollen. Und da kommt er schon, der Insekten-Mann! Wir kaufen von fast allen „Köstlichkeiten“ ein Versucherli ein: Mehlwürmer, Frosch, Kackerlacke, Heuschrecken. Odi kostet natürlich alles, Kojack versucht es mit einem Mehlwurm und einer Heuschrecke und ich begnüge mich mit einem Mehlwurm. Eine interessante und knusprige Erfahrung, die wohl bald irgendwo ihre Fortsetzung findet. Unser Gepäck soll übrigens heute Nacht im Hotel eintreffen. Dies hat mir wenigstens die Quantas-Dame heute morgen am Telefon versprochen. Hoffen wir das Beste!

MBK

Der Tag könnte nicht besser beginnen. Unser Gepäck hat den Weg von Australien nach Bangkok endlich auch noch gefunden. Ausgeschlafen machen wir uns gegen Mittag nochmals auf in das Shoppingparadies MBK. Für unsere nächste Destination wollen wir noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen, die hier einfacher erhältlich sind als in Kambodscha. Zu den Kleinigkeiten kommen dann auch noch ein paar grössere Kleinigkeiten dazu… 🙂 Wer schon einmal im MBK war, weiss dass man hier bei all den netten Sachen einfach nur schwer widerstehen kann. Am Nachmittag gehen wir wieder einmal ins Kino und schauen uns den Film „10’000 BC“ an. Standardmässig mit dickem Pulli und Socken. Nach soviel Shopping gibt es – wenigstens für Kojack und mich – nichts entspannenderes als eine Fussmassage. Odi findet seine Art der Entspannung im Internet.

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Vanuatu

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Warten am Flughafen

Ohne grosse Umwege finden wir die Wicked-Vermietung in Sydney. Wir haben Glück, keiner merkt, dass wir viele Kilometer auf ungeteerten Strassen „dahin geholpert“ sind und die Abgabe geht unkompliziert wie immer über die Bühne. Da wir das Mobil bis zehn Uhr abgegeben müssen, sind wir bereits vormittags am Flughafen. Eigentlich wollen wir nur unser Gepäck loswerden und danach nochmals in die Stadt fahren. Doch leider öffnet das check in erst drei Stunden vor Abflug und die Preise für die Gepäckaufbewahrung sind einfach horrend. So streichen wir unsere ursprünglichen Pläne und verbringen die nächsten zehn Stunden bis zum Abflug am Flughafen … wie Abwechslungsreich. Zum Glück ist am Sydney-Airport immer etwas los, so dass die Zeit relativ rasch vorbei geht. Trotzdem sind wir froh, als der Flieger um kurz vor acht Uhr Abends endlich abhebt. Nach drei Stunden Flug landen wir in Vanuatu. Bei der Immigration werden wir mit Südseeklängen begrüsst und überall lachen uns freundiche Einheimische entgegen. Erst im Bus wird uns bewusst, dass hier Rechtsverkehr gilt. Was für ein komisches Gefühl nach vier Monaten Linksverkehr, wir mussten die Augen ein paar Mal kurzfristig zuklemmen! Bald merken wir, dass in Vanuatu ein viel relaxterer Alltag herrscht. Die Leute leben im hier und jetzt. Was morgen kommt, darum kümmert sich niemand im Voraus. So muss hier so ziemlich alles rückbestätigt werden – Flug, Transpore, Tours, usw. Vor allem für Odi ist dies vorerst etwas gewöhnungsbedürftig, glaubt er mir doch erst nach zwei schriftlichen Beweisstücken und einer deutlichen Lautsprecheransage im Flugzeug. Mit dem Hotel scheinen wir übrigens einen echten Glücksgriff gemacht zu haben. Die Anlage ist für unsere Verhältnisse nach vier Monaten Campingleben, ein echter Luxusschuppen. Das Zimmer ist ca. 8x so gross wie unser Wicked-Mobil, ganz zu schweigen vom eigenen Bad im Zimmer und einem richtigen Bett!

