Category Archives: Region Südpazifik

Hawaii

Short cut zu den Bildern

 

Herrlicher Rhythmus

An diesen Rhythmus könnte ich mich gewöhnen! Ferien, drei Wochen arbeiten, Ferien, wieder drei Wochen arbeiten, wieder Ferien… Einziger Nachteil: die Vorfreude kommt fast ein bisschen zu kurz. Dieses Mal starten wir getrennt. Während Odi bereits fünf Tage in San Francisco an einem Kongress weilt, geht meine Reise in Richtung US and A erst heute los. Obwohl das Entertainment-System nicht funktioniert, gehen die zwölf Stunden Flug überraschend zügig vorbei. Ich geniesse die Zeit, um wieder einmal zu Lesen und die gesammelten Podcasts anzuschauen. In San Francisco erwartet mich Odi bei schönstem Wetter an der BART-Station. Während er sich den Abend an der Abschlussparty des Kongresses (inkl. Pearl Jam, Kings of Leon und gratis Bier) vertreibt, versuche ich einen ersten Teil des Jetlags zu überwinden und bin zeitig ins Bett.

San Fran

Für Odi stehen heute die letzten Vorträge an. Ich vertreibe mir die Zeit mit klassischem Sightseeing in San Fran. Ohne Karte schlendere ich immer der Nase nach die Hügel rauf und runter, lande irgendwann am Meer und finde den Weg via Chinatown wieder zurück zum Hotel. Fazit des Tages: San Fran ist und bleibt eine coole Stadt: die Atmosphäre ist relaxed, die Leute freundlich, die Sehenswürdigkeiten zahlreich und das Chinatown sowieso der Hit. Bevor unsere gemeinsamen Ferien richtig anfangen, gibt’s am Abend Sushi bis zum Abwinken mit Odis Arbeitskollegen. Ab morgen sind wir definitiv wieder on the road again und fliegen nach Hawai’i.

Let’s go to Hawai’i

An einem Reisetag kann man gaaaaanz viel über ein Land erfahren. Hier die lustigsten Dinge, denen wir heute auf der Reise nach Hawai’i begegnet sind:

  • Das Boarding ist ober mässig organisiert und strukturiert! Es gibt Einsteiggruppen, unterschiedliche Türen usw. Witz an der Sache: der Flieger ist kein bisschen schneller voll und startklar – im Gegenteil!
  • Die Crew ist ururalt! Den Maitre de Cabin schätzen wir auf mindestens 70 Jahre! Auch die anderen Crewmitglieder sind nicht gerade jung. Einzige Hoffnung: der Kapitän tönt jugendlich und knackig.
  • Der Flughafen von Honolulu ist riesig oder besser gesagt grösser als erwartet! Um von einem Ende (dort kommen wir an…) ans andere zu kommen (dort fliegen wir weiter…), ist ein Fussmarsch von 30 Minuten angesagt. Interessanterweise gibt es keinen Bus für diese Strecke (oder wir finden ich nicht…). Den gab es dafür bei der Ankunft vom Gate zur Ankunftshalle. Geschätzter Fussweg hier: zwei Minuten.
  • Auch im Land des Überflusses kann man einem Hungerast bekommen! Überall sehen wir alle möglichen Arten von Foodständen. Leider sind diese alle hinter der Sicherheitskontrolle und damit für uns unerreichbar. Wir versuchen über eine Stunde etwas Essbares zu kaufen und finden schlussendlich bei unserem Gate einen halbleeren Kiosk.
  • In Honolulu gibt es ein Welcome Desk der Armee! Ganze Horden von jungen Leuten kommen in Uniform an und wollen dem Frieden (so heisst‘s auf ihrem Rucksack) dienen. Na dann, viel Glück!
  • Last but not least: es gibt ein Drive-in-Checkin! Praktisch, nicht?

Da unser Flug gestrichen wurde, müssen wir drei Stunden länger als geplant am Flughafen warten. Irgendwann spätabends erreichen wir unser Ziel. In Hilo angekommen, schnappen wir uns das Mietauto und fahren zum reservierten Hostel im Kaff. Das Wetter ist gut, die Temperaturen nach unserem Gusto und wir sind ready für Hawai’i.

Hawaii, Big Island, Gecko

Lava!

Der Tag wird ein Tag im Zeichen des aktivsten Vulkan der Insel. Da Vulkane für uns eine absolutes Novum sind, freuen wir uns sehr auf das was da kommen mag. Erster Fixpunkt ist der Treffpunkt mit dem Helikopterpilot, welcher uns den Krater aus der Luft zeigen wird. Da wir beide noch nie in einem Heli geflogen sind, wissen wir gar nicht auf was wir uns mehr freuen sollen: auf den Vulkan oder auf den Flug. Die Kombination macht es am Schluss wohl aus. Sanft und gemächlich ziehen wir über dem Krater unsere Runden und bestaunen die rote Lava, welche tatsächlich an zwei Orten aus der Erde blubbert. Wir folgen der rauchenden Linie und damit dem Strom weiter in Richtung Meer und können auch hier ab und zu Lava bewundern, welche sich irgendwie einen Weg an die Oberfläche schafft. An einem Ort, wo Lava austritt, können wir sogar einige Leute ausmachen, die zu Fuss hierhin gewandert sind. Klar, dass wir dies danach auch versuchen wollen. Besonders eindrücklich sind auch die riesigen Flächen, die der Vulkan bei seinen diversen Ausbrüchen zerstört hat. Ganze Dörfer wurden dabei begraben. Nach dem wir uns diesen ersten Überblick aus der Luft verschafft haben, ist es Zeit unser Glück zu Fuss zu versuchen. Wir haben keine Ahnung, ob, wie und wo wir näher an die Lava kommen und fahren einfach mal ans Meer. Dort finden wir tatsächlich ein paar local guys, welche gegen Abend loslaufen und den etwas “wagemutigeren” Touris den Lavastrom aus der Nähe zeigen. Über alte Lavafelder – rauf und runter, über Stock und Stein (zum Glück ist Lava so richtig griffig!) – wandern wir über zwei Stunden querfeldein und fühlen uns wie bei einer Mondwanderung. Als wir ankommen, sind wir gleich hell begeistert. Der Guide lässt uns ohne grosses Sicherheitsgeplapper losziehen und wir stehen tatsächlich direkt an einem Ort, wo neue Erde entsteht. Der mitgebrachte Stock, mit dem wir in der Lava herumstochern, reagiert wie ein Flammenwerfer, so heiss ist es. Wir können denn auch nicht zu lange dort stehen bleiben, die Hitze ist einfach unglaublich. Odi fackelt sich fast die Haare ab, so lange bleibt er Nahe bei der glühend heissen Masse. Über eine Stunde geniessen wir das Schauspiel. Unglaublich, wie sich schon nur in dieser kurzen Zeit die Oberfläche verändert. Man könnte stundenlang einfach hier sitzen und auf die roten Lavströme blicken – sehr, sehr eindrücklich. Der Rückweg dauert dann etwas länger. In der Zwischenzeit ist es stockdunkel und wir versuchen mit der Taschenlampe den besten Weg über das Geröll zu finden. Todmüde und mit vielen neuen Eindrücken fallen wir im Hotel (welches übrigens der absolute Hit ist…) sofort in einen tiefen Schlaf!

