Short cut zu den Fischbildern
Manado
Trotz ausreichend grosser Sitzbank, schlafen wir am Flughafen von K.L. keine Minute. Erst als wir im Flugzeug nach Manado sitzen, überkommt uns die grosse Müdigkeit, die unsere Augen noch vor dem Start zufallen lässt. Während Odi nach zwei Stunden wieder wach ist, verschlafe ich die ganzen vier Stunden Flug bis nach Indonesien. Als wir das Land vor ein paar Monaten verlassen haben, waren wir uns eigentlich fast sicher, dass wir hier nicht so schnell wieder einreisen werden. Doch manchmal kommt es eben anders als man denkt… Auf der Suche nach einem letzten Tauchabenteuer, haben wir uns von den vielen positiven Erzählungen anderer Taucher inspirieren lassen und uns schliesslich entschieden, die Unterwasserwelt von Nordsulawesi genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei werden wir die ersten drei Nächte in Lembeh verbringen, bevor wir für weitere sechs Nächte nach Bunaken umziehen. Doch bevor wir heute überhaupt an irgendwelche Fische denken mögen, legen wir uns nun erstmals hin und erholen uns von der doch recht kurzen Nacht am Flughafen.
Lembeh Strait
Damit man am Tauchen in der Lembeh Strait seinen Spass findet, muss man vielleicht ein bisschen verrückt sein. Wer hier hin kommt, um mit tropischen Fischen an farbenfrohen Korallenriffen und guter Sicht zu tauchen, ist jedenfalls am falschen Platz. Die Lembeh Strait ist nämlich ein natürlicher Schiffskanal mit Hafenzugang sowie entsprechend viel Verkehr. Wer jedoch nichts gegen Sand- und Schlammtauchgänge einzuwenden hat sowie ganz spezielle und eher kleinere Meeresbewohner liebt, ist hier genau am richtigen Ort. Bereits auf dem ersten Tauchgang begegnen wir allerhand atemberaubenden Tieren, die wir noch nie in unserem Leben vor die Taucherbrille resp. die Unterwasserkamera bekommen haben. Teilweise sind die Dinger derart klein, dass wir sogar die Lupe zur Hilfe nehmen müssen! Wie sehr hier alle von dem vielen Kleingetier fasziniert sind, zeigt auch die Tatsache, dass ich die einzige Taucherin ohne eigene Kamera bin. Doch da Odi bekanntlich den Part des (Tier-)Fotografen übernimmt, bekomme auch ich ganz bestimmt von jeder Kreatur das entsprechende Abbild. Im Wissen, dass alle Nicht-Taucher die vielen Fischfotos wohl ziemlich ätzend finden werden, möchten wir uns bereits an dieser Stelle für die doch recht fischhaltige Gallery entschuldigen…
Zu unserer Überraschung hat es hier sogar der Nachttauchgang in sich! Eigentlich sind wir keine grossen Fans vom Tauchen mit Lampe, aber spätestens als sich eine spanische Tänzerin in meinem Lichtstrahl zeigt, bin ich hin und weg. Wow!