Port Vila

Als wir am Morgen erwachen, fegt ein richtiges Tropengewitter über das Resort. Noch in Sydney haben wir uns kurz die Wetterprognosen für die nächsten Tage angeschaut und uns dabei schon einmal gedanklich auf einen eher regnerischen Aufenthalt eingestellt. Das Wetter lindert unsere Abenteuerlust jedoch in keinster Weise und so machen wir uns nach dem z’Morge mit Schirm bewaffnet zu Fuss auf den Weg in die Hauptstadt von Vanuatu. Da heute Sonntag ist, begegnet uns halb Port Vila mit einem Palmwedel in der Hand auf dem Weg in die Kirche (an dieser Stelle bitten wir die geschätzte Spezialistin, Melanie Kern, um einen kurzen kommentarlichen Essay über die möglichen Hintergründe dieser Grünpflanze in den Kirchen von Vanuatu…). So herrscht dann in den Strassen der Stadt auch so ziemlich tote Hose. Nur die Lädeli, die den Chinesen (die sind einfach überall…) gehören, sind geöffnet. Wir finden alles was wir brauchen und besorgen uns vor allem genug Abwehrmittel gegen die Mücken – einmal als Bodylotion, einmal als Hautspray und einmal als Raumspray. Schliesslich wollen wir das Malariarisiko so gering wie möglich halten, obwohl in Port Vila selber nur ein sehr geringes Risiko besteht. Auch Food und Getränke kaufen wir ein. Nur Alkohol gibt es keinen, denn dieser wird in den Supermärkten zwischen Samstag Mittag und Montag Mittag nicht verkauft. Die Preise für die täglichen Bedürfnisse sind im Durchschnitt ein bisschen höher als bei uns – Inselpreise halt. Nur die lokalen Erzeugnisse, was nicht vieles ist, sind günstig. Nachdem wir für den morgigen Tag den Tauchtrip organisiert haben, fahren wir zurück ins Hotel. Das ÖV-System hier ist wirklich interessant. Entweder nimmt man ein Taxi und legt den Preis vor der Abfahrt fest oder man winkt einem privaten Kleinbus und kann für einen Fixpreis von 100 vt (CHF 1.60 pro Person) mitfahren, wenn denn das Ziel auf dem Weg der anderen Passagiere liegt und der Fahrer Lust hat, dorthin zu fahren. Klar, dass wir uns in der Busvariante versuchen und schliesslich ohne Probleme und grosse Umwege bei unserem Resort ausgeladen werden. Da das Wetter immer noch regnerisch ist, verbringen wir den Rest des Tages relaxend in unserem Zimmer. Übrigens hat es weder Swisscom noch Orange geschafft, mit Vanuatu einen Roamingvertrag abzuschliessen, so dass wir hier keinen Handyempfang haben. Dafür ist die Google Domain auf dem Hotspot des Hotels freigeschaltet. Damit lässt sich doch auch so einiges anfangen…

