Monthly Archives: November 2008

Last Days

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Hard core Shoppingtour, die Erste

Mit einer Stunde Verspätung trifft der Nachtzug in Bangkok ein. Wir haben Glück und bekommen trotz der Morgenstunde bereits ein Hotelzimmer. Frisch geduscht brechen wir kurz später auf ins MBK. Unsere letzten Tage in Bangkok haben vor allem ein Ziel: den Inhalt unserer Tramper vollständig auswechseln! Die Klamotten, die wir nun ein Jahr ununterbrochen auf uns hatten, sind ausgetragen und verwaschen und wollen ersetzt werden. Nach Geschlechter getrennt, stürzen wir uns ins Vergnügen. Drei Stunden später treffen wir schwer beladen wieder aufeinander. Da Morgen auch noch ein Tag ist, fahren wir zurück ins Hotel und gehen zur privaten Modeschau über. Schöne Sachen, die da aus allen Säcken auftauchen! Übrigens haben die Jungs heute die Mädels mengenmässig eindeutig geschlagen. Dafür wurde Odis und meine Schuhrangliste auf 6:6 ausgeglichen. Das Essen ist gut wie immer!

Thailand, Bangkok, Crab

Mhhhhhhh…

Hard core Shoppingtour, die Zweite

Der Tag heute gleicht dem gestrigen praktisch aufs Haar. Vier Stunden lang erstehen wir ganz, ganz viele Plastiksäcke samt Inhalt. Es ist einfach unglaublich wie lange man im MBK mit weniger als 300 Franken shoppen kann und am Ende des zweiten Tages immer noch Geld für einen weiteren Shoppingtag übrig hat. Der Preis für die meisten Einkäufe geht am heutigen Tag an die Girls. Der aktuelle Schuhzwischenstand liegt bei 8:8.

Hard core Shoppingtour, die Dritte

Obwohl der Platz in KKs und Stuwis Tramper langsam aber sicher mehr als beschränkt ist, begleiten uns die beiden auch am Tag ihrer Abreise ins Shoppingpardies und versuchen tapfer den vielen Versuchungen zu widerstehen. Es bleibt jedoch beim Vorsatz! Alle vier finden für die restlichen Bath wieder ganz viele nette Sachen. Am Abend verlassen uns KK und Stuwi und fliegen zurück in die Schweiz. Während die Beiden zu Hause schon mal das Obdachlosenheim auf Vordermann bringen wollen (Merci viu mau!!!), bleiben uns noch zwei weitere Tage, um uns sanft aus der Welt der Globetrotter zu verabschieden.

Anmerkung der Redaktion: Das Schlussresultat in Sachen Schuheinkäufen ist ausgeglichen. Odi und ich haben in diesem Jahr beide je zehn Paar Schuhe eingekauft. Ich denke damit ist bewiesen, dass ich definitiv keinen Schuhtick habe…

Unser letzter Wat

Am letzten Tag unserer Reise wollen wir uns nochmals ein bisschen mit Sightseeing beschäftigen. Zu Fuss machen wir uns auf zum Wat Saket, einer Sehenswürdigkeit in Bangkok, die wir bis dato noch nie besucht haben. Im Wissen, dass dies unser letzter Wat-Besuch für lange Zeit sein wird, saugen wir die Atmosphäre nochmals so richtig in uns auf. Ich zünde sogar ein paar Räucherstäbchen an und bedanke mich bei Buddha für unsere super tolle Reise! Auf dem Weg zurück ins Hotel stossen wir zu unserer Überraschung auf die campierenden Demonstranten, die seit geraumer Zeit (überwiegend friedlich) gegen die thailändische Regierung protestieren. Obwohl man seit den Ausschreitungen vor einigen Wochen in den internationalen Medien kaum mehr davon hört, scheint die Regierungskrise also noch nicht überstanden. Den Nachmittag verbringen wir im MBK. Entgegen unserer normalen Beschäftigung lassen wir das Shoppen für heute aber sein und bringen stattdessen die Homepage auf Vordermann. Der eigentliche Höhepunkt des Tages folgt schliesslich um Mitternacht. Weil es im letzten Jahr so schön war mit den asiatischen Toiletten bringen wir nochmals eine Spülung zum Erliegen. Obwohl der nette Hauswart mit den üblichen Instrumenten alles versucht, ist das WC in dieser Nacht nicht mehr zu retten. Was danach folgt, ist die grösste Gepäckumzugsaktion in der Geschichte von www.grosseferien.ch. Da wir noch nichts eingepackt haben und sämtliche Einkäufe irgendwo im Zimmer verstreut herum liegen, wird das Verschieben der tausenden von Sachen doch eher etwas chaotisch. Wenigstens kommen so die vielen Plastiksäcke nochmals zu einem unerwarteten Einsatz. Für die Gerümpeltante Stuwi wäre diese Aktion auf alle Fälle nix gewesen… :-)!

