Monthly Archives: September 2008

Central Thailand

Short cut zu den Bildern

Fasch es Loch im Gring

Ausgeschlafen und erholt machen wir uns gegen Mittag auf ins MBK. Da wir keine grosse Lust haben schon am Morgen früh mit einem Taxi- oder Tuk Tuk-Fahrer zu verhandeln und wir am Bahnhof sowieso noch einen Fahrplan besorgen müssen, wollen wir mit der Metro ins Shoppingparadies fahren. Weit kommen wir jedoch nicht, denn Odi schlägt schon nach ein paar Meter an einer Sonnenstore ziemlich heftig den Kopf an. Zum Glück ist die Wunde nicht so tief, dass man nähen müsste und wir können den Schaden mit einem „sexy“ Pflaster wieder einigermassen beheben. Im MBK konzentrieren wir uns vor allem auf das visuelle Shopping. Einzig Odi kauft sich einen Ersatz für seine „verlöcherten“ Jeans sowie ein neues T-Shirt. Alles andere werden wir erst kurz vor unserer Heimreise kaufen. Schliesslich wollen wir unsere Tramper nicht gleich wieder mit unnötigem Ballast füllen. Für den Rest des Nachmittags verziehen wir uns deshalb ins Kino und amüsieren uns beim Film „Zohan“. Auf dem Rückweg im Taxi (ja, am offiziellen Taxistand im MBK haben wir einen freundlichen Fahrer gefunden…) müssen wir feststellen, dass das ÖV-Konzept von Bangkok wirklich eine Katastrophe ist und bleibt. Oder wart ihr schon mal in einer Stadt in der das Taxi günstiger ist als die Metro?

Bus 73

Laut den Informationen im alleinigen Planet sollte Bus 73 eigentlich die Lösung für alle unsere „Transportprobleme“ Richtung MBK sein. Der Zufall will es, dass wir nur wenige Meter neben unserem Hotel die dazugehörige Bushaltestelle entdecken. Ohne lange zu überlegen, springen wir in den nächsten Bus und fahren tatsächlich auf direktem Weg zu einem Spottpreis in das Shoppingcenter. Judihui, damit sind wir sämtliche Preisdiskussionen sowie den langen Umweg mit der Metro auf einen Schlag für immer los! Im MBK verbringen wir die meiste Zeit in einem Coffeeshop mit gratis W-LAN. Zu einem feinen Kaffee können wir so wieder einmal ohne Zeitdruck ein paar Mails beantworten und durch das WorldWideWeb surfen. Nachdem Odi seinen obligaten T-Shirt Kauf getätigt hat, fahren wir mit dem Bus wieder zurück ins Chinatown, wo wir den Rest des Abends bei einem Bier auf der Dachterrasse des Hotels geniessen.

Sangkhlaburi

Der Wecker holt uns früh aus den Federn. Unser Ziel ist ein von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannter Nationalpark an der Grenze zu Burma. Die Busfahrt klappt trotz einmaligen Umsteigen ohne Probleme und schneller als erwartet kommen wir sieben Stunden später an unserem Ziel an. Da von Sangkhlaburi keine Karte im Reiseführer abgedruckt ist, laufen wir in den ersten Minuten ziemlich orientierungslos durch das Dorf. Nach einigem Suchen finden wir schliesslich einen freundlichen und englisch sprechenden Thai. Ohne zu zögern stellt er uns zwei Mopedtaxis zur Verfügung, die uns umsonst zu der von uns gesuchten Unterkunft bringen. Nach ein paar Tagen in Bangkok können wir kaum glauben, wie unaufdringlich und zurückhaltend die Thais in dieser Gegend sind. Leider ist die Regenzeit in dieser Region noch nicht ganz zu Ende und beim Gedanken an das geplante  Dschungeltrekking im erwähnten Nationalpark macht sich bei uns beiden bald eine gewisse Ernüchterung breit. Wie gerufen kommt uns daher die Information, dass der Nationalpark für „Otto-Normal-Tourist“ gar nicht zugänglich ist und wir uns deshalb mit einem Blick aus der Ferne begnügen müssen. Um uns noch ein bisschen die Beine zu vertreten, machen wir einen kurzen Spaziergang zum Khao Laem Lake. Ein Grossteil der Bevölkerung lebt hier auch heute noch in schwimmenden Häusern auf dem See. Das idyllische Bild wird einzig durch die doch recht zahlreich vorhandenen Bungalows für Touristen gestört. Im Bett unseres Hostels stellen wir fest, dass das Zitat im Lonely Planet – it isn’t the cleanest in town, but it is the cheapest – eine Spur Wahrheit beinhaltet. Wir haben in der Tat wieder einmal eine rechte Absteige erwischt und sind uns einig, dass wir gewisse Löcher doch langsam aber sicher satt haben!

