Short cut zu den Bildern
Kambodscha
Heute fliegen wir weiter nach Kambodscha. Wieder einmal ein neues Land über das man bei uns viel hört, aber doch nichts genaueres weiss. Da die Geschichte dieses Landes wirklich kompliziert und für uns nur schwer nachzuvollziehen ist, ist das Lesen eines informativen Reiseführers schlicht ein Muss für jeden Reisenden. Das Visum bekommen wir direkt am Flughafen in Phnom Penh. Im Akkord erteilen hier ca. acht Beamte die Einreisebewilligung. Auf der Taxifahrt vom Flughafen in die Stadt gewinnen wir einen ersten Eindruck des Landes. Die Strassen sind voll gestopft mit Mopeds und Autos, die hier mit ca. 30 km/h friedlich nebeneinander her rollen. Unser Guesthouse für 12 Dollar mit AC ist sauber und zentral. Erst als wir vom Bier zurück kommen, entdecken wir ein paar nette Mitbewohner. Immerhin zwei, der wahrscheinlich unzähligen Kakerlaken, können wir einfangen. Mit Vorteil lassen wir also all unser Gepäck so geschlossen wir nur irgendwie möglich und schlafen mit geschlossenem Mund :-). Ihr wisst ja, jeder Mensch vertilgt in seinen süssen Träumen im ganzen Leben einige knusprige Insekten… Was uns im Moment noch verwirrt ist die Währung. Obwohl Kambodscha eine eigene Währung, den sogenannten Riel (1 CHF = 4300 Riel) hat, wird hier sehr vieles in US Dollar bezahlt. Wann welche Währung eingesetzt wird, gilt es noch herauszufinden.
Nachfolgend noch ein Nachtrag zum gestrigen letzten Tag in Bangkok: da ich mir ein paar neue Turnschuhe gekauft habe, steht es momentan in der Schuhrangliste 4:2 für Odi.
Phnom Penh
Nach der Nudelsuppe und der Busreservation für die morgige Weiterfahrt, mieten wir uns für den restlichen Tag einen Tuk Tuk-Fahrer und lassen uns Phnom Penh zeigen, die Hauptstadt Kambodschas. Zuerst fahren wir zum Killing Field, einem erschütternden Zeugnis des Holocaust unter der Roten Khmer. Hier wurden zwischen 1975 und 1979 rund 15’000 Menschen hingerichtet und in Massengräber vergraben. Im Mausoleum sind die Schädel von etwa 8’000 Opfer aufgebahrt. Besonders makaber sind die Kleidungsreste, die immer noch neben den Massengräber liegen. Nach diesem krassen Ort ist unser nächstes Ziel eine willkommene Abwechslung. Auf dem Russenmarkt gibt es einfach alles zu kaufen. Hier finden nicht nur die Touristen ihre Souvenirs, sondern auch die Einheimischen alles für den täglichen Bedarf. Bereits beim nächsten Stopp werden wir jedoch wieder an die traumatische Vergangenheit des Landes erinnert. Im Toul Sleng Muesum, das der Roten Khmer als Konzentrationslager diente, wurden rund 20’000 Kinder, Frauen und Männer inhaftiert, gefoltert und anschliessend auf dem Killing Field exekutiert. Die Fotos der Inhaftierten sind besonders eindrücklich. Doch auch die Bilder, die die Foltermethoden zeigen, sind ganz schön starker Tabak. Via Independence Monument fahren wir weiter zum Königspalast und zur Silberpagode. Das Areal ist nicht ganz so eindrücklich wie in Bangkok aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Unser letztes Ziel ist der Wat Phnom. Dieser Tempel hat der Stadt seinen Namen gegeben und scheint der besondere Stolz der „Phnom Penher“. Hier fragt mich unser Taxifahrer von wo wir kommen. Natürlich kenne er die Schweiz und voller Stolz erzählt er mit von den fünf Spitälern, die der Schweizer Arzt Beat Richner in Kambodscha gegründet hat. Alle Kinder bis 16 Jahre erhalten hier kostenlos ärztliche Hilfe. Auch sein Sohn wurde dort schon medizinisch versorgt. Er erzählt mir auch, dass der Bund anscheinend 192 Millionen gespendet habe. Da wir wahrscheinlich die ersten Schweizer sind, die er trifft, bedankt er sich ganz überschwänglich bei mir für diese grossartige Unterstützung und für die vier Spitäler. Rührend, was soll man dazu noch sagen! Unser Tuk-Tuk-Fahrer rammt übrigens auf der ganzen Fahrt nur gerade zweimal die Polizei und einen anderen Tuk-Tuk-Fahrer. Zum Glück verzeiht die langsame Geschwindigkeit auf hiesigen Strassen solche Verbremser…
Unterwegs auf staubigen Strassen