Alles eingepackt – wir sind parat für die Heimreise

Mehr als den halben Tag verbringen wir mit packen. Obwohl es lange Zeit so aussieht, als ob wir nicht alles verstauen können, sind die unzähligen Dinge irgendwann doch eingepackt und irgendwo verstaut. Warum einige allerdings auf einmal auf dem Tramper stehen, ist mir doch ein Rätsel :-). Da wir wohl zu Hause in den nächsten Wochen nicht mehr allzu viel Zeit für einen Besuch im Kino haben werden, schauen wir uns am Nachmittag den neuen James Bond-Film an. Da der nächste Streifen zeitlich im VIP-Kino gezeigt wird, sitzen wir bald mit einem Welcome-Drink in gemütlichen 2-er Sessel und frieren munter vor uns hin. Zum VIP-Kino gehört nämlich auch eine besonders nett eingestellte Klimaanlage, die droht uns demnächst am Sitz fest frieren zu lassen. Oder ist dies nun die Vorbereitung auf die kalte Schweiz? Auf jeden Fall sind wir froh, dass im Preis auch eine Wolldecke inbegriffen ist… Auf der Hoteldachterrasse gibt es zum Sonnenuntergang schliesslich das Abschiedsbier und ein paar Tränen. Nun ist der Moment also tatsächlich gekommen und das Jahr ist vorbei – wirklich ein komisches und trotzdem auch ein schönes Gefühl! Bye bye Bangkok, bye bye Asien, bye bye travelling!!!

Thailand, Bangkok, Lonely Planet

Brrrrr, hier ist es aber kalt!

Kurz nach Mitternacht heben wir ab und fliegen nach Europa. Da wir in Sachen lange Transporte nun doch einiges gewohnt sind, ist der Flug im Nu vorbei und wir in London. Vier Stunden später sitzen wir im nächsten Flieger, der uns endgültig zurück in die Schweiz bringt, wo wir von unseren Eltern schon ungeduldig erwartet werden. Die Freude über das Wiedersehen ist verständlicherweise gross und die Begrüssung entsprechend herzlich. Als in Thun auch noch mein Bruderherz und Magali dazu stossen, ist die Familienbande wieder komplett und wir glücklich, alle fit und munter wieder anzutreffen. Auf dem Weg ins Obdachlosenheim Spiez holen wir bei Godi auch noch gleich unser neues Auto ab. Damit wir bei unserer Rückkehr rasch wieder mobil sind (und die Zugspreise in der Schweiz für uns unter praktisch unbezahlbar gehen…), haben wir uns schon während der Reise um die Nachfolge von unserem Punto gekümmert. Mit der Übergabe der Autoschlüssel wird uns ein erstes Mal langsam bewusst, dass wir uns tatsächlich wieder in der Heimat befinden. Auch bei KK und Stuwi werden wir herzlich willkommen geheissen. Unsere Zimmer ist eingerichtet, das Bett angezogen und der Kühlschrank gefühlt. Ein besseres Hotelzimmer haben wir schon lange nicht mehr gefunden!

Nun sind wir also tatsächlich wieder zu Hause! Schneller als erwartet ist damit das Ende unserer Reise eingetroffen und der Schweizer-Alltag in unmittelbarer Nähe. Trotzdem wird dieser Bericht nicht der letzte Eintrag auf unserer Homepage sein. Wer Lust hat, wird hier erfahren wie wir die erste Zeit nach unserer Rückkehr erlebt haben und nachlesen können was sonst noch alles passiert ist. In diesem Sinn bis bald – sei’s bei einem weiteren Besuch auf unserer Homepage oder irgendwo sonst in der kalten Schweiz!

