United Kingdom & Ireland

Short cut zu den Bildern

Wie am Schnürchen
Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zum letzten Mal in den Sommerferien in die Ferien gefahren sind. Wahrscheinlich gab es das noch gar nie. Aber unser diesjähriges Ziel schreit beinahe nach Sommerurlaub. Wir fahren auf die britischen Inseln. Und so kommt es, dass auch wir dieses Jahr in den Sommerferien verreisen. Ganze drei Wochen wollen wir mit einem Camper herumkurven und Neuland entdecken.
Die zahlreichen Meldungen von chaotischen Zuständen an europäischen Flughäfen bringen uns zeitig an den Flughafen. Drei Stunden vor Abflug sind wir dort. Die Abflughalle ist voll. Am Check-in stehen wir schliesslich eine Stunde und an der Sicherheitskontrolle eine halbe Stunde in der Schlange. Das ist aber dann auch schon alles, was sich bezüglich der Horrorstories bewahrheitet. Zu unserer Überraschung können wir zeitig boarden, heben pünktlich ab und sind genauso on time in London. Als dann tatsächlich auch noch die Koffer auf dem Rollband auftauchen, fühlen wir uns wie Glückspilze. Nie hätten wir gedacht, dass alles so reibungslos verläuft. Auch bei der Übernahme des Campers geht es zackig. Die Instruktion erfolgte bereits per Video zu Hause. Bald bekommen wir irgendwo in einem Hinterhof die Schlüssel in die Hand gedrückt und fahren los. Das Ding ist im Vergleich zu seinen amerikanischen Verwandten eher klein, aber immer noch gross genug, dass wir bereits nach wenigen Kilometern ein erstes Mal bei einer Unterführung kehrt um machen müssen. Auch für die Strassen in den Dörfern ist das Mobil eher gross bemessen. Aber Dank den Fahrkünsten von Odi ist auch das kein Problem. In einem Tesco decken wir uns mit allem notwendigen ein. Einmal quer durch den Laden und das Chärreli füllen, lautet das Motto. Um fünf Uhr erreichen wir den ersten Camping-Platz. Es ist Zeit zum Nüschele. Irgendwann hat alles seinen Platz gefunden und wir können den neuen Grill einweihen. Obwohl wir heute sehr früh aufstehen mussten und es auch noch eine Stunde Zeitverschiebung gibt, sind irgendwie nicht alle müde. Die Kids sind auf jeden Fall noch lange putzmunter…

Durdle Door
Alle haben gut, wenn auch nicht allzu lange, geschlafen. Niemals hätte ich gedacht, dass ich auch nur an einem Morgen in England vor dem Camper frühstücken werde. Wir haben aber derart Glück mit dem Wetter, dass wir das wohl sogar noch an ein paar weiteren Mörgen machen können. Für die nächsten Tage ist nur Sonne mit höchsten Temperaturen angesagt. Zufälligerweise bringt uns unser erster Ausflug passenderweise an die Küste. Da nicht nur das Wetter schön, sondern auch noch Samstag ist, sind wir nicht ganz alleine. An der Dinosaurier Küste wandern wir mit der Menschenmasse über die weissen Klippen zum Meer. Der Kieselstrand ist wunderschön – wenn man die Massen an Menschen ausblenden kann. Der Mensch das Herdentier. Tüechli an Tüechli – gerne auch fast auf Odis Schoss – reihen sich die Ausflügler aneinander. Am liebsten sind uns die, die neben Sack und Pack auch noch den Lautsprecher mit zum Strand nehmen und alle mit ihrem bevorzugten Sound betören. Auffällig ist auch wie Multikulti hier alles ist. Scheinbar aus jeder Kultur findet sich irgendwo eine Gruppe. An diesem Strandabschnitt hat es auch einen grossen Felsenbogen. So bekommen die Wagemutige ihren Auftritt. Einer wagt unter dem Jubel der Massen tatsächlich den Sprung aus luftiger Höhe ins Meer. Das Wasser ist übrigens bitterkalt – very british. Irgendwann zieht es uns wieder weg vom Trubel. Odi hat für heute eine tolle Farm gefunden, auf der auch Motorhomes und nicht zur Zelte willkommen sind. Nomady à la England; was wollen wir mehr. Ein paar Ladies aus dem Dort kochen sogar vor Ort. Und so kommt es, dass die Kids zum Znach Brownies mit Mushmallows bekommen und zum Dessert Gurken. Obwohl eine Hitzewelle auf das Land zurollt wird es ohne Sonne rasch kühl. Aber wir wollen nicht klagen, mit diesem Wetter sind wir mehr als glücklich.

