Short cut zu den Bildern
Herrlicher Rhythmus
An diesen Rhythmus könnte ich mich gewöhnen! Ferien, drei Wochen arbeiten, Ferien, wieder drei Wochen arbeiten, wieder Ferien… Einziger Nachteil: die Vorfreude kommt fast ein bisschen zu kurz. Dieses Mal starten wir getrennt. Während Odi bereits fünf Tage in San Francisco an einem Kongress weilt, geht meine Reise in Richtung US and A erst heute los. Obwohl das Entertainment-System nicht funktioniert, gehen die zwölf Stunden Flug überraschend zügig vorbei. Ich geniesse die Zeit, um wieder einmal zu Lesen und die gesammelten Podcasts anzuschauen. In San Francisco erwartet mich Odi bei schönstem Wetter an der BART-Station. Während er sich den Abend an der Abschlussparty des Kongresses (inkl. Pearl Jam, Kings of Leon und gratis Bier) vertreibt, versuche ich einen ersten Teil des Jetlags zu überwinden und bin zeitig ins Bett.
San Fran
Für Odi stehen heute die letzten Vorträge an. Ich vertreibe mir die Zeit mit klassischem Sightseeing in San Fran. Ohne Karte schlendere ich immer der Nase nach die Hügel rauf und runter, lande irgendwann am Meer und finde den Weg via Chinatown wieder zurück zum Hotel. Fazit des Tages: San Fran ist und bleibt eine coole Stadt: die Atmosphäre ist relaxed, die Leute freundlich, die Sehenswürdigkeiten zahlreich und das Chinatown sowieso der Hit. Bevor unsere gemeinsamen Ferien richtig anfangen, gibt’s am Abend Sushi bis zum Abwinken mit Odis Arbeitskollegen. Ab morgen sind wir definitiv wieder on the road again und fliegen nach Hawai’i.
Let’s go to Hawai’i
An einem Reisetag kann man gaaaaanz viel über ein Land erfahren. Hier die lustigsten Dinge, denen wir heute auf der Reise nach Hawai’i begegnet sind:
- Das Boarding ist ober mässig organisiert und strukturiert! Es gibt Einsteiggruppen, unterschiedliche Türen usw. Witz an der Sache: der Flieger ist kein bisschen schneller voll und startklar – im Gegenteil!
- Die Crew ist ururalt! Den Maitre de Cabin schätzen wir auf mindestens 70 Jahre! Auch die anderen Crewmitglieder sind nicht gerade jung. Einzige Hoffnung: der Kapitän tönt jugendlich und knackig.
- Der Flughafen von Honolulu ist riesig oder besser gesagt grösser als erwartet! Um von einem Ende (dort kommen wir an…) ans andere zu kommen (dort fliegen wir weiter…), ist ein Fussmarsch von 30 Minuten angesagt. Interessanterweise gibt es keinen Bus für diese Strecke (oder wir finden ich nicht…). Den gab es dafür bei der Ankunft vom Gate zur Ankunftshalle. Geschätzter Fussweg hier: zwei Minuten.
- Auch im Land des Überflusses kann man einem Hungerast bekommen! Überall sehen wir alle möglichen Arten von Foodständen. Leider sind diese alle hinter der Sicherheitskontrolle und damit für uns unerreichbar. Wir versuchen über eine Stunde etwas Essbares zu kaufen und finden schlussendlich bei unserem Gate einen halbleeren Kiosk.
- In Honolulu gibt es ein Welcome Desk der Armee! Ganze Horden von jungen Leuten kommen in Uniform an und wollen dem Frieden (so heisst‘s auf ihrem Rucksack) dienen. Na dann, viel Glück!
- Last but not least: es gibt ein Drive-in-Checkin! Praktisch, nicht?