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Laos

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Auf dem Landweg nach Laos

Nach drei Stunden im Bus erreichen wir die Grenze zu Laos. Das Einreiseprozedere geht erstaunlich rasch und schmerzlos über die Bühne. Ein paar Formulare und 35 Dollar später sind die Zöllner mit allem zufrieden und stellen uns das Visum aus. Das Grenzdorf selber ist in weniger als zehn Minuten besichtigt. Es gibt hier wirklich nicht viel mehr zu tun als einmal die Hauptstrasse auf und ab zu wandern. Um morgen wieder aus dem Kaff weg zu kommen, gibt es drei Möglichkeiten: Slow Boat, Speed Boat oder Bus. Das Speed Boat kommt für uns von Anfang an nicht in Frage, da es laut Reiseführer zu gefährlich sei und es in der Vergangenheit immer wieder fatale Unfälle zu vermelden gab. Auch der Bus scheidet bald aus der Auswahl aus, denn die Fahrt dauert uns mit 14 Stunden schlicht zu lange. So buchen wir für die Weiterreise nach Luang Prabang schliesslich vier Plätze auf dem Slow Boat. Diese Reise dauert zwar auch zwei Tage, da wir aber unterwegs in irgendeinem Kaff am Mekong übernachten können, scheint uns dies die beste und angenehmste Variante. Den Rest des Tages verbringen wir in einer gemütlichen Beiz an der Dorfstrasse und beobachten die Einheimischen sowie die vielen Strassenköter. Ein erstes Mal können wir uns dabei von der laotisch chaotischen Langsamkeit, die uns in den nächsten Tagen noch öfters begegnen wird, überzeugen.

Im Backpacker-Sog

Bewaffnet mit vier Sitzkissen, die unsere Hinterteile in den nächsten zwei Tagen ein bisschen schonen sollen, machen wir uns um neun Uhr auf den Weg zum Pier. Obwohl das Boot erst um zehn Uhr losfährt, können wir uns so noch ein paar der besseren Plätze in der vorderen Hälfte des Bootes sichern. Die nächsten drei Stunden passiert dann genau gar nichts. Wir bewegen uns keinen Meter und keiner weiss so genau warum. Als um kurz vor zwölf Uhr ca. 50 weitere Backpacker vorgefahren werden, dämmert es uns langsam. Das Boot war für laotische Verhältnisse einfach noch nicht voll genug! Übervoll mit einem Haufen von stinkenden Backpackern direkt von der Kao San Road fahren wir schliesslich los. Der mächtige Mekong zeigt uns bald, warum eine Fahrt mit dem Speed Boat wohl doch nicht ganz ungefährlich ist. Überall hat es starke Wirbel, Strudel sowie Steine und Felsen, die schlecht sichtbar aus dem Wasser ragen. Ansonsten ist die Landschaft zwar recht reizvoll, aber insgesamt haben wir ein bisschen mehr Leben am Ufer erwartet. Nach sechs Stunden Fahrt treffen wir schliesslich in Pak Beng ein, wo wir die Nacht verbringen. Übrigens scheint das Betäubungsmittelgesetz von Laos nicht besonders streng zu sein. Anders können wir es uns kaum erklären, dass man sich sowohl auf dem Boot als auch im Hotel in Pak Beng mit allem möglichen eindecken könnte. Da zu unserer persönlichen Betäubung das Beerlao, das Nationalgetränk der Laoten, immer noch mehr als ausreichend ist, verzichten wir dankend auf all die „Happy-Macher“.

Zurück auf das Boot

Nachdem wir gestern viel zu anständig waren und voreilig von vier auf zwei Sitzbänke zusammen gerutscht sind, bleiben wir heute morgen stur sitzen und verteidigen unsere eroberten Plätze standhaft. Erst für eine einheimische Familie, die sonst stehend den Fluss abwärts fahren müsste, rutschen wir zusammen. Obwohl wir nun nur noch die Hälfte des Platzes haben, gehen die Stunden trotzdem viel schneller vorbei. Die Kinder lachen immer wieder in unsere Kamera und sind überglücklich, als wir ihnen von unseren Güetzi anbieten. Richtig aus dem Häuschen geraten die beiden allerdings als sie die Puppe der kleinen Backpackerin von weiter hinten in den Händen halten dürfen. Zusammen mit Grossmama und Mama wird das „Bäbi“ bis ins letzte Detail untersucht und begutachtet. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass es hier in Laos praktisch kein Spielzeug gibt! Pünktlich zur Dämmerung treffen wir nach acht Stunden Fahrt in Luang Prabang ein. Nachdem wir ein passendes Guesthouse gefunden haben, machen wir noch einen kurzen Ausflug zum nächsten Nudelsoup-Stand bevor das weiche Bett auf uns wartet.