Unesco Weltnaturerbe: Dinsosaurier Küste

United Kingdom & Ireland, Wytch Wood Camping

Bath und Avebury
Die Strassen in England sind unerwartet eng und die Büsche an den Strassen werden konsequent nicht geschnitten. Ganz toll ist es, wenn sich in den Büschen dann auch noch eine Mauer versteckt. In den Dörfern darf man zudem direkt auf der Strasse parkieren. Alles eher unpraktisch, wenn man mit einem Camper unterwegs ist… Dies alle hat direkt zur Folge, dass wir immer ein bisschen länger von A nach B brauchen als das Navi uns anzeigt. In die Innenstadt von Bath nehmen wir aus Platzgründen deshalb lieber gleich den Shuttle. Die Stadt erkundigen wir auf dem Lonely Planet Walk. Wir bestaunen eine Brücke, die man nur neben der Brücke als solche erkennt. Auf der Brücke selber ist es einfach eine normale Strasse mit Häusern auf beiden Seiten. Weiter hat es zwei grosse, eindrückliche Häuserkreise, die auch Zirkus genannt werden. Ein Haus wurde zu einem Museum umfunktioniert und wir können erleben, wie die reichen Menschen zum Zeitpunkt des Baus gelebt haben. Nach dem Besuch der vor allem von aussen eindrücklichen Abbey besuchen wir das eigentliche Highlight der Stadt: das Römerbad. Leider teilen wir unseren Slot gleich mit mehreren Gruppen. Wir werden regelrecht durch das Gebäude getrieben und bekommen weniger als gewünscht vom eigentlich eindrücklichen Bauwerk mit.

United Kingdom & Ireland, Bath, House

Auf dem Weg zum Camping machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Avenbury, der kleinen Schwester von Stonehenge. Die Steinkreise gefallen mindestens den Erwachsenen gut. Die Mädels sind nach diesem Tag eher mässig interessiert. Auf einer Wiese bei einem Bauernhof mitten im Nirgendwo schlagen wir schliesslich das Nachtlager auf. Es hat viel Platz, eine WC-Hütte, Holz zum Feuern und nur wenige andere Camper. Strom fehlt uns nun schon zum dritten Mal in Folge und wegen fehlender Dusche gibt es heute auch die erste Reinigung im Camper eigenen Bad. Funktioniert wunderbar. Es übrigens nicht soooo heiss, wie man aufgrund der Nachrichten meinen könnte. Wir halten die Wärme sehr gut aus und freuen uns, dass in England richtig Sommer herrscht. Kurz nach zehn Uhr vertreibt uns ein Sommergewitter ins Auto. Wir sind fast schon ein wenig beruhigt: es gibt ihn also doch den Regen in England.

Unesco Weltkulturerbe: Bath / Bath als Teil der europäischen Spa-Kultur / Avebury zusammen mit Stonehenge

Stonehenge
Auf dieses Unesco Weltkulturerbe haben wir lange gewartet. Umso lieber stellen wir den Wecker auf halb acht. Auf der Fahrt dorthin übernehme ich das Steuer ein erstes Mal. Es ist sau eng und trotz höchster Konzentration klappt es mir den Rückspiegel irgendwann an einem Busch ein. Wir haben ohne gross zu überlegen den ersten Slot am Morgen gebucht. Dies ist insofern ein Glück, als dass die Massen an Touristen erst danach auftauchen. Wir werden nicht enttäuscht und sind äusserst beeindruckt davon was hier vor über 4’000 Jahren hingestellt wurde. Die zahlreichen ungelösten Rätsel zum “Warum?” faszinieren zusätzlich.

United Kingdom & Ireland, Stonehenge

Auf einer Autobahn fahren wir nordwärts und besuchen das Schloss Blenheim. Hierzu haben wir wenig bis gar nichts erwartet, werden aber positiv überrascht. Das Anwesen gehört der Familie Churchill und ganz nebenbei erfahren wir, dass hier auch Winston geboren wurde. Die Schlossgärten müssen wir heute aussen vor lassen. Es ist schlicht zu heiss. Über 36 Grad werden angegeben und auch wir kommen etwas ins Schwitzen. Weiter nördlich beziehen wir auf einem grossen, aber fast leeren Campingplatz unser Nachtlager. Zum ersten Mal haben wir Strom und auch sonst alles was man so brauchen könnte. Wir nutzen die Gunst der Stunde, um wieder einmal dieses und jenes im Haushalt inkl. Autopflege zu erledigen.

Unesco Weltkulturerbe: Stonehenge zusammen mit Avebury

90 Meter unter Tag
Meine Teilstrecke schaffe ich heute mit nur einer leichten Streiffung am Randstein (ist Odi auch schon passiert). Langsam aber sicher habe auch ich das Mobil einigermassen im Griff. Über eine Brücke fahren wir nach Wales. Bis auf das alles auch in Walisisch angeschrieben ist und die Hecken tendenziell gemäht sind, merken wir keinen grossen Unterschied. In Bleanavon wartet eine Kohlenmiene und ein Eisenhochofen auf uns. Die Miene ist nicht mehr in Betrieb und kann deshalb besichtigt werden. Mit einer kleinen Gruppe und einem lustigen Guide fahren wir im Schachtlift 90 Meter in die Tiefe. Wir erfahren allerhand über das harte Leben damals und sind tief beeindruckt. Netter Nebeneffekt: hier unten ist es angenehm kühl und wir merken nicht viel vom heutigen Hitzerekord auf der Insel. Das Areal um den Hochofen ist auch interessant, aber weitaus weniger imposant. Zurück in England wartet der nächste Camping auf uns. Wir geniessen den wohl letzten Abend bei richtig warmem Wetter. Ab Morgen sind zehn Grad weniger angesagt. Zuerst heisst es aber noch ein bisschen schwitzen. Die Kids schlafen sowieso immer sehr spät ein – es ist mega lang hell -, aber heute ist weniger die Helligkeit sondern eher die Hitze im Camper Schuld für die späte Nachtruhe.