Star of Russia & Konanda

Heute morgen trauen wir unseren Augen kaum: die Sonne scheint und der Himmel ist blau! So let’s go diving! Auf den ersten zwei Tauchgängen erwarten uns im Hafen von Port Vila zwei Wrecks. Da wir noch nie ein gesunkenes Schiff betaucht haben, sind wir besonders gespannt. Am ersten Tauchplatz liegt in 33 Meter Tiefe die Star of Russia. Das Frachtschiff ist ganze 81 Meter lang und schon ziemlich zerfallen. Noch beeindruckender ist jedoch die Konanda, ein Passagierschiff in 25 Meter Tiefe. Hier können wir sogar in das Innere des Wrecks tauchen, auf dem Deck umher „gehen“ und für den Notfall hat es sogar ein WC… das aber mal geputzt werden sollte :-). Auch für die Teatime unter Wasser ist gesorgt. Auf dem Deck steht alles dazu bereit. Sehr, sehr eindrücklich! Wrecks werden wir definitiv noch mehr (be)suchen. Das Zmittag nehmen wir auf dem Markt ein. Wieder einmal sind wir die einzigen Nicht-Einheimischen. Es schmeckt wunderbar und die Köchin schätzt die internationale Kundschaft. Man kann sich hier übrigens sehr gut mit den Einheimischen unterhalten. Da Vanuatu ein gemeinsames Kolonialland von Frankreich und England war, sprechen alle Englisch oder Französisch. Untereinander unterhalten sie sich in Bislama, einem für uns nicht zu verstehenden Mix aus den beiden Sprachen. Da wir noch genug Zeit bis zum nächsten Tauchgang haben, machen wir noch eine kleine Shoppingtour durch Port Vila. Schliesslich wollen wir aus jedem Land mindestens ein Andenken nach Hause bringen. Und ratet, wer sich auch noch neue Schuhe kauft? Ja genau, Odi, und erst noch Crocks resp. eine Fälschung davon. Randbemerkung für Regä und Belä: Crocks gibt es tatsächlich auf der ganzen Welt und ich bin inzwischen also auch schon fast überzeugt von diesen scheinbar doch sehr praktischen und bequemen Dingern.. Damit liegt Odi in der aktuellen Schuh-Rangliste mit 4:1 Paar in Front. Am Nachmittag tauchen wir an einem normalen Korallenriff. Na ja, in dieser Richtung haben wir wohl etwas zu viel erwartet. Aber was will man sonst machen bei diesem in der Zwischenzeit wieder sehr feuchten Wetter? Nass wird man eh, ob über oder unter Wasser.

Bushwalking und Kava

Um etwas mehr von Efate, unserer Insel, zu sehen, haben wir heute eine Tour gebucht. Mit einer halben Stunde Verspätung, was für hier immer noch sehr pünktlich ist, werden wir im Hotel abgeholt. Zu Fuss machen wir uns mit Basco, unserem Führer, auf durch den Dschungel. Dass seine Machete keine Dekoration ist, stellt sich schnell heraus. Um auf den Hügel zu kommen, muss er uns mehrere Male einen Weg durch den Dschungel schlagen. Unterwegs lernen wir allerhand über die einheimische Fauna und Flora. Unser Ziel ist eine katholische Missionsschule, in der auch er vier Jahre verbracht hat. Die Kinder lernen hier nicht nur das normale 1×1, sondern auch wie sie sich selber versorgen können. Am Wochenende müssen sie sich deshalb in einer selbst gebauten Küche resp. Holzhütte im Wald vollständig alleine versorgen. Nach drei Stunden Bushwalking sind wir wieder zurück beim Resort. Gegen Abend machen wir uns auf die Suche nach einer Kava-Bar. Kava ist der lokale Schnaps, der eine betäubende Wirkung im und um den Mund haben soll. Diese Bars öffnen immer erst gegen Abend und sind meist Privat. Man erkennt sie an einer roten, blauen oder grünen Lampe. Laut Lonley Planet soll es in den Strassen Hunderte davon geben. Trotz totaler Dunkelheit finden wir einen Bus, der uns in die Stadt fährt. Leider hat der alleinige Planet bei der Mengenangabe wohl etwas übertrieben. Wir finden erst nach langem Suchen etwas ausserhalb des Stadtzentrums eine rote Laterne in einem Hinterhof. Nach kurzem Zögern wagen wir uns trotz schlechter Beleuchtung, besser gesagt gar keinem Licht, hinein. Die spuckenden Männer finden wir im ersten Moment etwas gar komisch. Doch nach dem ersten Schluck wird uns klar, warum alle derart am „umechoderere“ sind. Der Geschmack ist wirklich widerlich und das Gefühl im und um den Mund tatsächlich etwas einschläfernd. Da wir unseren ersten Kava-Versuch nicht über strapazieren wollen, belassen wir es bei dem einen Glas und gönnen uns statt dessen an der Hotelbar noch ein Bier. Es ist wirklich toll, dass man hier in Vanuatu auch mitten in der Nacht bedenkenlos überall hin kann.