Luang Prabang

Heute steht das letzte Unesco Welterbe unserer Reise auf dem Programm. Im super schönen Städtchen Luang Prabang gibt es Tempel bis zum Abwinken, welche Dank der speziellen Architektur zum Weltkulturerbe ernannt wurden.

Laos, Luang Prabang, Ornament

Unter der Führung von Reiseleiterin KK spazieren wir von einem Wat zum Andern. Zur Stärkung gönnen wir uns unterwegs einen kulinarischen Zwischenhalt, bei dem wir die lokale Spezialität Mekong-Moos probieren. Wenn man es schafft die Farbe des Mekongs beim Essen aus dem Gedächtnis zu streichen, durchaus eine interessante Versuchung! In diesem Jahr waren wir was irgendwelche Krankheiten angeht glücklicherweise mehr als verschont. Doch seit nun mehr ein paar Tagen schleppen wir abwechslungsweise irgendeinen Käfer mit uns herum, der uns nicht ganz wohlgesinnt ist. Heute Abend legt es mich so richtig ins Bett und der Fiebermesser läuft zu seiner Bestform auf. Es scheint fast, als ob sich in uns irgendetwas gegen die baldige Heimkehr am wehren ist…

Ruhetag

Nach einer verschwitzten Nacht bin ich am Morgen wieder überraschend fit. Trotzdem nehmen sich Odi und ich heute einen freien Tag und schicken die zwei anderen alleine auf den Ausflug zum Wasserfall. Wir sind noch nicht lange im Dorf kündigt sich bereits der nächste Käfer an. Fluchtartig müssen wir beide ein WC aufsuchen! Man könnte wirklich nicht meinen, dass unser Verdauungstrakt das asiatische Futter nun schon seit acht Monaten intus hat. Nachdem wir im schönsten Tempel von Luang Prabang nochmals ein paar Fotos mit blauem Himmel geschossen haben, bleiben wir den Rest des Nachmittags in einem chicen Kaffee mit WLAN sowie netter Toilette und lassen es uns so richtig gut gehen.

Die letzte lange Busfahrt

Da der Bus nach Vientiane um 6.30 Uhr losfährt und wir bereits eine Stunde früher das Guesthouse verlassen müssen, kommen wir auf der Fahrt zum Busterminal auch noch in den Genuss einer weiteren Attraktion von Luang Prabang. Jeden Morgen holen hier die Mönche in langen Schlangen bei den Einheimischen ihr Essen für den Tag ab. Es scheint als ob die ganze Stadt (ausser die Männer…) auf den Beinen ist, um den Männern in Orange etwas essbares abzutreten. Ein eindrückliches Bild! Obwohl wir nun doch schon einige Busfahrten hinter uns haben, erleben wir heute während der Fahrt zwei Premieren. Irgendwo unterwegs auf einem Pass öffnet sich tatsächlich die Klappe zum Gepäckfach und zwei Gepäckstücke – zum Glück nicht unsere Tramper – verabschieden sich den Berg hinunter auf nimmer Wiedersehen. Und dann kriecht auf einmal auch noch eine Krabbe an uns vorbei. Auf einem lokalen Markt haben die Einheimischen unterwegs neben Gemüse und Früchten auch lebende Krabben eingekauft und dabei wohl nicht mit dem Überlebenswillen dieser Tiere gerechnet. Ach ja, und gekotzt wird auch in Laos praktisch ohne Unterbruch! Nach elf Stunden haben wir es geschafft und treffen in der Hauptstadt ein. Zu unserem Schreck sind die ersten fünf Guesthouses bereits voll und wir fühlen uns sofort an die Hotelsuche in Perth erinnert. Doch die stundenlange Suche bleibt uns zum Glück erspart und wir finden doch noch relativ rasch zwei Zimmer in einem grossen Hotelbunker. Übrigens arbeiten wir immer noch tapfer an der Leerung unserer Medikamentenbox. Heute kommen die Augentropfen zum Einsatz, da eines meiner Augen neuerdings die Farbe dunkelrot sehr chic findet…

