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Grand Tour of Switzerland

Short cut zu den Bildern

Grand Tour of Switzerland – Part 1
Wer hätte das gedacht: seit einem Jahr bestimmt Corona unser Leben und seit einem Jahr ist u.a. Reisen (natürlich nur ein sehr kleiner und eigentlich unwichtiger Teil unseres Alltags, aber für uns trotzdem relevant) kaum resp. nur unter erschwerten Umständen möglich. Da es aktuell wieder viele Einschränkungen gibt und reisen nur unter mühsamen Umständen und nur sehr begrenzt möglich ist, bleiben wir in den Frühlingsferien in der Schweiz. An und für sich nichts aussergewöhnliches, aber für uns trotzdem ungewohnt und eine Premiere dazu. Mal abgesehen von den Skiferien können wir nicht sagen, wann dies zum letzten Mal der Fall war. Wir haben lange zugewartet mit buchen und uns dann schlussendlich auch aufgrund der Wetterprognose für die Sonnenstube der Schweiz entschieden. Im Tessin wollen wir den grössten Teil der ersten Ferienwoche (Dienstag bis Samstag) verbringen. Wir freuen uns auf den langersehnten Tapetenwechsel. Bewaffnet mit dem Lonely Planet Switzerland und dem Grand Tour of Switzerland-Führer lassen wir das kalte Bern hinter uns und fahren los. Im noch kälteren Luzern machen wir Mittagshalt. Die Kids sind begeistert von der Kappellbrücke und die Fragestunde rund um den Brand von 1993 ist sogleich eröffnet. Leider ist es wirklich garstig und wir verlassen Luzern nach der Brücke und einem kurzen Bummel durch die Altstadt wieder. Mit einem Sack voller Sandwich geht es via Gütsch, wo unser erster Fotospot der Grand Tour of Switzerland ist, weiter in Richtung Süden. Nach dem Gotthard wird es zu unserer Freude tatsächlich etwas wärmer. Der Himmel ist tiefblau und die Sonne wärmt mit jedem Meter, welchen wir in Richtung Locarno fahren, ein bisschen mehr. Unsere Ferienwohnung ist in Tegna, ein paar Kilometer hinter Locarno, in einem kleinen Dorf. Es ist nicht super fancy, aber voll ok. Zu unserem Glück hat es unten im Haus sogar ein Restaurant, in dem wir als „Hotelgäste“ (es hat auch normale Zimmer) Essen dürfen. Zum Znacht lassen wir es uns deshalb gerne wieder einmal bekochen. Wir sind erstaunt wie viele Gäste das Hotel hat. Das Restaurant ist drinnen bis auf den letzten Platz gefüllt. Irgendwie scheinen die das hier nicht so genau zu nehmen. Wir sitzen draussen im Windschatten und geniessen den unerwarteten Restaurantbesuch alle in vollen Zügen.

Bijou Marcote
Auf dem Grand Tour of Switzerland-Weg fahren wir zeitig los an das südliche Ende der Schweiz. Der Navigator hat wie immer bei solchen Gelegenheiten nicht die direkte Fahrt auf dem Navi eingestellt. Wir Mädels hätten uns – auch wenn es zugegebenermassen eine nette Strasse ist – auch mit dem direkten Weg „begnügt“. Wir kommen trotz der gemütlichen Route gut voran und erreichen vor dem grossen Andrang das wunderbare Morcote.

Switzerland, Morcote, Lake

Das Fischerdorf direkt am Lago di Lugano ist wirklich malerisch. Wir machen zu Fuss eine Tour durch das Dorf und Anina meint irgendwann ganz nebenbei „Ich fühle mich fast ein bisschen wie in Italien“. Genau so haben wir uns das vorgestellt! Am heutigen Tag stehen nebenbei ganze vier Grand Tour-Fotospots auf dem Programm. Spätestens ab dem zweiten finden auch die Kids Gefallen an den „roten Fenster“. Auf diesen Dingern lässt es sich nämlich herrlich herum klettern und die Eltern spornen einem für einmal sogar dazu an. So sind alle happy: die Kids bekommen regelmässig eine Kletterstange vorgesetzt und die Eltern können ihrem Sammeltrieb, den sie bekanntlich normalerweise im Ausland mit den Unesco-Dingern ausleben, auch in der Schweiz ein bisschen nachkommen. Wobei heute ist in dieser Hinsicht eigentlich ein Glückstag, denn es steht sogar ein Welterbe auf dem Programm. In der Gegend um den San Giorgio wurden nämlich derart viele Dinosaurier in Form von Fossilen entdeckt, dass die Gegend und die Funde heute zum Unesco Weltkulturerbe gehören. Im Museum kann dies alles herrlich bewundert werden. Wir staunen nicht schlecht, wie gut alles erhalten ist. Irgendwann haben wir dann aber genug gesehen und fahren zurück zur Ferienwohnung. Die Rückfahrt zieht sich aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens in die Länge und wir möchten uns nicht vorstellen, wie es hier zu und her gehen muss, wenn im Sommer ALLE Schweizer hier Ferien machen. Zum Znacht wünschen die Kinder einen Topf Nudeln. Wir kochen deshalb heute Abend selber und lassen den interessanten und erlebnisreichen Tag ruhig in der Ferienwohnung zu Ende gehen.

Switzerland, Melide, Swan

Verzasca Tal
Brrr… der erste Blick aus dem Fenster verheisst nicht viel Gutes. Nur ein paar Höhenmeter weiter oben liegt Schnee. Dazu ist es immer noch grau und tropft vom Himmel. Die geplante Wanderung lassen wir kurzerhand ausfallen und beschäftigen uns stattdessen mit Plan B. So sitzen wir schliesslich pünktlich zur ersten Flugshow des Tages in der Falconeria in Locarno. Eine Stunde fliegen uns allerhand Vögel um die Ohren und wir erfahren einige interessante Fakten zu den Tieren. Die Kinder finden es grossartig – sogar Melia, die nach ihrem Vogel-Angriff vom letzten Herbst in Venedig doch das eine oder andere Mal den Kopf zu viel einzieht. Zu unserer Freude zeigt sich in der Zwischenzeit sogar die Sonne. Somit fahren wir trotzdem noch wie ursprünglich geplant ins Verzasca Tal. Wir haben Glück und finden sogar in der Nähe der berühmten Römerbrücke einen Parkplatz. Doch bevor wir uns das Bauwerk mit den vielen anderen Touristen ansehen, laufen wir zuerst in die andere Richtung und verpflegen uns mit dem obligaten Sandwich.

Switzerland, Lavertezzo, Verzasca, Water

Bei der Brücke sind die Kids einmal mehr voll im Element. Sie klettern flink über die Steine und rutschen auf den ausgewaschenen Steinen herum. Die Einzige, die das nicht so toll findet, bin ich. Schliesslich will ich weder jemanden aus dem eiskalten Wasser fischen, noch irgendwen nach Stürzen verarzten. Die Natur und der Fluss sind wirklich sehr eindrücklich und wunderschön.

Switzerland, Lavertezzo, Verzasca, Stone

Getrübt wird die Szenerie nur durch die zahlreichen Touristen. Die sind auch eindrücklich, aber mehr aufgrund der Anzahl und das ist irgendwie weniger schön (man lerne: auch in der Schweiz gibt es Massentourismus; und aktuell sowieso). Nach einem Zwischenstopp bei der Staumauer – no jumps today – steht als letzter Programmpunkt schlendern in Locarno auf dem Programm. Die Kids bekommen ihre wohlverdiente Gelati und die Eltern ihren wohlverdienten Aperol über die Gasse. Zu guter Letzt verwöhnt uns die Hotelküche nochmals mit einem Znacht. Wenn es jetzt noch ein paar Grad wärmer wäre, dann wäre das alles mehr als wunderbar hier im schönen Tessin.