Kanchanaburi

Als Ersatz für den gestrichenen Dschungeltrek machen wir nach dem z’Morge eine einstündige Bootsfahrt auf dem Khao Laem Lake. Aufgrund eines neuen Staudammes wurde hier vor einigen Jahren ein Dorf vollständig überflutet. Als stumme Zeugen ragen heute das Dach einer Pagode sowie einige Bäume aus dem Wasser. Wieder an Land schnappen wir unsere Tramper und springen in den nächsten Bus. Der kurze Ausflug nach Sangkhlaburi wird somit als eine Art Nullnummer in unsere Reisegeschichte eingehen… Am Busterminal in Kanchanaburi überwindet Odi tatsächlich seine jahrelange Ritschka-Phobie und steigt ohne jeglichen Druck von meiner Seite freiwillig in ein solches Gefährt ein. Schon nach wenigen Minuten ist er sichtlich froh, dass er bei den tropischen Temperaturen die weite Strecke zum Hostel gefahren wird. Nach einem Tagesausflug vor ein paar Jahren hätte niemand von uns beiden gedacht, dass wir je wieder hier landen werden. Umso überraschter sind wir, als wir  auf eine Backpacker-Strasse treffen, wo sich Hostels, Restaurants und Bars dicht aneinander gedrängt aufreihen. Spätestens als wir ein ruhiges Hostel mit Garten finden und das saubere und helle Zimmer beziehen, sind wir glücklich wieder hier zu sein. Kanchanaburi verdankt seine Bekanntheit der „Death Railway“, die die Japaner während des zweiten Weltkriegs zwischen Thailand und Burma gebaut haben. 100’000 Kriegsgefangene haben während dem Bau ihr Leben aufgrund miserabler Zustände verloren. Auf dem lokalen Friedhof, dem wir einen kurzen Besuch abstatten, haben einige Engländer, Aussies und Holländer ihre letzte Ruhe gefunden. Zum z’Nacht lassen wir es uns in einer Strassenküche à la Ko Tao (ja KK und Stuwi, er hat sehr oft erwähnt, wie toll es hier doch ist…) richtig gut gehen. Unglaublich was die Köchin mit ihrer minimalen Einrichtung im Nu für uns auf den Tisch zaubert!

Death Railway

Heute wollen wir den berühmtesten Teil der Death Railway mit dem Zug abfahren. Die Strecke ab Kanchanaburi in Richtung burmesische Grenze soll aufgrund ihrer Topografie ganz besonders spektakulär sein. Spätestens bei der Haltestelle vor der Brücke am Kwai sind wir froh, dass wir unsere Fensterplätze Fahrrichtung links bereits in der Stadt bezogen  haben. Ohne Vorwarnung drängeln sich die Pauschaltouristen plötzlich zu Hunderten in den Zug. Leider entpuppt sich die Fahrt als kleine Enttäuschung. Der bekannteste Abschnitt ist nur wenige Meter lang und wurde zudem stark renoviert.