Feuchtes Klima

Als erstes müssen wir uns heute um die Handwäsche von gestern kümmern. Das Zeugs trocknet bei diesem feuchten Klima praktisch nicht. Not macht bekanntlich erfinderisch und so versuchen wir unsere sieben Sachen mit Föhn und Bügeleisen trocken zu kriegen. Mit Erfolg, die Kleider werden wieder einpackbar. Unser Resort liegt direkt an einer Mangrovenlagune, die mit den hoteleigenen Kajaks erkundet werden kann. Klar, dass auch wir uns an unserem letzten Tag noch einen schwimmbaren Untersatz schnappen und über das ruhige Wasser los paddeln. Nach einer Abkühlung im Pool, fahren wir ein letztes Mal in die Stadt. Die restlichen Vatu Dollar wollen schliesslich gegen Souvenirs eingetauscht werden! Man feilscht hier mit den Einheimischen niemals um den Preis, da diese immer fair sind. Entweder man bezahlt, was angeschrieben ist oder man lässt es sein. Auch Trinkgeld erwartet hier niemand. Im Gegenteil, die Leute begnügen sich mit einem Lächeln und einem herzlichen Dankeschön. Wenn es doch nur überall so einfach wäre… In Vanuatu sind übrigens Schweine die wichtigsten Tiere. Je mehr Schweine man besitzt, desto reicher ist man – „Its all about pigs“. Am meisten Wert haben Schweine mit grossen und mehrmals gewundenen Hauern. Den Rest des Tages verbringen wir im Hotel. Wir geniessen nochmals die Vorzüge unseres Luxusbunker bevor morgen das Backpacker-Leben wieder anfängt.

Bye Bye Südsee

Schwups – und schon sind auch die fünf Tage in der Südsee vorbei und wieder einmal steht uns ein Reisetag bevor. Odi hat seine „Afrika-Einführungswoche“ in Vanuatu gut überstanden und ich bin mir sicher, dass er bald einmal mit mir auf den schwarzen Kontinent reisen wird. Doch bleiben wir nun bei unserer aktuellen Reise… Beim Checking in Port Vila verschwindet der nette Angestellte plötzlich ohne Vorwarnung mit unseren Pässen und Tickets. Als er nach zehn Minuten zurück kommt, teilt er uns mit, dass wir nicht auf der Passagierliste für den heutigen Flug sind. Na ja, in diesem Fall hat alles Rückbestätigen nichts genutzt. Da der Flug halb leer ist, kommen wir aber trotzdem mit. Wir landen pünktlich in Sydney und müssen uns bis zum Flug nach Bangkok wohl oder übel wieder einmal ein paar Stunden an diesem Flughafen um die Ohren schlagen. Mit fast zwei Stunden Verspätung verlassen wir schliesslich Down Under definitiv. Wir sind uns nicht mehr gewohnt länger als drei Stunden zu fliegen und sind froh, als wir nach fast neun Stunden Flug nach Mitternacht endlich in Bangkok landen.

Leider haben es unsere zwei treuen Begleiter, auch leibevoll Haushaltung genannt, nicht mit uns bis nach Bangkok geschafft und wir verbringen eine weitere Stunde am Gepäckschalter des Flughafens. Zum Glück schläft Bangkok nie und wir können wenigstens noch ein Zahnbürstli und ein Deo im 7eleven um die Ecke einkaufen. Zum Abschluss der Tages verstopfe ich dann auch noch wegen nicht funktionierender Spülung das WC. Doch auch der Hausdienst schläft nie und behebt das Problem mitten in der Nacht. In Thailand gibt es übrigens die gleichen WC-Entstopfungsgeräte wie bei uns. Genau 24 h nach dem der Wecker uns in Port Vila auf die Reise nach Asien geschickt hat, fallen wir endlich todmüde in Bangkok ins Bett. Wie es weiter geht, erfahrt ihr in der nächsten Ausgabe…