Ponte Tibetano
Wir ändern spontan unsere Pläne – grundlos notabene. Statt wie ursprünglich vorgesehen nach Gandria zu fahren, wollen wir heute doch noch etwas wandern. Unser Ziel ist die Ponte Tibetano. Ein bisschen Tibet kann nicht schaden, finden wir. Die Brücke ist 270 Meter lang und verbindet auf 696 Meter über Meer und 130 Meter über Boden die Gemeinden Monte Carasso und Sementina. Gemäss Recherchen ist die Wanderung einfach und dauert knapp drei Stunden. Leider haben wir eine Kleinigkeit übersehen. Die recherchierte Wanderung beginnt weiter oben und um zu diesem Punkt zu kommen, braucht man eine Gondel, die man vorher hätte reservieren sollen – ausser man hat vieeeeel Zeit (für uns wären es drei Stunden). Auch für die Alternative – Shuttle-Bus, welcher ein Stück nach oben fährt – müssen wir zulange warten (auch über eine Stunde). Zu unserer Überraschung schlagen die Kinder themeselve tatsächlich vor, dass wir doch einfach laufen könnten. Das lassen wir uns nicht zwei Mal sagen: los gehts! Und so wandern sie tatsächlich zwei Stunden und über 600 Höhenmeter am Stück steil den Berg hinauf – ohne murren und ohne jammern. Wow! Die Brücke ist dann tatsächlich auch wow. Niemand bekommt Höhenangst oder ähnliches und alle laufen mit viel Freude vom einen Tal in das andere. Der Abstieg wird dann zu unserer Überraschung nicht weniger anspruchsvoll als der Aufstieg. Irgendwie verpassen wir wahrscheinlich den easy Wanderweg und erwischen stattdessen die steile und ziemlich schwer begehbare direkte Route zurück ins Tal. Dass der Weg nicht super easy war zeigt auch die Wanderzeit: Auf- und Abstieg dauern fast gleich lange. Zurück beim Auto sind alle ziemlich groggy. Die Kids brauchen einen Zuckerschub und die Eltern eine Dusche. Als sich alle wieder erholt haben, machen wir noch einen Abstecher nach Ascona.

Switzerland, Ascona, Houses

Grosi und Grosspapi aus dem Gwatt sind seit heute auch in der Gegend und wir wollen uns mit ihnen zu einer Gelati am See treffen. Zur Freude der Kids gibt es sogar eine Trampolin-XL-Hüpfburg. Von den müden Beinen ist für einen Moment jedenfalls nichts mehr zu spüren. Obwohl es am See einige Take away-Anbieter für Pizzen und ähnliches gibt, verpassen wir das passende Angebot und fahren schliesslich zurück zur Ferienwohnung. Zum Glück haben wir noch ein paar Nudeln übrig. Trotz der vier stündigen Wanderung haben die Kinder noch immer Energie und sind fast nicht ins Bett zu kriegen. Nur die Eltern scheinen irgendwie müde…

Auf den Spuren von Tell
Bei stahlblauem Himmel treten wir wieder die Heimreise an. Einen letzten Halt im Tessin machen wir bei den Burgen von Bellinzona (by the way Unesco Weltkulturerbe).

Switzerland, Bellinzona, Castel

Da Odi und ich die drei Burgen schon einmal besichtigt haben, beschränken wir uns für den Besuch mit den Kids auf die mittlere Burg. Dort hat es nämlich auch noch ein rotes Fenster :-). Nach dem Gotthard gibt es eine Lektion in Schweizer Geschichte. Wir besuchen in Altdorf das Telldenkmal, am Urnersee die Tellplatte und in Küssnacht die Hohle Gasse. Zum Glück habe ich die Geschichte vorab nachgelesen und kann so zu allem was interessiert Auskunft geben. Überrascht sind wir vor allem von der Hohlen Gasse. Die ist nicht etwa wie der Name vermuten lässt eine Gasse im klassischen Sinn, sondern ein steiniger schmaler Feldweg, welcher keine grossen Ausweichmöglichkeiten nach links oder rechts zulässt. Aha – so lernen heute alle etwas. Unterwegs gibt es quasi on the fly noch zwei weitere rote Fenster zum Fotografieren. Damit endet der erste Teil der Grand Tour of Switzerland. Mal schauen, wo es uns nächste Woche hin verschlägt.

Grand Tour of Switzerland – Part 2
Nach einem Ruhetag am Trachselweg starten wir in die zweite Ferienwoche. Eigentlich wollten wir ein paar Nächte an den Genfersee. Aber aufgrund fehlenden kurzfristig buch- und zahlbaren Angeboten haben wir uns entschieden mehrheitlich zu Hause zu nächtigen und ab Bern zu Tagesausflügen zu starten. Meine Bedingung: wir stehen jeden Tag einigermassen zeitig auf und haben einen konkreten Plan. Und so sitzen wir heute Morgen um 9 Uhr dann auch im Auto und fahren zu unserem ersten Ziel: Augusta Raurica. Hier wollten wir schon ewig mal hin, um den Kindern zu zeigen, dass die Römer durchaus auch hier gelebt haben. Das Museum ist informativ und kinderfreundlich, das Amphitheater und einige andere Bauten durchaus sehenswert. Der Rest haut uns nicht aus den Socken. Vor allem der Zoo mit den Haustieren der Römer ist doch eher lachhaft. Nach dem Mittagsstopp im Burger King an der Autobahnraststätte geht es weiter nach Laufen. Das kleine Städtchen ist durchaus einen Bummel wert. Spannend ist, dass auf dem Eingangstor das Berner Wappen aufgemalt wurde. Das Kaff hat doch tatsächlich mal zum Kanton Bern gehört – wie so vieles in diesem Teil der Schweiz, wie wir später herausfinden. Nur ein paar Autominuten weiter halten wir bereits wieder an. In Liesberg befindet sich eine Tongrube, wo nach Lust und Laune unbeaufsichtigt und frei zugänglich nach Fossilien gesucht werden darf. Der Besuch hier war Papas Ferienwunsch. Bewaffnet mit Hammer, Meissel und Spachtel machen wir uns auf die Suche. Wir graben und zerlegen die Tonschicht geduldig Stück für Stück. Und tatsächlich finden wir irgendwann das erste versteinerte Schnäggli; in der Fachsprache Ammoniten. Nach zwei Stunden und ein paar weiteren Schnecken sehen wir aus wie Sau und haben genug vom im Schlamm buddeln. Müde aber zufrieden fahren wir zurück nach Bern.

Drei Unesco Weltkulturerbe
Ja, wer hätte das gedacht: es gibt sie immer noch, die von uns noch nie besuchten Unesco Weltkulturerbe in der Schweiz. Da diese nicht in unserem Buch sind, waren sie für uns bis dato weniger interessant. Aber wenn wir denn schon mal Ferien in der Heimat machen, ist das doch eine super Gelegenheit, diese nun endlich auch einmal zu besichtigen. Erster Programmpunkt: die Pfahlbauer am Neuenburgersee. Wunderschön am See gelegen, findet man hier ein informatives Museum zur Geschichte der Menschheit mit Hauptthema „Pfahlbauer“. Die Kids haben wie immer Freude an den vielen alten Sachen und sind mit vollem Elan dabei. Weiter geht es nach La Chaux-de-Fonds. Das Kaff mit seiner Schachbrett-Anordnung und einigen Häusern von Le Corbusier gehört auch zum Unesco Weltkulturerbe, beeindruckt uns aber nicht sonderlich. Bald landen wir deshalb in unserem letzten Programmpunkt von heute, dem Uhrenmuseum. Auch die Handwerkskunst rund um die Uhr, die in dieser Gegend bekanntlich stark verankert ist, wird von der Unseco besonders gewürdigt. Das Museum ist definitiv einen Besuch wert. Die vielen unterschiedlichsten Uhren sind eindrücklich.

Switzerland, La Chaux de Fonds, Museum

Retour zu Hause gönnen wir uns zum Abschluss des Tages die erste Pizza des Jahres bei Angelo und Gianni auf der Terrasse. Seit gestern dürfen die Terrassen wieder geöffnet sein. Obwohl Gianni sehr streng ist und wir die Maske auch im sitzen tragen müssen, geniessen wir diese neue Freiheit und lassen es uns schmecken.