Thailand, Kanchanaburi, Death Railway

An der Endstation beobachten wir die Thais am Baden bei einem Wasserfall. Dabei stellen wir überrascht fest, dass alle Frauen sowie die meisten Männer voll bekleidet in das kühle Nass springen. Obwohl wir nun doch schon öfters in einem buddhistischen Land auf Besuch waren, ist dieser Anblick für uns doch eher ungewohnt und neu. Zurück in Kanchanaburi werden wir beim Apéro auf unserer Terrassse unfreiwillig Opfer eines hinterhältigen Gecko-Angriffes. Genau über uns hat sich eine fünfköpfige Familie versammelt, die dort ohne Vorwarnung ihre Abendtoilette verrichtet. Glücklicherweise rutscht Odi nach dem ersten Volltreffen einen Meter nach rechts, denn das Sprichwort „Alles Gute kommt von oben“ können wir heute definitiv nicht unterstützen.

Tiger Temple

Seit wir zu Hause im Fernsehen eine Reportage über den Tiger Tempel gesehen haben, war für uns klar, dass wir bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit den dort lebenden Mönchen und Tigern einen Besuch abstatten wollen. Heute ist es nun soweit und wir machen uns mit einem gemieteten Roller auf den Weg. Da die Tiere immer erst am Nachmittag für interessierte Besucher aus ihren Gehegen geführt werden, stoppen wir am Morgen bei einem historischen Park, der mit den Tempelanlagen von Angkor Wat verwandt ist. In der Tat können wir gewisse Parallelen feststellen und wir nutzen das Sonnenlicht, um ein paar gute Aufnahmen zu machen. Irgendwann ist es schliesslich Zeit zu den Mönchen und Tigern zu fahren. Am Eingang werden wir von einem beissenden Gestank empfangen. Nachdem wir den für thailändische Verhältnisse übermässig hohen Eintrittspreis beglichen und eine Art „Ich weiss das Tiger gefährlich sind“-Zettel unterschrieben haben, dürfen wir die Anlage betreten. Durch einen dreckigen und chaotischen anmutenden Innenhof geht es an frei herumlaufenden Wasserbüffel, Wildschweinen, Ziegen, Pferden, usw. vorbei Richtung „Tiger Walk“. Mit ein paar Hundert weiteren Touristen sind wir gerade rechtzeitig eingetroffen, um die Tiger in einem Konvoi in den Canyon zu begleiten. Langsam aber sicher dämmert es uns, dass der ganze Spass doch recht fragwürdig scheint und wir uns wohl ein bisschen zu viel erhofft haben. Im Canyon angekommen müssen die Wildkatzen für Fotos mit den Touristen posieren. Da man zum Knuddeln weitere dreissig Franken hinblättern muss, entscheiden wir uns für die kostenlose Variante. Einzeln werden wir von einem Angestellten an der Hand von Tiger zu Tiger geführt und abgelichtet. Die Tiere machen trotz des riesigen Tamtam praktisch keinen Wank und dösen scheinbar friedlich vor sich hin. Obwohl auch wir zugegebenermassen Freude an den Bildern haben, fällt unser Fazit doch eher nüchtern aus. Wie kann es sein, dass diese Wildkatzen jeden Nachmittag dieses Schauspiel mitmachen? Spätestens als wir im hinteren Teil der Anlage auf einen ziemlich unzufriedenen Tiger (der hinter Gittern ist) treffen, ist unser Respekt vor diesen Tieren jedenfalls im Nu wieder zurück. Weiter fragen wir uns, was mit all dem Eintritts- und Fotogeld passiert. Die Anlage ist derart schlecht unterhalten und unvollständig gebaut, dass wohl kaum von einem ernst gemeinten Auswilderungsprojekt die Rede sein kann. Auch die Bezeichnung Tempelanlage ist aus unserer Sicht eher etwas übertrieben. Wir finden zwar einen mikrigen Tempel, in dem ein Mönch mit uns sogar ein paar Raucherstäbchen anzündet, aber man sollte auch in dieser Hinsicht nicht zu viel erwarten. Ob hier tatsächlich Mönche wohnen, können wir nicht beurteilen. Wir haben jedenfalls auf dem ganzen Areal nur drei von ihnen entdeckt. Ziemlich enttäuscht lassen wir den Tiger Tempel hinter uns und fahren nach einem kurzen Fotostopp bei der Death Railway zurück nach Kanchanaburi. Zwei Kilometer vor dem Ziel sitzen wir auf einmal etwa zehn Zentimeter tiefer auf unserem Gefährt. Wir haben noch nicht einmal besprochen was jetzt zu tun ist, kommt uns schon ein Thai zu Hilfe und führt uns in die nächste Werkstatt. Zehn Minuten und weniger als einen Franken später ist der Hinterreifen repariert und wir wieder einmal mehr als erstaunt über die hilfsbereiten und ehrlichen Thais.