Unesco Weltkulturerbe: Bleanavon

Zehn Grad kälter
Am Geburtsort der Industrialisierung beginnt unser Tag. Wir besuchen die Ironbridge, die erste in dieser Höhe und Grösse gebauten Eisenbrücke. Heute muss niemand mehr Wegzoll bezahlen und es dürfen nur noch Fussgänger von der einen auf die andere Seite. Das Musuem ist leider wegen einem gröberen Wasserschaden geschlossen. Zur allgemeinen Unterhaltung gibt es deshalb vorzeitig eine Gelati und eine Pie. Mir ist es für die Gelati zu kalt. Das Thermometer zeigt tatsächlich zehn Grad weniger an als gestern. Aber den Kidsr ist das egal.

United Kingdom & Ireland, Iron Bridge

Das nächste Bauwerk ist auch interessant. Wer hat schon einmal einen Fluss gesehen, über welchen ein anderen Fluss kanalsiert in einem Äkuadukt führt? Sinn und Zweck bleibt uns irgendwie verschlossen, aber lustig ist es alle Mal. Da noch viel Zeit bleibt, legen wir noch einen Shopping-Stopp ein und fahren auch noch zum Strand. Leider tönt “…zum Strand” schöner als es effektiv ist. Der Wind bläst uns fast weg und nur wenige wagen sich aus dem Auto. Die meisten Einheimischen sitzen IM Auto an der Sonne und schauen so auf das Meer. Wir haben hier aber auch noch eine andere Mission und für die müssen wir das Mobil verlassen: wir wollen zum Zvieri Fish&Chips. Leider hat diese erste Version nach stark Luft nach oben. Im Hinterland ist es zum Glück ein bisschen weniger windig. In den grünen Hügeln von North Wales haben wir einen Platz reserviert, der wirklich schön ist. Und das Beste: die Sonne scheint uns nach wie vor mitten ins Gesicht – wenn auch mit Wind!

Unesco Weltkulturerbe: Ironbridge / Pontcysyllte Äkuadukt

Burgen und Schieferplatten
In North Wales gibt es vier Burgen, die vor langer Zeit von König Edward dem Ersten erbaut wurden. Wir schauen uns die in Conway an. Direkt am Rand des malerischen Ortes gelegen, erkundigen wir das imposante Bauwerk. Die Aussicht auf den Ort und das Meer ist toll. Am Pier bestaunen wir die Ebbe und verköstigen uns mit Fish&Chips (viel besser als gestern) und Gelati. Der Wind hat merklich nachgelassen und wir können den Pulli schon fast wieder ausziehen. Für die Einheimischen scheint es Hochsommer. So latschen alle im T-Shirt und kurzen Hosen durch die Gegend. So unterschiedlich ist das Temperautempfinden. Weiter geht die Fahrt zu einer Schiefermiene. Das Museum zeigt uns wie die Schieferplatten hier seit je abgebaut werden. Die Kids dürfen diese sogar bemalen und finden es top. So top, dass auch noch ein paar Platten im Auto landen, die sie irgendwann später anmalen wollen. Mit der Sonne erreichen wir unseren Campingplatz. Die Kids geniessen den Spielplatz und wir das Herumsitzen. Auf einmal scheinen auch die Sprachprobleme kein Thema mehr. Die Hemmungen sind abgelegt und die Mädels finden trotz der Verständigungsprobleme andere Kinder zum Spielen.
Heute gibt es auch noch ein Hoch auf die Engländer und die Walisen. Es sind alle durchaus nett und sehr freundlich. Und der trockene Humor gefällt uns auch. Wir fühlen uns rund um wohl bei den Briten. Mit dem Wetter sowieso!

Unesco Weltkulturerbe: Castels and Town Walls of King Edward in Gwynedd / The Slate Landscape of Northwest Wales

United Kingdom & Ireland, Slate Landscape of Wales

A taste of Dublin
Heute gehts ab auf die Fähre nach Irland. Drei Minuten vor der geplanten Abfahrt legen wir ab. Genauso pünktlich legen wir in Dublin an. Eigentlich haben wir nicht damit gerechnet, dass wir Zeit für Dublin haben. So ist denn auch der Reiseführer zu Hause geblieben. Doch Dank an einem Mail vom Herr Lehmann aus dem Jahr 2017 (!) wissen wir, wo wir ungefähr hin müssten. Wir kurven durch die Stadt und sind uns immer noch nicht ganz sicher, ob wir noch ein bisschen in der Stadt bleiben sollen. Unser Problem: wir wissen nicht, wo das Mobil parkieren. Beim ersten Strassenrand, welchen wir ansteuern, machen uns ein paar Jungs darauf aufmerksam, dass hier eher ein schlechter Platz sei. Es würden oft Scheiben eingeschlagen. Danke für den Hinweis, wir fahren weiter. Ein paar Strassen später scheint es uns belebt genug und wir bringen den Camper sogar auf das Parkfeld. Zu Fuss erkundigen wir das Trinity College und die wichtigsten Strassenzüge. Dank dem sonnigen und warmen Wetter sind sehr viele Leute auf den Beinen. Und die, die nicht auf den Beinen sind, fahren mit Trettmobilen jolend und mit viel Guiness intus durch die Strassen. Natürlich fehlen auch die Strassenmusiker nicht. Mich erinnert das Ganze ein bisschen an das Buskers Festival bei uns zu Hause. Die zahlreichen Pubs lassen wir aussen vor. Mit den Kids dürften wir wohl eh nicht rein. Entsprechend gibt es für uns auch kein Guiness in Dublin. Auf dem Stadtcamping, irgendwo zwischen den Autobahnen, schlagen wir für diese Nacht unsere Zelte auf. Wie immer bei den Stadtcampings ist es nur praktisch und das wars dann auch schon. Zum Glück sind wir am Nachmittag noch ein bisschen in der Stadt geblieben. Dort war es definitiv viel schöner!