Genfersee zum Ersten
Die paar Sachen, die wir für die eine Übernachtung brauchen, sind rasch gepackt. Die nächsten zwei Tage werden wir am Genfersee verbringen. Für die Übernachtung haben wir ein Hotelzimmer in Le Corsier-sur-Vevey gebucht. Auf dem Weg machen wir in Gruyeres kurz Halt.

Switzerland, Gruyere, Chruch

Eigentlich wollten wir nur rasch das rote Fenster fotografieren. Da wir es aber nicht auf Anhieb finden, sind wir dann doch länger im hübschen Kaff unterwegs. Weiter geht es zum Schloss Chillon.

Switzerland, Chillon, Castle

Mit unzähligen anderen einheimischen Gästen schauen wir uns das riesige Schloss an. Die Kids finden es grossartig und springen von einem Raum zum nächsten. Nach dem Mittagsstopp im Montreux am See wollen wir eigentlich noch etwas in den Weinbergen herum wandern. Da das Wetter aber nicht genau weiss, was es will, landen wir schlussendlich spontan im Museum von Charlie Chaplin. Er hat hier die letzten 25 Jahre seines Lebens mit seiner Familien gewohnt. Neben dem quasi original ausgestatteten Wohnhaus kann man auch jede Menge Filmkulisse bewundern. Ein Hauch von Hollywood! Die Kids finden die Ausstellung cool (ausser die Wachsfiguren, die so echt aussehen, dass vor allem Melia grossen Respekt hat). Kommentar von Anina: das ist der Mr. Bean von früher.

Switzerland, Vevay, Cahplin's World

Am Dorfplatz im Le Corsier geniessen wir in den Gartenbeiz des Hotels den Abend. Hier ist vor allem die Speisekarte cool. Auf der Kinderkarte steht tatsächlich Pferdefleisch. Der Blick der Mädchen spricht Bände.

Genfersee zum Zweiten
Bei stahlblauem Himmel gibt es Mitten in den Weinbergen bei Top-Aussicht Frühstück. Das Lavaux ist einfach wunderschön (und Unesco Weltkulturerbe). Weiter geht es nach Lausanne. Wir bummeln durch die sehenswerte Stadt, fahren mit der Metro an den See und geniessen dort die Sonne und die tollen Spielplätze. Mittagessen gibt es ein paar Kilometer weiter auch am See. Dort steht in Morges am Hafen das letzte rote Fenster dieser Reise.

Switzerland, Monetreux, Duck

Auf dem Heimweg machen wir schliesslich noch einen Stopp am Lac de Gruyeres. Dank des sehr niedrigen Wasserstandes des Stausees kann man aktuell auf die Insel in der Seemitte laufen.
Voilà – das war unsere Grand Tour of Switzerland. Das Buch ist wirklich sehr empfehlenswert. Wir haben einiges entdeckt und erlebt, das wir wohl nicht auf Anhieb einfach so gemacht hätten. Und die roten Fenster sind sowieso cool. Wir haben die zwei Wochen in der Heimat genossen. Die Schweiz ist wirklich sehr sehr schön. Wir sind uns aber auch einig, dass wir sehr sehr gerne wieder einmal ins Ausland würden. Selbst die Kids finden, dass „richtige“ Ferien noch cooler sind :-).

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Elba

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Ab in den Süden
Das Auto ist voll – übervoll – und wir sind parat für die Fahrt in den Süden! Das ist der Vor- oder auch Nachteil, je nach Sichtweise, wenn man mit dem Auto Ferien in der Nähe macht. Man muss so gar nichts überlegen und packt eher ein als wieder aus. Auch mal schön… Wobei ein bisschen mussten wir schon überlegen. Schliesslich ist zum ersten Mal seit langer Zeit wieder das Tauchgepäck dabei. Nach dem Stopover bei Edith in Costarainera fahren wir für eine Woche nach Elba in die ersten Tauchferien mit den Kids. Doch nun geht es zuerst zur Tante resp. Grosstante in das wunderbare Costa. Die Fahrt zieht sich wie immer in die Länge. Vor allem über den Simplon dauert es Dank den omnipräsenten Baustellen ewig. Nach dem üblichen Stopover in Gravellone Tocce mit Mäc und Shopping geht es zum Glück nur noch gerade aus bis ins Meer, dann ein wenig nach rechts und schon sind wir bei Edith. Wir fühlen uns sofort wie zu Hause und alle freuen sich wieder hier zu sein. Das wir nicht nur auf eine (Gross-)tante sondern gar auf zwei (Gross-)tanten treffen, ist die Überraschung. Sonja aus Luzern hat den Weg nach Italien auch gefunden. Beim Znacht gibt es denn auch viel zu erzählen und wir geniessen das Familientreffen mit den beiden Damen.

Mare, Mare…
Das Programm für heute ist klar: die Kids wollen an den Strand und ins Meer. Leider ist es nicht mehr ganz so warm und leicht windig, aber davon lassen wir uns nicht beeindrucken. Wir sind quasi alleine am Strand und die Kids sofort im Element. Sand und Wasser, was will man mehr! Zum Zmittag gibt es die langersehnten Meerestierchen in allen Variantionen. Super fein!!! Dank dem Spielplatz direkt neben der Beiz können wir sogar gemütlich sitzen bleiben und das Essen so richtig geniessen. Nach dem Essen gibt es nochmals ein Bad in den Wellen, dann Gelati und schliesslich noch ein Besuch im Supermercato. Zurück bei Edith startet das gewohnte Verwöhnprogramm: wir fühlen uns wie in einem All inclusive-Hotel mit Familienanschluss – wunderbar!

Langhetti und andere (böse) Überraschungen
Beim Frühstück auf der Terrasse gestehe ich, dass mein schmerzender Zahn einen Zahnarztbesuch heute ganz gut finden würde. Seit gestern meldet sich das Teil ungewöhnlich stark und ich befürchte, dass es nicht nur ein empfindlicher Zahnhals ist. Dumm nur, dass ich just vor einer Woche zu Hause beim Zahni in der Routinekontrolle war und er meine Frage, ob denn oben links wirklich alles ok ist, mit einem eindeutigen Ja beantwortet hat. Doch zuerst fahren wir zu einem Langhetti bei Badalucco. Ein Langhetti sind kleine Seechen in einem Fluss, wo man sich wunderbar erfrischen und einen Tag fernab der Sommerhitze geniessen kann. Extrem heiss ist es ja nun gerade nicht mehr, aber dafür sind wir ganz alleine am kühlen Nass und lassen es uns richtig gut gehen – unter anderem mit Würstchen vom Einweggrill. Die Kids sind im Element und klettern wie Gemsen von einem Stein zum anderen. Gegen drei Uhr verlassen wir das Naturparadies und fahren zurück ans Meer. Während die einen sich am und im Meer tummeln, gehe ich zum Zahni. Leider ist der Besuch wenig erfolgreich. Mario bestätigt mir, dass es zwischen Füllung und Zahn einen Hohlraum hat und sich dieser langsam mit Bakterien füllt. Er hat aber keine Zeit zum Reparieren und verschreibt mir stattdessen für dich nächsten drei Tage ein Schmerzmedi (ich halte es aktuell gut ohne aus) und entlässt mich mit den Hinweis, dass ich zurück zu Hause doch bitte zum Zahni soll (zum Glück fahren wir nach Plan erst in ca. zehn Tagen retour). Auf meine Frage, ob dies alles Tauchkompatibel sei, meint er nur “NO”. Das wäre dann also quasi der Supergau: wir in unseren ersten Tauchferien seit gefühlten 10 Jahren, ich frisch nach einer Routinezahnkontrolle, wo noch alles ok war und jetzt soll auf einmal alles anders sein. Einen Plan B gibt es grad nicht und nach dem ersten Mini-Schock beschliessen wir einfach so zu tun, als sei nichts gewesen und die Dinge, zu nehmen, wie sie denn kommen – egal was Mario sagt… Die Wurzelbehandlung zu Hause kommt dann noch früh genung… bäh! Frisch geduscht spazieren wir ins Nachbardorf. Spazieren ist mindestens für den Hinweg ein wenig übertrieben. Wir quetschen uns nämlich alle in einen Kleinwagen, welcher uns netterweise auflädt, und fahren nach Cipressa. Dort gibt es Pizza und Pasta, Wein und Bier. Das Grappa zum Schluss ist Medizin pur und setzt quasi einen Schlusspunkt unter den Tag – guet Nacht!