Erholung pur

Unser heutiges Programm geht wieder einmal in das Kapital Erholung. Ausgeschlafen machen wir einen zweistündigen Spaziergang durch das Städtchen. Die zwei Stunden haben uns so geschafft, dass wir danach einzig noch zum Lesen fähig sind… :-). Uff, zum Glück ist nicht jeder Tag so stressig!

Es gibt immer eine einheimische Variante…

Nach vier Nächten in Kanchanaburi gilt es heute Abschied von diesem netten Plätzchen zu nehmen. Am Southern Busterminal in Bangkok, welches sich zu Odis totaler Verwirrung im Westen der Stadt befindet, machen wir uns auf die Suche nach dem lokalen Bus, der uns an den Flughafen bringt. Obwohl uns alle an die Taxis verweisen, sind wir überzeugt, dass es eine billigere Variante geben muss. Tatsächlich finden wir nach einigem Suchen die gewünschte Linie. Dank unserer Ausdauer sparen wir rund den vierfachen Betrag im  Vergleich zu einer Taxifahrt! Eine gewisse Hartnäckigkeit zahlt sich eben immer irgendwie aus… Da unser Flug nach Myanmar morgen in aller Frühe abfliegt, steigen wir für eine Nacht in einem Hotel gleich neben dem Flughafen ab. Dies ermöglicht uns ein paar Minuten länger Schlaf und dazu werden wir erst noch mit einem Shuttleservice zum Terminal gebracht. Was will man mehr…

Die versierten Südostasienkenner fragen sich vielleicht, warum wir nicht direkt aus der Region um Kanchanaburi in Myanmar eingereist sind. Obwohl wir uns nun während einer Woche nur einen Steinwurf von diesem Land entfernt aufgehalten haben, ist eine Einreise auf dem Landweg leider nicht möglich. Viele Gebiete in Myanmar sind bis heute für Touristen gesperrt und deshalb sind auch wir gezwungen ab Bangkok mit dem Flugzeug einzureisen.

Hier sind die Bilder

Macau

Short cut zu den Bildern

25 Stunden im Zug

Zwei Stunden vor Zugabfahrt sind wir am Westbahnhof von Beijing. Wie wir rasch feststellen, ist unser frühzeitiges Eintreffen mehr als weise, bekommen wir hier doch bereits den chinesischen Ausreisestempel in den Pass. Im Zug markieren wir als erstes unser „Revier“. Wir haben die beiden obersten (und wegen der Kletterpartie wohl auch günstigsten) Betten im 6er-Abteil Hard Sleeper reserviert. Wir sind mehr als zufrieden mit unserer Wahl, haben wir so doch genug Platz für unser Gepäck und Odi für seine Beine. Auch können wir hier oben so etwas ähnliches wie Privatsphäre geniessen. Der einzige Nachteil: die Liegen sind wirklich nur zum Liegen und nicht zum Sitzen gedacht. Die ersten Stunden gehen erstaunlich rasch vorbei und wir geniessen es einfach nur faul herum zu liegen und ein bisschen zu lesen. Zum Abendessen machen wir einen Ausflug in den Speisewagen. Die Auswahl ist erstaunlich vielfältig und das Essen schmeckt ganz gut. Punkt zehn Uhr werden schliesslich die Lichter gelöscht. Innerhalb weniger Minuten kehrt Ruhe ein und auch wir schlafen nach einigen Anfangsschwierigkeiten irgendwann ein.