Frage des Tages: Wieso sind Teile des Waldes von oben dunkler als andere? Antwort: Schatten, Wolken, keine Sonne!

Im National Park

Die super Erlebnisse von gestern, können heute kaum getoppt werden. Obwohl dies klar ist, schauen wir uns trotzdem auch noch im National Park um und fahren mit dem Auto von Lookout zu Lookout. In der Tat ist es vor allem die Landschaft, die man hier bewundern kann. Mit unzähligen anderen Touris – Durchschnittsalter 67,5 Jahre – geniessen wir einen lazy National-Park-Day. Am besten gefällt uns das “Road Closed-Sign”, welches mitten in einem Lavalfeld steht und netterweise anzeigt, dass es hier nicht mehr weiter geht. Zum Znacht kehren wir im einzigen Taco Bell der Insel ein. Erinnerungen an frühere USA-Reisen kommen auf und wir schlagen uns so richtig den Magen voll. Mmmmhhhhh….

Schildkröten, Delfine und Parkbussen

Unser erster Stopp ist heute ein Strand mit pechschwarzem Sand. Im Reiseführer und auf der Tafel auf dem Parking steht “Watch out for turtels”. Schön wärs, denken wir und schlendern ohne weiter darüber nachzudenken über den schönen Strandabschnitt. Doch tatsächlich, auf einmal sind sie da. Auf einen Blick können wir vier Schildkröten ausmachen, welche hier gemütlich auf den Lavasteinen im Wasser liegen und am Moos herum knabbern.

Hawaii, Big Island, Turtle

So nahe und so lange konnten wir nicht einmal beim Tauchen je diese Tiere beobachten – cool! Weiter geht die Fahrt der Küste entlang zum südlichsten Punkt von Amerika. Hier ist es vor allem staubig und uns beeindrucken nur die Fischer, welche mit Harpune bewaffnet im tiefblauen Meer auf Fischfang gehen und so folgen wir lieber dem nächsten Hinweis im Planeten: schönster Schnorchelspot und Spinnerdelfine. Da auch am Strand wieder ein Schild mit dem gleichen Hinweis steht, sind wir guten Mutes, dass wir auch hier Tierglück haben werden. Und tatsächlich – bereits beim ersten Blick aufs Wasser sehen wir die Rückenflossen in der Bucht. Bevor wir uns ins Wasser stürzen, schauen wir uns aber noch einen historischen Platz an. Im Freilichtmuseum kann man lernen, wie die Könige Hawai’is früher gelebt haben. Nach so viel Kultur sind wir wieder bereit für Natur. Wir springen ins Wasser, setzen Schnorchel und Brille, warten ein paar Minuten und schon schwimmen zwei Delfine ca. eine Minute gemächlich um uns herum. Selbst dem sonst nicht sehr “Delfin-freundlichen” Herr Odermatt zaubert dies ein Lächeln aufs Gesicht. Hierzu muss man vielleicht noch sagen, dass wir Delfine bis anhin nur vom Boot oder Strand aus gesehen haben. Aus der Wasserperspektive ist dies ein ganz neues Erlebnis für uns – super! Zum Ausklingen des Tages fahren wir nach Kona. Das Tourikaff ist weltweit bekannt wegen des Ironman. Da dieser in wenigen Tagen stattfindet, joggen, schwimmen und radeln ganz viele durchtrainierte Athleten wie wild durchs Dorf. Wir verzichten auf den Abendsport und widmen uns lieber dem Abendessen. Da ich beim Parking jedoch das falsche Ticket gelöst habe (man kann 5 Dollar für zwei Stunden zahlen oder man kann 7 Dollar für die Zeit ab 17.00 bis zum nächsten Morgen zahlen; ich habe Option 2 gewählt, worauf das Ticket da es erst 16.50 war nur gerade zehn Minuten gültig war), wollen wir zuerst das Auto umparkieren. Leider kommen wir zu spät. Unter dem Scheibenwischer klebt bereits ein Zettel mit einer Busse in der Höhe von 40 Dollar… Fazit des Tages: wenn auf Hawai’i etwas auf einer Tafel steht, dann ist es so! Egal ob bei Schildkröten, Delfinen oder Parktickets! Aloha…

Ps: das erste Mal nehmen wir die Resten vom Znacht in einem doggy bag mit ins Hotel. Die Pizza war doch zu gross und wird morgen deshalb Odis Frühstück!

Und es wird noch besser…

Weil wir heute nochmals zu den Delfinen wollen, packen wir unsere sieben Sachen nicht zusammen und behalten das Hotelzimmer. Mit unserem Mietauto fahren wir ganz in den Norden der Insel und bestaunen dort die raue Klifflandschaft und die grünen, steilabfallenden Täler. Big Island bietet von der Vegetation und der Landschaft her wirklich alles: Regenwald, lange furztrockene Abschnitte, saftige grüne Farmlandschaften, riesige von Vulkangestein bedeckte Gebiete, steile Klippen, Sandstrände usw. An der Küste nördlich von Kona finden sich die meisten Ferienresorts. Dies da es hier die schönsten Strände und das beste Wetter gibt. Wir haben keine Lust auf die Hotelbunker, wollen aber trotzdem einen Strand besuchen. Zum Glück gibt es hier in Hawai’i ein tolles Gesetz: Strand kann nie Privateigentum sein! So finden wir denn auch leicht einen Abschnitt, wo wir die Füsse im Meer baden und den unzähligen Schildkröten zuschauen können. So etwas haben wir wirklich noch nie erlebt. Man läuft am Strand auf und ab und sieht bei jedem Blick ins seichte Wasser eine Schildkröte. Und wenn man vor lauter Schildkröten im Wasser nicht genau hinschaut, kann es durchaus sein, dass man gleichzeitig über eine stolpert, die faul am Strand herum liegt. Zurück beim Schnorchelspot können wir zwar Delfine entdecken, aber die sind so weit draussen im Meer, dass wir uns wenig Hoffnung machen. Da das Meer unruhig ist, wollen wir nicht so weit hinaus schwimmen. Doch die Delfine meinen es wieder gut mit uns und schwimmen zu uns! In der ersten Truppe, die gemächlich an uns vorbei zieht, zählen wir fünf Tiere. In der zweiten sind dann über zehn Stück inkl. ein Baby und ein Paar beim Liebesakt. Ein Delfin ist nur ungefähr ein Meter von mir entfernt und ich kann mein Glück wirklich kaum fassen. Wie soll man da 50 Meter Abstand halten (so steht’s auf der Tafel am Strand), wenn die Tiere einfach so direkt an einem vorbei schwimmen… – geil!