Italy, Costarainera, Lagetti

Weiter gehts
Unsere sieben Sachen müssen heute wieder ins Auto. Wir haben soviel dabei, dass die Laderei ziemlich wohl überlegt sein muss. Irgendwann ist dann aber alles drin und wir ready für die Weiterfahrt nach Piombino. Bis bald, Edith – tschüss, Sonja. Wegen des Brückeneinsturzes in Genova haben wir viel Zeit eingerechnet für die heutige Etappe. Nach einigem überlegen, haben wir uns entschieden trotzdem durch die Stadt zu fahren und auf die Umfahrung und damit den Umweg von ca. 100 km zu verzichten. In der Stadt müssen wir logischerweise die Autobahn kurz verlassen und durch die Grossstadt fahren. Zu unserer Überraschung ist aber alles bestens organisiert. An jeder Kreuzung steht die Polizei und winkt engagiert den Verkehr durch die Strassen. Wir verlieren nur gerade 15 Minten und sind unkomplizierter als erwartet retour auf der Autobahn. Von hier können wir auch die eingestürzte Brücke resp. was davon übrig geblieben ist, sehen. Krass, eine Brücke und es fehlt einfach ein Teil davon! Am Nami kommen wir im schönen Agriturismo in der Nähe von Piombino an. Es hat hier alles was wir brauchen: viel Platz, viel grün, einen Pool und einen Spielplatz. Der Rest des Nachmittages vergeht auf alle Fälle wie im Nu. Zum Apero erwarten wir schliesslich Hiltis. Sie sind hier in der Nähe in den Ferien und wir haben uns für heute Abend zum Znacht verabredet. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten finden sie uns und nach einem kurzen Apero fahren wir in ein Kaff und verbringen bei Pizza und Pasta einen lustigen Abend zusammen. Der Zahn ist übriges fast nicht mehr spürbar. Nur beissen geht (noch) nicht. Entweder ist er also Tod oder auf dem Weg zur Besserung.

Elba
Aufgrund der Erfahrungen vom letzten Mal (= riesiges Chaos und alle kommen auf irgendeine Fähre, aber sicher nicht auf die, die sie gebucht haben) haben wir keine bestimmte Abfahrt für die Überfahrt reserviert. Unsere Taktik geht auf und wir kaufen am Hafen einfach für das nächste Schiff ein Billett. Wir sind überrascht wie gesittet es dieses Mal zu und her geht. Auf die Minute pünktlich setzen wir nach Elba über. Die Fahrt dauert nur eine Stunde und ist rasch vorbei. Der effizienten Beladung folgt die effiziente Entladung und ohne Stress sind wir auf der Insel, wo wir zuerst in den Conad stürmen und uns mit allem eindecken, was wir in den nächsten Tagen brauchen werden. In Morcone angekommen, suchen wir zuerst die Tauchschule auf. Dort sollen wir den Schlüssel für unsere Ferienwohnung bekommen. Wie erwartet sind wir zu früh und gehen deshalb noch etwas Futtern am Strand. Da wir danach immer noch zu früh sind, stürzen wir uns schliesslich in die Strandklamotten und nehmen ein erstes Bad im Meer. Nach der Abkühlung ist es dann soweit und wir können unser Heim für die nächsten sieben Tage beziehen. Wir sind überrascht ab der Grösse und dem Komfort und fühlen uns sofort wohl. Auch die Meersicht ist nicht ohne und wir freuen uns, dass wir hier gelandet sind. Zum Znacht gibt es was der Kühlschrank hergibt. Die Kids sind von den letzten Abenden hundemüde und müssen wieder mal zeitig ins Bett. Als alle Mückenstiche versorgt sind, gibt es kurz nach acht Ruhe.

Italy, Elba, Morcone, Portoferraio, Stairs

Die Frisur ehhhh der Zahn hält!
Heute wird sich zeigen, ob unser Plan im Grundsatz aufgeht: die Kids gehen in den Piraten-Club während Mama und Papa sich unter Wasser tummeln. Die Piratenfrau haben wir schon gestern kennengelernt und da die beiden alleine mit Patrizia unterwegs sind, dürfen sie wählen was sie denn machen möchten. Sie wählen den Strand. Doch zuerst wollen sie genau schauen, wie wir Eltern uns vorbereiten und alles anziehen. Zusammen laufen wir an den Strand, verabschieden uns und während die Kids sich am Strand und im Meer vergnügen, tauchen wir wieder einmal ab. Ehrlich gesagt, bin ich in Anbetracht des Zahnes schon ein wenig nervös. Doch alles geht gut und der Zahn macht ganz nach meinen Vorstellungen mit – Schwein gehabt… Im Nachhinein bin ich sogar froh, dass Mario nicht daran herum gefummelt hat. Der Tauchgang ist ok, aber mehr nicht. Aber das ist uns egal. Wir geniessen es einfach wieder einmal unter Wasser zu sein. Bei der Bootseinfahrt werden wir bereits von zwei winkenden und lachenden Kindern empfangen. Die beiden hatten viel Spass mit Patrizia und wollen morgen auf jeden Fall wieder mit ihr auf die Piste – Glück gehabt. Die Tauchsachen sind mit Hilfe der Girls rasch versorgt und wir können subito mit den Spaghetti weiter machen. Danach mieten wir sehr zur Freude der Mädels ein Pedalo. Sie haben sich das schon lange gewünscht und heute soll dieser Wunsch nun in Erfüllung gehen. Zum Abschluss des Tages ist nochmals Strand und Meer angesagt. Die beiden Wasserratten können kaum genug bekommen und sind fast nicht nach Hause zu kriegen. Da so ein Tag am Meer müde macht, gibt es der einfachheithalber wieder kalte Küche in der Ferienwohnung. Die beiden hätten eh keine Zeit zum Auswärts essen gehen. Sie spielen den ganzen Abend zusammen tauchen. Der Rucksack dient als Jacket und als Flasche wird einfach ein weiterer Sack hinten auf den Rucksack geschnallt. Fantasie pur!

Italy, Elba, Morcone, Stone Fish

Spass in den Wellen
Same procedeure as yesterday: Kids zu Patrizia, Mama und Papa ins Meer, dann Essen in der Strandbeiz gefolgt von Strand und Meer. Morgen soll das Wetter wechseln. Dies kündigt sich heute mit Wind und höheren Wellen an. Noch stört uns dies nicht – im Gegenteil: wir haben viel Spass in den Wellen! Da unsere Vorräte teilweise ausgehen, verlassen wir den Strand heute ein wenig früher und fahren nach Capolivieri (hier im Kaff gibt es nur einen leeren Minimarket auf dem Camping mit quasi nix an Vorrat). Das Städtchen ist wirklich schmuck und auch ein wenig touristisch. Da der Wind langsam eher unangenehm wird und wir nicht mehr stundenlang verweilen wollen, gibt es ein Stück Pizza und eine Gelati über die Gasse. Wir sind froh, dass wir für alle Notfälle doch auch noch eine Heizung in der Ferienwohnung hätten. Aber soweit wird es hoffentlich nicht kommen…

