Monthly Archives: July 2008

Banaue

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Zurück zum Backpacker-Leben

In der Hoffnung, dass wir am Abend im Nachtbus nach Banaue besser schlafen können, sind wir bereits recht früh auf den Beinen. Wie immer in Manila nutzen wir die Dachterrasse sowie das gratis Wifi und surfen wie wild durch das WorldWideWeb. Bereits zum vierten Mal sind wir nun im Friendly’s Guesthouse in Manila abgestiegen. Wie ihr alle wisst, nicht ganz freiwillig… Wir haben festgestellt, dass es tatsächlich Leute gibt, die über Wochen in solchen Backpacker-Quartieren abhängen und sich ausschliesslich mit im Aufenthaltsraum in die Glotze starren und Gratis-Kaffee trinken beschäftigen. Weiter gibt es auch die so genannten Dauermieter. Statt in einer eigenen Bude zu hausen, haben sich diese hier wohnlich niedergelassen. Wir sind uns nicht ganz schlüssig, welche der beiden Kategorien bei dieser doch eher eigenartigen Lebensweise schneller an einer vollständigen Verblödung erliegt. Einige scheinen jedenfalls verdammt nahe dran zu sein… Eine nette Geste des Guesthouse-Besitzers sind die Wein- und Käsepartys, die er jeden Samstag Abend für seine Gäste veranstaltet. Da unser Bus erst um zehn Uhr abfährt, kommen wir dieses Mal auch in den Genuss des kleinen, aber feinen Buffets. Nach zwei Gläsern Wein suchen wir uns schliesslich ein Taxi, das uns an eines der unzähligen Busterminals in Manila bringt. Beim Terminal müssen wir feststellen, dass die Nachtbusse weit weniger komfortabel sind als im Vietnam. Die Klapperkiste hat schon einige Jährchen auf dem Buckel und die Bestuhlung ist à la Flugzeug – also nix mit Sleepingbus. Da der Bus praktisch leer ist, können wir uns immerhin je auf einer Sitzreihe ausbreiten und so doch einige Stunden so etwas ähnliches wie schlafen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so lange in der Embriostellung ausharren und mich gleichzeitig im Halb-Schlaf auch noch mit den Füssen für die abrupten Bremsmanöver festhalten kann. Nach neun Stunden ist die Fahrt überstanden und wir kommen in der Bergregion von Banaue an. Da im Moment nicht viele Touristen unterwegs sind, können wir unser Zimmer nach einem Kaffee gleich beziehen und kommen so doch noch zu etwas Schaf.

Die Reisterrassen von Banaue

Drei Stunden später sind wir wieder auf den Beinen und parat, um Banaue und die nähere Umgebung zu entdecken. Die ganze Region ist bekannt für die eindrücklichen Reisterrassen, die hier vor über 2000 Jahren und nur aus Lehm gebaut wurden. Die Landschaft ist derart spektakulär, dass sie oft auch als 8. Weltwunder betitelt wird. Kein Wunder, dass auch die Unesco die Region besonders beachtenswert findet und diese entsprechend zum Weltkulturerbe erklärt hat. Zu Fuss machen wir uns auf durch die Reisterrassen zum Hauptaussichtspunkt. Die Felder sind ein wahres Labyrinth und wir nach zwei Stunden immer noch meilenweit von unserem Ziel entfernt. Irgendwann geben wir schliesslich auf und kehren um. Im Dorf schnappen wir uns stattdessen ein Trycycle – eine Art Töff mit Seitenwagen – und lassen uns zu unserem ursprünglichen Ziel fahren. Den restlichen Tag gönnen wir uns noch etwas Ruhe, denn ab morgen wartet ein zweitägiges Trekking auf uns. Wir haben uns spontan mit ein paar anderen Touristen zusammengetan, die wir im Nachtbus und im Guesthouse getroffen haben. Nun wird sich also herausstellen, wie es wirklich um unsere Fitness steht.

Rice Terraces, Banaue

Eine Reisterrasse gehört übrigens immer einer bestimmten Familie und wird von Generation zu Generation weiter vererbt. Die Männer sind für die Bereitstellung der Felder zuständig, während die Frauen sich um die Saat kümmern. Ist der Reis bereit zum Ernten hilft mehr oder weniger das ganze Dorf mit. Kann jemand keine Hand bieten, bezahlt man die fehlende Hilfeleistung in Form von Reis an die Familie. Nach der erfolgreichen Ernte wechselt die ganze Truppe unabhängig der Tageszeit in den Reiswein. So hören wir die Bauern in einem Dorf schon um neun Uhr morgens fröhliche Lieder singen. In einem anderen Dorf liegen sie bereits um drei Uhr nachmittags schlafend am Strassenrand. Der Ertrag der Ernte ist übrigens zu klein, um damit gross Handel zu betreiben und wird somit ausschliesslich zur Ernährung der eigenen Familie gebraucht.