Immer noch im Zug

Etwas unsanft werden wir um sieben Uhr morgens vom grellen Licht über unseren Köpfen geweckt. Im Nu ist der ganze Wagen wach und auf den Beinen. Geschäftig werden überall Nudelsuppen und andere Leckereien zubereitet. Wir bleiben lieber noch etwas liegen und begnügen uns zum Frühstück mit ein paar Crackers. Irgendwann nach über 26 Stunden fahren wir schliesslich in Hong Kong ein. Zugegebenermassen sind wir nicht ganz unglücklich, dass wir endlich an unserem Ziel sind. Wir müssen jedoch auch erwähnen, dass die Fahrt doch erstaunlich angenehm war. Nachdem wir das Gepäck im Hostel deponiert haben, machen wir eine kurze Shoppingtour. Im Vergleich zu China ist Hong Kong ein wahres Schlaraffenland. Hier gibt es (wie bei uns zu Hause…) schlicht alles was man sich wünschen kann. Unsere Gelüste entscheiden sich schliesslich für ein Flasche Rotwein und eine Ladung Sushi. Zu einem englischen TV-Kanal (endlich verstehen wir wieder einmal etwas!) lassen wir es uns den restlichen Abend so richtig gut gehen.

Schon wieder 9 Kilo weniger

Da wir Hong Kong bei unserem ersten Aufenthalt schon mehr als ausgiebig besichtigt haben, können wir den heutigen Tag ohne schlechtes Gewissen ruhig angehen. Wir wollen heute unser letztes Päckli auf den Weg in die Heimat schicken und beschäftigen uns so mehr oder weniger den ganze Morgen mit einpacken. Da es in der Schachtel noch etwas Platz hat, durchsuchen wir auch gleich noch unsere Tramper auf unnötigen Ballast. Schliesslich bringen wir wieder ganze neun Kilos zur Post! Gute Reise, liebe Souvenirs, wer ist wohl eher zu Hause? Nachdem wir in der Bibliothek auch noch die wichtigsten Dokumente für die kommenden Wochen ausgedruckt haben, verziehen wir uns wieder in das klimatisierte Zimmer. Dank einem ungeschützten WLAN eines netten Nachbarn können wir hier noch ein paar Mails beantworten und ein bisschen im Netz surfen.

Macau

Kennt jemand von euch Macau? Falls nein, dann geht es euch genau gleich wie uns bis vor ein paar Wochen. Macau liegt 65 Kilometer westlich von Hong Kong und war bis vor ein paar Jahren ebenfalls eine europäische Kolonie. Gleichzeitig mit der Rückgabe von Hong Kong an China zogen sich 1999 auch die Portugiesen aus dieser Region zurück. Heute lockt Macau die meist asiatischen Touristen vor allem aus zwei Gründen an: 1. kann man hier einen Haufen portugiesische Kolonialbauten bewundern und 2. ist Macau eine wahre Casino-Hochburg.

Macau

Ob ihr’s glaubt oder nicht, aber hier wird mehr Geld als in Las Vegas umgesetzt! Da zudem die Flüge ab Macau Richtung Thailand einen ganzen Happen günstiger sind, wollen wir eine Nacht in dieser Stadt bleiben und uns heute vor allem die Kolonialbauten ein bisschen näher ansehen. Für die Überfahrt mit der Fähre brauchen wir eine knappe Stunde. Als wir aussteigen, können wir es kaum glauben, dass hier neben Chinesisch alles auch auf Portugiesisch angeschrieben ist. Obwohl wir bekanntlich kein Wort Portugiesisch sprechen, haben wir irgendwie das Gefühl, als ob wir auf einmal dieser Sprache mächtig sind. Spätestens als wir auch noch die ersten alten Gebäude entdecken, fühlen wir uns fast wie irgendwo bei uns im südlichen Europa. Nachdem wir das Gepäck im Hotel deponiert haben, machen wir uns zu Fuss auf Entdeckungstour. Die Bauten sind wirklich toll und für Asien doch sehr aussergewöhnlich. Da das Wetter heute brutal heiss ist, müssen wir schon nach kurzer Zeit in ein Museum flüchten. Obwohl wir ja sonst nicht so auf Mueseumsbesuche stehen, entpuppt sich dieses als sehr informativ und äusserst spannend. Nachdem wir die Altstadt sowie den wichtigsten Tempel der Stadt inklusive dem teuersten und grössten Räucherstäbchen, das wir je gesehen haben (kostet nur gerade 400 Fränkli und ist ca. 2 m hoch) besichtigt haben, fahren wir mit dem Bus zu den Casinos. Nach einem kurzen Rundgang durch das Europapark ähnliche Viertel, investieren wir unser Geld lieber in ein leckeres z’Nacht. Auch nach sechs Monaten in Asien haben wir heute wieder einmal überhaupt kein Mass und bestellen Futter für eine halbe Armee. Als Folge verbringen wir den Rest des Abends vor allem liegend und einander die Ohren voll jammernd in unserem Zimmer. Das Hotel befindet sich übrigens sehr zur Freude von Odi in einer Strasse, in der schon Indiana Jones seine Abenteuer erlebt hat.