Vientiane

Auch nach einem Jahr Ferien können Odi und ich immer noch locker zwölf Stunden am Stück schlafen. Dies führt dazu, dass wir heute Morgen prompt die mit KK und Stuwi abgemachte Zeit verpennen und unsere Tour durch Vientiane ein bisschen später startet. Damit wir rascher und bequemer von A nach B kommen, mieten wir uns ein Velo und radeln die im Planet vorgeschlagene Walkingtour mit dem Bike ab. Auch in Vientiane beschränken sich die Sehenswürdigkeiten hauptsächlich auf Tempel. Doch das asiatische Motto „Same same, but different“ gilt auch hier und wir finden vor allem am Wat Si Saket besonders viel gefallen.

Laos, Vientiane, Buddha

Der hauptsächlich aus Holz gebaute Wat beherbergt nur gerade etwas mehr als 10’000 Buddhas! Obwohl man mit dem Velo bekanntlich schneller unterwegs ist als zu Fuss, schaffen wir es nicht die ganze Tour in einem Nachmittag abzufahren und landen statt dessen irgendwann bei einem kühlen Bier am Ufer des Mekongs. Die Hitze ist einfach zu gross, so dass wir weitere Besichtigungen auf den morgigen Tag verschieben.

Buddha Park

Bevor wir uns ein Tuk Tuk suchen, dass uns zum Buddha Park etwas ausserhalb von Vientiane bringt, schauen wir uns noch die fehlenden Wats der Walking Tour an. Wie in Luang Prabang sind auch hier die Mönche sehr gesprächig und nutzen jede Gelegenheit, um ihr erlerntes Englisch an uns zu üben. Bei den Preisverhandlungen mit dem Tuk Tuk-Fahrer darf ich dann nochmals mein in diesem Jahr erlerntes Verhandlungsgeschick einsetzen. Ich geniesse es richtiggehend mit dem Driver, um den besten möglichen Preis zu kämpfen. Irgendwann willigt er schliesslich ein und bringt uns zum Buddha Park. Hier gibt es neben buddhistischen Statuen auch viele hinduistische Gottheiten zu bestaunen. Teilweise sind die Figuren jedoch ziemlich abstrakt. Nach dem Buddha-Park ist die Besichtigung der Hauptstadt abgeschlossen und wir können an den morgigen Grenzübertritt denken. Auch Laos hat uns sehr gut gefallen. Allerdings werden wir bei einem nächsten Besuch die klassische Backpacker-Route soweit als möglich meiden und eher im Süden sowie im Norden herum reisen. Teilweise hatte es uns doch etwas gar viele Khao San-Touris!

Der Kreis schliesst sich langsam

Das Beste an den Ex-Kolonien Frankreich’s sind unbestritten die zahlreichen Bäckereien mit den feinen Baguettes! Für mich könnte der Tag im fernen Asien im Moment kaum besser beginnen als mit einem herzhaften Biss in eines dieser langen Brote. Nach dem Frühstück machen wir uns auf dem Weg zum Busterminal. Per Bus fahren wir über die Grenze nach Thailand und von dort mit dem Nachtzug weiter nach Bangkok. Obwohl Odi und ich bekanntlich schon ein bisschen in Sorge waren, dass uns die Thailänder nach so vielen Ein- und Ausreisen allenfalls gar nicht mehr in ihr Land lassen, können wir problemlos nochmals einreisen. In der Dämmerung verlassen wir die Grenzregion und fahren los zurück nach Bangkok. Für Odi und mich schliesst sich damit langsam aber sicher der Kreis unserer Reise. Vor ziemlich genau einem Jahr haben wir nach ein paar Tagen Bangkok die Hauptstadt auch im Nachtzug verlassen und damit unsere Reise so richtig begonnen. Am Ende unserer Reise kehren wir nun auch wieder im Nachtzug nach Bangkok zurück, um die letzten Tage in der Ferne hier zu verbringen.

Hier sind die Bilder

North Thailand

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Judihui, bekannte Gesichter – KK und Stuwi sind da!