Back to Lava

Direkt im Anschluss an den Lava-Walk hat mir Odi erklärt, dass er diesen unbedingt nochmals machen will. Da wir heute nur noch auf die andere Inselseite müssen und auch sonst so ziemlich alles was uns interessiert gesehen haben, lässt sich dies bestens einrichten. Unterwegs stoppen wir bei den Aka Falls, den grössten Wasserfällen Hawai’is. Na ja, wenn man gerade erst bei den Vic Falls war, haut es einem nicht aus den Socken. Der Regenwald drum herum ist aber durchaus ein Besuch wert. Pünktlich treffen wir am Meer ganz im Süden ein und bekommen ohne Probleme einen Platz in der nächsten Trekkinggruppe. Im Unterschied zum letzten Mal treffen wir heute bei Tageslicht am Lavastrom ein, was uns einen etwas anderen Blick auf das Spektakel ermöglicht. Dies war denn auch der Hauptgrund, weshalb wir den Walk nochmals unter die Füsse genommen haben. Dieses Mal sind wir übrigens viel zackiger unterwegs. Nicht dass wir schneller laufen würden, nein, unser heutiger Guide kennt sich irgendwie besser aus und läuft ohne Umwege direkt von A nach B und zurück.

Hawaii, Big Island, Lava

Waikiki

Im Nieselregen sagen wir Big Island adieu und fliegen nach Honolulu. Eigentlich wollten wir für die nächsten Tage kein Mietauto. Als wir aber vor dem Abflug nochmals einen genaueren Blick in den Planeten werfen, beschliessen wir trotzdem eines zu mieten und buchen kurzerhand eine Karre. So sind wir dann in Honolulu auch im Nu mit Sightseeing beschäftigt und fahren direkt zum ersten Highlight der Insel: Pearl Harbour. Hier kann man ganz viele Kriegsschiffe, U-Boote und Memorials besichtigen. Da wir zwar interessiert, aber nicht fanatisch für solche Dinge sind, entscheiden wir uns für eine Besichtigung der USS Missouri und des Memorial der USS Arizona. Das sollte zum Erreichen des Sättigungsgefühls reichen. Das Kriegsschiff war bis zum Golfkrieg im Einsatz und ist heute ein Museum. Die USS Missouri ist riesig und man kann alles auf eigene Faust besichtigen. Irgendwie eindrücklich – auch wenn wir grundsätzlich von Kriegsmaterialen nicht sehr beeindruckt sind. Das Memorial der USS Arizona ist das meistbesuchte Objekt von Pearl Harbour. Über dem von den Japaner am 7.12.1941 attackierten und versunkenen Schiff wurde zu Ehren der 1400 getöten Soldaten eine Art Brücke errichtet, die man per Schiff besuchen kann. Da die Toten hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, ist das ganze ziemlich speziell und leicht patriotisch angehaucht. Das reservierte Hotel in Waikiki entpuppt sich als wahrer Glücksgriff. Zimmer mit Balkon, sauber, relativ neu, einfach eingerichtet, eine Strasse vom Strand weg und erst noch zahlbar. Waikiki selber finden wir auch überraschend gut. Obwohl es hier wie erwartet ober touristisch ist und eine Unmenge an Touris hat (wir fühlen uns wie in Japan!), ist doch alles ziemlich relaxt und easy – Hawai‘in-Styl-Hang Loose eben…

Hawaii, Big Island, Surf Boards

Oahu

Heute steht die Besichtigung der Insel Oahu an. Wir beginnen unseren Tag mit Besteigen des Diamond Hill. In Einerkolonne geht es langsam den Berg rauf. Den Hügel könnte man als Hausberg von Honolulu bezeichnen (Openair gibts hier aber keines… 🙂 ). Die Aussicht ist super, wäre da nicht die Unmenge an Touristen, die gegenseitig um den besten Fotoplatz buhlen. Via Küste fahren wir weiter ganz in den Norden. An der Küste wechseln sich Strand und Klippen ab. Da das Angebot an Stränden immens ist, wirkt keiner überlaufen. Wir selber bleiben heute trocken. Meist sind die Wellen schlicht zu hoch und schnorcheln somit kein Thema. Ja, auch die Insel Oahu gefällt uns – das Südsee-Feeling ist omnipräsent. Was im Gegensatz zu Big Island auffällt, sind die vielen Obdachlosen (teilweise ganze Familien…). Einige haben ihre ganzes Hab und Gut in ihrem Auto verstaut. Andere wohnen mit den wenigen Habseligkeiten irgendwo unter einem Baum. Was auch auffällt, ist die hohe Militärpräsenz auf der Insel. Hawaii ist ein grosser Stützpunkte. Auf dem Rückweg fahren wir gar durch ein Kaff, in welchem nur Angestellte der Armee wohnen. Wir beschliessen den Tag mit einem Shopping-Stopp in einem Outlet Store und kaufen den halben GAP leer. Unglaublich was wir für 200 Dollar alles ins Hotel tragen. Ob wir‘s auch irgendwie in den Tramper bringen, bleibt abzuwarten…

Last day in Hawai’i

Wir sind früh unterwegs. Bereits um sieben Uhr sitzen wir im Auto und fahren zum berühmtesten Schnorchelpunkt der Insel (die Anzahl Besucher pro Tag ist limitiert, early-morning-snorkeling also…). Na ja, so der Hammer ist es dann leider nicht. Trotz Education-Film, welchen alle Besucher beim Einlass anschauen müssen, wurden die Korallen über die Jahre zu Tode getrampelt. Was uns ein bisschen entschädigt, sind die vielen Fischen (gar Fischarten), die in der Bucht herum schwimmen. Und ach ja, die Bucht an und für sich ist auch sehr schön. Der letzte Abstecher auf der Insel führt uns ganz an den westlichen Zipfel. Hier finden sich wieder zahlreiche tolle Strände, welche vor allem das Surferherz höher schlagen lassen.