Ein Opfertier

Um sieben Uhr früh treffen wir uns mit drei Kanadierinnen, einem Franzosen, einem Deutschen, einem Walliser (dem ersten Schweizer seit ca. vier Monaten) und unserem Guide. Mit dem Jeepney geht es zum Ausgangspunkt unseres Trekkings. Odi nutzt die Gelegenheit und macht es sich wieder einmal auf dem Dach bequem. In der ersten Stunde der Wanderung gewinnen wir zügig an Höhe und bald können wir einen ersten Ausblick auf Reisfelder an den Berghängen geniessen. Bis zum Mittagessen geht es ganz nach unserem Geschmack weiter – leichtes und ebenes Terrain. In einem kleinen Bergdorf kocht uns unser Guide eine stärkende Mahlzeit. Dies ist auch dringend notwendig, den der Nachmittag wird ganz schön anstrengend. Steile Anstiege und steile Abstiege wechseln sich immer wieder ab. Eigentlich sind die Temperaturen in dieser Höhe sehr angenehm und trotzdem sind wir alle tropfnass vom ewigen auf und ab. Das Wandern hier hat nichts mit nett markierten sowie schön präparierten Schweizer Wanderwegen zu tun und ist nur bedingt geeignet für nicht ganz schwindelfreie Personen. Auf einer Seite geht es immer steil in das nächste Reisfeld oder den Abhang hinunter. Wir müssen alle höllisch aufpassen, dass wir auf dem Weg bleiben und nicht ausrutschen. Ziemlich erledigt erreichen wir nach sieben Stunden unser Tagesziel, Batad. Dass die Strapazen sich gelohnt haben, zeigt sich sofort. Das Dorf ist eingebettet in ein Amphitheater aus Reisfeldern – was für ein Anblick! Kurz nach unserer Ankunft beim Guesthouse opfert der Hausherr für uns ein Huhn. Dass es auf den letzten paar Kilometern nur ein paar Tropfen anstatt richtig geregnet hat, sei ein schlechtes Omen. Und so verliert das Huhn, das bei unserer Ankunft am schnellsten vor uns geflüchtet ist, kurzerhand sein Leben (eine detaillierte Beschreibung ist nur auf Anfrage erhältlich). Glücklicherweise versprechen die Innereien des Tieres nur Gutes und wir werden laut Hausherr künftig auf all unseren Reise durch die Philippinen von jeglichem Bösen sicher sein. Na dann haben wir ja nochmals Schwein gehabt… :-).

Schlangenattacke

Am Morgen bleiben wir in Batad und wandern zu einem Wasserfall. Alle ausser Odi und ich kühlen sich im natürlichen Pool ab. Wir zwei haben irgendwie immer noch genug Schwimmhäute von unserem Tauchabenteuer in Palau und verzichten gerne auf das kalte Nass. Da das Knie von Odi sich nach dem anstrengenden Tag von gestern wieder einmal gemeldet hat, machen wir zwei uns bald wieder an den Aufstieg. In einer steilen Treppenkurve fliegt mir auf einmal etwas am Kopf vorbei. Was ich für einen Ast halte, macht sich ein paar Meter weiter unten schlängelnd aus dem Staub. Upps, Schwein gehabt – also doch gut haben wir das Huhn geopfert! Nach dem Mittagessen beim Guesthouse nehmen wir den letzten Teil unserer Wanderung in Angriff. Als wir an der Strasse auf unseren Jeepney stossen, sind wir alle ziemlich froh, dass es nun im Auto weiter geht. Doch unser Guide hat zum Abschluss noch eine nette Überraschung für uns parat. Wir stoppen nochmals bei einem Dorf, um uns einen Reisgott anzuschauen. Obwohl keiner von uns grosse (überhaupt keine) Lust hat nochmals eine Stunde zu latschen, bleibt uns wohl oder übel nichts anders übrig. Als Supplement werden wir vier Girls schliesslich auch noch in traditionelle Gewänder verpackt. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie diese Tücher je nochmals an andere Touristen verkaufen können – vielleicht hätten sie mich besser erst nach der Dusche in das Zeugs gesteckt. Kaum sind wir wieder beim Jeepney fängt es sintflutartig an zu regnen. Ob dafür das Opfertier oder der Reisgott verantwortlich ist? Bevor sich die ganze Truppe wieder in alle Himmelsrichtungen verabschiedet, verabreden wir uns in Banaue für ein Abendessen. Obwohl wir uns vorher nicht gekannt haben, waren die zwei letzten Tage einfach super lustig!

Jeepney fahren

Mit dem Jeepney fahren wir heute ein Stück weiter auf unserer Route in Nord Luzon. Unvorstellbar aber wahr: die Strassen sind tatsächlich in einem schlimmeren Zustand als in Flores, Indonesien. Bei uns würden solchen Strassen aufgrund diverser Bergrutsche und anderen Hindernissen sofort als unpassierbar erklärt. Aber hier findet der Fahrer immer irgend einen Weg zwischen all dem Geröll und den Schlaglöchern. Unterwegs steigen immer wieder Leute zu und bald sitzen wir zusammengepfercht zwischen den Filippinos, ein paar Touris sowie Hühnern und Gänsen im Auto. In Bontoc müssen wir Jeepney wechseln. Selbstverständlich gibt es keinen verlässlichen Fahrplan und wir warten fast zwei Stunden bis es weiter geht. Uns soll’s recht sein, denn da keiner von uns heute mehr als 100 Meter laufen kann resp. will, haben wir für den Nachmittag eh nichts geplant. Sagada ist ein ebenso ruhiges, relaxtes und kühles Bergdorf wie Banaue. Wir müssen sogar einen Langarmpulli anziehen! Mit Leim startet Odi heute schliesslich noch einen verzweifelten Versuch seine Turnschuhe, die sich langsam aber sicher in Einzelteile zerlegen, zu retten. Zu meiner Freude wird die Übung wohl eher damit enden, dass er in unserer Schuhrangliste wieder um ein Paar in Front rückt. Im Moment steht noch 5:5!