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Brisbane

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Brisbane

Mit 1,5 Millionen Einwohner ist Brisbane die drittgrösste Stadt Australiens. Wir sind gespannt, ob Brisbane mit Sydney und Melbourne mithalten kann. Mit dem ÖV fahren wir in die Innenstadt. Der Bus ist hier praktisch die Metro und so gibt es eine Autobahn nur für die Busse. Für uns ein ungewohntes System, das aber auf den zweiten Blick viel Sinn macht. Nur die Fussgänger wurden praktisch vollständig vergessen. Vor allem in den Vororten muss man sich regelrecht einen Weg über die Strasse suchen und statt auf einem Trottoir läuft man hier auf der Wiese. Na ja, auch die Aussies nehmen halt für jeden Meter das Auto… In der City spazieren wir auf dem vom Lonley Planet vorgeschlagenen Weg durch die Innenstadt. Damit sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten bereits abgedeckt. Wie in Cairns, hat es auch in Brisbane es einen grossen öffentlichen Pool, mit Lifeguard „on duty“ versteht sich. Die öffentlichen Anlagen in Australien sind wirklich alle immer super schön und sehr gepflegt. Nach dem Mittagessen fahren wir mit der Fähre (viel einfacher als in Bangkok, wir finden auf Anhieb die richtige Fähre) auf die andere Seite der Stadt. Auch der Business District und das Chinatown sind rasch besichtigt und so haben wir nach nur fünf Stunden Brisbane das wichtigste der Stadt gesehen. Auf dem Heimweg vom Busterminal zum Camping kommen wir an einem Avocadobaum vorbei. Eine gestohlene Frucht schmecken bekanntlich mindestens genau so gut wie gekaufte… Am Abend trennt sich Odi endlich von seinen geliebten Airwalks (liebevoller Kosename für seine Schuhe). Auch diese Stinker wären damit aus dem Auto entfernt! Das Ranking der Top Cities wie immer auf unserer Homepage.

Dreamworld

Zu einem Aufenthalt an der Ostküste von Australien gehört zwangsläufig der Besuch eines Themenparks in der Nähe der Gold Coast. Die Auswahl ist gross und wir entscheiden uns schlussendlich für Dreamworld. In diesem Park soll es die besten Bahnen mit dem grössten Adrenalinkick geben, sprich die Big 6. Mal schauen, ob die Aussies mit den Amis mithalten können. Die erste Bahn ist wie im Europapark, River Rafting. Auf den ersten paar Meter amüsieren wir uns, dass vor allem die Mitrafter nass werden. Doch zu früh gefreut, wir bekommen unsere Portion auch noch ab. Vom Freefall Tower, genannt „The Giant Drop“, geht es 120 Meter oder 5 Sekunden im freien Fall dem Boden entgegen. Wooow, 5 Sekunden können sehr lang sein! Auf der nächsten Wasserbahn werde vor allem ich nass. Man könnte auch sagen pfludinass… Zum Glück sind das Wetter und die Temperaturen für solche Eskapaden heute einfach wunderbar. Das Tiergehege interessiert uns weniger, haben wir doch praktisch alle diese australischen Tiere in der freien Wildbahn bereits gesehen. Diese Eindrücke können in keinster Weise durch einen Zoobesuch ersetzt werden! Wir konzentrieren uns lieber weiter auf die schnellen Bahnen. Leider sind die nun folgenden nicht mehr so der Hammer. Einzig der zum z’Mittag verspiesene, extrem hässlich Steakburger macht die Bahnen noch etwas spannend (wir haben alles in uns behalten…). Fazit: Amerika liegt ausser Konkurrenz und der Europapark ist auch besser. Vor allem die Liebe zum Detail fehlt in Dreamworld, werden doch viele Bahnen mehr als vernachlässigt. Als wir alles „krassere“ gesehen haben, fahren wir der berühmten Gold Coast nach weiter in den Süden. Vor allem in Surfers Paradise haben wir das Gefühl in Miami Beach gelandet zu sein. Wolkenkratzer wohin das Auge reicht. Man verpasst wirklich nichts, wenn man hier nicht vorbei kommt! Immerhin ist die Sicht auf die Skyline der Gold Coast in der Abendsonne von Tweed Heads gar nicht mal so schlecht. Und auch die Rettungsschwimmer sind nicht ganz ohne… Unser Nachtlager schlagen wir in New South Wales auf. Auf einen Schlag haben wir so eine Stunde Zeitunterschied in der fast selben Stadt.