Hawaii, Oahu, Beach

Diese Küstenseite der Insel wird hauptsächlich von Ur-Hawaiianern bewohnt. Dies nimmt dem ganzen sofort ein bisschen den Glanz, macht es aber auch irgendwie sympathisch. Nach dem Sonnenuntergang am Waikiki-Beach (sehr, sehr schön!), geniessen wir ein letztes Mal die Meeresbrise auf unserem Balkon. Durch Zufall finden wir heraus, dass das für morgen gebuchte Hotel in San Fran nicht so der Hit ist. Wir kommen um 9 Uhr abends in Frisco an und die Reception schliesst um 10 Uhr. Die Chance, dass wir also ohne Hotel auf der Strasse stehen, ist gross. Kurzerhand buchen wir alles um: neues Hotel beim Airport und – ich kann es kaum glauben und Odi sagt immer nur “do as the locals do, wir sind in Amerika!” – Mietauto für 20 Stunden. Kleines Detail am Rande: das Mietauto ist günstiger als der öV. Da muss die Eisenbahnerin in mir ein bisschen umdenken…

Mahalo

Mahalo heisst Danke auf hwaiianisch. Ja, es hat uns sehr gut gefallen in Hawai’i. Hawai’i ist definitiv nicht Amerika. Alles ist so viel relaxter, niemand ist im Stress, die Leute sind unglaublich nett (echt nett und nicht “Ami-nett”) und das Leben scheint allen irgendwie Spass zu machen. Diese Beschreibung passt zu Oahu (Insel mit Honolulu). Für Big Island müsste man überall noch ein “sehr” vorab stellen. Nach einem letzten tiefen Atemzug in der warmen Pazifikluft verlassen wir die Inseln und fliegen zurück nach San Fran. Dass unser Entscheid betreffend Hotel richtig war, merken wir bald. Mit fast einer Stunde Verspätung landen wir in SFO… Zum Abschluss des Tages gibt es einen letzten Taco im Taco Bell. Damit hätten wir uns auch von unserer liebsten Fast Food-Kette verabschiedet und der letzte Ferientag kann kommen.

San Francisco in one day

Dank dem Mietauto sind wir rasch und stressfrei an der Golden Gate Bridge. Leider ist der Nebel derart dicht, dass wir die Brücke zuerst nirgends entdecken können. Nach nur einigen Minuten lichtet sich dieser aber und Stück für Stück vom Wahrzeichen der Stadt wird sichtbar.

California, San Francisco, Bridge

Nach mehreren Fotos aus allen zur Verfügung stehenden Winkeln und Aussichtspunkten fahren wir via Lombard Street zurück ins Stadtzentrum. Der Toll über die Brücke kostet übrigens auf der Hinfahrt null Dollar und auf der Rückfahrt sechs Dollar… Am Fishermans Warft gibt’s Fish & Chips zum Essen, Seehunde zum Fotografieren und viele Touris zum Anschauen. Da wir noch genug Zeit haben, lassen wir uns für die Rückfahrt zum Flughafen viel Zeit und cruisen gemütlich durch die Strassen. Durch die verschiedensten Quartiere – vorbei an arm und reich (die Penneranzahl ist wirklich erschreckend), die ethische Vielfalt eine wahre Freude – dauert die abwechslungsreiche Fahrt über eine Stunde. Am Flughafen werden wir ein letztes Mal Zeugen der typisch amerikanischen Sicherheitsmentalität. Gib ihnen eine Uniform und sie sind kaum mehr zu halten. Am liebsten würden wir alle Festländer in ein “Aloha-Praktikum” nach Hawai’i senden. In diesem Sinne “Aloha” und “Mahalo” – bis zur nächsten Reise!

Short cut zu den Bildern

Palau

Short cut zu den Bildern

Paranoia im Quadrat

Da wir den gestrigen Nachmittag bekanntlich vollständig im Büro der Cebu Pacific Air „verwartet“ haben, müssen wir heute den Rest unserer Aufgabenliste abarbeiten. Zum Glück gibt es auf der gemütlichen Terrasse des Guesthouses gratis Internet und wir können alles, was wir uns vorgenommen haben erledigen. Gegen Ende des Nachmittags machen wir uns auf den Weg an den Flughafen – Palau und damit eine weitere Traumdestination für Taucher erwartet uns. Doch zuerst müssen wir aber ein Taxi finden. Was mitten in der Nacht immer einfach war, scheint am Tag doch etwas mehr Zeit in Anspruch zu nehmen. Die meisten sind voll und die Anderen wollen den Taxameter nicht einschalten. Schliesslich finden wir doch noch einen Fahrer, der zu seinem Pech erst mit den Preisverhandlungen anfängt, als wir schon im Taxi sitzen. Ist mal erst einmal drin, kann man auf den Taxameter bestehen. He, he, he… Wir haben schon einmal kurz über die krassen und flächendeckenden Sicherheitsvorkehrungen hier in Manila berichtet. Nach unserer Einschätzung sind diese leicht übertrieben und grenzen doch eher an Paranoia. Selbstverständlich gibt es auch am Flughafen an jeder Tür mindestens einen Sicherheitsbeamten und so wird man bereits beim Betreten des Gebäudes zum ersten Mal so richtig ausgiebig durchsucht. Wie dies nun endet, wenn man wie wir mit einer amerikanischen Fluggesellschaft fliegt, kann man fast nicht glauben, wenn man es nicht selber erlebt hat – ein Sicherheitsmarathon per excellence. Wir werden nur gerade 3 (!!!) Mal mit sämtlichem Gepäck von Kopf bis Fuss durchleuchtet. Nach dem heutigen Tag sind wir sicher, dass wir völlig legal unterwegs und unsere Papiere sowie unser Gepäck vollkommen in Ordnung sind. Bei dieser Gelegenheit haben wir festgestellt, dass unser Traumberuf am Flughafen von Manila der „Schuhdurchschnüffler“ ist. Die armen Typen müssen tatsächlich jeden Schuh einzeln durchtasten. Mitten in der Nacht landen wir schliesslich in Koror auf Palau. Im Motel können wir unseren müden Augen kaum glauben. Unser Zimmer ist praktisch eine Turnhalle! Verglichen mit der Logie in Manila haben wir hier ca. 8 Mal mehr Platz. Ein erstes Indiz, dass Palau auch ein Hauch amerikanischen Einschlag vorweisen kann.