Da unser Flug gestrichen wurde, müssen wir drei Stunden länger als geplant am Flughafen warten. Irgendwann spätabends erreichen wir unser Ziel. In Hilo angekommen, schnappen wir uns das Mietauto und fahren zum reservierten Hostel im Kaff. Das Wetter ist gut, die Temperaturen nach unserem Gusto und wir sind ready für Hawai’i.
Lava!
Der Tag wird ein Tag im Zeichen des aktivsten Vulkan der Insel. Da Vulkane für uns eine absolutes Novum sind, freuen wir uns sehr auf das was da kommen mag. Erster Fixpunkt ist der Treffpunkt mit dem Helikopterpilot, welcher uns den Krater aus der Luft zeigen wird. Da wir beide noch nie in einem Heli geflogen sind, wissen wir gar nicht auf was wir uns mehr freuen sollen: auf den Vulkan oder auf den Flug. Die Kombination macht es am Schluss wohl aus. Sanft und gemächlich ziehen wir über dem Krater unsere Runden und bestaunen die rote Lava, welche tatsächlich an zwei Orten aus der Erde blubbert. Wir folgen der rauchenden Linie und damit dem Strom weiter in Richtung Meer und können auch hier ab und zu Lava bewundern, welche sich irgendwie einen Weg an die Oberfläche schafft. An einem Ort, wo Lava austritt, können wir sogar einige Leute ausmachen, die zu Fuss hierhin gewandert sind. Klar, dass wir dies danach auch versuchen wollen. Besonders eindrücklich sind auch die riesigen Flächen, die der Vulkan bei seinen diversen Ausbrüchen zerstört hat. Ganze Dörfer wurden dabei begraben. Nach dem wir uns diesen ersten Überblick aus der Luft verschafft haben, ist es Zeit unser Glück zu Fuss zu versuchen. Wir haben keine Ahnung, ob, wie und wo wir näher an die Lava kommen und fahren einfach mal ans Meer. Dort finden wir tatsächlich ein paar local guys, welche gegen Abend loslaufen und den etwas “wagemutigeren” Touris den Lavastrom aus der Nähe zeigen. Über alte Lavafelder – rauf und runter, über Stock und Stein (zum Glück ist Lava so richtig griffig!) – wandern wir über zwei Stunden querfeldein und fühlen uns wie bei einer Mondwanderung. Als wir ankommen, sind wir gleich hell begeistert. Der Guide lässt uns ohne grosses Sicherheitsgeplapper losziehen und wir stehen tatsächlich direkt an einem Ort, wo neue Erde entsteht. Der mitgebrachte Stock, mit dem wir in der Lava herumstochern, reagiert wie ein Flammenwerfer, so heiss ist es. Wir können denn auch nicht zu lange dort stehen bleiben, die Hitze ist einfach unglaublich. Odi fackelt sich fast die Haare ab, so lange bleibt er Nahe bei der glühend heissen Masse. Über eine Stunde geniessen wir das Schauspiel. Unglaublich, wie sich schon nur in dieser kurzen Zeit die Oberfläche verändert. Man könnte stundenlang einfach hier sitzen und auf die roten Lavströme blicken – sehr, sehr eindrücklich. Der Rückweg dauert dann etwas länger. In der Zwischenzeit ist es stockdunkel und wir versuchen mit der Taschenlampe den besten Weg über das Geröll zu finden. Todmüde und mit vielen neuen Eindrücken fallen wir im Hotel (welches übrigens der absolute Hit ist…) sofort in einen tiefen Schlaf!
Frage des Tages: Wieso sind Teile des Waldes von oben dunkler als andere? Antwort: Schatten, Wolken, keine Sonne!