Campen auf dem Parkplatz einer 4-Sterne Lodge

In der Region zwischen der Gold Coast und Sydney gehören insgesamt sieben Schutzgebiete zum Unesco Welterbe. Klar, dass wir uns diese National Parks (wenigstens so viele wie möglich) auf keinen Fall entgehen lassen wollen. Der Springbrook und der Lamington National Park bringen uns deshalb zurück nach Queensland. Auf dem Springbrook Plateau besuchen wir als erstes den „Best of all lookout“- Die folgende Frage bleibt für uns ungeklärt: Bester Lookout der Region, von Queensland, von Australien? Vom Canyon Lookout wandern wir zu den den Purling Brook Falls. Nur einige Meter nach dem Parkplatz bekommt Odi doch noch seine lang ersehnte Schlange vor die Linse. Zum Glück hat das Tier einen Frosch im Mund und scheint nicht sonderlich an uns interessiert. Via Natural Bridge fahren wir weiter in den Lamington National Park. Als wir in Binna Burra ankommen, ist der Campingplatz bereits voll. Doch Dank Nachfragen können wir unseren Wicked auf dem Parkplatz der 4-Sterne Lodge aufstellen und dazu erst noch alle sanitären Einrichtungen dort benutzen. Das ist doch was… Vor dem z’Nacht machen wir noch rasch den zweistündigen Caves Circuit. Kurz vor Sonnenuntergang sind wir wieder zurück und machen es uns auf dem Parkplatz gemütlich.

Kookaburras

Bereits um kurz vor sieben gibt es heute Tagwach und wir fahren weiter in den zweiten Teil des Lamington National Parks. Über 36 Kilometer windet sich die Strasse vom Tal hinauf zu den Green Mountains. Eine Bergstrasse par exellence wie man sie auch bei uns findet. Nach dem Top Tree Walk wandern wir zu den Elabana Falls, wo wir von einer netten Flusslanguste begrüsst werden. Auch dieses Tier wird ein beliebtes Fotomotiv des Tier- und Naturfotografen Odi. Gegen Mittag verlassen wir Queensland endgültig und fahren über die Grenze zum Mount Warning National Park. Der Berg wurde nach Capitain Cook im Sinne einer Warnung für alle Seefahrer benannt. Da wir schon fast zehn Kilometer in den Beinen haben, belassen wir es bei einem kurzen Walk zu einem Lookout und geniessen stattdessen wieder einmal das Leben auf dem Campingplatz. Nur beim Duschen hätten wir uns ruhig noch etwas mehr Zeit lassen sollen, dann wäre nämlich auch nicht nur kaltes Wasser aus der Brause gekommen. Na ja, Anfängerpech – nach fast vier Monaten campen… Auf dem Camping können wir am Abend ganz viele Kookaburras beobachten, bei uns bekannt unter dem Namen „Lachender Hans“. Die Kookies, wie sie von den Aussies genannt werden, kennen keine Scheu und landen wenige Meter neben unserem Wicked.