Jelly Fish Lake

Nach nur drei Stunden Schlaf werden wir im Hotel abgeholt. Doch wer denkt schon an ausschlafen, wenn man weiss, was uns heute alles erwartet. Nachdem wir unsere Ausrüstung geschnappt haben, fahren wir dem Boot eine Stunde durch die absolut fantastischen der Rock Islands dem ersten Tauchspot entgegen. Eine solch geniale Landschaft ist uns praktisch noch nie begegnet! So viele verschiedene Blautöne gibt es eigentlich gar nicht! Ich bin derart hin und weg, dass ich Odi frage, ob wir hier je wieder weg müssen…

Palau, Island

Mit der verheissungsvollen Bemerkung des Tauchlehrers „If you don’t like to see sharks, close your eyes“ springen wir ins Wasser. Wie versprochen, sehen wir auf den beiden Tauchgängen mehr Haie als bei sämtlichen in diesem Jahr absolvierten Tauchgängen gesamthaft. Ein zutraulicher Napoleon begleitet uns praktisch auf dem ganzen Tauchgang. Am Blue Corner, dem bekanntesten Divespot in der Region, warten wir in der leichten Strömung auf Action. Leider ist diese heute nicht besonders aufregend und die Haie nicht in der üblichen Fresslust. Auf der Rückfahrt stoppen wir beim Jelly Fish Lake. Das Brackwasser beheimatet nur gerade 18 Millionen dieser Spezies und ist unglaublich eindrücklich. Jelly Fishes soweit das Auge reicht! Da die Tiere in diesem See keine natürlichen Feinde haben, sind sie auch für die Schnorchler absolut ungefährlich. Was für ein Start in unsere Woche in Palau!
 

 
Peleliu Island

Unsere beiden Tauchgänge absolvieren wir heute in der Nähe von Peleliu Island, dem südlichsten Staat von Palau. Beim ersten Tauchgang zähle ich zwölf Weissspitzenriffhaie auf einen Blick! Die berühmte Peleliu Wall ist zwar recht farbenfroh, doch finden wir an ihr nicht das zuerwartende Kleingetier. Am Nachmittag machen wir einen Landausflug auf die Insel. Nach den Spaniern, den Engländern sowie den Deutschen besetzten die Japaner Palau ab 1914. Im zweiten Weltkrieg endete diese Besetzung mit einer blutigen Schlacht zwischen den Japanern und den Amis. Rund 10’000 Japaner und 2’000 Amerikaner verloren dabei in wenigen Tagen ihr Leben. Die ganze Insel gleicht einem einzigen Museum und überall finden sich irgendwelche Überbleibsel aus dieser Zeit. Auf dem Heimweg begleiten uns zu meiner Freude ein paar Delfine. Die Tiere schwimmen eine ganze Weile in der Bugwelle unseres Schiffes und springen immer wieder aus dem Wasser.

Palau gehört übrigens nicht wie von uns irrtümlich angenommen zu Mikronesien. Die Inselgruppe hat sich 1978 gegen den Beitritt zu den Föderalistischen Staaten von Mikronesien entschieden und ist seit zwölf Jahren vollkommen unabhängig sowie selbstständig. Das Land zählt heute nur gerade 20’000 Einwohner, wovon ein Viertel ausländische Gastarbeiter sind.

Haie, Haie und nochmals Haie

Unser erster Tauchgang ist nicht wirklich spektakulär und obwohl sich der Spot Shark City nennt, sichten wir nur ein paar einzelne Haie. Dafür geht auf dem zweiten Tauchgang dann richtig die Post ab. An einer Riffecke zum offenen Ozean machen wir es uns in 20 Meter Tiefe gemütlich und bekommen eine Fressparty vorgeführt. Die Haie – teilweise in einer echt netten Grösse – lassen sich von uns sowie unseren Bubbles nicht stören und liefern eine tolle Show. Leider reicht die Luft unter Wasser bekanntlich nicht ewig und obwohl wir noch lange zuschauen könnten, müssen wir irgendwann an den Aufstieg denken. Nicht weit von der Tauchschule entfernt, tauchen wir dafür gleich nochmals ab, um uns ein Wreck aus dem zweiten Weltkrieg anzuschauen. Das japanische Transportschiff birgt ein paar echte Schätze und wir finden Gasmasken, Munition, Gewehre, Kanonen, Flugzeugmotoren, Helme usw. Wie jeden Abend geniessen wir zum Abschluss des Tages unser Dekobier in der hauseigenen Bar der Tauchschule. Obwohl hier in Palau fast alles seinen stolzen Preis hat (ein kleines Beispiel: eine Stunde Flug mit dem Helikopter kostet nur gerade bescheidene 1200 Dollar…), findet man mit etwas Glück immer wieder ein Schnäppchen. Unser Schnäppchen des Tages ist ein super feines Tuna-Sashimi für weniger als 6 Dollar. Mmmhhh… einfach köstlich! Da wir Dank guter Recherche auch mit unserem Tauchpackage Glück haben, sind wir ansonsten Essens technisch bestens versorgt. Mit dem amerikanischen Breakfast und der Lunchbox am Mittag bekommen wir alles was unser Magen an Verpflegung braucht. Und so beschränkt sich unser z’Nacht im Normalfall auf das Apéro. Mit Sam’s Tours haben wir übrigens eine Tauchschule gefunden, die am Mittag sogar Sushi servieren. Das nennen wir Luxus!

Manadarinfische und andere Sorgen

Die grössten Sorgen eines Tauchers sind die Ohren. Ohne Druckausgleich kann man schlicht jegliches abtauchen vergessen. Leider hat sich bei mir in den letzten Tagen ein Schnuppen eingeschlichen, der meinen Druckausgleich doch etwas mehr als erwünscht behindert. Mit Nasenspray und anderen Hausmittelchen schaffe aber auch ich beide Tauchgänge zu absolvieren. Am Blue Corner tauchen wir wieder einmal in mitten von Haien. Hier gilt wirklich das Motto „Riff auf der rechten und Haie auf der linken Seite“. Cool! Auch vier Napoleons begleiten uns die ganze Zeit und einer ist so zutraulich, dass er richtig gehend unsere Streicheleinheiten sucht. Im German Channel suchen wir anschliessend die Mantas, für die Palau ebenfalls bekannt ist. Da jedoch im Moment nicht Manta-Saison ist lässt sich leider keiner von diesen eindrücklichen Tieren blicken. Zurück im Hafen kann es Odi nicht lassen und taucht für einen Jetty-Dive gleich nochmals ab. Zu seiner grossen Freude findet er ganz viele der besonders farbenfrohen Mandarinfische. Ich muss leider passen, da sich mein Schnuppen immer mehr in Richtung Grippe verabschiedet. Wenigstens das Tuna-Sashimi kann mir aber niemand nehmen und viel Schlaf hilft hoffentlich auch, um für den morgigen Tag wieder fit zu sein. Schliesslich verzichtet niemand freiwillig auf einen Tauchgang in Palau…