Italy, Elba, Morcone, Beach

Radio gelb schwarz
Nach einer stürmischen dasNacht mit viel Wasser von oben, werden wir heute Morgen von einem grauen Himmel empfangen. Zum Glück wird man beim Tauchen sowieso nass, so dass das Wetter eigentlich keine grosse Rolle spielt. Zudem kühlt das Wasser nicht so schnell ab wie die Temperaturen an Land, so dass wir immer noch mit 22 Grad Wassertemperatur rechnen können. Ein bisschen kalt wird es dann aber trotzdem… Während die Kids sich mit dem Kids Club auf dem Spielplatz tummeln, schwimmen wir am Ponte Morcone tauchend unsere Runden und erfreuen uns vor allem an einem Octopus. Die warme Dusche danach ist eine wahre Wohltat und nach einer Portion Pasta sind wir ready für ein bisschen Sightseeing. In Portoferraio schauen wir uns das Fort und die Altstadt an. Hübsch und abwechslungsreich. Vor dem Antreten der Retourfahrt wartet dann noch eine unerwartete Herausforderung auf uns: das Auto springt nicht an. Zum Glück treffen wir auf zwei rüstige Rentner, die wir beim Fort oben fotografiert haben – man trifft sich immer zwei Mal im Leben -, welche uns helfen das Auto anzuschieben und den Motor wieder in Gang zu bringen. Den Abend verbringen wir “zu Hause” und ich vor allem vor dem Radio. Heute ist YB nämlich ein weiteres Mal in der CL unterwegs und obwohl das Spiel in Italien stattfindet, habe ich keinen Bildempfang. Doch zum Glück gibt es Radio gelb-schwarz, welches mich live mit allem wichtigem versorgt. HOPP YB!

Italy, Elba, Morcone, Coral

Herbstlicher Tag
Der Himmel ist wieder blau in blau. Aber man merkt, dass der Sommer nun wirklich langsam fertig ist. Es ist grad ein paar Grad kühler als bei unserer Ankunft. Trotzdem widmen wir uns heute wieder dem Standard-Programm inkl. Pedalo. Einzige Änderungen: statt Patrizia ist heute Steffi im Kids-Club und statt die Beiz links nehmen wir die Beiz rechts. Die Kids baden immer noch voller Elan im Meer. Wir Eltern lassen uns aber nur noch schwer zu einem Bad überreden. Auch am Abend müssen die Faserpelze ein bisschen früher als Anfangs Woche angezogen werden und der Elternabend auf der Terrasse wird auch immer wie frischer. Der Herbst ist da!

Italy, Elba, Morcone, Moray Eel and Crab

1. Schnorchelversuche
Der Tauchgang heute ist sehr schön. Auf etwas über dreissig Meter gibt es ganz viele schöne grosse und intakte Gorgonien zu bestaunen. Dazu finden wir noch einen Einsiedlierkrebs und einen grossen Drachenkopf. Taucherherz was willst du mehr! Am Nami ist Anina zum ersten Mal bewusst mit der Tauchmaske im Meer unterwegs. Am Abend kann sie sich vor lauter Fische, die sie gesehen haben soll, gar nicht mehr erholen. Ein weiteres Highlight ist die riesige Hüpfburg-Rutschbahn, die heute am Strand für eine Geburiparty aufgestellt wird. Netterweise dürfen diese die Kinder bis zum Eintreffen der Gäste benutzen. Die Kids sind praktisch im Himmel. Gegen Ende des Nami machen wir nochmals einen Ausflug nach Capolivieri. Ohne Wind ist es äusserst angenehm und nach einer kurzen Shopping-Tour gibts ein feines Apero an der Piazza und danach wieder Pizza über die Gasse. Irgendwann sind die beiden dann aber müde und Anina wirds vor lauter herrje grad auch noch schlecht. Zu Hause im Bett bessert sich der Zustand aber sofort wieder und wir dürfen noch einige Abenteuer, die sie heute erlebt haben, anhören.

Italy, Elba, Morcone, Octopus

Aquanautic
Heute ist der letzte Tag in Morcone. Zum letzten Mal unter Wasser, zum letzten Mal in den Piraten-Club. Wir sind dankbar und stolz haben die Kids so toll mitgemacht bei unseren ersten Tauchferien zu viert. Alles hat bestens geklappt – auch Dank dem super, sehr individuellen Service für die Kids von Aquanatic. Ab Mittag wird der Himmel immer wie grauer. So haben wir genug Zeit nach dem letzten Zmittag am Strand in der Ferienwohnung schon mal zu packen was packbar ist. Danach zeigt sich noch kurz die Sonne und wir gehen für einen letzten kurzen Schwumm mit Taucherbrille in das doch nun recht kühl gewordene Meer. Lange halten wir es nicht aus und die Dusche zu Hause wird von allen geschätzt. Vor dem Znacht gibt es eine kleine Schulstunde, die nicht ganz so erfolgreich ausfällt. Was ist ein Erdbeben, was ist ein Tsunami? Nini ist danach auf jeden Fall ziemlich verstört. Bei einem Wolkenbruch geniessen wir Eltern den letzten Abend auf der Terrasse. Schön wars hier in Morcone. Auch wenn es natürlich bessere Tauchspots gibt, ist das hier für Familien mit kleinen Kindern oder auch mit Kindern, die tauchen lernen wollen, einfach genial. Macht weiter so!

Italy, Elba, Morcone, Snail

Back to Costa
Die restlichen Sachen sind rasch parat und im Auto verstaut. Die übervolle Fähre – dieses Mal Moby, das nächste Mal nehmen wir wieder Blue Navy – bringt uns leicht verspätet zurück aufs Festland. Das Wetter ist nun ziemlich hässlich, so dass uns der Abschied von der Insel leicht fällt. Zum Abschluss der Ferien fahren wir nochmals nach Costa zu Edith. Wir kommen gut voran – auch in Genua – und sind zeitig an unserem Ziel. Damit die Kids nach der Autofahrt noch etwas Auslauf bekommen, machen wir zuerst einen Stopp an einem Spielplatz am Meer. Danach beziehen wir wieder unser Quartier bei Edith. Zum Znacht kommen auch Marie-Lena – die Enkelin von Bela – und ihr Freund vorbei. Bei einem Gulasch geniessen wir den Abend in grosser Runde.

It’s a rainy day…
Ausgeschlafen werden wir noch von der Sonne geweckt. Es reicht gar noch für das Zmorge auf der Terrasse. Leider werden die Wolken aber immer wie mehr, so dass wir kuzerhand unser Schönwetterprogramm auf Schlechtwetter umstellen müssen. Als erstes gehen wir Schoppen. Die Kinder werden von der Grosstante so richtig verwöhnt! Dann ist dolce far nicht viel am trockenen in Costa angesagt: spielen, malen, basteln, Tagebuch schreiben, quatschen, iPad schauen, trinken, essen… Schliesslich steht der letzte Abend bei Edith an. Wir werden nochmals richtig verwöhnt. Danke Edith!

Prachtsherbst
Das Wetter hält uns nicht mehr länger im Süden. Und da auch keine Besserung in Sicht ist und zudem die Wetterprognosen zu Hause schon fast hervorragend sind, verlassen wir das regnerische Costa. Das übliche Heinweg-Programm steht auf dem Programm. Zu unserer Freude erwischen dieses Mal sogar einen Autozug durch den Simplon. So wird die Heimfahrt noch ein bisschen kürzer. Zu Hause ist dann tatsächlich Prachtswetter (und wird es auch die nächsten Tage bleiben). So ist die Rückkehr einfach. Der Garten wartet auf uns und wir freuen uns auf unerwartete Grilladen im Spätherbst.