Heute treffen wir uns in Bangkok mit KK und Stuwi. Mit ihnen zusammen werden wir in den letzten drei Wochen den Norden Thailand’s sowie Laos bereisen. Auch wenn damit das Ende unserer Auszeit langsam aber sicher in greifbare Nähe rückt, können wir es kaum erwarten die beiden heute nach neun Monaten endlich wieder zu sehen. Doch bevor es soweit ist, müssen wir zuerst nach Bangkok fliegen und uns dort am Flughafen noch gut zwei Stunden gedulden bis endlich auch beim Flug aus Wien der Vermerk „landed“ aufleuchtet. Da die beiden nicht wissen, dass wir bereits hier auf sie warten, müssen wir uns ganz besonders auf die vielen westlichen Gesichter konzentrieren, um sie nicht zu verpassen. Mittlerweile sehen alle Westler gleich aus, nicht mehr die Asiaten :-). Wie gross dann die Freude über das Wiedersehen bei uns allen ist, muss ich an dieser Stelle wohl nicht erwähnen. Nur so viel: die Mädels haben bereits im Flugzeug resp. beim Warten am Flughafen ein paar einzelne Freudentränen vergossen. Den Rest des Tages beschäftigen wir uns vor allem mit einer Aktivität – erzählen, erzählen und nochmals erzählen. Schliesslich ist in den letzten neun Monaten sowohl in der Schweiz als auch in der Ferne unglaublich viel passiert und alle wollen über alles informiert sein!

Ab in den Norden

Da Bangkok auch für KK und Stuwi eine altbekannte Stadt ist und es hier für uns vier eigentlich nur noch eine Tagesaktivität (Shopping….) gibt, verlassen wir die Stadt bereits heute wieder mit dem Zug in Richtung Norden. Obwohl das Rollmaterial schon bessere Tage gesehen hat, ist die Fahrt äusserst angenehm. Das einzige störende sind die beschlagenen Scheiben, die jeglichen Ausblick auf die umliegende Landschaft praktisch vollständig verhindern. Zu Odis und meiner Verwirrung wird auf der ganzen Fahrt sogar kostenlos Futter und Flüssiges serviert. Wir dürfen gar nicht daran denken, wie viele Bath wir dem Wagenchef das letzte Mal für die gleiche Dienstleistung abgedrückt haben… Mit nur gerade zehn Minuten Verspätung treffen wir in Phitsansulok ein. Da unser Tagesziel Sukothai heisst, sitzen wir ein paar Minuten später bereits wieder im nächsten Bus, der uns bis zum Einbruch der Dunkelheit das letzte Stück nach Sukothai fährt. Nach der langen Reise sind wir alle froh, dass wir im zweiten Anlauf eine nette Bleibe finden und anschliessend zu den angenehmeren Sache des Tages übergehen können.

Sukothai

Heute steht mit der Besichtigung der alten Königsstadt Sukothai wieder einmal ein Unesco Welterbe auf dem Programm. Damit wir die Kilometer zwischen den Anlagen möglichst schnell und unkompliziert bewältigen können, mieten wir uns ein Velo und radeln los. Leider müssen wir bald feststellen, dass die Tempel nicht besonders eindrücklich sind und vor allem KK und ich schauen uns die „Steinhaufen“ bald mehrheitlich vom Velosattel aus an.

Thailand, Sukothai, Temple

In der Mittagspause wagt sich Odi an die lokale Eisspezialität. Irgendwo an einem Strassenrand wird auf einer Hobelmaschine ein Stück Eis zu kleinen Stückchen verarbeitet und anschliessend mit süssem Sirup sowie künstlichen Fruchtstückchen verfeinert. Die Erfrischung schmeckt ihm überraschend gut, könnte aber in Anbetracht der äusseren Umständen auch einer schnellen Darmentleerung dienen. Wir werden sehen – bis jetzt sind noch keine Anzeichen erkennbar. Apropos WC: KK und Stuwi haben es zu unserer grossen Freude also bereits nach drei Nächten in Thailand geschafft, die erste Toilette zu verstopfen. Da sich die beiden nicht einig sind, wer genau wie viel WC-Papier der Spülung übergeben hat, konnte der Schuldige nicht abschliessend bestimmt werden :-).

