Palawan

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Wieder einmal eine Pizza

Auch beim Reisen gibt es Tage, die nicht ganz so erfolgreich sind wie gewünscht. Wir verbringen praktisch den ganzen Tag auf der Terrasse des Guesthouses und recherchieren im Internet für unsere Weiterreise in ein paar Wochen – leider ohne die Resultate, die wir uns gewünscht haben. Es scheint als ob der Norden von Manila zu einem zweiten indonesischen Flores wird und wir wieder viele Stunden auf den Strassen sprich im Bus von A nach B verbringen werden. Die Strassen sind kurvig sowie hügelig, die Höchstgeschwindigkeit langsam und Umwege auf sicher. Zu unserem Ärger müssen wir auch noch feststellen, dass die Flugpreise von Taiwan nach Hong Kong horrend sind. Wollen wir möglichst günstig fliegen, müssen wir wohl oder übel nochmals einen kleinen Ausflug auf Manila in Kauf nehmen. Passend zu unseren Recherchen duscht Odi sich und das halbe Zimmer dann auch noch mit einer explodierende Cola Flasche. Hi, hi, hi… Nach einem kurzen Spaziergang durch das Quartier lassen wir es dafür im Einkaufszentrum so richtig krachen und gönnen uns die seit Monaten ersehnte Pizza. Obwohl der Preis fast Schweizer Niveau erreicht, lassen wir uns den Appetit davon nicht verderben und werden mehr als satt. Irgendwie scheinen unsere Magen nicht mehr ganz mit dem westlichen Food mithalten zu können und wir fühlen uns leicht überfüllt. Wir sollten wohl wieder einmal etwas Reis zu uns nehmen… 🙂

Puerto Princesa

Für gerundet 13 Rappen pro Person fliegen wir heute nach Puerto Princesa, dem Hauptort auf der Insel Palawan. Wenn nicht immer noch die Flughafentaxen dazu addiert werden würden, wäre das in der Tat spottbillig… Um die Bordverkäufe in Schwung zu bringen, spielen die Flight Attendants während des Fluges mit den Passagieren einen Wettbewerb. Wer am schnellsten einen bestimmten Gegenstand in die Höhe streckt, gewinnt. Da es noch zu früh am Morgen ist, räumt das Duo Fankhauser-Odermatt keinen Preis ab… Kaum sind wir in Puerto Princessa im Hotel angekommen, verabschiedet sich der strahlend blaue Himmel und Regenwolken ziehen auf. Dies motiviert uns genug, um endlich den lang geplanten Regenjacken-Kauf zu tätigen. Zum Apéro gibt es heute einheimischen Rum für gerundet 43 Rappen, Cola und Chips. Eigentlich ist es ein Wunder, dass bei diesen Preisen nicht mehr Alkoholiker durch die Strassen ziehen. Puerto Princesa ist eine sympathische Provinzhauptstadt. Warum es hier so extrem sauber ist, erfahren wir sofort nach der Ankunft im Hotel, wo wir unverzüglich über das lokale Abfallgesetz informiert werden. Abfallentsorgung auf der Strasse wird hier rigoros geahndet: Vergehen Nr. 1 = CHF 5, Vergehen Nr. 2 = CHF 7, Vergehen Nr. 3 = CHF 25, Vergehen Nr. 4 = 2 Monate Knast. Kein Wunder funktioniert es so gut…