Hängende Gräber

Laut unserer Reisebibel ist es ratsam, die Sehenswürdigkeiten von Sagada mit einem lokalen Guide zu besichtigen. Da diese derart gut versteckt sind, seien sie alleine kaum zu finden. Wir lassen uns ohne lange zu überlegen von diesem Rat überzeugen und mieten uns für einen halben Tag einen Führer. In Sagada gibt es nichts einfacheres als das – über die Touristeninformation bekommt man ohne Verhandlungen zu einem festgelegten und nicht verhandelbaren Fixpreis im Nu den gewünschten Begleiter. Wenn es nur überall so einfach wäre… Schon nach wenigen Minuten stellen wir fest, dass der „alleinige Planet“ wieder einmal Recht hat. Im Echo Valley wandern wir auf kleinen, kaum auszumachenden Pfaden zu den berühmten Särgen an den Felswänden. Ohne Guide hätten wir diese definitiv nie gefunden. Die Verstorbenen der Naturvölker bekommen so seit Jahrhunderten ihre letzte Ruhestätte. Auch heute werden die sterblichen Überreste der Menschen mit mehrheitlich animalischem Glauben teilweise noch gleich aufbewahrt. Eigentlich wollten wir auf unserem Rundgang weder nass noch dreckig werden und haben deshalb auch keinen Höhlenbesuch gebucht. Doch erstens kommt es anderes und zweitens als man denkt… Die Trampelpfade sind ganz schön sumpfig und über den Fluss, den wir zweimal überqueren müssen, gibt es auch keinen anderen Weg als mitten durch das kühle Nass. Ja nu, Augen zu und durch! Via einem Aussichtspunkt mit ein paar weiteren Reisterrassen trotten wir zur letzten Höhle, wo die meisten Särgen an den Wänden aufgestapelt sind. Die Leute werden übrigens auf diese Art beerdigt, damit sie auch nach ihrem Tod möglichst eins mit der Natur sind. Kaum haben wir unsere Tour beendet, fängt es wieder einmal an zu regnen und wir verziehen uns für den Rest des Tages mit einem guten Buch in unser trockenes Zimmer. Das einzige was fehlt, ist die Zentralheizung. Brrrr, es ist wirklich saukalt in den Bergen der Philippinen!

Baguio oder auch Bogor Nr. 2

Heute steht uns wieder einmal eine abenteuerliche Busfahrt bevor. Auf dem Halsema Highway fahren wir rund 150 Kilometer in den Süden. Von der Bezeichnung „Highway“ sollte man sich nicht täuschen lassen. Die erste Hälfte der Strecke ist eher ein Feldweg kombiniert mit einer Dauerbaustelle, Geröll und viel Schlamm. Man tut gut daran, wenn man nicht zu oft aus dem Fenster blickt, es sei denn man vertraut dem Fahrer wirklich blind. In der zweiten Hälfte ist die Strasse zum Glück um einiges besser und wir passieren den höchsten Punkt des ganzen philippinischen Highwaysystems auf 2225 M. ü. M im tiefsten Nebel. Die einheimischen Touristen sind verzaubert von dem weissen und kühlen Nichts und schiessen ein Foto nach dem anderen. Positiv sollte erwähnt werden, dass man von Zeit zu Zeit in den Genuss einer Pinkelpause kommt. Beim Anblick der Toiletten fühle ich mich schon ein bisschen wie in China. Türen gibt es keine und so mache ich Füdli an Füdli mit meinen Mitreisenden mein Geschäft. Nach sechs Stunden Fahrt nähern wir uns langsam aber sicher unserem Ziel, Baguio. Eine ganze Stunde brauchen wir schliesslich noch durch das Verkehrschaos vom Stadteingang zum Busterminal. Wir sind uns einig, dass wir die philippinische Version des indonesischen Bogors hiermit gefunden haben. Nadine und Mätthu, wir erbitten dringend eure physische Unterstützung! Für einmal sind wir uns nicht ganz einig, wo wir absteigen wollen. Während ich die im Reiseführer beschriebenen Hotels der Mittelklasse vorziehe, will Odi die Budgetversionen nicht unangeschaut streichen. Und so steigen wir schliesslich gleich im ersten Guesthouse ab. Was auf den ersten Blick ganz ordentlich aussieht, entpuppt sich als wahre Absteige inklusive der ersten Kakerlaken nach nur gerade fünf Minuten. Pech gehabt, liebes Tierchen, Odi’s Crocks entkommt definitiv keiner! Was solls, wenigstens haben wir Kabel-TV… und wahrscheinlich noch viele versteckte Kakerlaken.

