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Nette Überraschung
Endlich in Riga gelandet, finden wir sofort ein Taxi, zu einem fairen Preis – denken wir zumindest. Auf jeden Fall hat es nette Bildschirme mit Unterhaltungsprogramm in den Sitzen. Das Flugzeug konnte dies jedenfalls nicht bieten.
Leider ist unser Hostel trotz Reservierung total ausgebucht. Jedoch werden wir mit einem Willkommensbier entschädigt und die Welt ist wieder in Ordnung. Eigentlich haben wir ja sogar Glück, denn das Hostel ist belagert von einer Horde stark betrunkenen und lauten Engländern. Na ja, zwei, drei lernen wir sogar kennen, aber nicht schätzen. So werden wir von zwei Girls zu einer alternativen Unterkunft gebracht; ein nettes Hotel mit vier Sternen! Das ganze natürlich ohne Aufpreis!
Da fällt mir doch plötzlich auf, dass ich die Zahnbürste vergessen habe. Tja, die Finger tun es auch :-).
Unser Mietauto
Da unser Programm etwas gedrängt ist, beschliessen wir Riga mit mitsamt Tramper zu besichtigen. Schliesslich müssen wir das Mietauto bereits um 10 Uhr übernehmen.
Mit iPhone GPS bewaffnet versuchen wir den Weg hinaus aus Riga zu finden. Im Zick-Zack-Kurs fahren wir kreuz und quer durch die Quartiere – alle gesäumt von idyllischen Plattenbauten. Im grössten Ghetto angekommen, helfen uns zwei Russen – natürlich auf russisch – den richtigen Weg zu finden. In J?rmala angekommen besuchen wir die Riviera von Lettland. Auf dem weiteren Weg nach Litauen finden wir einen einsamen Sandstrand; dass es so etwas in Europa überhaupt noch gibt! Nicht nur in Australien gibt es Sandpisten, auch hier kämpfen wir mit dieser Gegebenheit – war deshalb der Sandstrand so einsam?
Nach nur 18 Stunden Lettland, haben wir genug gesehen 🙂 und passieren die grenze nach Litauen. Die Fähre in Klaip?da bringt uns zum Nationalpark Kurische Nehrung. Nida ist unser Ziel, das wir spät am Abend auch erreichen. Bevor wir uns dem Campingleben widmen, müssen wir vor dem russischen Grenzübergang nach Kaliningrad (wollten ihn nur mal schnell angücken) eine Polizeikontrolle über uns ergehen lassen. Nachdem sie aber bemerken, dass wir keine russischen Spione sind, lassen sie uns laufen.
Das berühmte Sanddünchen“ im Nationalpark haben wir natürlich auch besichtigt. Ein nettes warmes Bier und ein Stück Fleisch lässt uns die Strapazen des Tages rasch vergessen.
Regen und Zelt = passt nicht!
Mitten in der Nacht werden wir von einem eigenartig prasselndem Geräusch wachgerüttelt. Wir definieren es wohl oder übel als Regen! Pünktlich zum Aufstehen, ist uns der Wettergott wieder besser gesinnt. Wenige Minuten nach dem Losfahren, gibt es zur Abwechslung wieder mal ne Polizeikontrolle. Alles im grünen Bereich, es geht weiter Vilnius – der Lonely-Planet-Walk ist in Rekordzeit erledigt. Also, volle Fahrt nach Palüüüüüüse (eigentlich Pal?š?)! Wir treffen pünktlich ein, denn um 18:00 Uhr schliesst laut Lonely Planet das Checkin für den Campingplatz. Tja, volle Pulle gefahren, alles für nix…, denn wir finden das besagte gelbe Haus nirgends. Nicht einmal das GPS weiss weiter ;-). Nach dem ersten Bier finden wir aber plötzlich einen Hinweispfeil… eine Stunde suchen, anwenden verschiedenster Sprachen und diverse Automanöver haben nichts gebracht, aber ein Schluck warmes Bier, löst ironischer Wiese das Problem sofort. Nach diesem Stress gönnt sich Stuvi ein Bad im eiskalten See (geschätzte 24°). Mir ist das definitiv zu kalt. Zur Abwechslung ist wieder einmal grillen angesagt.
Lieder ist unser Bier immer noch warm, mangels Kühlschrank. Aber wir machen das beste draus und trinken es trotzdem.