Erster Regentag
Damit wir püntklich zum gebuchten Slot bei den Hügelgräbern von Brú na Bóinne ankommen, klingelt heute wieder einmal der Wecker. Wir fahren gleich los und holen das Frühstück auf dem Parkplatz vor der Anlage nach. Nach dem Besuch des interessanten Museums werden wir in einen Bus verfrachtet und zu den Gräbern gebracht. Das erste kann leider nur von aussen besichtigt werden. Da heute der ersten Regentag zu vermelden ist, eher unpraktisch. Beim zweiten dürfen wir dann kurz rein. Imposant, dass das Ganze seit über 4000 Jahren so da steht und immer noch hält. Nach der Tour verlassen wir Irland bereits wieder und machen einen kurzen Abstecher nach Nordirland. Praktisch auf der ganzen Fahrt regnet es und wir befürchten bereits, dass wir die Giant’s Causeway auch bei Regen besichtigen müssen. Doch weit gefehlt. Tout juste zu unserer Ankunft reist der Himmel auf und beschert uns einen trockenen Besuch der einmaligen Steinformationen.

United Kingdom & Ireland, Giant's Causeway Landscape

Am Abend macht es dann nur noch eines: regnen. So müssen wir den ersten Abend ausschliesslich im Camper verbringen. Mit “Mr. Bean macht Ferien”, Pasta und Kartenspielen geht der Abend aber rasch vorbei. Wir sind sehr froh, sitzen wir in einem relativ grossen und vor allem trockenen Mobil. Die vielen Zeltler um uns herum tun uns leid. Nur die Einheimischen selber scheint der Regen überhaupt nichts auszumachen. Sie trotzen dem strömenden Regen und campieren ohne mit der Wimper zu zucken munter weiter.

Unesco Weltkulturerbe: Brú na Bóinne und Giant’s Causeway and Causeway Coast

Schottischer Hochsommer – oder auch nicht 🙂
Die heutige Abfahrtszeit der Fähre verwirrt uns. Gebucht haben wir um elf Uhr. In der neusten Mail steht 12 Uhr. Im Internet bei unserer Buchung finden wir wieder elf Uhr. Auch die Angaben zur Check-in Zeit variert. Auf Nummer sicher gehend, sind wir um zehn Uhr am Hafen. Nur ein anderer Tourist hat sich um diese Zeit bereits hierher verirrt. Nach dem Check-in und dem eher genauen Sicherheitscheck steht fest, dasss wir erst um 12 Uhr ablegen werden. Jä nu… Die Überfahrt geht trotz leichtem Wellengang zackig vorbei. In Schottland werden wir vorerst von Sonne begrüsst. Die grüne Küste mit den zahlreichen Stränden und den sattgrünen Hügeln im Hintergrund zeigt sich von der besten Seite. Erst im Hinterland fängt es an zu regnen und hört vorläufig nicht auf. Odi trotzt dem schottischen Hochsommer und wirft im strömenden Regen unter dem Camping-Tisch trotzdem den Grill an. Irgendwann sind die Würste ready und da alle noch etwas raus wollten und ich auch noch etwas Handwäsche machen musste ist der Camper zum Znacht auch von innen feucht – aber wohlig warm; es lebe die Heizung. Zum Abschluss des Tages zeigt sich sogar noch etwas die Sonne. Die Hasen springen über den Camping-Platz und ein toller Regenbogen macht die Szenerie einmalig.