Im National Park
Die super Erlebnisse von gestern, können heute kaum getoppt werden. Obwohl dies klar ist, schauen wir uns trotzdem auch noch im National Park um und fahren mit dem Auto von Lookout zu Lookout. In der Tat ist es vor allem die Landschaft, die man hier bewundern kann. Mit unzähligen anderen Touris – Durchschnittsalter 67,5 Jahre – geniessen wir einen lazy National-Park-Day. Am besten gefällt uns das “Road Closed-Sign”, welches mitten in einem Lavalfeld steht und netterweise anzeigt, dass es hier nicht mehr weiter geht. Zum Znacht kehren wir im einzigen Taco Bell der Insel ein. Erinnerungen an frühere USA-Reisen kommen auf und wir schlagen uns so richtig den Magen voll. Mmmmhhhhh….
Schildkröten, Delfine und Parkbussen
Unser erster Stopp ist heute ein Strand mit pechschwarzem Sand. Im Reiseführer und auf der Tafel auf dem Parking steht “Watch out for turtels”. Schön wärs, denken wir und schlendern ohne weiter darüber nachzudenken über den schönen Strandabschnitt. Doch tatsächlich, auf einmal sind sie da. Auf einen Blick können wir vier Schildkröten ausmachen, welche hier gemütlich auf den Lavasteinen im Wasser liegen und am Moos herum knabbern.
So nahe und so lange konnten wir nicht einmal beim Tauchen je diese Tiere beobachten – cool! Weiter geht die Fahrt der Küste entlang zum südlichsten Punkt von Amerika. Hier ist es vor allem staubig und uns beeindrucken nur die Fischer, welche mit Harpune bewaffnet im tiefblauen Meer auf Fischfang gehen und so folgen wir lieber dem nächsten Hinweis im Planeten: schönster Schnorchelspot und Spinnerdelfine. Da auch am Strand wieder ein Schild mit dem gleichen Hinweis steht, sind wir guten Mutes, dass wir auch hier Tierglück haben werden. Und tatsächlich – bereits beim ersten Blick aufs Wasser sehen wir die Rückenflossen in der Bucht. Bevor wir uns ins Wasser stürzen, schauen wir uns aber noch einen historischen Platz an. Im Freilichtmuseum kann man lernen, wie die Könige Hawai’is früher gelebt haben. Nach so viel Kultur sind wir wieder bereit für Natur. Wir springen ins Wasser, setzen Schnorchel und Brille, warten ein paar Minuten und schon schwimmen zwei Delfine ca. eine Minute gemächlich um uns herum. Selbst dem sonst nicht sehr “Delfin-freundlichen” Herr Odermatt zaubert dies ein Lächeln aufs Gesicht. Hierzu muss man vielleicht noch sagen, dass wir Delfine bis anhin nur vom Boot oder Strand aus gesehen haben. Aus der Wasserperspektive ist dies ein ganz neues Erlebnis für uns – super! Zum Ausklingen des Tages fahren wir nach Kona. Das Tourikaff ist weltweit bekannt wegen des Ironman. Da dieser in wenigen Tagen stattfindet, joggen, schwimmen und radeln ganz viele durchtrainierte Athleten wie wild durchs Dorf. Wir verzichten auf den Abendsport und widmen uns lieber dem Abendessen. Da ich beim Parking jedoch das falsche Ticket gelöst habe (man kann 5 Dollar für zwei Stunden zahlen oder man kann 7 Dollar für die Zeit ab 17.00 bis zum nächsten Morgen zahlen; ich habe Option 2 gewählt, worauf das Ticket da es erst 16.50 war nur gerade zehn Minuten gültig war), wollen wir zuerst das Auto umparkieren. Leider kommen wir zu spät. Unter dem Scheibenwischer klebt bereits ein Zettel mit einer Busse in der Höhe von 40 Dollar… Fazit des Tages: wenn auf Hawai’i etwas auf einer Tafel steht, dann ist es so! Egal ob bei Schildkröten, Delfinen oder Parktickets! Aloha…
Ps: das erste Mal nehmen wir die Resten vom Znacht in einem doggy bag mit ins Hotel. Die Pizza war doch zu gross und wird morgen deshalb Odis Frühstück!
