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Willkommen auf den Philippinen
Mitten in der Nacht – genauer gesagt um 3.30 Uhr – holt uns der Wecker aus dem Bett. Zu unserem Erstaunen wartet das reservierte Taxi bereits vor dem Hotel und wir erwischen sogar den früheren Flughafenbus. Da wir beide noch viel zu müde sind, fällt der Abschied von K.L. kurz und schmerzlos aus. Nach drei Stunden Flug landen wir in Clark, dem Flughafen der Billigairlines in der Nähe von Manila. Mit dem Bus nehmen wir die letzten 100 Kilometer in Angriff. Unser erster Eindruck von Manila: eine amerikanische Stadt mit einem lateinamerikanischem Einschlag mitten in Asien. Wir sind uns also nicht ganz sicher, ob sich der Pilot nicht verflogen hat… In einem Hostel für Backpacker beziehen wir unser Quartier für die nächsten drei Nächte. Die kurze Nacht und die lange Reise hat uns doch etwas geschafft. Wir beschränken unsere erste Entdeckungstour auf die umliegenden 300 Meter und landen schliesslich in einem riesigen Shoppingcenter. Warum wir uns wie in Amerika fühlen? Zum z’Nacht können wir wählen zwischen McDonald’s, Burger King, Wendy’s, Pizza Hut, T.G.I. Friday’s, KFC, Domino’s Pizza sowie einer undefinierbaren Anzahl von einheimischen Fastfood-Ketten. Wer hätte gedacht, dass es hier praktisch nur Fastfood zum Essen gibt! Aus Nostalgiegründen entscheiden wir uns schliesslich für Wendy’s. Eine kleine geschichtliche Anmerkung: die Philippinen waren zwischen 1898 und 1941 von den Amis besetzt. Den restlichen Abend verbringen wir bei einheimischem Bier und netten Travellerstories auf der gemütlichen Terrasse des Guesthouses.
Grossstadtdschungel Manila
Trotz des Stadtlärms erwachen wir heute erst gegen Mittag. Zu Fuss machen wir uns auf zum Sightseeing in der Millionenstadt Manila. Das Strassenbild wird vor allem von den farbenfrohen Jeepney’s geprägt. Diese Mischung zwischen einem Jeep und einem Bus ist hier das günstigste Transportmittel und dementsprechend beliebt. Sie sind fast immer bis auf den letzten Platz gefüllt. Neben normalen Taxi’s und einigen PW’s fahren zudem eine ganze Menge Motorräder und Velos mit Seitenwagen durch die Strassen. Auch die Philippinos haben ihren Nationalheld. José Rizal hat bis zu seiner Hinrichtung im Jahre 1896 für die Unabhängigkeit von Spanien gekämpft. Im Rizal Park wird seine Person heute in verschiedenster Form gewürdigt. Den spanischen Einschlag entdecken wir vor allem in der Altstadt, bekannt als Intramuros. Hier gibt es eine Menge Bauten aus der spanischen Kolonialzeit. Aus dieser Epoche ist auch der in der Bevölkerung immer noch sehr stark verankerte katholische Glauben geblieben. Überall finden wir Kathedralen. Dabei ist die San Augustin Kirche für uns die interessanteste, da diese zusammen mit drei weiteren in der Umgebung zu den von der Unesco ernannten Barockkirchen zählt. Dass es wirklich einige Kathedralen in der Stadt hat, beweist die Tatsache, dass wir zuerst die falsche bestaunt und wie wild fotografiert haben… Nachdem wir auch das Fort Santiago und das Casa Manila besichtigt haben, suchen wir nur noch eines: einen Jollibee. Schliesslich wollen wir wissen, ob die philippinische Variante vom McDonald’s wirklich etwas taugt. Aufmerksame Leser ahnen richtig, dass wir im Moment eine kleine „Wir haben genug Reis“-Phase durchmachen und deshalb ganz wild auf jeglichen Junkfood sind. Die Stadt scheint übrigens nicht ganz ungefährlich.
Die Shops auf den Strassen sind alle vergittert, vor jedem Hotel und teilweise auch vor den Restaurants steht Sicherheitspersonal mit scharfer Munition, beim Eingang in die Shoppingmall wird jeder kontrolliert und die Einheimischen tragen ihre Rucksäcke stets auf der Vorderseite, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Wir nehmen diese Warnsignale dankbar zur Kenntnis und passen noch mehr als sonst auf unsere sieben Sachen auf.
Chinatown
Wie praktisch in jeder grösseren Stadt gibt es auch in Manila ein Chinatown. Und wie fast überall zählt dieses Viertel auch hier zu den Sehenswürdigkeiten. Via Intramuros schlendern wir zu Fuss bei den Chinesen durch die Strassen. Zum z’Mittag schaffen wir es tatsächlich die vielen Fastfood-Läden zu ignorieren und kehren statt dessen in einer chinesischen Beiz ein. Während ich mit meinen Dim Sum nochmals dem Reis entkommen, gönnt sich Odi wieder einmal eine Portion davon. Auch im Chinatown gibt es zahlreiche katholische Kirchen. Die Menschen hier sind wirklich sehr gläubig. Jeden Tag werden in jeder Kathedrale mehrere Messen gehalten. Mit der Metro fahren wir zurück zu unserem Hostel. Auf dem Bahnsteig gibt es tatsächlich eine Zone, in der nur die Frauen warten dürfen. In keiner Stadt haben wir bis jetzt auf unserer Reise ein so krasses Gefälle zwischen arm und reich gesehen. In Manila gibt es unglaublich viele extrem arme Familien, die weniger als nichts zum täglichen Leben haben. Sie wohnen im Park, auf Baustellen, in halbfertigen Häusern, am Strassenrand oder einfach auf dem Trottoir. Wir werden vor allem von Kindern oft um ein paar Peso gebeten. Zum Teil klammern sich die Kleinen richtiggehend an unserem Arm fest und lassen uns fast nicht mehr los. Ein weiteres Problem ist die Prostitution. Viele westliche Touristen nutzen die Armut der untersten Bevölkerungsschicht gnadenlos aus und verbringen hier ihre Ferien mit allen möglichen Extras. Nach dem Grossstadt Dschungel Manila freuen wir uns nun auf das Robinson Cruso Leben auf der 72 Hektar grossen Insel Apo Island. Let’s go diving!
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