Weiter geht’s…

Den heutigen Tag verbringen wir mehrheitlich im Bus. In fast sechs Stunden fahren wir von Sukothai nach Chiang Mai, der zweitgrössten Stadt Thailand’s. Auch unsere beiden Zugfahrer überleben die Fahrt einigermassen unbeschadet, sind sich jedoch einig, dass die Fahrt auf Schienen bedeutend angenehmer sei. Odis und meine Handbewegungen sowie unsere „Hmmmmm“, die im Moment vor allem zum Abwimmeln von irgendwelchen geschäftstüchtigen Thai’s eingesetzt werden, bringen KK und Stuwi übrigens immer wieder zum Schmunzeln. Wir haben uns in der Zwischenzeit so sehr an diese Zeichen und Laute gewöhnt, dass der richtige Einsatz am richtigen Ort irgendwie automatisch erfolgt. Hoffentlich können wir uns dann nach unserer Rückkehr noch an die Schweizer Verhaltensregeln erinnern!

Chiang Mai

Da (Langzeit-)Backpacker oft sehr faul sind und sich bei sämtlichen Entscheidungen gerne auf den Reiseführer verlassen, können wir KK und Stuwi heute überzeugen, die im alleinigen Planet vorgeschlagene „Walking Tour“ abzulaufen. Diese Tour beinhaltet neben allen wichtigen Sehenswürdigkeiten ebenfalls immer genügend Pausen und stösst auch bei unseren zwei Begleitern bald auf grossen Anklang. Da wir beide langsam aber sicher am so genannten „WatRepetingEffect“ (kurz WRE und zu deutsch „Tempelwiederholungseffekt“) leiden, fallen die vielen Wat- und Pagoden-Besichtigungen immer kürzer aus. Viel besser gefällt uns da der Sunday Night Market, wo man allerhand Kleider, Töpfe, Schalen, Statuen, etc. kaufen kann. Obwohl das Angebot schier endlos ist, verschieben wir den Zeitpunkt der „Tramper-Komplettfüllung“ auf Bangkok. Schliesslich wollen wir unser Gepäck für die Reise durch Laos nicht schon hier mit unnötigem Ballast füllen.

Thai Kochkurs und andere Beschäftigungen

Den heutigen Tag verbringen die Frauen getrennt von den Männern. Da die Jungs die Teilnahme an einem thailändischen Kochkurs einstimmig verweigern, machen KK und ich uns am morgen alleine auf den Weg, um die Kunst des thailändischen Kochens zu erlernen. Bevor wir uns aber hinter den Wok stellen, besuchen wir einen lokalen Markt, wo sämtliche Zutaten für den heutigen Tag eingekauft werden. Sechs verschiedene Gerichte darf jede von uns heute kochen und vor allem die Zubereitung der Curry Paste erfordert doch einiges an Muskelkraft. Unsere Kochlehrerin, eine strenge und quirlige Thailänderin, bringt uns bald zum Schwitzen und wir müssen uns richtig konzentrieren, um keine der zahlreichen Anweisungen zu verpassen. Obwohl Selbstruhm bekanntlich stinkt, erlauben wir uns an dieser Stelle zu erwähnen, dass uns die lokalen Spezialitäten super gut gelingen. Da wir bei weitem nicht alles alleine essen können, bekommen auch die Jungs am Abend etwas von unserem Tageswerk ab. Das Programm der Beiden wurde uns übrigens wie folgt beschrieben: auf einem öffentlichen Platz in Chiang Mai konnten sie neben Elefantenreiten, auch einen Dschungeltrek machen sowie alte Ruinen bestaunen. Dazu haben die beiden den MC Donalds und den Burger King verarscht, indem sie zwar beide Lokalitäten gefunden, aber danach trotzdem eine Strassenküche vorgezogen haben. Na ja, an dieser Stelle überlassen wir allen Lesern selber, welches Programm sie vorgezogen hätten…

Insekten zum Apéro

Gegen Mittag verlassen wir Chiang Mai und fahren mit dem Bus in drei Stunden nach Chiang Rai. Obwohl wir bei weitem nicht die einzigen mitfahrenden Ausländer sind, wird die Anzahl der Touristen je weiter wir in den Norden vorstossen merklich kleiner. Auch unser Endziel entpuppt sich ruhiger als die Touristen-Hochburg Chiang Mai. Nur ein kurzer Stadtrundgang genügt und alle wichtigen Spots der Stadt sind besichtigt.