Der Trick mit der Petflasche

Nach elf Stunden Schlaf sowie einem Wunderpülverchen bin auch ich wieder genug fit zum Tauchen. Wie jeden Tag fährt der Bootscapitain einen anderen Weg durch die wunderbare Landschaft der Rock Islands den Tauchplätzen entgegen. Der erste Tauchgang ist einmal mehr der Hammer. Da sich die Haie nicht sofort zeigen, lockt unser Tauchguide diese mit etwas Lärm von einer leeren Petflasche an. Der Trick funktioniert tatsächlich und nach einigen Minuten sind wir umzingelt von nur gerade 13 Haien. Auch ein 3 Meter grosser Silvertip Shark gibt uns die Ehre. Auf der Fahrt zu unserem letzten Tauchgang im offenen Meer taucht tatsächlich auch noch ein Manta vor unserem Boot auf. Wirklich schade, dass wir diese Spezies nicht auch unter Wasser beobachten konnten. Zurück in der Tauchbasis haben Odi und ich nur noch die Mandarinfische im Kopf. Wieder werden wir am Jetty der Tauchschule fündig und können eine ganze Horde dieser tollen Kreaturen beobachten. Mit diesem seltenen Anblick neigt sich unser letzter Tauchtag langsam aber sicher dem Ende entgegen. Da hilft nur noch ein Dekobier… Auf eine Hammerströmung haben wir übrigens während all den Tauchgängen vergebens gewartet. Zwar haben wir ein paar Mal die Reef Hooks – eine Art Hacken mit Schnur, mit denen man sich am Reef anhängen kann und somit nicht mit der Strömung kämpfen muss – mitgenommen, zum Einsatz kamen diese aber nie.

Fruits Bat Pie

In unserem Tauchpackage ist am letzten Tag eine Kajack-Tour eingeschlossen. Und so erkunden wir die Landschaft der Rock Islands heute vorwiegend mit unserer eigenen Muskelkraft. Die Milky Way Bucht ist bekannt für den gesunden Schlamm, der besonders gut für die Haut sein soll. Klar, dass auch wir uns den Kopf mit diesem Wundermittel einstreichen und auf den Gewinn von ein paar Jährchen hoffen. Unser Anblick erinnert wohl eher an Ausserirdische, denn einige Japaner fotografieren uns wie wild. Den Nachmittag verbringen wir vor allem mit schnorcheln. Noch einmal dürfen wir im Jelly Fish Lake unsere Runden drehen und uns von den 18 Millionen Jelly’s verabschieden. Zum Abendessen verabreden wir uns mit Jerry, einem Ami mit taiwanesischer Abstammung, mit dem wir auch schon die ganze Woche abgetaucht sind. In einem japanischen Restaurant probieren wir einige tolle Spezialitäten. Als Appetizer gibt es ein Super Sashimi mit Tuna, Snapper und Giant Clam. Weiter geht es mit Mangroven Krabbe und DER einheimischen Spezialität: Fruits Bat Pie – eine ganze Fledermaus in einer Suppe gebacken im Ofen. Zum Glück seziert die Kellnerin das Tier für uns in essbare und nicht essbare Teile. Obwohl der Anblick doch eher gewöhnungsbedürftig ist, schmeckt das Fleisch super zart und erstaunlich gut. Einmal mehr ein sehr lohnender kulinarischer Exkurs!

Bye bye Palau

Da unser Flug zurück in die Philippinen erst gegen Abend abfliegt, müssen wir uns den Tag sonst irgendwie sinnvoll um die Ohren schlagen. Wir beschliessen zusammen mit Jerry ein Auto zu mieten und die Insel im Norden von Koror zu erkunden. Erst als wir in das Auto einsteigen und losfahren wollen, merken wir, dass die Palauer das Lenkrad auf der rechten Autoseite montiert haben und auch auf der rechten Strassenseite fahren. Als ob wir von den ständigen Wechsel zwischen Links- und Rechtsverkehr nicht schon genug verwirrt wären, nun also auch noch dies… Richtig lustig wird rechts fahren und rechts sitzen erst beim Überholen. Man sieht gar nix! Dank der neuen Ringstrasse um die Hauptinsel kommen wir zwar rasch vorwärts, finden aber mangels Wegweiser die meisten Sehenswürdigkeiten nicht. Und so stoppen wir nur bei einigen uralten Monolithen, die irgendwie etwas mit den Steinen auf der Osterinsel zu tun haben und beim Capitol, dem neuen Regierungssitz von Palau. Praktisch mitten im Urwald hat sich der Präsident hier ein Abbild des Weissen Hauses gebaut. Das nächste Projekt ist nun die Umsiedlung von möglichst vielen Leuten aus Koror in die Nähe des Regierungsgebäudes. Bis dato gibt es im Umkreis von rund zehn Kilometer ausser diesem Prunkbau überhaupt nichts. Wir sind uns nicht sicher, ob sich diese Pläne in absehbarer Zukunft wirklich verwirklichen lassen werden. Das ganze scheint doch eher ein bisschen suspekt. Mit diesem Landausflug geht unser Aufenthalt in Palau definitiv dem Ende entgegen. Es war einfach wunderbar! Wissen die Götter, wann wir das nächste Mal in der einzigartigen Südsee landen werden… Dass wir wieder in Manila sind, merken wir spätestens im Taxi. Der Fahrer versucht für das Gepäck eine willkürlich erfundene Gebühr zu verlangen. Pech gehabt, mein lieber Taxifahrer – auch in diesem Land kennen wir das Taxibusiness nun langsam aber sicher.