Der erbarmungslose Wecker
Der Wecker ringt heute (eigentlich wie immer) sehr früh, denn wir haben eine lange Strecke abzurattern. Unser Ziel liegt im fernen Estland. Die Route durch den berühmten Nationalpark Aukštaitija legen wir kurz vor Abfahrt fest. Sie führt uns vorbei an Störchen, Wäldern und Seen und so. Ein ganz anderes Highlight liegt nun in greifbarer Nähe: das AKW von Ignalina (https://en.wikipedia.org/wiki/Ignalina_Nuclear_Power_Plant). Das AKW ist der EU schon lange ein Dorn im Auge, weil der gleiche Reaktortyp wie in Tschernobyl verwendet wird. Die „Restricted Area“ hindert uns nicht, nette Nahaufnahmen zu machen. So fühlen wir uns ein bisschen wie James Bond. Es ist ein typisches sowjetisches monumentales Bauwerk; riesig und hässlich.
Dem nicht genug, fahren wir Richtung Visaginas, der dazugehörigen Arbeiterstadt. Kein Gebäude ist älter als 35 Jahre – die zerfallenden sowjetischen Plattenbauten zeugen davon :-).
Da unser Zeitplan immer noch etwas gedrängt ist, passieren wir schnell die Grenze nach Lettland. Heute steht ja das hässliche auf dem Programm, also besuchen wir die laut Lonely Planet heruntergekommenste Stadt Litauens, Daugavpils.
Zwei Länder sind uns nicht genug, also düsen wir weiter nach Estland. Hier erklimmen wir den höchsten Berg des Baltikums. Beim Aufstieg kämpft unser Auto gegen die krassen 318 Höhenmeter. Auf dem Campingplatz angekommen, gibt es das übliche Programm: warmes Bier und Fleisch vom Fertiggrill.
Regen und Zelt, passt wirklich nicht
Heute weckt uns der Regen (schon wieder). Ein nasses Zelt einzupacken, gehört zu den Sachen die auch hartgesottene Camper gar nicht gerne machen. So trocken wir das nasse Zelt, welches im Kofferraum vor sich hinmottet am Ufer des 5. grössten Sees von Europa, dem Peipsi Yärf. Der anschliessende Nationalparkbesuch von Lahemaa an der Ostseeküste fällt wegen Regen noch kürzer als geplant aus. Macht aber nix, denn so sind wir früher in Tallinn. Die Sonne scheint wieder und wir bummeln durch das sehr schöne mittelalterliche Städtchen.
Und heute gibt es mal ein kühles Bier und was anständiges zu futtern, da wir uns ausnahmsweise ein Hostel gönnen. Der Weg dahin entpuppt sich als Irrfahrt durch Tallinn. Er hat sich jedoch gelohnt, haben wir doch satte 30% Ermässigung, da heute eine Party unter unserem Zimmer stattfindet… mal schauen wie lange wir schlafen.
Sigulda
Nach gut fünf Stunden Schlaf verlassen wir auf bereits mehrmals angewendetem Zick-Zack-Kurs die Estnische Hauptstadt. Auf der Fahrt nach Süden passieren wir Pärnu und machen einen kurzen Stopp an der Ostseeküste. Der wassergetriebene (oder wasserbetriebene?) Stuvi springt natürlich rein, obwohl eher Schlamm als Sand vorhanden ist. Ich bevorzuge es auch heute, mein Badhösli trocken zu halten.
Auf der verzweifelten Suche nach einem weiteren Strandabschnitt, landen wir wieder einmal auf einer Sandpiste. Dieses mal haben wir mehr Mut und fahren! Eine Italiener hat sich auch hierher verirrt, macht uns “Einheimischen” Platz und folgt uns voller Vertrauen… na wenn das nur gut geht ;-)? Nach 45 Stunden verlassen wir Estland und immigrieren wieder in Lettland. Die Fahrt führt uns nach Sigulda. Munter besichtigen wir hier alle Highlights in gewohnt hohem Tempo. Die Gründlichkeit der Recherchen leidet jedoch ein bisschen, machen sich doch bei Beiden erste Müdigkeitserscheinungen bemerkbar.
Ab nach Hause
Was soll ich schreiben? Nun, wir gehen Heim. Der Flughafen ist schnell gefunden, trotz Routenwahl quer durch Riga. Auto abgeben, einchecken, ein paar LATs ausgeben und off we go.
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