Thailand, Chiang Rai, Temple

Die Atmosphäre auf dem Night Market ist in Chiang Rai unglaublich relaxt und angenehm. Wir können kaum glauben, dass niemand laut schreiend sein Angebot anpreist und wir alles in Ruhe betrachten können. Zur Freude der Jungs finden wir hier ebenfalls einen Stand mit DER lokalen Spezialität schlechthin. Der Insektensnack stösst auch bei KK auf grosses Interesse und zu dritt wird bald ein Teller mit frittierten Krabbeltieren verspiesen. Na dann, guten Appetit!

Golden Triangle

Obwohl die Jungs beide nicht ganz 100 % fit sind, mieten wir nach einer kurzen Lagenbesprechung trotzdem ein Auto und machen uns auf den Weg zum Goldenen Dreieck. Unser erstes Ziel ist ein Tempel mit zwei Höhlen sowie unterirdischen Seen. Obwohl wir beide Höhlen soweit als möglich mit der Taschenlampe erforschen, finden wir keinen der beiden Wassertümpel. Dafür unterhalten uns die zahlreichen Affen hervorragend. Die Tiere können gar nicht aufhören herum zu tollen und einige führen uns sogar ihre Schwimmkünste vor. In der Grenzstadt zu Myanmar besteigen wir eine Anhöhe und geniessen die Aussicht auf die grüne Landschaft des Nachbarlandes. Bei diesem Anblick werden bei Odi und mir natürlich sofort wieder viele schöne Erinnerungen an die Zeit in Myanmar wach! Der eigentliche Höhepunkt des Tages ist der Besuch des Golden Triangles. Hier wo die drei Länder Thailand, Myanmar und Laos aufeinander treffen, gehörte der Opiumanbau und -handel bis vor ein paar Jahren zum Alltag der Bevölkerung. Mindestens auf der thailändischen Seite sind diese Zeiten nun seit ein paar Jahren vorbei. Auch Dank der Unterstützung der Königsfamilie haben die Bauernfamilie eine neue Lebensaufgabe gefunden und müssen sich ihren Alltag nicht mehr mit dem illegalen Gift finanzieren. Dies alles und noch viel mehr erfahren wir beim Besuch der „Hall of Opium“. Über zwei Stunden verweilen wir in diesem interessanten Museum, bevor wir uns langsam aber sicher wieder auf den Weg nach Chiang Rai machen müssen.

Authentische und weniger authentische Hill Tribes

Da uns keine der angebotenen Touren vollständig zusagt, haben KK und Stuwi kurzerhand selber ein Programm zusammen gestellt, welches alle unsere Interessen an einem Tag abdeckt und uns zu ein paar weiteren Sehenswürdigkeiten in der Region bringen soll. Zusammen mit zwei Franzosen und drei Guides geht es am späteren Vormittag im Boot los zum ersten Hill Tribe, dem Stamm der Karen. Zu unserer Enttäuschung ist das Dorf weder auf einem Hügel noch besonders authentisch und ziemlich auf Massentourismus eingestellt. Etwas ursprünglicher geht es dafür beim zweiten Stopp, dem Stamm der Akha, zu und her. Kaum sind wir aus dem Bus ausgestiegen, werden wir von einer Horde Kiddies empfangen und an der Hand durch das Dorf geführt. Einmal mehr wird uns Westlern bewusst, wie verwöhnt wir eigentlich sind und wie wenig man zum Glücklichsein braucht! Da wir keine sinnvollen Geschenke für die Kinder dabei haben, versuchen wir uns für die Gastfreundschaft zu revanchieren, indem wir ihnen später im Dorf eine Ladung Bleistifte und Schulhefte kaufen, die unser Guide bei der nächsten Gelegenheit vorbei bringen will. Nach dem Mittagshalt an einem vollständig in weiss gehaltenem und entsprechen kitschigen Tempel, geht unsere gemütliche Tour mit einer kurzen Wanderung zu einem Wasserfall langsam dem Ende entgegen. Müde aber zufrieden geniessen wir an unserem letzten Abend im Norden Thailands ein einfaches Pic Nic im Hof des Guesthouses und schmieden Pläne für die kommenden Abenteuer in Laos.

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