Um zehn Uhr fährt unser Bus nach Kompong Thom. Wir wollen hier auf dem Weg nach Siem Reap einen Zwischenhalt einlegen und die Tempel von Sambor Prei Kuk besuchen. Die Fahrt ist sehr amüsant. Per Video werden die Reisenden mit Karaoke und einer kambodschanischen Comedyshow unterhalten. Nach etwa zwei Stunden halten wir an einer Raststelle. Für einige leider, für andere zum Glück, werden hier nirgends die im Reiseführer angekündigten frittieren Taranteln angeboten. Das wäre wieder ein Snack geworden… Mit rund einer Stunde Verspätung kommen wir in Kompong Thom an. Dass die Stadt keine touristische Hochburg ist, merken wir schon beim Aussteigen. Wir werden nur von einem Mopedfahrer angesprochen, bei dem wir schliesslich drei Mopedtaxis für den restlichen Tag mieten. Über staubige Pisten fahren wir mit den Töffen zu den Tempelanlagen. Alleine die Anreise ist der Ausflug wert. Durch kleine Dörfer und an Reisefeldern vorbei, erhalten wir einen guten Einblick in das Landleben von Kambodscha. Immer wieder winken und rufen uns Kinder am Strassenrand zu. Wir fühlen uns fast ein bisschen wie Stuwi im Vietnam… Bei den Tempelanlagen werden wir sofort von einem Haufen Kinder und einem Guide belagert. Da der Guide ein kaum verständliches Englisch spricht, beschliessen wir die Temple ungeführt zu besichtigen. Dank den Kindern, die uns während der ganzen Zeit begleiten, finden wir die wichtigen und interessanten Anlagen trotzdem. Die Tempel sind nicht mit den Anlagen von Angkor Wat zu vergleichen, bieten aber eine gute Einführung in die Geschichte des Angkor-Reiches. Die Masche der Kinder haben wir rasch durchschaut. Das Kind, das sich bis zum Schluss am erfolgreichsten an einen Tourist anhängen kann, darf die allfällige Belohnung einstecken. So haben wir bis zum Schluss der Besichtigung unsere treuen drei Begleiter auf sicher. Selbstverständlich erhalten die Kinder am Schluss etwas von uns. Das der Durchschnittstourist meist mehr gibt, zeigt ihre Reaktion. Wir sind aber der Meinung, das ein zu hohes Trinkgeld die Einwohner unnötig verdirbt. Noch schlimmer, wenn die Kinder jeden Tag mehr Geld nach Hause bringen als die Eltern, dürfen sie meist nicht mehr in die Schule und müssen stattdessen den Unterhalt der Familie sichern. Schlussendlich muss jeder selber entscheiden, welchen Weg er gehen will. Wir finden es definitiv wichtiger, dass die Kinder eine Schulausbildung bekommen. Pikantes Detail: ein Mädchen trägt ein T-Shirt auf dem die verschiedenen Minenarten aufgezeichnet sind. In der Schule werden die Kindern so auf diese immer noch alltägliche Gefahr sensibilisiert. Über die gleiche Strasse fahren wir die 35 Kilometer wieder zurück in die Stadt. Als wir wieder in Kompong Thom ankommen, sehen wir alle aus wie panierte Schnitzel aus. Die Strasse war wirklich staubig, sehr staubig…
Angkor Wat
Da es mehrere Busunternehmungen gibt, die alle an einem anderen Ort in der Stadt anhalten, ist es nicht leicht in Kambodscha die richtige Bushaltestelle zu finden. Erst nach rund zehn Minuten durchfragen, sitzen wir schliesslich beim richtigen Shop resp. Stopp. Mit nur sechs Minuten Verspätung sitzen wir kurze Zeit später tatsächlich im richtigen Bus nach Siem Riep. Dank des geringen Verkehrs treffen wir nach nur knapp drei Stunden an unserem Ziel ein. Beim Aussteigen werden wir belagert, wie noch nie zuvor. Alle wollen uns irgendwie in das Zentrum transportieren und am liebsten auch noch gleich eine Unterkunft andrehen. Wie ein Retter erscheint uns mitten im Gewimmel ein „Offizieller“, der zur Busgesellschaft gehört und zufälligerweise auch noch genau für das Hostel arbeitet, in dem wir absteigen wollen. Er organisiert uns im Guesthouse auch gleich einen Tuk-Tuk-Fahrer für die nächsten drei Tage zu einem absolut fairen Preis. So einfach haben wir es uns nicht vorgestellt und wir nehmen sein Angebot dankbar an. Da uns noch knapp ein halber Tag bleibt, besichtigen wir heute die beiden nächstgelegenen Tempelanlagen Bayon und Angkor Wat. Besonders das Bayon beeindruckt uns sehr. In Angkor Wat fühlen wir uns wie in einem Ameisenhaufen von Touristen. Uns scheint, als ob halb Japan hier in den Ferien ist. Mit ein bisschen Geduld können wir trotzdem ein paar Menschenleere Fotos schiessen. Es ist schon unglaublich eindrücklich, wenn man bedenkt, dass Angkor Wat bei seiner Entstehung im 12. Jahrhundert die perfekte Nachbildung des Universums darstellt, wie es in der hinduistischen Mythologie beschrieben wird. Die beiden Tempel machen Appetit auf mehr und wir freuen uns auf die beiden nächsten Tagen in den von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannten Tempelanlagen von Angkor.