 

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Sicily

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Sommerverlängerung
Irgendwann ist der Dacia voll und die Kinder über-kribbelig, so dass wir Bern hinter uns lassen und gegen Süden fahren. Wir starten die offizielle Verlängerung des Sommers und freuen uns auf das südlichste Italien, dass wir je besucht haben: Sizilien wir kommen. Bis es jedoch soweit ist, dauert es noch eine Weile. Unser erstes Etappenziel heisst Genova. Von dort verlässt unsere Fähre spätabends den Hafen und bringt uns nach Palermo. Ganz schweizerisch sind wir vier Stunden vor Abfahrt da und stellen uns in die bereits existierende Reihe. Einige werden sich nun fragen, warum nehmen sie nicht das Flugzeug? Nun ja, eine super Alternative, aber: sau teuer, Auto brauchen wir sowieso, Kindersitzli und Co. müssen organisiert werden und man muss beim Packen viel mehr überlegen. So stehen wir dann da und warten geduldig bis unser Schiff kommt. Dieses fährt sogar relativ pünktlich ein. Dabei haben wir aber nicht ahnen können, dass das Entladen des Kahns zwei lange Stunden dauern wird! So etwas haben wir doch noch nie erlebt. So stehen wir dann um elf Uhr – der eigentlichen Abfahrtszeit – immer noch genau am gleichen Ort wie um sieben Uhr. Die Kids machen super mit und lassen die Warterei seelenruhig über sich ergehen. Irgendwann fährt dann tatsächlich der erste Lastwagen statt aus der Fähre in die Fähre hinein. Nach einer weiteren Stunde Warten beschliessen wir, dass ich mit den Kids schon mal zu Fuss vorgehe und die Kabine aufsuche. An Schlaf ist trotzdem nicht zu denken. Die Beiden sind beunruhigt, ob der Papa dann auch wirklich auf der Fähre ist, wenn das Ding sich in Bewegung setzt. Um ein Uhr liegen die Kleinen dann endlich in den Federn und schlafen. Auch wir Grossen verpassen die Abfahrt der Fähre und sind froh ab der grossen Aussenkabine mit den doch recht bequemen Betten.

Ein Tag auf See
Früher als gehofft, gibt es um rund acht Uhr Tagwach. Im Internet können wir nachlesen, dass wir erst um 2.30 Uhr losgefahren sind. Oh je, das wird ein langer Tag… Vorsorglich verständigen wir schon mal das Hotel, dass wir ein kleines bisschen später ankommen als geplant. Der Tag geht mit spielen, schlafen, iPad schauen, lesen, malen, spazieren und essen mehr oder weniger rasch vorbei. Als es schon lange dunkel ist, können wir irgendwann tatsächlich endlich Lichter sehen. Das Ziel naht und trotzdem kommt jetzt noch der mühsamste Part: der Kahn muss wieder entladen werden… Da unser Auto auf dem untersten Deck steht, müssen wir uns am längsten gedulden. Erst um halb zwölf – planmässige Ankunft war 17.30 Uhr – fahren wir von der Fähre und schnurstracks ins Hotel. Dort werden wir noch erwartet und fallen mehr oder weniger direkt ins Bett.

Italy, Sicily, Sunset

Quer über die Insel nach rechts
Die nächsten drei Nächte werden wir südlich von Catania nächtigen. Von dort haben wir eine gute Basis, um das wichtigste in der Umgebung zu besuchen. Am frühen Nami erreichen wir unser Ziel. Obwohl uns die Gastgeberin mitgeteilt hat, dass wir sie anrufen sollen, wenn wir bei der Tankstelle X sind, versuchen wir es zuerst auf eigene Faust. Doch wir landen bald wieder bei der Tanke und lassen uns vom Figlio des Hauses abholen. Auf einem Hügel irgendwo im Niemansland erwartet uns eine kleine, aber feine Anlage mit einem hübschen Appartament. Die Kids plangen auf das Meer und so sind wir denn schon bald wieder unterwegs. Leider ist das Wetter kälter als erhofft. Trotzdem stecken wir die beiden in den Badeanzug und lassen sie am Strand und in den Wellen herumspringen. Danach müsssen wir noch etwas essbares auftreiben. Da die Gegend wie ausgestorben wirkt – die Hochsaison ist definitiv vorbei – müssen wir bis nach Catania zurück fahren. Das erste Shopping-Center lassen wir links liegen. Halb Sizilien drängt sich hier mit dem Fiat auf den Parkplatz. Bei der nächsten Ausfahrt finden wir den gewünschten Supermarkt. Auch hier sind wir nicht ganz alleine. Es scheint, dass das Zmittag bei Nonna und die Siesta durch sind und nun alle Zeit zum Shoppen haben. Die Gestelle sind teilweise leer! Zurück in der Unterkunft gibt es endlich wieder mal was warmes zu essen. Die Tortellini schmecken allen. Wenn das Termometer nun noch einige Grad (aktuell so 20 Grad) mehr anzeigen würde, dann sind wir definitiv parat für unsere Reise über die Insel Sizilien.

Noto e Siracusa
Geweckt werden wir quasi von den Mückenstichen der Mädels. Trotz Antibrumm haben die Beiden eine Menge Stiche abbekommen. Wohl verarztet und verpflegt, ist heute dann eher Schlechtwetter-Programm angesagt. Den geplanten Strandbesuch fällt buchstäblich ins Wasser. So fahren wir stattdessen in das kleine, hübsche Noto. Das Kaff zählt zum Unesco Weltkulturerbe, zu welchem eine Handvoll Dörfer in der Gegend gehören. Die Fussgängerzone inkl. Dom und Piazza sind rasch erkundet. Nach einem typischen sizilianischen Fast Food Snack in einer Bar – schmeckt tiptop – geht es weiter nach Siracusa. Hier ist das Wetter schon ein bisschen netter und die Stadt gefällt mit dem annähernd blauen Himmel sofort. Wir spazieren durch die autofreie Zone und bewundern die alten Häuser, die zahlreichen Gassen und die Piazza beim Dom. Nach einer Gelati und einem Besuch bei OVS (Klamotten für alle) – vor allem die Jungmannschaft hat sich dies alles nach dem doch weiten Fussmarsch verdient – fahren wir am späteren Nami wieder retour zu unserer Logie. Die Strassen in Sizilien – inkl. Fahrstil der Einheimischen – sind eher eine Zumutung. Nichts wird unterhalten und teilweise macht sich die Vegatation bis weit in die Fahrspur breit. Trotz den widrigen Umständen fahren die Sizilianer wie die Henker. Odi gibt alles und fügt sich nicht mit nicht ganz soooo halsbrecherischer Fahrtart bestens in den Verkehr ein. Ganz wichtig ist zu wissen, dass die Siziliander nicht mit dem Kreisverkehr umgehen können: hier wird ohne zu halten und ohne Rücksicht auf allfällige Stopp- oder kein Vortritt-Signale direkt in den Kreisverkehr gefahren (schnell natürlich…), so dass meist die Autos, die schon im Kreisel drin sind, anhalten müssen. Zurück im Hotel wollen die Kids unbedingt in den Pool. Mama und Papa schauen dem Treiben aus dem Trockenen zu. Es ist nicht wärmer als gestern und dazu weiterhin regnerisch. Mit Pasta alla frutti di mare geht der Abend zu Ende am Trockenen zu Ende.