Kein Monster in Sicht
Heute dürfen wir wieder einmal ein bisschen länger liegen bleiben. Bis zum ersten Unesco Weltkulturerbe ist es nicht weit und wir gehen den Tag deshalb gemütlich an. Pünktlich zur Regenpause treffen wir in New Lanark ein. Das Dorf, welches vor 300 Jahren eine Baumwollfabrik war, zählt weniger wegen der Fabrik an und für sich zum Weltkulturerbe. Vielmehr hat der Patron hier ein erstes Mal eine sozialistische Fabrik aufgebaut. Die Leute mussten weniger lange arbeiten, die Kinder durften zur Schule, er stellte ärztliche Versorgung zur Verfügung usw. Beeindruckend, dass vor so langer Zeit jemand bereits so fest an die arbeitenden Menschen gedacht hat. Nebenbei: das alles hat die Produktivität markant gesteigert. Das Musuem kann teilweise in einer Art Europapark-Bahn erkundet werden. Ein zehnjähriges Mädchen erzählt während der Fahrt vom damalige Alltag. Die Kids finden, dass es eher einer Geisterbahn gleich kommt und sind entsprechend froh, als alles besichtigt ist. Danach folgt die längere Stichstrecke nach Lochness. In Perth – nein, nicht das Perth in Australien, dafür ist es hier zu kalt – legen wir einen Stopp ein. Frisch gestärkt und vollständig ausgerüstet – neu auch mit Gummistiefeln für die Kinder an Board – geht es weiter. Die Wetterprognose sagt trockenes Wetter für Lochness voraus. Tatäschlich bleiben wir bis auf ein paar Tropfen trocken. Um auch ein Teil der gröberen Sachen wieder einmal sauber zu bekommen, nehmen wir die Waschmaschine auf dem Camping-Platz in Betrieb. Der Camper gleicht danach erneut einem Wäscheständer. Das Znacht nehmen wir im Camper an der Wärme neben der frische Wäsche ein. Hier oben gibt es nur noch ungefähr 10 bis 15 Grad. Wir sind einmal mehr froh, dass wir nicht mit einem zu kleinen Mobil unterwegs sind und auch eine Heizung an Board haben. Die einzigen Monster, die wir bis jetzt übrigens zu Gesicht bekommen haben, sind wir: no Monster from Lochness around so far.

Unesco Weltkulturerbe: New Lanark

Ein Stück Eisenbahn-Geschichte
Frisch und munter verlassen wir den nördlichsten Punkt unserer Tour. Im Castel direkt neben dem See halten wir mit vielen andere Touristen nochmals Ausschau nach dem berühmten Monster. Wie erwartet lässt sich dieses aber auch heute nicht blicken und wir müssen uns mit einer Fotomontage begnügen. Weiter geht die Fahrt dem See entlang in Richtung Edingburg. Kurz vor dem Ziel wartet die berühmteste Eisenbahnbrücke auf uns. Der Koloss aus Stahl überquert hier die Bay und das rattern, wenn ein Zug darüber hinweg fährt, ist immer noch riesig. Gleich daneben findet sich der kleinste Leuchtturm der Welt. Gerade Mal die Kids haben Platz neben der grossen Lampe.

United Kingdom & Ireland, Forth Bridge

Der Stadtcamping von Edingburg ist überraschand schön. Es hat alles was das Herz begehrt und man hat trotzdem nicht das Gefühl, dass man sich in einer Grossstadt befindet. Zu unserer Überraschung ist auch die Laundry 1a. Bald ist alles sauber sowie trocken und wir sind wieder einmal alle stinkenden Socken los. Wie mit den neuen Regelstiefel im Gepäck nicht anders zu erwarten war, bleibt es heute trocken. Uns solls recht sein. Dafür haben wir die paar Pfund gerne investiert.

Unesco Weltkulturerbe: Forth Bridge

United Kingdom & Ireland, Edinburgh, Church

Edingburg
Das Mobil lassen wir heute stehen. Mit dem Bus fahren wir ca. 45 Minuten in die Stadt. Unsere Tour starten wir beim schottischen Wohnsitz der Königin. Die Kids sind richtig aufgeregt, dass die Queen tatsächlich vor drei Wochen hier für 5 Tage gehaust hat. Während der Ausstellung finden vor allem die original Kleider der Königin gefallen. Der Rest des Rundgangs zeigt wie immer alte Wohneigentümer vergangener Königsfamilien. Nach einer kleinen Stärkung – Odi probiert Hagi’s und es schmeckt sogar sehr gut – laufen wir die Königsmeile in Richtung dem alten Schloss. Wir sind nicht ganz alleine und lassen uns von den Massen treiben. Leider haben wir es verpasst ein Ticket für das alte Schloss zu buchen. Die Eintritte für heute sind ausgebucht. Was uns ein bisschen beruhigt: auch für die nächsten zwei Tage sind alle Eintritte weg. Wir hätten also wohl auch mit einer besseren Planung keinen Slot mehr bekommen. Statt dessen fahren wir mit dem Bus zum Pier. Dort würde das Schiff der Königsfamilie stehen. Wir beschliessen die 50 Pfund anderweitig zu investieren und machen stattdessen sehr zur Freude der Kids den lang ersehnten Besuch im Claires. Zurück im Bus lassen wir uns einmal quer durch die Stadt fahren. Bis zum Campingplatz sind wir fast ein einhalb Stunden unterwegs. Zum Glück sitzen wir auf den besten Plätze im oberen Stock in der ersten Reihe und bekommen so einiges zu Gesicht. Auf dem Campingplatz werfen wir wie immer den Grill an. Danach ist der Kühlschrank leer, die Mägen dafür wieder voll und wir nach dem langen Tag wieder gestärkt.