Puerto Princesa Subterranean River National Park

Bevor es hell wird (ca. 4.50 Uhr), werden wir von unseren Nachbarn geweckt. Es scheint, als ob es die Frühaufsteher nicht erwarten können einem Geburtstagskind aus ihrer Truppe zu gratulieren. Als sie im Chor „Happy Birthday“ anstimmen, ist es definitiv geschehen um unsere Nachtruhe. Unser Sonntagsausflug bringt uns zum Puerto Princesa Subterranean River National Park. Die Kalksteinlandschaft wurde von der Unesco wegen ihrem acht Kilometer unterirdisch verlaufenden Fluss zum Weltkulturerbe ernannt. Mit fünf philippinischen Touristen – darunter zwei „zuckersüsse“ Boys, bei denen wir nach dem heutigen Tag auf ca. 100 Fotos und 20 Filmen verewigt sind – fahren wir in einem Minibus nach Sabang. Wir sind nicht ganz die Einzigen, die sich das Naturphänomen anschauen wollen. Wir müssen eine geschlagene Stunde auf ein Boot warten, das uns auf dem Fluss 1,5 Kilometer in die Höhle bringt. Die Grösse der Höhle sowie die Tropfsteingebilde sind faszinierend. Wie immer auf solchen Touren ist das Mittagessen eine kulinarische Zumutung und wir fühlen uns sehr an den lauwarmen Schaufenster-Food in Indonesien erinnert. Igitt! Nach einer kurzen Siesta an einem ganz netten Beach geht es wieder zurück nach Puerto. Im Supermarkt kaufen wir alle Zutaten für ein Pic Nic ein und lassen den Abend bei Brot, Käse und Büchsenfleisch sowie dem Film „Sex and the City“ ausklingen.

Tanzen im Supermarkt

Dieses Mal werden wir nicht frühmorgens sondern mitten in der Nacht von unseren Nachbarn geweckt. Die Geburiparty ist um zwei Uhr nachts immer noch im vollen Gange. Da mir Odi sagt, dass ich nicht à la Luginbühl’s (kleiner Insider für KK und Stuwi…) reagieren soll, kommen meine Ohropax zum ersten Einsatz. Ahhh, eine tolle Erfindung (Frage an KK und Stuwi: sollten wir Luginbühl’s nicht auch solche schenken?)! Als wir von den nächtlichen Eskapaden erholt haben, machen wir uns auf die Entdeckungstour durch Puerto Princesa. Wir finden interessante Strassen, die wohl nicht so oft von Touris besucht werden. Die Kinder jedenfalls haben ihre helle Freude an uns und posieren wieder einmal vor unserer Kamera. Im einzigen Einkaufszentrum, das den Namen Supermarkt verdient hat, machen wir eine kleine Shoppingtour. Odi bekommt ein T-Shirt von der hypen Marke „Hammerhead“ und ich einen Hut, der in der ersten Welt nur 69 Dollar kostet und hier für ein Schnäppchen von 2 Franken zu haben ist. Wir stauen nicht schlecht, als auf einmal Musik erklingt und sich im Gang zwischen den Regalen die Angestellten für einen Tanz versammeln. Mit vollem Einsatz wird hier als Teambildungsmassnahme zusammen getanzt!
 

 
Überhaupt ist der Supermarkt eine echte Angestellten-Hochburg. Schätzungsweise 200 Personen arbeiten hier in einem zum Vergleich bei uns durchschnittlichen Migros. Pro Regal ist ein Security-Man und ein Auffüller beschäftigt und an den 28 Kassen stehen auch immer zwei Angestellte. Trotzdem ist die Arbeitsgeschwindkeit wie sie philippinischer nicht sein könnte. Weil das Pic Nic am Vorabend so gut war, gibt es gleich nochmals eine Wiederholung davon.

Mit dem Töff durchs Hinterland

Auf der Suche nach einer günstigen Töffvermietung verlassen wir am Morgen das Guesthouse. Erst am Ausgang des Dorfes werden wir fündig und fahren ohne ein genaues Ziel zu haben einfach drauf los. Via einer 20 Kilometer langen Holperpiste landen wir schliesslich an einem Strand fernab von jeglichem Tourismus. Hier hin verschlägt es wirklich nur die typischen Aussteigertouristen für mehr als einen Nachmittag. Da wir noch genug Zeit haben, fahren wir noch einige Kilometer gegen Süden und landen auf einer Krokodilfarm. Die en masse gezüchteten Tiere werden, wie mir ein Angestellter versichert, nicht gegessen wohl aber zu Schuhen und Taschen verarbeitet. Hmmm, macht das Sinn? Egal, im restlichen Zoo werden die Tiere artgerecht gehalten, auch wenn der Standard nicht sehr modern ist. Statt kalte philippinische gibt es zum z’Nacht vietnamesiche warme Küche. Mmhhh, die Vietnamesen kochen einfach überall super lecker!