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Palau

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Paranoia im Quadrat

Da wir den gestrigen Nachmittag bekanntlich vollständig im Büro der Cebu Pacific Air „verwartet“ haben, müssen wir heute den Rest unserer Aufgabenliste abarbeiten. Zum Glück gibt es auf der gemütlichen Terrasse des Guesthouses gratis Internet und wir können alles, was wir uns vorgenommen haben erledigen. Gegen Ende des Nachmittags machen wir uns auf den Weg an den Flughafen – Palau und damit eine weitere Traumdestination für Taucher erwartet uns. Doch zuerst müssen wir aber ein Taxi finden. Was mitten in der Nacht immer einfach war, scheint am Tag doch etwas mehr Zeit in Anspruch zu nehmen. Die meisten sind voll und die Anderen wollen den Taxameter nicht einschalten. Schliesslich finden wir doch noch einen Fahrer, der zu seinem Pech erst mit den Preisverhandlungen anfängt, als wir schon im Taxi sitzen. Ist mal erst einmal drin, kann man auf den Taxameter bestehen. He, he, he… Wir haben schon einmal kurz über die krassen und flächendeckenden Sicherheitsvorkehrungen hier in Manila berichtet. Nach unserer Einschätzung sind diese leicht übertrieben und grenzen doch eher an Paranoia. Selbstverständlich gibt es auch am Flughafen an jeder Tür mindestens einen Sicherheitsbeamten und so wird man bereits beim Betreten des Gebäudes zum ersten Mal so richtig ausgiebig durchsucht. Wie dies nun endet, wenn man wie wir mit einer amerikanischen Fluggesellschaft fliegt, kann man fast nicht glauben, wenn man es nicht selber erlebt hat – ein Sicherheitsmarathon per excellence. Wir werden nur gerade 3 (!!!) Mal mit sämtlichem Gepäck von Kopf bis Fuss durchleuchtet. Nach dem heutigen Tag sind wir sicher, dass wir völlig legal unterwegs und unsere Papiere sowie unser Gepäck vollkommen in Ordnung sind. Bei dieser Gelegenheit haben wir festgestellt, dass unser Traumberuf am Flughafen von Manila der „Schuhdurchschnüffler“ ist. Die armen Typen müssen tatsächlich jeden Schuh einzeln durchtasten. Mitten in der Nacht landen wir schliesslich in Koror auf Palau. Im Motel können wir unseren müden Augen kaum glauben. Unser Zimmer ist praktisch eine Turnhalle! Verglichen mit der Logie in Manila haben wir hier ca. 8 Mal mehr Platz. Ein erstes Indiz, dass Palau auch ein Hauch amerikanischen Einschlag vorweisen kann.

Jelly Fish Lake

Nach nur drei Stunden Schlaf werden wir im Hotel abgeholt. Doch wer denkt schon an ausschlafen, wenn man weiss, was uns heute alles erwartet. Nachdem wir unsere Ausrüstung geschnappt haben, fahren wir dem Boot eine Stunde durch die absolut fantastischen der Rock Islands dem ersten Tauchspot entgegen. Eine solch geniale Landschaft ist uns praktisch noch nie begegnet! So viele verschiedene Blautöne gibt es eigentlich gar nicht! Ich bin derart hin und weg, dass ich Odi frage, ob wir hier je wieder weg müssen…

Palau, Island

Mit der verheissungsvollen Bemerkung des Tauchlehrers „If you don’t like to see sharks, close your eyes“ springen wir ins Wasser. Wie versprochen, sehen wir auf den beiden Tauchgängen mehr Haie als bei sämtlichen in diesem Jahr absolvierten Tauchgängen gesamthaft. Ein zutraulicher Napoleon begleitet uns praktisch auf dem ganzen Tauchgang. Am Blue Corner, dem bekanntesten Divespot in der Region, warten wir in der leichten Strömung auf Action. Leider ist diese heute nicht besonders aufregend und die Haie nicht in der üblichen Fresslust. Auf der Rückfahrt stoppen wir beim Jelly Fish Lake. Das Brackwasser beheimatet nur gerade 18 Millionen dieser Spezies und ist unglaublich eindrücklich. Jelly Fishes soweit das Auge reicht! Da die Tiere in diesem See keine natürlichen Feinde haben, sind sie auch für die Schnorchler absolut ungefährlich. Was für ein Start in unsere Woche in Palau!
 

 
Peleliu Island

Unsere beiden Tauchgänge absolvieren wir heute in der Nähe von Peleliu Island, dem südlichsten Staat von Palau. Beim ersten Tauchgang zähle ich zwölf Weissspitzenriffhaie auf einen Blick! Die berühmte Peleliu Wall ist zwar recht farbenfroh, doch finden wir an ihr nicht das zuerwartende Kleingetier. Am Nachmittag machen wir einen Landausflug auf die Insel. Nach den Spaniern, den Engländern sowie den Deutschen besetzten die Japaner Palau ab 1914. Im zweiten Weltkrieg endete diese Besetzung mit einer blutigen Schlacht zwischen den Japanern und den Amis. Rund 10’000 Japaner und 2’000 Amerikaner verloren dabei in wenigen Tagen ihr Leben. Die ganze Insel gleicht einem einzigen Museum und überall finden sich irgendwelche Überbleibsel aus dieser Zeit. Auf dem Heimweg begleiten uns zu meiner Freude ein paar Delfine. Die Tiere schwimmen eine ganze Weile in der Bugwelle unseres Schiffes und springen immer wieder aus dem Wasser.