Unesco Weltkulturerbe: Edingburg

United Kingdom & Ireland, Edinburgh, Bagpipes

Lake Side District
Das heutige Ziel war schwierig zu planen. Es besteht vor allem aus vielen Seen und Hügeln. Beides haben wir bekanntlich auch zu Hause genug. Was soll man also tun? Was soll man vor allem tun bei diesem englischen Wetter? Unterwegs kehren wir erstmals im Mäc ein und füllen den Kühlschrank. Danach fahren wir zum Hauptort der Gegend. Bei Nieselregen schauen wir uns das Jetty Museum an. Es gibt einige alte Schiffe zu bewundern. Viel mehr gibt der Besuch aber nicht her. Die Käffer lassen wir – obwohl ganz Schmuck und an ein Grindelwald erinnernd – links liegen. Die ganzen Touristen sind mangels Alternativen bei diesem Wetter hier versammelt und wir haben keine Lust auf die Massen. Irgendwo an einem der zahlreichen Seen machen wir stattdessen einen kurzen Walk. Das Farn reicht den Kids bis zum Hals und nass sind wir danach auch alle. Lustig ist es aber allemal. Die Landschaft ist schmuck und die vielen Weiden mit den Schafen sind von unzähligen Steinmauern eingefasst. Auch deshalb zählt die Region hier zum Unesco Weltkulturerbe. Auf einem Hügel kurz vor dem Camping finden wir auch noch einen kleinen Steinkreis. Auch dieser ist aber nach wenigen Minuten besichtigt. Auf dem Camping ist viel los. Trotz des nasskalten Abends sind alle auf den Beinen. Unsere Kids kommen nicht wirklich in Tummellaune und wir legen nach dem Znacht nochmals einen Kinoabend ein.

Unesco Weltkulturerbe: Lake Side District

Auf den Spuren der Römer und Harry Potter
Die Sonne scheint wieder und wir machen uns auf zur Hadrians Wall. Die Mauer wurde von dem Römern gebaut und markierte das Ende des römischen Reiches hier oben im Norden. Die rund 120 Kilometer lange Mauer sollte vor allem auch von den schottischen Angreiffern schützen. Auch wenn nicht sehr hoch, nicht extrem breit, nicht wahnsinnig lang und auch nicht mehr vollständig in Takt: wir sind beeindruckt. Wir suchen uns zwei der zahlreichen möglichen Spots zur Besichtigung aus. Der zweite Stopp ist sogar noch mit moderner Kunst angereicheret. Ein grosser, sehr farbiger Bauklotz, soll die Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Zukunft zeigen. Mindestens mir gefällts. Kurz nach dem Mittag erreichen wir unser Tagesziel. Wir schnappen uns einen Platz auf dem Camping und fahren gleich wieder los zum Park&Rail. Auch hier nutzen wir diese praktische Einrichtung und lassen uns bequem und stressfrei in die Stadt bringen. Von Durham haben wir nicht viel erwartet. Die Kathedrale und das Schloss gilt es zu besichtigen. Schon noch wenigen Metern in der Altstadt sind wir aber entzückt. Es ist sehr hübsch hier. Auch die Kathedrale ist schön und vor allem riesig. Es gibt einiges zu entdecken. Spätestens als wir Dank ein paar komischen Touristen, die komische Fotos schiessen, auch noch zusammen reimen können, dass hier ein Teil von Harry Potter gedreht wurde, finden es auch die Mädels total spannend – obwohl sie noch keinen der Filme gesehen, geschweige den ein Buch gelesen haben. In der Stadt gibts dann sogar noch eine Bubble-Waffel. Ach, wie ist das Traveller-Leben schön!

Unesco Weltkulturerbe: Hadrians Wall und Durham

United Kingdom & Ireland, Durham, Church

Briten und ein paar Weicheier
Ein Tag Regen, ein Tag Sonne. Dieser Rythmus scheint sich langsam aber sicher zu etablieren. Heute ist somit wieder ein regnerischer Tag an der Reihe. Dies ist insofern schade, als dass die Fountains Abbey uns schon bei grauem Himmel sehr beeindruckt. Wie wäre das erst mit Sonne und viel blau geworden? Die Ruinen des Klosters sind wirklich toll. Es steht mehr oder weniger alles noch, ausser die Dächer. Den Regenschutz müssen wir zum Glück erst beim Wassergarten auspacken. Die billigen Dinger aus dem Decathlon halten einmal mehr was sie versprechen.

United Kingdom & Ireland, Fountains Abbey

Am Nami besuchen wir die Vidmarhalle Englands. Einziger Unterschied: das Ding hier ist Unesco Weltkulturerbe. The Salts Mill ist eher auf Einheimische und weniger auf Touristen ausgerichtet. Es gibt einen riesigen Bücherladen und ein Restaurant sowie eine Gallerie mit schönen Bildern eines lokalen Malers. Quasi im Mittelpunkt der britischen Inseln schlagen wir in den grünen Hügeln das Nachtlager auf. Das Wetter spielt bis nach dem Znacht mit und es bleibt trocken. Die Briten machen sich übrigens wirklich quasi nichts aus dem Wetter. Pick-nicken kann man wunderbar auch, wenn es regnet. Und beim Grillen setzt man sich einfach unter den Regenschirm. Wahrscheinlich sind wir wirklich einfach Weicheier…

Unesco Weltkulturerbe: Fountains Abbey and Studley Royal Watergarden / Salts Mill