Eine schlammige Angelegenheit

Auch heute fahren wir wieder den National Parks nach. Im Nightcap National Park wollen wir einen kurzen Walk machen. Leider ist der Weg sehr, sehr schlammig. Und wie bestellt fängt es auch noch an wie aus Kübeln zu giessen. Ich finde die ganze Szenerie eher mühsam und „grusig“, so dass wir schliesslich wieder zum Parkplatz zurück „waten“. Na ja, auch bei mir darf manchmal die Grossstadt-Tussie durch drücken… Durch Zufall führt uns unsere Route durch das Goa Australiens. In Nimbin haben sich ältere und jüngere Hippies niedergelassen und leben ihren – meist bekifften – Aussteigertraum. Unser einjähriger Aussteigertraum heisst bekanntlich reisen und wir fahren deshalb weiter zum Border Ranges National Park. Via 50 Kilometer unbefestigte Strasse kann man diesen Park praktisch als Drive-Thru-Attraktion besichtigen. Wir haben beide ein bisschen ein schlechtes Gewissen, steht doch in unserem Wicked „Avoid driving on dirt and unsealed roads“. Und diese Strasse ist definitiv beides – dreckig, holprig und nicht geteert. Wir machen einen kurzen Walk und geniessen die Aussicht von zwei Lookouts. Beim letzten Stopp begegnen wir einem riesigen, ca. 1,5 Meter grossen Leguan, der friedlich vor uns über die Strasse latscht. Was für ein Tier! Ein ganz anderes Tier hat sich an Odi fest gesogen. Gefüllt mit Blut sind die Blutegel noch hässlicher. Nachdem wir in Casino einen Schlafplatz gefunden haben, fahren wir noch rasch zum Mallanganee Lookout. Von hier soll man einen tollen Ausblick über zwei weitere National Parks haben. Leider lohnt sich der Ausflug Mangels Aussicht nicht wirklich. Was soll’s, man kann nicht immer nur Glück haben… Mam und Edi, hier kommt der Milchmann übrigens sogar hupend auf den Campingplatz vorbei!

Bushcamping

Ja, wir spinnen, denn auch heute stehen wieder drei Nationalparks auf dem Programm. Und das ganze wird noch zwei Tage so andauern – nur damit ihr schon mal vorbereitet seit! Nachdem wir unseren durstigen Wicked mit einem Liter Öl versorgt haben, führt uns das Iluka Nature Reserve wieder zurück an das Meer. Endlich einmal ein Strand, der auch zum Welterbe gehört. Danach geht es wieder in das Landesinnere zum Washpool und Gibraltar National Park. Die Bushwalks werden zugegebenermassen immer etwas kürzer. Schliesslich gibt es auch nicht mehr viel Neues zu entdecken und die Beine werden auch nicht frischer. Immerhin bleiben wir unserem Motto treu: „In jedem National Park mindestens ein Walk“. Eine Schlange sehen wir zum Glück heute nur aus dem Auto. Und fast wäre sie durch mich zu Brei verarbeitet worden. Sorry liebe Schlangen und bitte verschont mich mit jeglichen Racheakten! Am Ende der beiden Parks schlagen wir unser Nachtlager – wohl das letzte Mal – in der Wildnis auf. Klar, dass Odi diese Chance ergreift und gleich ein Feuer anzündet. Hier würde es dir auch passen, Stuwi! Da sich unser Fleisch in der Kühltruhe während des Tages in Gammelfleisch verwandelt hat, können wir die Glut leider nur für ein paar Toasts brauchen. Heute haben wir übrigens auch festgestellt, dass wir an einem Rad eine Mutter verloren haben. Wie lange wir schon so herum fahren, weiss niemand und wie lange wir noch so herum fahren werden, weiss auch niemand, aber wahrscheinlich bis Sydney… :-).