Und es wird noch besser…
Weil wir heute nochmals zu den Delfinen wollen, packen wir unsere sieben Sachen nicht zusammen und behalten das Hotelzimmer. Mit unserem Mietauto fahren wir ganz in den Norden der Insel und bestaunen dort die raue Klifflandschaft und die grünen, steilabfallenden Täler. Big Island bietet von der Vegetation und der Landschaft her wirklich alles: Regenwald, lange furztrockene Abschnitte, saftige grüne Farmlandschaften, riesige von Vulkangestein bedeckte Gebiete, steile Klippen, Sandstrände usw. An der Küste nördlich von Kona finden sich die meisten Ferienresorts. Dies da es hier die schönsten Strände und das beste Wetter gibt. Wir haben keine Lust auf die Hotelbunker, wollen aber trotzdem einen Strand besuchen. Zum Glück gibt es hier in Hawai’i ein tolles Gesetz: Strand kann nie Privateigentum sein! So finden wir denn auch leicht einen Abschnitt, wo wir die Füsse im Meer baden und den unzähligen Schildkröten zuschauen können. So etwas haben wir wirklich noch nie erlebt. Man läuft am Strand auf und ab und sieht bei jedem Blick ins seichte Wasser eine Schildkröte. Und wenn man vor lauter Schildkröten im Wasser nicht genau hinschaut, kann es durchaus sein, dass man gleichzeitig über eine stolpert, die faul am Strand herum liegt. Zurück beim Schnorchelspot können wir zwar Delfine entdecken, aber die sind so weit draussen im Meer, dass wir uns wenig Hoffnung machen. Da das Meer unruhig ist, wollen wir nicht so weit hinaus schwimmen. Doch die Delfine meinen es wieder gut mit uns und schwimmen zu uns! In der ersten Truppe, die gemächlich an uns vorbei zieht, zählen wir fünf Tiere. In der zweiten sind dann über zehn Stück inkl. ein Baby und ein Paar beim Liebesakt. Ein Delfin ist nur ungefähr ein Meter von mir entfernt und ich kann mein Glück wirklich kaum fassen. Wie soll man da 50 Meter Abstand halten (so steht’s auf der Tafel am Strand), wenn die Tiere einfach so direkt an einem vorbei schwimmen… – geil!
Back to Lava
Direkt im Anschluss an den Lava-Walk hat mir Odi erklärt, dass er diesen unbedingt nochmals machen will. Da wir heute nur noch auf die andere Inselseite müssen und auch sonst so ziemlich alles was uns interessiert gesehen haben, lässt sich dies bestens einrichten. Unterwegs stoppen wir bei den Aka Falls, den grössten Wasserfällen Hawai’is. Na ja, wenn man gerade erst bei den Vic Falls war, haut es einem nicht aus den Socken. Der Regenwald drum herum ist aber durchaus ein Besuch wert. Pünktlich treffen wir am Meer ganz im Süden ein und bekommen ohne Probleme einen Platz in der nächsten Trekkinggruppe. Im Unterschied zum letzten Mal treffen wir heute bei Tageslicht am Lavastrom ein, was uns einen etwas anderen Blick auf das Spektakel ermöglicht. Dies war denn auch der Hauptgrund, weshalb wir den Walk nochmals unter die Füsse genommen haben. Dieses Mal sind wir übrigens viel zackiger unterwegs. Nicht dass wir schneller laufen würden, nein, unser heutiger Guide kennt sich irgendwie besser aus und läuft ohne Umwege direkt von A nach B und zurück.