Tomb Raider
Obwohl wir bereits um acht Uhr im Hotel losfahren, hat es schon wieder tonnenweise Touris unterwegs. Die menschenleeren Fotos werden so eher ein schwieriges Unterfangen. Vor allem bei Ta Prom, dem Tempel in dem Lara Croft die Welt „rettete“, herrscht grosser Andrang. Alle wollen ein Foto von diesem berühmten Spot – wir natürlich auch. Wir ersparen euch die Namen der restlichen Tempel des heutigen Tages, denn es sind nur gerade elf Stück! Jeder König hat sich hier zwischen 800 und 1150 n. Chr. mindestens ein persönliches Denkmal gesetzt. Grundsätzlich haben wir den Eindruck, dass in Siem Riep jeder mit ein bisschen Wille vom Tourismus profitieren kann. Wie überall gibt es aber auch hier Verlierer. Aus unserer Sicht sind dies die Kinder, die mit ihren Eltern bei den Tempelanlagen wohnen und jeden Tag den Touris alle möglichen Souvenirs andrehen müssen. Diese Einnahmequelle ist für die Familie so wichtig, dass keines die Schule besuchen darf. Ein Teufelskreis aus dem sie meist nie mehr heraus kommen. Es ist unglaublich wie clever diese Kinder sind und welche Tricks sie einsetzen, um den Touris so viel wie möglich anzudrehen. Die meisten Kinder können mit knapp sechs Jahren so gut englisch, dass sie auf jede Ausrede für einen Nichtkauf eine passende Antwort parat haben. Am Schluss unserer Tour will Odi nochmals im Ta Prom ein paar Fotos schiessen. Doch da die Polizei noch nicht genug Geld für das Feierabendbier und unser Fahrer keine gültige Lizenz hat, muss Odi sich mit dem Bayon Tempel begnügen. Korruption und Schmiergeld gehört in Kambodscha zum Alltag. Auch Fahrer mit gültiger Lizenz bezahlen bei solchen Kontrollen immer mindestens einen Dollar. Neun Stunden später sind wir wieder zurück in der Stadt. Auf dem Markt kaufen wir uns noch zwei Erinnerungsstücke an diesen genialen Ort und testen die Strassenküchen von Siem Reap.