Grillen verboten
Bei Nieselregen verlassen wir den Camingplatz und fahren zum nächsten Unesco Weltkulturerbe. Wenn man wie wir diese Dinger sammelt, schaut man sich öfters auch Sachen an, die man wohl sonst aussen vor lassen würde. So geht es mindestens mir heute. Ich erwarte ein langweiliges Telekskop. Stattdessen treffe ich auf eine interessante Ausstellung, mit der man in die Weiten des Universums blicken kann. Mein Problem: ich kann mir dies immer sehr schlecht vorstellen. Zum Glück ist auch für Dummies wie mich und für Anfänger wie die Kids alles sehr gut erklärt. Weiteres Glück: wir haben Odi dabei, welcher jede noch so dumme Frage von uns beantworten kann. Highlight für alle ist das Kino. Wir werden in einem grossartigen Film ist das Weltall entführt und fliegen quasi mit. Weiter geht es zum nächsten Ort, welcher sich mit der Industrialisierung in England beschäftigt. Wieder einmal geht es um Textilien und um die vorbildliche Behandlung der Arbeiter:innen. Wie wir langsam aber sicher feststellen, proklamiert jeder Spot für sich quasi die Industrialsierung sowie die guten Arbeitsverhältnisse erfunden zu haben. Irgendwo hier in England muss wohl beides passiert sein. Die heutigen Fabrikhallen sind mässig bis gar nicht unterhalten. Das Geld fehlt, um dies alles einigermassen in Schuss zu halten. Leider haben wir die Fahrdistanz für heute und morgen ein bisschen falsch eingeschätzt. Der heutige Caming-Platz ist in der Nähe des Meeres. Aber dass es eigentlich gar nicht mehr reicht für einen Besuch am Strand haben wir nicht bedacht. Zum Glück ist das Wetter eh nicht wahnsinnig sommerlich, wenn auch wieder trocken. Aufgrund der Platzwahl wird uns auch morgen eine grössere Fahrt erwarten. Aber vorerst geniessen wir nun mal den Abend unter fast blauem Himmel. Nur mit dem Grillen wird es nichts. Wir werfen den Grill zwar an, werden danach aber höflich darauf hingewiesen, dass dies im Moment absolut verboten ist. Zu gross ist die Brandgefahr aufgrund herrschenden der Trockenheit.

Unesco Weltkulturerbe: Jordel Banks / Industrielandschaft Dervant Valley

Canterbury
Bis nach Canterbury müssen wir fast drei Stunden fahren. Die Kids beschäftigen sich wie immer hervorragend mit gescheiten und weniger gescheiten Sendungen auf dem Ipad. Canterbury ist eine echte Überraschung. Das hübsche Städtchen ist die eine Sehenswürdigkeit. Dazu kommt die grossartige und imposante Kathedrale und die ruinenartige Abbey. Die letzte Nacht im Camper verbringen wir rund eine Stunde südlich von London auf einem sehr einfachen Platz. Damit kommen alle Annehmlichkeiten des Campers nochmals voll zum Zug. Auch Grillen ist wieder erlaubt und es gilt den Kühlschrank zu leeren.

Bota von London
Irgendwann ist alles irgendwie in den Taschen verstaut. Es ist immer wieder ein Phänomen was sich während der Camperzeit irgendwo in den Schränken ansammelt. Die Fahrt zur Campervermietung dauert länger als erwartet. Es hat viel Verkehr und wir stehen längers im Stau. Zum Glück haben wir genug Zeit eingerechnet und sind trotzdem on time vor Ort. Die Rückgabe klappt ohne Probleme und wir stehen rasch am Strassenrand und lassen uns von einem per App bestellten Taxi abholen. Zu unserer Freude ist auch das Zimmer bereits bezugsbereit. Die lange Suche im Vorfeld hat sich gelohnt. Wir fühlen uns sofort wohl und richten uns wohnlich ein. Danach fahren wir mit der Tube in den botanischen Garten. Dieser ist riesig und wir bestaunen in den zahlreichen Gewächshäusern die vielen Pflanzen aus aller Welt. Das Wetter ist durstig und die Sprinkleranlagen nicht nur bei den Pflanzen beliebt.

United Kingdom & Ireland, Royal Botanic Gardens

Zurück im Hotel sind die Kids im Element und wollen sofort in die Badewanne. Bewaffnet mit Lol’s werden sie wieder einmal richtig sauber. Zum Znacht gibs Sushi. Es schmeckt hervorragend und ist einiges günstiger als zu Hause. Nur der Spieleabend fällt von nun an leider ins Wasser. Wir haben die Spiele im Camper liegen lassen… Dies führt bei einigen Mitreisenden zu ein paar aufgeregten Minuten.

London Day 1
Wir starten den Tag bei der Tower Bridge. Unser Slot für den Besuch ist gleich zu Beginn der Öffnungszeiten. So können wir das Bauwerk ohne allzu viele andere Begleiter besuchen. Viel Freude macht vor allem der Glasboden, von dem wir allen von weit oben auf die Köpfe schauen können.