Waikiki
Im Nieselregen sagen wir Big Island adieu und fliegen nach Honolulu. Eigentlich wollten wir für die nächsten Tage kein Mietauto. Als wir aber vor dem Abflug nochmals einen genaueren Blick in den Planeten werfen, beschliessen wir trotzdem eines zu mieten und buchen kurzerhand eine Karre. So sind wir dann in Honolulu auch im Nu mit Sightseeing beschäftigt und fahren direkt zum ersten Highlight der Insel: Pearl Harbour. Hier kann man ganz viele Kriegsschiffe, U-Boote und Memorials besichtigen. Da wir zwar interessiert, aber nicht fanatisch für solche Dinge sind, entscheiden wir uns für eine Besichtigung der USS Missouri und des Memorial der USS Arizona. Das sollte zum Erreichen des Sättigungsgefühls reichen. Das Kriegsschiff war bis zum Golfkrieg im Einsatz und ist heute ein Museum. Die USS Missouri ist riesig und man kann alles auf eigene Faust besichtigen. Irgendwie eindrücklich – auch wenn wir grundsätzlich von Kriegsmaterialen nicht sehr beeindruckt sind. Das Memorial der USS Arizona ist das meistbesuchte Objekt von Pearl Harbour. Über dem von den Japaner am 7.12.1941 attackierten und versunkenen Schiff wurde zu Ehren der 1400 getöten Soldaten eine Art Brücke errichtet, die man per Schiff besuchen kann. Da die Toten hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, ist das ganze ziemlich speziell und leicht patriotisch angehaucht. Das reservierte Hotel in Waikiki entpuppt sich als wahrer Glücksgriff. Zimmer mit Balkon, sauber, relativ neu, einfach eingerichtet, eine Strasse vom Strand weg und erst noch zahlbar. Waikiki selber finden wir auch überraschend gut. Obwohl es hier wie erwartet ober touristisch ist und eine Unmenge an Touris hat (wir fühlen uns wie in Japan!), ist doch alles ziemlich relaxt und easy – Hawai‘in-Styl-Hang Loose eben…
Oahu
Heute steht die Besichtigung der Insel Oahu an. Wir beginnen unseren Tag mit Besteigen des Diamond Hill. In Einerkolonne geht es langsam den Berg rauf. Den Hügel könnte man als Hausberg von Honolulu bezeichnen (Openair gibts hier aber keines… 🙂 ). Die Aussicht ist super, wäre da nicht die Unmenge an Touristen, die gegenseitig um den besten Fotoplatz buhlen. Via Küste fahren wir weiter ganz in den Norden. An der Küste wechseln sich Strand und Klippen ab. Da das Angebot an Stränden immens ist, wirkt keiner überlaufen. Wir selber bleiben heute trocken. Meist sind die Wellen schlicht zu hoch und schnorcheln somit kein Thema. Ja, auch die Insel Oahu gefällt uns – das Südsee-Feeling ist omnipräsent. Was im Gegensatz zu Big Island auffällt, sind die vielen Obdachlosen (teilweise ganze Familien…). Einige haben ihre ganzes Hab und Gut in ihrem Auto verstaut. Andere wohnen mit den wenigen Habseligkeiten irgendwo unter einem Baum. Was auch auffällt, ist die hohe Militärpräsenz auf der Insel. Hawaii ist ein grosser Stützpunkte. Auf dem Rückweg fahren wir gar durch ein Kaff, in welchem nur Angestellte der Armee wohnen. Wir beschliessen den Tag mit einem Shopping-Stopp in einem Outlet Store und kaufen den halben GAP leer. Unglaublich was wir für 200 Dollar alles ins Hotel tragen. Ob wir‘s auch irgendwie in den Tramper bringen, bleibt abzuwarten…
Last day in Hawai’i
Wir sind früh unterwegs. Bereits um sieben Uhr sitzen wir im Auto und fahren zum berühmtesten Schnorchelpunkt der Insel (die Anzahl Besucher pro Tag ist limitiert, early-morning-snorkeling also…). Na ja, so der Hammer ist es dann leider nicht. Trotz Education-Film, welchen alle Besucher beim Einlass anschauen müssen, wurden die Korallen über die Jahre zu Tode getrampelt. Was uns ein bisschen entschädigt, sind die vielen Fischen (gar Fischarten), die in der Bucht herum schwimmen. Und ach ja, die Bucht an und für sich ist auch sehr schön. Der letzte Abstecher auf der Insel führt uns ganz an den westlichen Zipfel. Hier finden sich wieder zahlreiche tolle Strände, welche vor allem das Surferherz höher schlagen lassen.