Palau gehört übrigens nicht wie von uns irrtümlich angenommen zu Mikronesien. Die Inselgruppe hat sich 1978 gegen den Beitritt zu den Föderalistischen Staaten von Mikronesien entschieden und ist seit zwölf Jahren vollkommen unabhängig sowie selbstständig. Das Land zählt heute nur gerade 20’000 Einwohner, wovon ein Viertel ausländische Gastarbeiter sind.

Haie, Haie und nochmals Haie

Unser erster Tauchgang ist nicht wirklich spektakulär und obwohl sich der Spot Shark City nennt, sichten wir nur ein paar einzelne Haie. Dafür geht auf dem zweiten Tauchgang dann richtig die Post ab. An einer Riffecke zum offenen Ozean machen wir es uns in 20 Meter Tiefe gemütlich und bekommen eine Fressparty vorgeführt. Die Haie – teilweise in einer echt netten Grösse – lassen sich von uns sowie unseren Bubbles nicht stören und liefern eine tolle Show. Leider reicht die Luft unter Wasser bekanntlich nicht ewig und obwohl wir noch lange zuschauen könnten, müssen wir irgendwann an den Aufstieg denken. Nicht weit von der Tauchschule entfernt, tauchen wir dafür gleich nochmals ab, um uns ein Wreck aus dem zweiten Weltkrieg anzuschauen. Das japanische Transportschiff birgt ein paar echte Schätze und wir finden Gasmasken, Munition, Gewehre, Kanonen, Flugzeugmotoren, Helme usw. Wie jeden Abend geniessen wir zum Abschluss des Tages unser Dekobier in der hauseigenen Bar der Tauchschule. Obwohl hier in Palau fast alles seinen stolzen Preis hat (ein kleines Beispiel: eine Stunde Flug mit dem Helikopter kostet nur gerade bescheidene 1200 Dollar…), findet man mit etwas Glück immer wieder ein Schnäppchen. Unser Schnäppchen des Tages ist ein super feines Tuna-Sashimi für weniger als 6 Dollar. Mmmhhh… einfach köstlich! Da wir Dank guter Recherche auch mit unserem Tauchpackage Glück haben, sind wir ansonsten Essens technisch bestens versorgt. Mit dem amerikanischen Breakfast und der Lunchbox am Mittag bekommen wir alles was unser Magen an Verpflegung braucht. Und so beschränkt sich unser z’Nacht im Normalfall auf das Apéro. Mit Sam’s Tours haben wir übrigens eine Tauchschule gefunden, die am Mittag sogar Sushi servieren. Das nennen wir Luxus!

Manadarinfische und andere Sorgen

Die grössten Sorgen eines Tauchers sind die Ohren. Ohne Druckausgleich kann man schlicht jegliches abtauchen vergessen. Leider hat sich bei mir in den letzten Tagen ein Schnuppen eingeschlichen, der meinen Druckausgleich doch etwas mehr als erwünscht behindert. Mit Nasenspray und anderen Hausmittelchen schaffe aber auch ich beide Tauchgänge zu absolvieren. Am Blue Corner tauchen wir wieder einmal in mitten von Haien. Hier gilt wirklich das Motto „Riff auf der rechten und Haie auf der linken Seite“. Cool! Auch vier Napoleons begleiten uns die ganze Zeit und einer ist so zutraulich, dass er richtig gehend unsere Streicheleinheiten sucht. Im German Channel suchen wir anschliessend die Mantas, für die Palau ebenfalls bekannt ist. Da jedoch im Moment nicht Manta-Saison ist lässt sich leider keiner von diesen eindrücklichen Tieren blicken. Zurück im Hafen kann es Odi nicht lassen und taucht für einen Jetty-Dive gleich nochmals ab. Zu seiner grossen Freude findet er ganz viele der besonders farbenfrohen Mandarinfische. Ich muss leider passen, da sich mein Schnuppen immer mehr in Richtung Grippe verabschiedet. Wenigstens das Tuna-Sashimi kann mir aber niemand nehmen und viel Schlaf hilft hoffentlich auch, um für den morgigen Tag wieder fit zu sein. Schliesslich verzichtet niemand freiwillig auf einen Tauchgang in Palau…

Der Trick mit der Petflasche

Nach elf Stunden Schlaf sowie einem Wunderpülverchen bin auch ich wieder genug fit zum Tauchen. Wie jeden Tag fährt der Bootscapitain einen anderen Weg durch die wunderbare Landschaft der Rock Islands den Tauchplätzen entgegen. Der erste Tauchgang ist einmal mehr der Hammer. Da sich die Haie nicht sofort zeigen, lockt unser Tauchguide diese mit etwas Lärm von einer leeren Petflasche an. Der Trick funktioniert tatsächlich und nach einigen Minuten sind wir umzingelt von nur gerade 13 Haien. Auch ein 3 Meter grosser Silvertip Shark gibt uns die Ehre. Auf der Fahrt zu unserem letzten Tauchgang im offenen Meer taucht tatsächlich auch noch ein Manta vor unserem Boot auf. Wirklich schade, dass wir diese Spezies nicht auch unter Wasser beobachten konnten. Zurück in der Tauchbasis haben Odi und ich nur noch die Mandarinfische im Kopf. Wieder werden wir am Jetty der Tauchschule fündig und können eine ganze Horde dieser tollen Kreaturen beobachten. Mit diesem seltenen Anblick neigt sich unser letzter Tauchtag langsam aber sicher dem Ende entgegen. Da hilft nur noch ein Dekobier… Auf eine Hammerströmung haben wir übrigens während all den Tauchgängen vergebens gewartet. Zwar haben wir ein paar Mal die Reef Hooks – eine Art Hacken mit Schnur, mit denen man sich am Reef anhängen kann und somit nicht mit der Strömung kämpfen muss – mitgenommen, zum Einsatz kamen diese aber nie.