United Kingdom & Ireland, London, Tower Bridge

Weiter geht es zum Tower of London. Hier sind wir nicht mehr ganz alleine. Wir müssen lange anstehen, um einen Blick auf die Kronjuwelen der Königsfamilie zu werfen. Eindrücklich ist es aber allemal. Nach den Dimanten haben wir genug vom Anstehen und gönnen uns im Hafen eine kleine Auszeit bei ein paar Snacks. Via Trafalgar Square, Leicester Square und Chinatown schlendern wir zur Oxfort Street. Der Lärm vom Verkehr und die vielen Leute erschlagen uns beinahe. Nach neun Stunden in der Stadt legen wir im Hotel erstmals die Beine hoch. Alle sind ein bisschen matt vom Tag und froh um die Pause. Zum Znacht verlassen wir nochmals das gemütliche Zimmer. Sehr zur Freude von uns Eltern hat es gleich um die Ecke einen Taco Bell! Es gab Zeiten, da haben wir uns auf Reisen in den Staaten nur in dieser Kette ernährt. Es schmeckt immer noch genauso köstlich wie damals. Auch die Kids greiffen herzhaft zu.

United Kingdom & Ireland, London, Guard

London Day 2
Der erste Programmpunkt wäre heute eigentlich der Wachwechsel beim Buckingham Palast. Nur dumm, dass der ausgerechnet heute nicht stattfindet! Einem kleineren Wachwechsel nur mit Pferden können wir trotzdem beiwohnen. Beim Stall der königlichen Pferde wird die Schicht auch heute vor Publikum gewechselt. Auch der Wohnsitz von Boris ist nur aus der Ferne sichtbar und wird gut bewacht; der Blick auf die Downing Street 10 ist nur um sieben Ecken möglich. Dafür ist Big Ben bestens sichtbar. Der Ben ist ja auch einiges grösser als der Boris; wobei gemessen am Mundwerk gewinnt wohl der Boris. Wir schlendern weiter zum London Eye. Das grösste Riesenrad der Welt ist auch vom Boden beeindruckend. Auf die Fahrt verzichten wir. Die 200 Pfund investieren wir lieber anderweitig. Zum Beispiel in ein Zmittag gleich um die Ecke. Im Park vor dem Palast bleibt genug Zeit, um das Ambiente auf einem Bänkli zu geniessen. Die Rasenflächen im Park sind vollständig ausgetrocknet und alles ist braun und sandig. Es hat hier wohl tatsächlich über Wochen überhaupt nie auch nur eine Tropfen geregnet. Doch einigermassen ungewöhnlich für London… Überhaupt ist es ungewöhnlich, dass es auch bei unserem Besuch nicht regnet. Damit hätte mindestens ich überhaupt nicht gerechnet, ist das Wetter doch bisher immer ein Grund gewesen, wieso ich nicht ein grosser Fan von London war. Nach dem Ausruhen im Park sind wir zum Afternoon Tea bei der Queen geladen. Leider ist Lizi aber nicht im Haus und Tee gibt es auch keinen. Dafür dürften wir durch die offiziellen Zimmer im Palast schlendern und uns den ganzen Prunk aus der Nähe anschauen. Bis jetzt waren wir eher in Palästen unterwegs die nicht mehr bewohnt werden. Dieser hier wir noch aktiv genutzt und doch ist es fast gleich wie an den anderen Orten. Die Einrichtung ist sehr vergleichbar, im Buckingham Palace einfach noch etwas prunkvoller und teurer als sonst. Eindrücklich! Zurück im Hotel packen wir die Koffer und machen uns startklar für die morgige Heimreise. Wir sind guten Mutes, dass auch dieses Mal alles wie geplant klappt.

United Kingdom & Ireland, London, Big Ben

Endstation Fribourg
Keine zehn Sekunden stehen wir am Strassenrand als bereits ein Taxi neben uns hält. Auch der Verkehr ist gering und wir deshalb vier Stunden (!) vor dem Abflug bereits am Flughafen. Logischerweise können wir noch gerade nicht einchecken. Stattdessen gibt es erstmals etwas in den Magen. Irgendwann dürfen wir die Koffer dann doch abgeben und wir fragen uns die ganze Zeit: wo sind die Massen an Reisenden, die uns prognostiziert wurden? Alles Fehlanzeige. Das ganze Prozedere von A bis Z funktioniert wie immer in der üblichen Zeit. Auch der Flug hebt wieder pünktlich ab und die Koffer fliegen ebenfalls mit uns nach Genf. Auch dieser letzte Reisetag klappt somit wie am Schnürchen – mindestens bis Fribourg. Da geht dann wegen einer Stellwerkstörung gar nichts mehr. Doch wir sind einmal mehr Glückspilze und treffen unseren Nachbarn. Jonas wird mit dem Auto abgeholt und wir dürfen mitfahren. Mit dem Privatchauffeuer geht es so bis direkt vor die Haustüre. Perfekt!

Das wars mit unserer Reise nach England und Co. Ich habe drei Wochen Nieselregen erwartet und wurde nicht nur wegen dem Wetter positiv überrascht. Es hat uns allen sehr gut gefallen und wir kommen sicher eines Tages wieder. Und: endlich sind wir auch geographisch auf der Höhe und wissen was England, was Gret Britain, was U.K. und was Commonwelth ist. Mache Sachen kann mindestens ich mir erst merken, wenn ich es vor Ort lerne :-).

Short cut zu den Bildern

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