Phyton and Police

Wie angedroht, geht es heute weiter mit den National Parks. Unser erstes Ziel ist der New England National Park. Der „Point Lookout“ ist wirklich der Hammer und wir beschliessen, dass dies für unser persönlicher „Best of all lookout“ ist. Im Dorrigo National Park verköstigen wir uns auf der „Never Never Picnic Area“. Was denen immer für Namen in den Sinn kommen… Auf dem Rückweg zum Parkeingang schlängelt zur Abwechslung wieder einmal eine ca. 2,5 m Schlange im Schneckentempo über den Weg. Die Phyton lässt sich durch Nichts aus der Ruhe bringen und Odi kann ein paar Fotos machen. Ich beobachte das ganze aus dem sicheren Auto, denn nun hat sich auch noch meine letzte Hoffnung im Nichts aufgelöst. Leider verschwinden nicht alle Schlangens sofort, wenn der Boden erschüttert wird. Für heute haben wir genug Natur gesehen und fahren weiter südwärts Richtung Sydney. Als Odi sich unterwegs ein Nickerchen gönnt, bin ich mir absolut keines Fehlers bewusst, als sich uns ein Polizeiauto anhängt. Erst als auch noch die Warnlichter zu blinken beginnen, wecke ich Odi vorsichtshalber auf und fahre links ran. Die Polizistin kommt nach den üblichen Floskeln rasch zur Sache und fragt mich, warum Odi nicht angeschnallt gewesen sei. Leider weiss ich darauf keine Antwort, da ich mir sicher bin, dass er angeschnallt war. Das Missverständnis klärt sich rasch. Der Gurt unter dem Arm zählt nicht als angeschnallt und kostet satte 238 Aussie Dollar. Da wir und als unwissende Touris mit schlechten Englischkenntnissen ausgeben, verschont uns die Dame mit der Busse und belässt es bei einem kräftigen ZS. Ups, da haben wir nochmals Glück gehabt… Man lerne, auch von einem schlafenden Beifahrer kann eine gewisse Gefahr ausgehen!

Toller Toll

Heute steht der letzte National Park, der Barrington Tops, auf unserem Programm. Doch zuerst muss der Wanderweg noch gefunden werden. Meine Navigation lässt heute morgen eher zu wünschen übrig, so dass wir zuerst beim Chichester Dam landen. Dank GPS und Odi finden wir den Jeruslam Creek dann doch noch und wir können unsere letzte Wanderung in Australien geniessen. Via Hunter Valley und einem kurzen Stopp bei einem Weingut (eine kurze Degustation hat noch niemandem geschadet…) fahren wir zurück nach Sydney. Leider ignorieren wir beide auf dem Motorway das Schild „No Cash“ und landen prompt auf einer Strasse mit Toll, die wir nicht sur place bezahlen können. Na ja, wir werden wohl oder übel morgen versuchen müssen die Gebühr über einen anderen Kanal zu bezahlen (Mam, wenn dann eine Rechnung kommt, bitte einfach wegschmeissen…). Als ob das nicht schon genug wäre, versteckt sich auch der blöde Camping derart gut in einem Quartier, dass wir ihn kaum finden. Natürlich können die auch meinen Namen nicht lesen: Karan Fanchauser – so schön! Und da alle guten Dinge drei sind, verarscht uns am Abend auch noch die Internetleitung. Was soll’s, morgen sieht die Welt schon wieder anders aus, darum ab ins Traumland!

Der letzte Tag in Down Under

Da die Internetleitung kein skypen mit der Heimat zulässt, machen wir uns auf die Suche nach einer Waschanlage. Aufmerksame Homepage-Leser wissen, dass bei einem Wicked das Putzen am Ende der Mietzeit dazugehört. Hmmm… wir haben sehr viel Dreck mit uns herum gefahren! Den Rest des Tages hängen wir auf dem Camping ab. Waschen, putzen, packen… halt alles was dazugehört, wenn man am nächsten Tag ein Land weiter fliegt. Ja, morgen ist unsere Zeit in Australien abgelaufen und damit der erste Teil unserer Reise vorbei. Wir haben viel gesehen und erlebt. Australien ist auf jeden Fall eine Reise wert. Trotzdem freuen wir uns beide auf Vanuatu und natürlich auf Asien. Die Zeit ist Reif für eine grosse Portion fremde Kulturen, fremde Sitten, fremde Bräuche, fremde Religionen, Chaos auf den Strassen und sehr leckeres Essen…

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