Fruits Bat Pie

In unserem Tauchpackage ist am letzten Tag eine Kajack-Tour eingeschlossen. Und so erkunden wir die Landschaft der Rock Islands heute vorwiegend mit unserer eigenen Muskelkraft. Die Milky Way Bucht ist bekannt für den gesunden Schlamm, der besonders gut für die Haut sein soll. Klar, dass auch wir uns den Kopf mit diesem Wundermittel einstreichen und auf den Gewinn von ein paar Jährchen hoffen. Unser Anblick erinnert wohl eher an Ausserirdische, denn einige Japaner fotografieren uns wie wild. Den Nachmittag verbringen wir vor allem mit schnorcheln. Noch einmal dürfen wir im Jelly Fish Lake unsere Runden drehen und uns von den 18 Millionen Jelly’s verabschieden. Zum Abendessen verabreden wir uns mit Jerry, einem Ami mit taiwanesischer Abstammung, mit dem wir auch schon die ganze Woche abgetaucht sind. In einem japanischen Restaurant probieren wir einige tolle Spezialitäten. Als Appetizer gibt es ein Super Sashimi mit Tuna, Snapper und Giant Clam. Weiter geht es mit Mangroven Krabbe und DER einheimischen Spezialität: Fruits Bat Pie – eine ganze Fledermaus in einer Suppe gebacken im Ofen. Zum Glück seziert die Kellnerin das Tier für uns in essbare und nicht essbare Teile. Obwohl der Anblick doch eher gewöhnungsbedürftig ist, schmeckt das Fleisch super zart und erstaunlich gut. Einmal mehr ein sehr lohnender kulinarischer Exkurs!

Bye bye Palau

Da unser Flug zurück in die Philippinen erst gegen Abend abfliegt, müssen wir uns den Tag sonst irgendwie sinnvoll um die Ohren schlagen. Wir beschliessen zusammen mit Jerry ein Auto zu mieten und die Insel im Norden von Koror zu erkunden. Erst als wir in das Auto einsteigen und losfahren wollen, merken wir, dass die Palauer das Lenkrad auf der rechten Autoseite montiert haben und auch auf der rechten Strassenseite fahren. Als ob wir von den ständigen Wechsel zwischen Links- und Rechtsverkehr nicht schon genug verwirrt wären, nun also auch noch dies… Richtig lustig wird rechts fahren und rechts sitzen erst beim Überholen. Man sieht gar nix! Dank der neuen Ringstrasse um die Hauptinsel kommen wir zwar rasch vorwärts, finden aber mangels Wegweiser die meisten Sehenswürdigkeiten nicht. Und so stoppen wir nur bei einigen uralten Monolithen, die irgendwie etwas mit den Steinen auf der Osterinsel zu tun haben und beim Capitol, dem neuen Regierungssitz von Palau. Praktisch mitten im Urwald hat sich der Präsident hier ein Abbild des Weissen Hauses gebaut. Das nächste Projekt ist nun die Umsiedlung von möglichst vielen Leuten aus Koror in die Nähe des Regierungsgebäudes. Bis dato gibt es im Umkreis von rund zehn Kilometer ausser diesem Prunkbau überhaupt nichts. Wir sind uns nicht sicher, ob sich diese Pläne in absehbarer Zukunft wirklich verwirklichen lassen werden. Das ganze scheint doch eher ein bisschen suspekt. Mit diesem Landausflug geht unser Aufenthalt in Palau definitiv dem Ende entgegen. Es war einfach wunderbar! Wissen die Götter, wann wir das nächste Mal in der einzigartigen Südsee landen werden… Dass wir wieder in Manila sind, merken wir spätestens im Taxi. Der Fahrer versucht für das Gepäck eine willkürlich erfundene Gebühr zu verlangen. Pech gehabt, mein lieber Taxifahrer – auch in diesem Land kennen wir das Taxibusiness nun langsam aber sicher.

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Palawan

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Wieder einmal eine Pizza

Auch beim Reisen gibt es Tage, die nicht ganz so erfolgreich sind wie gewünscht. Wir verbringen praktisch den ganzen Tag auf der Terrasse des Guesthouses und recherchieren im Internet für unsere Weiterreise in ein paar Wochen – leider ohne die Resultate, die wir uns gewünscht haben. Es scheint als ob der Norden von Manila zu einem zweiten indonesischen Flores wird und wir wieder viele Stunden auf den Strassen sprich im Bus von A nach B verbringen werden. Die Strassen sind kurvig sowie hügelig, die Höchstgeschwindigkeit langsam und Umwege auf sicher. Zu unserem Ärger müssen wir auch noch feststellen, dass die Flugpreise von Taiwan nach Hong Kong horrend sind. Wollen wir möglichst günstig fliegen, müssen wir wohl oder übel nochmals einen kleinen Ausflug auf Manila in Kauf nehmen. Passend zu unseren Recherchen duscht Odi sich und das halbe Zimmer dann auch noch mit einer explodierende Cola Flasche. Hi, hi, hi… Nach einem kurzen Spaziergang durch das Quartier lassen wir es dafür im Einkaufszentrum so richtig krachen und gönnen uns die seit Monaten ersehnte Pizza. Obwohl der Preis fast Schweizer Niveau erreicht, lassen wir uns den Appetit davon nicht verderben und werden mehr als satt. Irgendwie scheinen unsere Magen nicht mehr ganz mit dem westlichen Food mithalten zu können und wir fühlen uns leicht überfüllt. Wir sollten wohl wieder einmal etwas Reis zu uns nehmen… 🙂