Italy, Sicily, Church, Candles

U wes de rägnet…
Also ja, wir haben nass bestellt, aber eher von unten, links und rechts statt von oben (ausser in Form einer Welle…). Als wir erwachen giesst es wie aus Kübeln (am Abend werden wir erfahren, dass es hier seit dem 17.4. ganze 2x geregnet hat, einmal 18 Minuten und einmal 22 Minuten, ansonsten ist bis vorgestern hier kein Regen gefallen.. Schön, dass wir Regentag 1 und 2 – und wohl auch 3 und mehr – miterleben dürfen 🙁 ). Wir gehens entsprechend ruhig an. Wir beschliessen fürs Erste nach Catania zu fahren. Dort hat es in der Innenstadt noch einige Bauten, die das Unesco Weltkulturerbe von gestern, vervollständigen. Wir finden den besten Parkplatz ever und parken legal quasi direkt an den Sehenswürdigkeiten. Als wir die berühmteste Kirche wieder verlassen, können wir unser Glück kaum fassen: es hat tatsächlich aufgehört zu regnen und wir können sogar ein paar Sonnenstrahlen erahnen. Die Kids entdecken zudem ein Sightseeing-Bähndli. Und weil man ja auf Reisen auch mal was auf die Kids-Art tun sollte, sitzen wir bald in diesem Gefährt und lassen uns 40 Minuten an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei chauffieren – eigentlich ganz praktisch, wenn auch nicht Mama-und-Papa-like. Zurück am Ausgangspunkt müssen wir noch in die Apotheke. Die Mückenstiche von Melia haben riesige Blattern gebildet und wir brauchen unbedingt eine Salbe und das korrekte Verbandsmaterial. Somit hat der Regen auch sein Gutes; ob ein Bad im Pool und/oder im Meer damit sinnvoll wäre, wissen wir nicht. Es schüttet wieder wie aus Kübeln und obwohl wir den Etna nicht sehen können, will Odi danach trotzdem dorthin fahren. Mich dünkt das ein wenig übertrieben, ist doch schon vom Schiff aus klar, dass wir auch aus der Nähe nix sehen werden (ich fühle mich wie ein Inder in der Schweiz, welcher genau am Tag x da ist und aufs Jungfraujoch will – notabene eher in Sommer- statt in Winterkleider). Oben angekommen, hat es denn tatsächlich Nebel ohne Ende. Den Kids ziehen wir bei der Saukälte sofort eine Mütze (gestern im Sommerurlaub gekauft…) über die Ohren. Irgendwie hat sich die Fahrt dann aber doch gelohnt. Die beiden Racker finden nämlich den schwarzen Stein super cool. Via Supermercato geht es retour zum Appartamento. Inzwischen können wir nicht einmal mehr draussen auf der überdachten Veranda essen. Es schüttet derart fest, dass es schlicht zu ungemütlich, zu kalt und zu nass ist. Und leider sind die Wetteraussichten nicht besser. Aber was solls: wir nehmens nach dem Motto “Nachem Räge schiint d’Sunne” und freuen uns auf Besserung. Morgen fahren wir eine Station weiter und machen die südliche Seite der Insel unsicher.

Mosaiksteine so weit das Auge reicht
Nachdem wir unsere sieben Sachen wieder im Auto verstaut haben, fahren wir los. Und ja, es regnet. In der Mitte der Insel gibt es ein weiteres Unesco Weltkulturerbe zu bestaunen. Im Palazzo Romano della Casale haben die Römer vor langer, langer Zeit eine grosse Anlage gebaut, die am Boden vollständig mit Mosaikbildern zu gepflastert ist. Die Menge, die Genauigkeit und die Unversehrtheit sind beeindruckend. Da das ganze überdacht ist, stört sogar der Regen kaum. Auf den Landstrassen machen wir gegenüber der prognostierten Ankunftszeit auf dem Navi viel Zeit gut. Teilweise sind wir mehr als doppelt so schnell unterwegs wie angegeben und immer noch langsamer als alle Einheimischen! An der Südküste beziehen wir ein tolles Appartament mit Meersicht. Zum Znacht fahren wir direkt ans Meer. Es ist inzwischen trocken und wir haben Lust auf frischen Fisch. Das Essen ist super und die Kids haben Freude endlich wieder am Meer zu sein.

Sonne!
Wir können unser Glück kaum fassen, als wir die Augen öffnen: es blendet!!! Die Wolken haben sich tatsächlich verzogen und die Sonne scheint. Etwas überfordert ab dieser Tatsache wissen wir zuerst gar nicht was wir heute tun wollen. Wir haben eigentlich ein Schlechtwetterprogramm zusammen gestellt. Probleme haben wir… Am Morgen halten wir an unserem Programm fest. Wir schauen uns das schmucke Städtchen Sciacca an. Im Gegensatz zu vielen anderen Käffer ist es hier aufgeräumt und sauber (das wird sich als allgemein korrekt für die linke Seite der Insel weisen). Ansonsten ist der Umgang mit Müll eine Katastrophe. Überall liegt Abfall in grossen Mengen herum. Und auch sonst ist das ganze meist doch sehr ungepflegt, was wohl mit dem Devisenmangel zu tun hat. Aber eben, Scaccia ist schön. Es gibt sogar eine Fussgänger-Zone. Nach einem typischen Zmittag mit Panini und Pizza aus der Bäckerei fahren wir schliesslich an den Beach. Diese Tatsache freut uns alle sehr. Der Beach ist nicht super schmuck, aber ganz ok. Das Wasser ist nicht mehr sehr warm, aber durchaus aushaltbar. Die Herausforderung besteht heute Nami vor allem darin Melia vom Baden abzuhalten. Die Wunden an ihrem Bein sind immer noch zu gross und wir wollen nichts riskieren. Der Nami geht rasch vorbei und am Abend landen wir wieder in der gleichen Beiz wie am Vorabend. Die Pasta der Kids ist subito weg. Der Fisch von Mama und Papa auch.

Valle dei Tempi
Heute steht das letzte Unesco Weltkulturerbe der Reise auf dem Programm: Valle dei Tempi bei Sonne und stahlblauem Himmel. Als wir den Parkplatz nach mehreren Anläufen endlich gefunden haben, geht unsere Entdeckungstour los. Die Griechen haben hier auf einem Hügel erstaunliches hingestellt. Erstaunlich ist auch, wie vieles davon noch steht. Es hat quasi zwei Akroplis ohne Gerüst! Beim Sightseeing erreicht uns leider die Nachricht, dass unser geplanter Aufenthalt bei (Gross-)Tante Edith ins Wasser fällt. Die Arme hat sich eine Lungenentzündung geholt und wir wollen diese Käfer nicht auch und wollen ihr auch keine weiteren Käfer bringen. Vor allem für Nini bricht eine Welt zusammen. Sie hat sich so auf Edith, Ziza (die Katze) und Costa gefreut. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher zur Scala dei Turchi. Die weissen Felsen in Form von grossen Treppenstufen, die sich hier ins Meer lassen, sind eindrücklich. Da es recht windet ist an baden nicht zu denken. So machen wir stattdessen noch einen Kids-Halt in Sciacca. Die beiden haben gestern ein Karrussel entdeckt (beim letzten Mal wars geschlossen), welches sie nun fahren möchten. Da sie heute das Programm einmal mehr ohne zu murren mitgemacht haben, dürfen sie vier Mal mitfahren. Nach einem letzten Halt beim Shopping-Center sind wir ziemlich kaputt wieder retour im Appartamento. Nach kurzer Analyse der Lage, beschliessen wir hier etwas zu kochen. Die Kids sind müde und der starke Wind macht ein Znacht draussen eh eher ungemütlich. Beim Bier überlegen Odi und ich dann noch die neuen Optionen, die sich aufgrund der Krankheit von Edith ergeben. Da uns die ganze Umbucherei zuwieder ist, werden wir wie geplant die Rückfahrt antreten, in Genua noch eine Nacht verbringen und dann gemütlich nach Hause fahren.

Italy, Sicily, Agrigent, Temple

Wind ohne Ende
Heute müssen wir unser tolles Appartamento in der Nähe von Sciacca wieder verlassen. Eine letzte Station am Meer links von Palermo wartet auf uns. Auf dem Weg dorthin gibt es nochmals einen griechischen Tempel zu bestaunen. In Segesta verbringen wir so den Mittag rund um eine weitere intakte Akropolis. Beim Einstellen des Navis müssen wir dann leider feststellen, dass unsere letzte Ferienwohnung nicht ganz im gewünschten Kaff mit einem der tollsten Strände Siziliens ist. Wir werden irgendwo daneben landen… Eh nu, irgendwie passt das ein bisschen zum Sand im Getriebe, welches uns doch die ganzen Ferien ein bisschen begleitet hat (ich weiss, jammern auf hohem Niveau…). Für den weiteren Sand im Getriebe von heute ist der Wind zuständig. Ein richtig kühles Lüftchen bläst uns um die Ohren und die Wellen sind fast zwei Meter hoch. Somit bleiben die Badehosen einmal mehr in der Tasche. Die Gelati und das Bier lassen wir uns trotzdem nicht nehmen. Nach längerem Suchen finden wir schliesslich auch die Ferienwohnung. Diese ist einfach und zweckmässig. Am verlassenen Strand sind zum Glück noch ein paar Beizen offen. Und so kommen wir auch noch zu einer Pizza, Spaghetti mit Meeresgetier und die Kids sogar nochmals zu einer Karrusselfahrt.