Tuk-Tuk-Fahrt für Fortgeschrittene
Kojak gönnt sich heute eine Sightseeing-Auszeit. So fahren Odi und ich am morgen mit dem Tuk-Tuk alleine los zu zwei Tempel ausserhalb von Angkor. Vorbei an Dörfern, wo praktisch jedes Haus einen von einem Westler gespendeten Brunnen hat, holpern wir über 40 Kilometer zum Kobal Spien. Ihr könnt uns glauben, die Baustellen bei uns in der Schweiz sind die reinste Erholung gegen die kambodschanische Variante. Die letzten zehn Kilometer werden wir so richtig umher geschüttelt und zur Abwechslung wieder einmal voll eingestaubt. Auf der Hinfahrt macht sich unser Fahrer vor allem Gedanken um uns. Auf der Rückfahrt macht er sich primär Sorgen um seinem Mobil. Der erste Tempel liegt mitten im Urwald. Eine halbe Stunde wandern wir bei brütender Hitze zum „River of thousand linga“. Diese Anlage ist insofern besonders, da die Bildnisse aus Stein hier in die Felsen im Fluss gehauen wurden. Der Banteay Srei ist der Tempel, mit den am besten erhaltenen Steinmetzarbeiten der Angkor-Gruppe. Die Details sind unglaublich filigran und sehr gut erhalten. Zum Abschluss besuchen wir nochmals den Tomb Raider Schauplatz. Endlich finden wir alle Stellen, die im Film als Kulisse gedient haben. Am Abend lauschen Kojak und ich an einem Gratis-Konzert den Celloklängen und Ausführungen von Beat Richner. Er philosophiert jeden Samstag auf eindrückliche Art über die Gesundheitssituation in Kambodscha sowie seinen Streit mit der WHO und anderen Organisationen. Wir sind uns einig, dass Richner hier trotz allen Kritikern hervorragende Arbeit leistet. In den letzten 15 Jahren hat er in Kambodscha acht Millionen Kinder erfolgreich behandelt. Ohne seine Hilfe wären viele dieser Kinder heute nicht mehr am Leben.
Der Weg ist das Ziel!
Heute heisst es früh aufstehen. Mit dem Schnellboot wollen wir zurück nach Phnom Penh reisen. Um sechs Uhr holt uns ein Minibus beim Guesthouse ab. Wir sind nicht die einzigen, die mit dem Elfplätzer (davon drei in der Fahrerkabine) abgeholt werden. Total quetschen sich am Ende 18 Leute in das Gefährt. So was nennt sich wohl authentisches Reisen mit einer Horde Touristen… Da der Tonle Sap See im Moment sehr wenig Wasser führt, werden wir im Hafen vorerst auf ein kleines und wenig vertrauensvoll ausschauendes Schiff verladen. Die Nussschale kommt wie erwartet nicht weit. Schon nach wenigen Metern muss der Motor zum ersten Mal repariert werden. Für die kurze Strecke von ca. einem Kilometer brauchen wir eine geschlagene Stunde. Wenigstens wird es uns nicht langweilig, können wir so in aller Ruhe die Leute beobachten, die hier in ihren Hütten auf dem See leben. Das Schnellboot hingegen geht dann so richtig ab und wir kommen rasch vorwärts. Unterwegs begegnen wir einem Polizeiboot. Wir können ohne Probleme passieren, da der Kapitän ihnen eine Petflasche mit Dollar zu wirft. Die Korruption in diesem Land ist wirklich eine Geschichte für sich. Am Ende des Sees werden wir wieder auf eine Nussschale verlanden, wo nur sehr knapp alle Passagiere Platz finden. Der See ist hier zu Ende und der Fluss nach Phnom Penh hat auch zu wenig Wasser. Auch hier wohnen die Leute in einem schwimmenden Dorf. Wir merken schnell, dass sie sich keine Touristen gewohnt sind. Niemand will uns etwas andrehen und auf die Schnelle ein paar Dollar verdienen. An Land werden wir von einem Bus erwartet. Na ja, so haben wir uns die Fahrt mit dem Speedboat nicht vorgestellt, denn eigentlich wollten wir ja mit dem Schiff in Phnom Penh einfahren. Was soll’s, Hauptsache es kann weiter gehen. Leider verdient dieser Bus aber schlicht und einfach nur einen Namen: Schrotthaufen. Nach ca. 20 Minuten werden wir wieder ausgeladen, da einer der Keilriemen nicht mehr funktionstüchtig ist. Immerhin halten wir an einer belebten Strasse in einem Dorf. Die Reparatur dauert über eine Stunde. Ein Touri vertreibt sich die Zeit sogar beim Coiffeur an der Strasse. Information am Rande: im Schatten sind es nur schlappe 36 Grad… Leider währt die Freude über die Weiterfahrt nur kurz. Nach einem Kilometer ist wieder Schluss. Vor einem Tempel gibt es die nächste Reparatur. Ratet was dann passiert? Ja genau, nach einem Kilometer das Selbe in grün. Dieses Mal halten wir neben einem Zuckerrohrsaft-Stand und lustig verkleideten Fasnachtsfiguren, die für was auch immer, Geld sammeln. Ihr werdet es nicht glauben, aber ein Kilometer später stehen wir wieder am Strassenrand. Dieses Mal neben einem Restaurant mit Bier. Das ist doch was! Auf einmal geht es schnell. Wie aus dem Nichts hält ein leerer Bus an der Strasse und wir können die restlichen 100 Kilometer in die Hauptstadt doch noch unter die Räder nehmen. Der Fahrer schlägt ein sportliches Tempo an und wir kommen nach zehn statt sechs Stunden doch noch in Phnom Penh an. Judihui! Nach dem z’Nacht gönnen sich Kojack und ich als Krönung des Tages eine zweistündige Massage. Odi erholt sich beim Gamen im Hotelzimmer. Heute war der Weg definitiv das Ziel! Trotz allem haben wir die Fahrt irgendwie genossen. So gibt’s immer was zu schreiben :-).