Puerto Princesa

Für gerundet 13 Rappen pro Person fliegen wir heute nach Puerto Princesa, dem Hauptort auf der Insel Palawan. Wenn nicht immer noch die Flughafentaxen dazu addiert werden würden, wäre das in der Tat spottbillig… Um die Bordverkäufe in Schwung zu bringen, spielen die Flight Attendants während des Fluges mit den Passagieren einen Wettbewerb. Wer am schnellsten einen bestimmten Gegenstand in die Höhe streckt, gewinnt. Da es noch zu früh am Morgen ist, räumt das Duo Fankhauser-Odermatt keinen Preis ab… Kaum sind wir in Puerto Princessa im Hotel angekommen, verabschiedet sich der strahlend blaue Himmel und Regenwolken ziehen auf. Dies motiviert uns genug, um endlich den lang geplanten Regenjacken-Kauf zu tätigen. Zum Apéro gibt es heute einheimischen Rum für gerundet 43 Rappen, Cola und Chips. Eigentlich ist es ein Wunder, dass bei diesen Preisen nicht mehr Alkoholiker durch die Strassen ziehen. Puerto Princesa ist eine sympathische Provinzhauptstadt. Warum es hier so extrem sauber ist, erfahren wir sofort nach der Ankunft im Hotel, wo wir unverzüglich über das lokale Abfallgesetz informiert werden. Abfallentsorgung auf der Strasse wird hier rigoros geahndet: Vergehen Nr. 1 = CHF 5, Vergehen Nr. 2 = CHF 7, Vergehen Nr. 3 = CHF 25, Vergehen Nr. 4 = 2 Monate Knast. Kein Wunder funktioniert es so gut…

Puerto Princesa Subterranean River National Park

Bevor es hell wird (ca. 4.50 Uhr), werden wir von unseren Nachbarn geweckt. Es scheint, als ob es die Frühaufsteher nicht erwarten können einem Geburtstagskind aus ihrer Truppe zu gratulieren. Als sie im Chor „Happy Birthday“ anstimmen, ist es definitiv geschehen um unsere Nachtruhe. Unser Sonntagsausflug bringt uns zum Puerto Princesa Subterranean River National Park. Die Kalksteinlandschaft wurde von der Unesco wegen ihrem acht Kilometer unterirdisch verlaufenden Fluss zum Weltkulturerbe ernannt. Mit fünf philippinischen Touristen – darunter zwei „zuckersüsse“ Boys, bei denen wir nach dem heutigen Tag auf ca. 100 Fotos und 20 Filmen verewigt sind – fahren wir in einem Minibus nach Sabang. Wir sind nicht ganz die Einzigen, die sich das Naturphänomen anschauen wollen. Wir müssen eine geschlagene Stunde auf ein Boot warten, das uns auf dem Fluss 1,5 Kilometer in die Höhle bringt. Die Grösse der Höhle sowie die Tropfsteingebilde sind faszinierend. Wie immer auf solchen Touren ist das Mittagessen eine kulinarische Zumutung und wir fühlen uns sehr an den lauwarmen Schaufenster-Food in Indonesien erinnert. Igitt! Nach einer kurzen Siesta an einem ganz netten Beach geht es wieder zurück nach Puerto. Im Supermarkt kaufen wir alle Zutaten für ein Pic Nic ein und lassen den Abend bei Brot, Käse und Büchsenfleisch sowie dem Film „Sex and the City“ ausklingen.

Tanzen im Supermarkt

Dieses Mal werden wir nicht frühmorgens sondern mitten in der Nacht von unseren Nachbarn geweckt. Die Geburiparty ist um zwei Uhr nachts immer noch im vollen Gange. Da mir Odi sagt, dass ich nicht à la Luginbühl’s (kleiner Insider für KK und Stuwi…) reagieren soll, kommen meine Ohropax zum ersten Einsatz. Ahhh, eine tolle Erfindung (Frage an KK und Stuwi: sollten wir Luginbühl’s nicht auch solche schenken?)! Als wir von den nächtlichen Eskapaden erholt haben, machen wir uns auf die Entdeckungstour durch Puerto Princesa. Wir finden interessante Strassen, die wohl nicht so oft von Touris besucht werden. Die Kinder jedenfalls haben ihre helle Freude an uns und posieren wieder einmal vor unserer Kamera. Im einzigen Einkaufszentrum, das den Namen Supermarkt verdient hat, machen wir eine kleine Shoppingtour. Odi bekommt ein T-Shirt von der hypen Marke „Hammerhead“ und ich einen Hut, der in der ersten Welt nur 69 Dollar kostet und hier für ein Schnäppchen von 2 Franken zu haben ist. Wir stauen nicht schlecht, als auf einmal Musik erklingt und sich im Gang zwischen den Regalen die Angestellten für einen Tanz versammeln. Mit vollem Einsatz wird hier als Teambildungsmassnahme zusammen getanzt!
 