Welcome back to crazy Bangkok!

Die heutige Nacht versetzt uns zurück in die „Klimaanlage-freie-Zeit“ im Red Centre von Australien. Die Hitze im Zimmer ist derart unerträglich, dass wir praktisch kein Auge zu tun. Als wir genug im eigenen Schweiss gebadet haben und Odi sich sein Kissen nicht mehr mit einer riesigen Kackerlacke teilen will, verziehen wir uns in den erst besten klimatisierten Raum ausserhalb des Hotels. Unsere Rettung findet sich in Form eines MC Donalds. Hier versuchen wir unseren Flüssigkeitsverlust mit diversen Getränken wieder wett zu machen. Im Wissen, dass wohl auch der Flughafen über eine Klimaanlage verfügt, machen wir uns schliesslich viel zu früh auf den Weg dorthin. Bevor wir jedoch mit unseren Tramper am Rücken überhaupt in einen Bus einsteigen können, müssen wir uns fast eine Stunde gedulden. Die Busse sind derart überfüllt, dass wir uns unmöglich auch noch hinein quetschen können resp. wollen. Irgendwann am Nachmittag landen wir schliesslich in Bangkok. Dass hier in Thailand wieder ein anderer Wind weht, wird uns bereits im Taxi bewusst. Obwohl wir wie immer am offiziellen Taxistand in ein Gefährt hüpfen, ist der Taxameter manipuliert und springt von 99 gleich auf 200 Bath. Pech gehabt, lieber Taxifaher, aber auf diesen billigen Trick fallen wir nach so langer Zeit in Asien nicht mehr rein. Während Odi sich vor dem Hotel um das Gepäck kümmert und im 7-eleven rasch kleine Noten organisiert, versuche ich im Taxi Zeit zu gewinnen und dem Fahrer zu erklären was Sache ist. Wie immer in solchen Situationen verschwinden die Englischkenntnisse des Gegenüber urplötzlich im Nu. Als Odi mit Münz zurück ist, schmeissen wir ihm den richtigen Betrag hin und lassen ihn mit einem langen Gesicht zurück. Super, diese Teamarbeit! Obwohl wir nur ungefähr vier Monate nicht mehr hier waren, hat sich doch schon wieder einiges verändert. Uns fällt auf, dass das Verkehrsaufkommen drastisch nachgelassen und sich dafür die Anzahl der Strassenküchen verdoppelt hat. Da wir in der in der nächsten Zeit noch einige Abende hier verbringen werden, kehren wir heute zum Anfang in unserer Stammbeiz ein. Wie immer schmecken der Fisch und die Zutaten super gut. Auf dem kurzen Heimweg ins Hotel begegnen uns sehr zu meiner Freude zwei Elefantenbabys. Was wir bis anhin nur im TV gesehen und im Reiseführer gelesen haben, gibt es also doch in Bangkok. Welcome back to crazy Bangkok!

Hier sind die Bilder