Westlicher Luxus in Phnom Penh
Nach der anstrengenden Reise von gestern gönnen wir uns heute etwas westlichen Luxus in Phnom Penh. Nach dem wir ausgeschlafen haben, gibt es zum z’Morge Omlette und frische Baguettes. Wie in jedem Land das von den Franzosen kolonialisiert wurde, kann man auch hier an jeder Ecke knusprige Baguettes kaufen. Nach vier Monaten Toastbrot in Australien, eine wirkliche Wohltat. Nur Odi hat sich dermassen an das weiche Nichts gewöhnt, dass er es schon ein wenig vermisst… An der Riverfront, der Touristenmeile der Haupstadt, finden wir eine Bar mit deutschem Besitzer und einem gratis Wireless Netz. So hängen wir hier bei Kaffee, Bier und Caipirinha den ganzen Nachmittag ab und organisieren ein paar Sachen für unsere die Weiterreise. Wir staunen nicht schlecht als auf einmal ein Elefant vor dem Restaurant steht. Anscheinend kommt das Tier hier jeden Tag mit seinem Besitzer zum Früchte essen vorbei und trampelt danach munter durch das Verkehrschaos weiter. Auch das z’Nacht ist heute westlich: Pizza, Hamburger, Pommes, Steak und Kartoffelstock. Obwohl das Essen und Trinken an der Riverfront für unsere Verhältnisse günstig ist, kostet es doch etwa das dreifache als in den Beizen, wo die Einheimischen verkehren. Doch ab und zu brauchen selbst wir ein bisschen westlichen Luxus…
Verkehrschaos
Eigentlich wollten Odi und ich heute noch einen Ausflug auf dem Mekong machen. Leider sind aber nicht genug Leute zusammen gekommen und die Tour wurde gestrichen. So gleicht der heutige dem von gestern stark. Einzig das z’Morge ist noch besser: richtiges deutsches Brot mit Anke und Konfi. Inzwischen haben wir auch herausgefunden, wie dies hier mit den beiden Währungen funktioniert. Man kann überall in Riel oder Dollar bezahlen, egal was angeschrieben ist oder verlangt wird. Die beiden Währungen können auch gemischt werden. Als Faustregel gilt: 4000 Riel = 1 Dollar. Ziemlich praktisch also… Auch an die Fahrkünste der Kambodschaner haben wir uns gewöhnt. Grundsätzlich schaut hier niemand nach hinten, nach links oder rechts. Wichtig ist nur, was vor einem passiert. Essentiell ist auch, dass der von hinten kommende immer ankündigt, wenn er überholen will. So hört man hier immer und überall das Gehupe von allen möglichen Fahrzeugen. Als Fussgänger überquert man die Strasse langsam, aber ohne anzuhalten. Der restliche Verkehrt bahnt sich danach den Weg um einen herum. Ampeln sind nur als Vorschlag zu interpretieren. Nun könnt ihr euch vielleicht ein bisschen das Chaos vorstellen, das hier 24 Stunden pro Tag auf den Strassen herrscht. In der ganzen Stadt stehen Tausende von Tuk Tuk-Fahrer und warten auf Kundschaft. Dauernd wir man von ihnen angequatscht. Heute hat sich einer selbst übertroffen als er uns bereits in einem Tuk Tuk fahrend nachgeschrien hat, ob wir ein Tuk Tuk brauchen… Morgen ist unser Kambodscha-Abenteuer auch schon wieder vorbei und wir fliegen weiter nach Vietnam. In diesem Sinne „Good Morning Vietnam“.
Es gibt also auch Männer, die neben einem Schuhtick (analog Odi) noch weitere weibliche Gene haben: Kojack hat seit seiner Ankunft schon vier Handtaschen und drei Hüte gekauft. Von den Hüten hat er bereits zwei verloren…
Hier sind noch die Bilder