Abfallentsorgung à la Indonesien
Nach den üblichen zwei Tauchgängen am Morgen tauchen wir heute auch am Nachmittag nochmals ab. Schliesslich wollen wir die zwei Tage in Lembeh so gut wie möglich auskosten. Das einzige was uns unter Wasser wirklich stört, ist der viele Abfall. Wie wir bereits bei unserem ersten Aufenthalt in Indonesien festgestellt haben, wird hier so ziemlich alles was nicht mehr gebraucht wird im Meer versenkt. So unglaublich dies für uns auch klingen mag, fühlen sich die Meeresbewohner der Lembeh Strait auch gerade deswegen hier ganz besonders wohl. Auf der Insel gibt es ansonsten nicht viel zu tun. Den schönen Strand, die Sonnenliegen sowie jegliche weitere Luxusgüter sucht man jedenfalls vergebens. Neben der Hauptaktivität Tauchen bleibt so viel Zeit zum Lesen, Ausspannen und Schlafen. Ungewohnt ist für uns, dass alle Gäste drei Mal im Tag zusammen an einem riesigen Tisch essen. Da sich hierhin eigentlich nur Taucher verirren, müssen wir wohl nicht erwähnen, welches Thema dabei dominierend ist. Manchmal wird sogar für unseren Gusto etwas zu viel „gefachsimpelt“…
Auf zur nächsten Insel
Mit Sack und Pack machen wir uns nach dem Frühstück auf nach Bunaken, einer weiteren Taucherdestination in der Region um Manado. Da das Resort unserer Tauchschule in den ersten zwei Nächten ausgebucht war, werden wir vorerst in einer einfachen Bungalowanlage ein paar Minuten weiter untergebracht. Nach einer kurzen Erholungsphase in der hauseigenen Hängematte können wir uns trotz einigen Anlaufschwierigkeiten gegenseitig zu einem kurzen Schnorchelgang motivieren. Um zum Hausriff zu kommen, muss man je nach Wasserstand entweder durch einen Mangrovenwald waten oder schwimmen. Ich finde den Anblick der Bäume von unten nur bedingt amüsant und bin froh, dass es hier wie sonst in solchen Gewässern üblich keine Krokodile gibt… Zum Schlummerbier werden wir nach dem z’Nacht von den Langzeitgästen in die nächste Bar ausgeführt. Zu einem kalten Bier spielt die Hausband für uns ein paar Songs. Obwohl das Schlagzeug sowie das Mikrofon selbst gebastelt sind, liefern die Jungs eine tolle Show. Einmal mehr wird uns bewusst, dass Improvisation in diesen Ländern oft das halbe Leben ist!
Bunaken
Die Tauchplätze in Bunaken könnten im Vergleich zu Lembeh unterschiedlicher kaum sein. Hier gibt es wieder jede Menge nette Korallen und viele bunte Fische.
Bereits nach den ersten zwei Tauchgängen müssen wir feststellen, dass wir uns insgeheim ein bisschen mehr erhofft haben. Zu verwöhnt von den vielen Topspots, die wir überall auf der Welt schon betaucht haben, haut es uns mindestens nach dem ersten Tag (noch) nicht aus den Flossen. Zudem war heute die Strömung derart stark, dass wir vor allem für meinen Geschmack doch etwas gar heftig paddeln mussten. Es bleibt die Hoffnung, dass die besten Dive Sites noch auf uns warten…
Dekotauchgänge
Bevor wir heute mit dem Boot ablegen, bringen wir unsere sieben Sachen in das Tauchresort und beziehen die neue Unterkunft. Nach der doch sehr einfachen Hütte können wir kaum glauben, wie nett das neue Bungalow ist. Den Rest des Vormittages verbringen wir wie gewohnt im Wasser. Mit unserem persönlichen Diveguide, der langsam aber sicher seine Schüchternheit verliert, tauchen wir richtig tief ab. Irgendwie gilt für uns die allgemein gültige maximale Tiefe nicht wirklich und wir machen zwei richtige Dekotauchgänge. Ein Wunder, dass die Luft reicht, bis wir wieder nach oben dürfen… :-). Am Nachmittag verwandelt sich vor allem Odi immer in eine wandelnde Schlaftablette, die zu fast keiner Aktivität mehr zu bewegen ist. Mindestens heute kann ich ihn aber zu einem Spaziergang ins Dorf überreden. Wie fast überall in Südostasien treffen wir auch hier auf Kinder, die sich kaum an den Fotos von ihnen satt sehen können und deshalb nur zu gerne für uns posieren. Selbstverständlich lassen wir uns nicht zweimal bitten und haben mindestens genau so viel Freude am Resultat wie die Kleinen.