Hier geht es zu den Bildern

Vanuatu

Short cut zu den Bildern

Warten am Flughafen

Ohne grosse Umwege finden wir die Wicked-Vermietung in Sydney. Wir haben Glück, keiner merkt, dass wir viele Kilometer auf ungeteerten Strassen „dahin geholpert“ sind und die Abgabe geht unkompliziert wie immer über die Bühne. Da wir das Mobil bis zehn Uhr abgegeben müssen, sind wir bereits vormittags am Flughafen. Eigentlich wollen wir nur unser Gepäck loswerden und danach nochmals in die Stadt fahren. Doch leider öffnet das check in erst drei Stunden vor Abflug und die Preise für die Gepäckaufbewahrung sind einfach horrend. So streichen wir unsere ursprünglichen Pläne und verbringen die nächsten zehn Stunden bis zum Abflug am Flughafen … wie Abwechslungsreich. Zum Glück ist am Sydney-Airport immer etwas los, so dass die Zeit relativ rasch vorbei geht. Trotzdem sind wir froh, als der Flieger um kurz vor acht Uhr Abends endlich abhebt. Nach drei Stunden Flug landen wir in Vanuatu. Bei der Immigration werden wir mit Südseeklängen begrüsst und überall lachen uns freundiche Einheimische entgegen. Erst im Bus wird uns bewusst, dass hier Rechtsverkehr gilt. Was für ein komisches Gefühl nach vier Monaten Linksverkehr, wir mussten die Augen ein paar Mal kurzfristig zuklemmen! Bald merken wir, dass in Vanuatu ein viel relaxterer Alltag herrscht. Die Leute leben im hier und jetzt. Was morgen kommt, darum kümmert sich niemand im Voraus. So muss hier so ziemlich alles rückbestätigt werden – Flug, Transpore, Tours, usw. Vor allem für Odi ist dies vorerst etwas gewöhnungsbedürftig, glaubt er mir doch erst nach zwei schriftlichen Beweisstücken und einer deutlichen Lautsprecheransage im Flugzeug. Mit dem Hotel scheinen wir übrigens einen echten Glücksgriff gemacht zu haben. Die Anlage ist für unsere Verhältnisse nach vier Monaten Campingleben, ein echter Luxusschuppen. Das Zimmer ist ca. 8x so gross wie unser Wicked-Mobil, ganz zu schweigen vom eigenen Bad im Zimmer und einem richtigen Bett!

Port Vila

Als wir am Morgen erwachen, fegt ein richtiges Tropengewitter über das Resort. Noch in Sydney haben wir uns kurz die Wetterprognosen für die nächsten Tage angeschaut und uns dabei schon einmal gedanklich auf einen eher regnerischen Aufenthalt eingestellt. Das Wetter lindert unsere Abenteuerlust jedoch in keinster Weise und so machen wir uns nach dem z’Morge mit Schirm bewaffnet zu Fuss auf den Weg in die Hauptstadt von Vanuatu. Da heute Sonntag ist, begegnet uns halb Port Vila mit einem Palmwedel in der Hand auf dem Weg in die Kirche (an dieser Stelle bitten wir die geschätzte Spezialistin, Melanie Kern, um einen kurzen kommentarlichen Essay über die möglichen Hintergründe dieser Grünpflanze in den Kirchen von Vanuatu…). So herrscht dann in den Strassen der Stadt auch so ziemlich tote Hose. Nur die Lädeli, die den Chinesen (die sind einfach überall…) gehören, sind geöffnet. Wir finden alles was wir brauchen und besorgen uns vor allem genug Abwehrmittel gegen die Mücken – einmal als Bodylotion, einmal als Hautspray und einmal als Raumspray. Schliesslich wollen wir das Malariarisiko so gering wie möglich halten, obwohl in Port Vila selber nur ein sehr geringes Risiko besteht. Auch Food und Getränke kaufen wir ein. Nur Alkohol gibt es keinen, denn dieser wird in den Supermärkten zwischen Samstag Mittag und Montag Mittag nicht verkauft. Die Preise für die täglichen Bedürfnisse sind im Durchschnitt ein bisschen höher als bei uns – Inselpreise halt. Nur die lokalen Erzeugnisse, was nicht vieles ist, sind günstig. Nachdem wir für den morgigen Tag den Tauchtrip organisiert haben, fahren wir zurück ins Hotel. Das ÖV-System hier ist wirklich interessant. Entweder nimmt man ein Taxi und legt den Preis vor der Abfahrt fest oder man winkt einem privaten Kleinbus und kann für einen Fixpreis von 100 vt (CHF 1.60 pro Person) mitfahren, wenn denn das Ziel auf dem Weg der anderen Passagiere liegt und der Fahrer Lust hat, dorthin zu fahren. Klar, dass wir uns in der Busvariante versuchen und schliesslich ohne Probleme und grosse Umwege bei unserem Resort ausgeladen werden. Da das Wetter immer noch regnerisch ist, verbringen wir den Rest des Tages relaxend in unserem Zimmer. Übrigens hat es weder Swisscom noch Orange geschafft, mit Vanuatu einen Roamingvertrag abzuschliessen, so dass wir hier keinen Handyempfang haben. Dafür ist die Google Domain auf dem Hotspot des Hotels freigeschaltet. Damit lässt sich doch auch so einiges anfangen…

Star of Russia & Konanda

Heute morgen trauen wir unseren Augen kaum: die Sonne scheint und der Himmel ist blau! So let’s go diving! Auf den ersten zwei Tauchgängen erwarten uns im Hafen von Port Vila zwei Wrecks. Da wir noch nie ein gesunkenes Schiff betaucht haben, sind wir besonders gespannt. Am ersten Tauchplatz liegt in 33 Meter Tiefe die Star of Russia. Das Frachtschiff ist ganze 81 Meter lang und schon ziemlich zerfallen. Noch beeindruckender ist jedoch die Konanda, ein Passagierschiff in 25 Meter Tiefe. Hier können wir sogar in das Innere des Wrecks tauchen, auf dem Deck umher „gehen“ und für den Notfall hat es sogar ein WC… das aber mal geputzt werden sollte :-). Auch für die Teatime unter Wasser ist gesorgt. Auf dem Deck steht alles dazu bereit. Sehr, sehr eindrücklich! Wrecks werden wir definitiv noch mehr (be)suchen. Das Zmittag nehmen wir auf dem Markt ein. Wieder einmal sind wir die einzigen Nicht-Einheimischen. Es schmeckt wunderbar und die Köchin schätzt die internationale Kundschaft. Man kann sich hier übrigens sehr gut mit den Einheimischen unterhalten. Da Vanuatu ein gemeinsames Kolonialland von Frankreich und England war, sprechen alle Englisch oder Französisch. Untereinander unterhalten sie sich in Bislama, einem für uns nicht zu verstehenden Mix aus den beiden Sprachen. Da wir noch genug Zeit bis zum nächsten Tauchgang haben, machen wir noch eine kleine Shoppingtour durch Port Vila. Schliesslich wollen wir aus jedem Land mindestens ein Andenken nach Hause bringen. Und ratet, wer sich auch noch neue Schuhe kauft? Ja genau, Odi, und erst noch Crocks resp. eine Fälschung davon. Randbemerkung für Regä und Belä: Crocks gibt es tatsächlich auf der ganzen Welt und ich bin inzwischen also auch schon fast überzeugt von diesen scheinbar doch sehr praktischen und bequemen Dingern.. Damit liegt Odi in der aktuellen Schuh-Rangliste mit 4:1 Paar in Front. Am Nachmittag tauchen wir an einem normalen Korallenriff. Na ja, in dieser Richtung haben wir wohl etwas zu viel erwartet. Aber was will man sonst machen bei diesem in der Zwischenzeit wieder sehr feuchten Wetter? Nass wird man eh, ob über oder unter Wasser.