Diese Küstenseite der Insel wird hauptsächlich von Ur-Hawaiianern bewohnt. Dies nimmt dem ganzen sofort ein bisschen den Glanz, macht es aber auch irgendwie sympathisch. Nach dem Sonnenuntergang am Waikiki-Beach (sehr, sehr schön!), geniessen wir ein letztes Mal die Meeresbrise auf unserem Balkon. Durch Zufall finden wir heraus, dass das für morgen gebuchte Hotel in San Fran nicht so der Hit ist. Wir kommen um 9 Uhr abends in Frisco an und die Reception schliesst um 10 Uhr. Die Chance, dass wir also ohne Hotel auf der Strasse stehen, ist gross. Kurzerhand buchen wir alles um: neues Hotel beim Airport und – ich kann es kaum glauben und Odi sagt immer nur “do as the locals do, wir sind in Amerika!” – Mietauto für 20 Stunden. Kleines Detail am Rande: das Mietauto ist günstiger als der öV. Da muss die Eisenbahnerin in mir ein bisschen umdenken…
Mahalo
Mahalo heisst Danke auf hwaiianisch. Ja, es hat uns sehr gut gefallen in Hawai’i. Hawai’i ist definitiv nicht Amerika. Alles ist so viel relaxter, niemand ist im Stress, die Leute sind unglaublich nett (echt nett und nicht “Ami-nett”) und das Leben scheint allen irgendwie Spass zu machen. Diese Beschreibung passt zu Oahu (Insel mit Honolulu). Für Big Island müsste man überall noch ein “sehr” vorab stellen. Nach einem letzten tiefen Atemzug in der warmen Pazifikluft verlassen wir die Inseln und fliegen zurück nach San Fran. Dass unser Entscheid betreffend Hotel richtig war, merken wir bald. Mit fast einer Stunde Verspätung landen wir in SFO… Zum Abschluss des Tages gibt es einen letzten Taco im Taco Bell. Damit hätten wir uns auch von unserer liebsten Fast Food-Kette verabschiedet und der letzte Ferientag kann kommen.
San Francisco in one day
Dank dem Mietauto sind wir rasch und stressfrei an der Golden Gate Bridge. Leider ist der Nebel derart dicht, dass wir die Brücke zuerst nirgends entdecken können. Nach nur einigen Minuten lichtet sich dieser aber und Stück für Stück vom Wahrzeichen der Stadt wird sichtbar.
Nach mehreren Fotos aus allen zur Verfügung stehenden Winkeln und Aussichtspunkten fahren wir via Lombard Street zurück ins Stadtzentrum. Der Toll über die Brücke kostet übrigens auf der Hinfahrt null Dollar und auf der Rückfahrt sechs Dollar… Am Fishermans Warft gibt’s Fish & Chips zum Essen, Seehunde zum Fotografieren und viele Touris zum Anschauen. Da wir noch genug Zeit haben, lassen wir uns für die Rückfahrt zum Flughafen viel Zeit und cruisen gemütlich durch die Strassen. Durch die verschiedensten Quartiere – vorbei an arm und reich (die Penneranzahl ist wirklich erschreckend), die ethische Vielfalt eine wahre Freude – dauert die abwechslungsreiche Fahrt über eine Stunde. Am Flughafen werden wir ein letztes Mal Zeugen der typisch amerikanischen Sicherheitsmentalität. Gib ihnen eine Uniform und sie sind kaum mehr zu halten. Am liebsten würden wir alle Festländer in ein “Aloha-Praktikum” nach Hawai’i senden. In diesem Sinne “Aloha” und “Mahalo” – bis zur nächsten Reise!