Ein Auszug aus unseren Logbüchern
Datum: 16.10.2008
Tauchgang Nr.: 144 (Karin) / 133 (Odi)
Tauchplatz: Ron’s Point – Bunaken
Durchschnittliche Tiefe: 16,1 m
Maximale Tiefe: 33,8 m
Tauchzeit: 64 Minuten
Wassertemperatur: 29 Grad
Bemerkungen: Strömung wie in einer Waschmaschine, VBF (viele bunte Fische)
Datum: 16.10.2008
Tauchgang Nr. 145 (Karin) / 134 (Odi)
Tauchplatz: Lekuan II – Bunaken
Durchschnittliche Tiefe: 10.9 m
Maximale Tiefe: 26,5 m
Tauchzeit: 77 Minuten
Wassertemperatur: 29 Grad
Bemerkungen: nettes Riff an einer Steilwand, SAU (same as usual), zum Glück beisst der Triggerfish nur unserem Divemaster ein Loch in die Flossen
Ganz viele Delfine
Auf der langen Bootsfahrt zum Barracuda Point werden wir heute Morgen während ein paar Minuten von einer grossen Delfinschule begleitet. Überall springt immer wieder ein Tier aus dem Wasser und lässt dabei vor allem die Herzen der weiblichen Tauchgäste höher schlagen. Der nächste Höhepunkt folgt kurze Zeit später unter Wasser. Über zehn Minuten können wir mit einem Barracudaschwarm schwimmen und die Fische aus nächster Distanz bewundern. Auf dem zweiten Tauchgang zeigt sich auf einmal eine über zwei Meter lange Seeschlange. Das Tier ist derart übernatürlich gross, dass sich unser Diveguide vor lauter Schreck fast in die Hosen macht. Da wir die Schlange schon lange gesehen haben, machen wir uns auch fast in die Hosen – allerdings vor lauter Lachen! Nach so viel Action verbringen wir den Nachmittag ohne schlechtes Gewissen in der Hängematte. Wir wollen schliesslich unser Tierglück nicht übermässig strapazieren…
Ein letztes Mal abtauchen
Mit dem heutigen Tag gehen unsere Tauchferien in Sulawesi zu Ende. Sehr zur Freude von Odi steuern wir zuerst nochmals einen Tauchplatz mit viel Sand und komischen kleinen Kreaturen an.
Wir haben fast das Gefühl nochmals in Lembeh abtauchen zu können. Die letzte Flasche saugen wir an einer der unzähligen Steilwänden rund um die Insel leer. Endlich lassen sich dabei auch noch zwei Haie und ein paar Schildkröten blicken. Ein Turtle ist gar derart gross, dass wir uns daneben richtig klein fühlen. Da der Himmel sich langsam aber sicher verdunkelt, machen wir es uns für den Rest des Tages bei unserem Bungalow gemütlich. Dass dies ein weiser Entscheid war, zeigt sich kurze Zeit später, als es sintflutartig beginnt zu Regnen. Schliesslich wollen wir nicht schöner werden, als wir eh schon sind und nass sind wir in den letzten Tagen eigentlich auch mehr als genug gewesen… Beim Schlummerbier erfahren wir übrigens, dass der männliche Part des holländischen Ehepaares, mit welchem wir am Abend oft zusammen sassen, der kreative Kopf der „100’000 Mark Show“ und der „Traumhochzeit“ war. Wer hätte gedacht, dass wir im fernen Indonesien auf den Erfinder dieser in unserer Jugend doch sehr beliebten Shows treffen. Die Welt ist manchmal doch sehr, sehr klein :-).
Hier sind die Fischbilder
Tschou zämä,
mir hei grad mau wider e Grosse-Ferien-Lese-Und-Büudli-Aluege-Session düre gäh. Und es isch intressant und unterhaltsam gsy wie immer. Mittlerwile wüsse mer au, was dir für ne Notebooktäsche derbi heit und dass dr Odi und sDöri a de Nomittäg so gwüssi Überschnidige i de Verhaltensmuschter ufwise 😉
Für euch geits jo äuä gly wider zrügg i norde. Wie lang sit dr eigentlech no on tour? Mir chöi no es paar Kilometer witer i Süde, ohni dass üs de d’Füess abfrüre, bevor au mir wider i Richtig Norde dreie.
Liebi Grüess us Dunedin
Döri & Tom