Italy, Sicily, Segesta, Temple

Ein versöhnlicher Tag
Stahlblauer Himmel, Sonne und kein Wind wartet heute Morgen auf uns. Wow, heute könnte wettertechnisch quasi der beste Tag dieser Ferien werden! Am Morgen besuchen wir ein schmuckes Bergkaff irgendwo auf einem Hügel neben Trapani. Obwohl man auch mit dem Auto hierhin fahren kann, nehmen wir aus Unterhaltungszwecken die Gondel. Die Überraschung kommt bei unseren kleinen Mitreisenden gut an. Zurück am Meer fahren wir zum Strand. Wir meinen von der Gondel aus nur kleine Wellen ausgemacht zu haben und hoffen, dass wir die Badehose heute anziehen können. Und siehe da, wir finden ein für einen Stadtstrand ansprechendes Plätzchen und verbringen einen wunderbaren Nami am Strand. Für lange Wassergänge ist es zu kalt, aber im Sand spielen kann man tiptop. Alle – ausser die Mama – werden mehrmals im Sand eingegraben und sind am Ende des Tages nur ein bisschen paniert. Zurück im Hotel gibt es deshalb auch erstmals eine gründliche Säuberung. Wie allgemein bekannt, kann sich Sand so ziemlich überall hin ausbreiten. Das Znacht können wir heute gar unter dem freien Himmel einnehmen. Langsam aber sicher schmecken die Meeresgetiere auch den Skeptikern unter uns immer wie mehr. MEINE Cozze sind jedenfalls subito weg.

Castellammare del Golfo
Am Morgen machen wir zuerst einen Ausflug nach San Vito di Capo. Das wäre eigentlich das Kaff gewesen, wo ich unsere Ferienwohnung vermutet hatte. Das ganze ist hübsch, aber doch sehr touristisch. Zurück in userem Ort, der sich übrigens Castellammare del Golfo nennt, gehen wir quasi direkt an den Strand. Wenigstens einmal wollen wir die optimale Beachfront-Lage unseres Bungalow ausnutzen. Der Strand ist breit und lang und wir haben ihn heute auch noch quasi für uns. Wir lassen uns inwischen von gut 20 Grad (Luft und Wasser) nicht mehr abschrecken und geniessen auch bei diesen Temperaturen den Beach und das Meer. Obwohl unsere Wetter-App sagt, dass die Gewitterwahrscheinlichkeit bei 4% liegt, werden wir prompt irgendwann auch von oben nass. Beim ersten Mal bleiben wir an einer Hauswand am Strand relativ trocken, beim zweiten Mal, als es richtig schüttet, sind wir zum Glück wieder zurück im Bungalow. Bei der Znacht-Suche müssen wir feststellen, dass heute so ziemlich alles bei uns am Strand zu hat. So fahren wir mit dem Auto ins Kaff an den Hafen und finden auf Anhieb einen Parkplatz und eine super Beiz. Das Essen ist fantastisch, das Ambiente perfekt und der Hafen sehr schmuck; genau richtig für den letzten Abend in Sizilien. Morgen gehts retour mit der Fähre nach Genova Wir sind guten Mutes, dass wir dieses Mal etwas zackiger unterwegs sein werden.

Ultimo dia
Heute ist unser letzter Tag auf der Insel. Bis wir am Abend auf die Fähre gehen, gibt es noch einiges zu erledigen. Sightseeing und Shopping stehen auf dem Programm. Vor dem Start ist erst einmal klever packen angesagt. Alles was auf der Fähre mit in die Kabine muss, gilt es im kleinen Koffer zu verstauen. Der Rest findet irgendwie und irgendwo im Dacia einen Platz. Irgendwann sind wir ready und fahren nach Cefalu’. Bei uns bekannt als DAS touristischste Kaff für Badeferien wollen wir uns ein eigenes Bild davon machen. Na ja, für Badeferien kann man getrost an einen anderen Platz reisen. Der Strand ist nicht gerade riesig und in der Hauptsaison ist er sicher proppen voll. Das Städtchen aber, das ist sehr hübsch. Die typischen Gassen laden zum Schlendern und Verweilen ein. An der Piazza stossen wir dann auch noch unerwartet auf ein Unesco Weltkulturerbe (nicht in unserem Buch und deshalb bei uns nicht auf dem Radar). Der Dom im arabischen Baustil ist schlicht, aber imposant. Zurück in Palermo machen wir einen kurzen Halt am Hafen. Wir wollen fragen, ob wir ein Late check-out für die Kabine buchen können (nein) und ob die Fähren on time ist (ja). Mit diesen guten Aussichten machen wir spontan noch einen weiteren Stopp bei einer Sehenswürdigkeit. Der Dom von Palermo zählt nämlich mit dem Exemplar in Cefalu’ auch zur Unescoliste. Danach gibt es Shopping. Die Kids bekommen im OVS noch ein paar Klamotten. Wir Eltern gehen mangels Läden, die uns passen, leer aus. Nach einer Fastfood-Pizza (igitt..) fahren wir schliesslich zum Hafen. Und siehe da, das Schiff ist da und wir müssen auch gar nicht lange warten bis wir boarden können. Quasi pünktlich verlassen wir den Hafen und damit Sizilien. Die Insel hat unsere Erwartungen nicht erfüllt, aber schlussendlich hat es uns doch irgendwie gefallen.

Italy, Sicily, Cefalu, Church

Tag auf dem Meer
Mit einem Plumps – Melia ist aus dem Bett gefallen – werden wir geweckt. Vor dem Fenster sehen wir nur wunderbar blaues Meer, schön blauer Himmel und die Sonne. Was für ein herrlicher Anblick. Nach dem Aufstehen gilt es wieder den Tag auf der Fähre um die Ohren zu schlagen. Die Aktivitäten und das Unterhaltungsprogramm ist wie auf der Hinfahrt. Irgendwann geht dann die Sonne wieder unter und wir nähern uns Genova. Wie gewohnt wird das Entladen des Kahns zur Geduldsprobe. Wir haben zwar nur halb so viel Verspätung wie auf der Hinfahrt, aber irgendwann kommt die Zeit und man will einfach nur wieder Land unter den Füssen haben. Das Hotel ist zum Glück grad beim Hafen und bald liegen wir in den weichen Bettern und träumen von unseren nächsten Ferien.

Tschüss Schoppe, tschou Chätzli!
Zusammen mit einer Horde Jugendlicher, die hier in Genova an den Wettkämpfen für Behinderte die besten Europäer suchen, drängeln wir uns um das Frühstücksbuffet. Dankbar um unsere Gesundheit verlassen wir Genua in Richtung Heimat. Unterwegs machen wir Gravallone Toce unseren obligaten Shoppinghalt. Das Highlight: Nini schmeisst (endlich!) ihren Schoppen, aus welchem sie immer noch jeden Morgen und Abend ihre Milch getrunken hat, in einen Ghüder. Freude herrscht – bei uns und vor allem dann auch bei ihr. Sie bekommt zur Belohnung eine grosse Schachtel Lego. Vollgestopft mt Fressalien und Moretti fahren wir ohne weiteren Halt zurück nach Bern. Wir staunen nicht schlecht als uns nachdem wir die Haustüre geöffnet haben, eine Katze entgegen springt. Das arme Ding hat sich wohl bei der Briefkasten-Leerung rein geschlichen und hier nun die letzten fünf Tage gewohnt. Glücklicherweise hat sie ausser einigen Attacken auf die Rollos keine Spuren hinterlassen. Ps: die Temperaturen sind hier übrigens wärmer als in Sizilen… ha, ha, ha!

 

Short cut zu den Bildern