 
Überhaupt ist der Supermarkt eine echte Angestellten-Hochburg. Schätzungsweise 200 Personen arbeiten hier in einem zum Vergleich bei uns durchschnittlichen Migros. Pro Regal ist ein Security-Man und ein Auffüller beschäftigt und an den 28 Kassen stehen auch immer zwei Angestellte. Trotzdem ist die Arbeitsgeschwindkeit wie sie philippinischer nicht sein könnte. Weil das Pic Nic am Vorabend so gut war, gibt es gleich nochmals eine Wiederholung davon.

Mit dem Töff durchs Hinterland

Auf der Suche nach einer günstigen Töffvermietung verlassen wir am Morgen das Guesthouse. Erst am Ausgang des Dorfes werden wir fündig und fahren ohne ein genaues Ziel zu haben einfach drauf los. Via einer 20 Kilometer langen Holperpiste landen wir schliesslich an einem Strand fernab von jeglichem Tourismus. Hier hin verschlägt es wirklich nur die typischen Aussteigertouristen für mehr als einen Nachmittag. Da wir noch genug Zeit haben, fahren wir noch einige Kilometer gegen Süden und landen auf einer Krokodilfarm. Die en masse gezüchteten Tiere werden, wie mir ein Angestellter versichert, nicht gegessen wohl aber zu Schuhen und Taschen verarbeitet. Hmmm, macht das Sinn? Egal, im restlichen Zoo werden die Tiere artgerecht gehalten, auch wenn der Standard nicht sehr modern ist. Statt kalte philippinische gibt es zum z’Nacht vietnamesiche warme Küche. Mmhhh, die Vietnamesen kochen einfach überall super lecker!

Wann platzt ein Zug?

Einmal mehr führt uns unsere Reiseroute zurück nach Manila. Die Hauptstadt ist und bleibt (leider) der Dreh- und Angelpunkt für sämtliche Verbindungen in und um die Philippinen. Doch positiv denkend wie wir sind, begeben wir uns auch dieses mal auf die Suche nach den wahren Schönheiten dieser Stadt. Um es gleich vorweg zu nehmen – ohne Erfolg. Mit dem ÖV machen wir einen Ausflug in die Mega Mall. Die Fahrt dorthin entpuppt sich als weitaus spannender als das Einkaufsparadies selber. Nur knapp können wir uns neben Tausenden von Philippinos auch noch in die Metro zwängen. Wie die Platzverhältnisse folgerichtig im Wagen aussehen, überlassen wir an dieser Stelle gerne euren Phantasien… Auf der Rückfahrt steigen wir in Makati aus, um uns von der Skyline des Business Districts berieseln zu lassen. Doch auch hier gilt das allgemein gültige Manila-Überlebensmotto: „Augen zu und durch“ und ab auf die Terrasse des Guesthouses.

Die Sprache der Philippinos ist übrigens ganz besonders interessant. Rund Hälfte ist ein Mix aus Englisch und Spanisch und der Rest ein unverständliches ein Kauderwelsch. Obwohl wir demzufolge eigentlich 50% des Geschwafels verstehen sollten, können wir immer nur bei den Zahlen glänzen. Diese sind ganz in spanisch gehalten. Für den Rest sind wir froh, dass hier doch fast alle ein einigermassen verständliches Englisch sprechen.

Es lebe das „Nümmerlisystem“

Heute steht uns wieder einmal ein Organisationstag bevor. Im Internet machen wir uns nochmals auf die Suche nach der billigsten und besten Variante, um von Taipei nach Hong Kong zu reisen. Als wir uns schlussendlich doch für die Route via Manila entscheiden, streikt prompt die Homepage der Fluggesellschaft und wir können unsere Buchung nicht abschliessen. Tja, damit bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als persönlich vorzusprechen. Wer von uns hätte gedacht, dass wir dazu den ganzen Nachmittag brauchen… Auch auf den Philippinen gibt es das weltweit bekannte „Nümmerlisystem“ und frohen Mutes schnappen wir uns eines dieser begehrten Dinger. Oh je, unsere Nummer ist noch hundert geduldige wartende Philippinos weit weg. Kein Problem für uns, schliesslich müssen wir noch ein paar andere Sachen organisieren und so ist die erste Hälfte der Wartezeit relativ rasch vorbei. Doch irgendwann landen auch wir wieder in der Schlange und warten dort weitere zwei Stunden! Die Glücklichen, die einen Sitzplatz im Büro ergattert haben, bekommen zur Unterhaltung Mr. Bean vorgeführt. Zur Freude aller Wartenden verbringt auch er mit seiner Nummer eine geraume Zeit beim Warten. Irgendwann kommen schliesslich auch wir an die Reihe und können unsere drei Flüge wie geplant buchen. Was wir auf unserer Reise mit Sicherheit bis jetzt gelernt haben, ist anstehen und warten. Die Reaktionen auf ähnliche Zustände in der Schweiz wollen wir uns lieber nicht vorstellen… :-).

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