Wann platzt ein Zug?

Einmal mehr führt uns unsere Reiseroute zurück nach Manila. Die Hauptstadt ist und bleibt (leider) der Dreh- und Angelpunkt für sämtliche Verbindungen in und um die Philippinen. Doch positiv denkend wie wir sind, begeben wir uns auch dieses mal auf die Suche nach den wahren Schönheiten dieser Stadt. Um es gleich vorweg zu nehmen – ohne Erfolg. Mit dem ÖV machen wir einen Ausflug in die Mega Mall. Die Fahrt dorthin entpuppt sich als weitaus spannender als das Einkaufsparadies selber. Nur knapp können wir uns neben Tausenden von Philippinos auch noch in die Metro zwängen. Wie die Platzverhältnisse folgerichtig im Wagen aussehen, überlassen wir an dieser Stelle gerne euren Phantasien… Auf der Rückfahrt steigen wir in Makati aus, um uns von der Skyline des Business Districts berieseln zu lassen. Doch auch hier gilt das allgemein gültige Manila-Überlebensmotto: „Augen zu und durch“ und ab auf die Terrasse des Guesthouses.

Die Sprache der Philippinos ist übrigens ganz besonders interessant. Rund Hälfte ist ein Mix aus Englisch und Spanisch und der Rest ein unverständliches ein Kauderwelsch. Obwohl wir demzufolge eigentlich 50% des Geschwafels verstehen sollten, können wir immer nur bei den Zahlen glänzen. Diese sind ganz in spanisch gehalten. Für den Rest sind wir froh, dass hier doch fast alle ein einigermassen verständliches Englisch sprechen.

Es lebe das „Nümmerlisystem“

Heute steht uns wieder einmal ein Organisationstag bevor. Im Internet machen wir uns nochmals auf die Suche nach der billigsten und besten Variante, um von Taipei nach Hong Kong zu reisen. Als wir uns schlussendlich doch für die Route via Manila entscheiden, streikt prompt die Homepage der Fluggesellschaft und wir können unsere Buchung nicht abschliessen. Tja, damit bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als persönlich vorzusprechen. Wer von uns hätte gedacht, dass wir dazu den ganzen Nachmittag brauchen… Auch auf den Philippinen gibt es das weltweit bekannte „Nümmerlisystem“ und frohen Mutes schnappen wir uns eines dieser begehrten Dinger. Oh je, unsere Nummer ist noch hundert geduldige wartende Philippinos weit weg. Kein Problem für uns, schliesslich müssen wir noch ein paar andere Sachen organisieren und so ist die erste Hälfte der Wartezeit relativ rasch vorbei. Doch irgendwann landen auch wir wieder in der Schlange und warten dort weitere zwei Stunden! Die Glücklichen, die einen Sitzplatz im Büro ergattert haben, bekommen zur Unterhaltung Mr. Bean vorgeführt. Zur Freude aller Wartenden verbringt auch er mit seiner Nummer eine geraume Zeit beim Warten. Irgendwann kommen schliesslich auch wir an die Reihe und können unsere drei Flüge wie geplant buchen. Was wir auf unserer Reise mit Sicherheit bis jetzt gelernt haben, ist anstehen und warten. Die Reaktionen auf ähnliche Zustände in der Schweiz wollen wir uns lieber nicht vorstellen… :-).

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2 thoughts on “Palawan

  1. Kojak

    Hey Ody ich hoffe du hast das ganze Video augezeichnet, der Dance gefällt mir. Führenwir doch gleich bei IT ein. Jeden morgen auf dem Parklplatz 😉

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