Bushwalking und Kava

Um etwas mehr von Efate, unserer Insel, zu sehen, haben wir heute eine Tour gebucht. Mit einer halben Stunde Verspätung, was für hier immer noch sehr pünktlich ist, werden wir im Hotel abgeholt. Zu Fuss machen wir uns mit Basco, unserem Führer, auf durch den Dschungel. Dass seine Machete keine Dekoration ist, stellt sich schnell heraus. Um auf den Hügel zu kommen, muss er uns mehrere Male einen Weg durch den Dschungel schlagen. Unterwegs lernen wir allerhand über die einheimische Fauna und Flora. Unser Ziel ist eine katholische Missionsschule, in der auch er vier Jahre verbracht hat. Die Kinder lernen hier nicht nur das normale 1×1, sondern auch wie sie sich selber versorgen können. Am Wochenende müssen sie sich deshalb in einer selbst gebauten Küche resp. Holzhütte im Wald vollständig alleine versorgen. Nach drei Stunden Bushwalking sind wir wieder zurück beim Resort. Gegen Abend machen wir uns auf die Suche nach einer Kava-Bar. Kava ist der lokale Schnaps, der eine betäubende Wirkung im und um den Mund haben soll. Diese Bars öffnen immer erst gegen Abend und sind meist Privat. Man erkennt sie an einer roten, blauen oder grünen Lampe. Laut Lonley Planet soll es in den Strassen Hunderte davon geben. Trotz totaler Dunkelheit finden wir einen Bus, der uns in die Stadt fährt. Leider hat der alleinige Planet bei der Mengenangabe wohl etwas übertrieben. Wir finden erst nach langem Suchen etwas ausserhalb des Stadtzentrums eine rote Laterne in einem Hinterhof. Nach kurzem Zögern wagen wir uns trotz schlechter Beleuchtung, besser gesagt gar keinem Licht, hinein. Die spuckenden Männer finden wir im ersten Moment etwas gar komisch. Doch nach dem ersten Schluck wird uns klar, warum alle derart am „umechoderere“ sind. Der Geschmack ist wirklich widerlich und das Gefühl im und um den Mund tatsächlich etwas einschläfernd. Da wir unseren ersten Kava-Versuch nicht über strapazieren wollen, belassen wir es bei dem einen Glas und gönnen uns statt dessen an der Hotelbar noch ein Bier. Es ist wirklich toll, dass man hier in Vanuatu auch mitten in der Nacht bedenkenlos überall hin kann.

Feuchtes Klima

Als erstes müssen wir uns heute um die Handwäsche von gestern kümmern. Das Zeugs trocknet bei diesem feuchten Klima praktisch nicht. Not macht bekanntlich erfinderisch und so versuchen wir unsere sieben Sachen mit Föhn und Bügeleisen trocken zu kriegen. Mit Erfolg, die Kleider werden wieder einpackbar. Unser Resort liegt direkt an einer Mangrovenlagune, die mit den hoteleigenen Kajaks erkundet werden kann. Klar, dass auch wir uns an unserem letzten Tag noch einen schwimmbaren Untersatz schnappen und über das ruhige Wasser los paddeln. Nach einer Abkühlung im Pool, fahren wir ein letztes Mal in die Stadt. Die restlichen Vatu Dollar wollen schliesslich gegen Souvenirs eingetauscht werden! Man feilscht hier mit den Einheimischen niemals um den Preis, da diese immer fair sind. Entweder man bezahlt, was angeschrieben ist oder man lässt es sein. Auch Trinkgeld erwartet hier niemand. Im Gegenteil, die Leute begnügen sich mit einem Lächeln und einem herzlichen Dankeschön. Wenn es doch nur überall so einfach wäre… In Vanuatu sind übrigens Schweine die wichtigsten Tiere. Je mehr Schweine man besitzt, desto reicher ist man – „Its all about pigs“. Am meisten Wert haben Schweine mit grossen und mehrmals gewundenen Hauern. Den Rest des Tages verbringen wir im Hotel. Wir geniessen nochmals die Vorzüge unseres Luxusbunker bevor morgen das Backpacker-Leben wieder anfängt.

Bye Bye Südsee

Schwups – und schon sind auch die fünf Tage in der Südsee vorbei und wieder einmal steht uns ein Reisetag bevor. Odi hat seine „Afrika-Einführungswoche“ in Vanuatu gut überstanden und ich bin mir sicher, dass er bald einmal mit mir auf den schwarzen Kontinent reisen wird. Doch bleiben wir nun bei unserer aktuellen Reise… Beim Checking in Port Vila verschwindet der nette Angestellte plötzlich ohne Vorwarnung mit unseren Pässen und Tickets. Als er nach zehn Minuten zurück kommt, teilt er uns mit, dass wir nicht auf der Passagierliste für den heutigen Flug sind. Na ja, in diesem Fall hat alles Rückbestätigen nichts genutzt. Da der Flug halb leer ist, kommen wir aber trotzdem mit. Wir landen pünktlich in Sydney und müssen uns bis zum Flug nach Bangkok wohl oder übel wieder einmal ein paar Stunden an diesem Flughafen um die Ohren schlagen. Mit fast zwei Stunden Verspätung verlassen wir schliesslich Down Under definitiv. Wir sind uns nicht mehr gewohnt länger als drei Stunden zu fliegen und sind froh, als wir nach fast neun Stunden Flug nach Mitternacht endlich in Bangkok landen.

Leider haben es unsere zwei treuen Begleiter, auch leibevoll Haushaltung genannt, nicht mit uns bis nach Bangkok geschafft und wir verbringen eine weitere Stunde am Gepäckschalter des Flughafens. Zum Glück schläft Bangkok nie und wir können wenigstens noch ein Zahnbürstli und ein Deo im 7eleven um die Ecke einkaufen. Zum Abschluss der Tages verstopfe ich dann auch noch wegen nicht funktionierender Spülung das WC. Doch auch der Hausdienst schläft nie und behebt das Problem mitten in der Nacht. In Thailand gibt es übrigens die gleichen WC-Entstopfungsgeräte wie bei uns. Genau 24 h nach dem der Wecker uns in Port Vila auf die Reise nach Asien geschickt hat, fallen wir endlich todmüde in Bangkok ins Bett. Wie es weiter geht, erfahrt ihr in der nächsten Ausgabe…

Hier sind noch die Bilder